Der Arizona-Teufel: Die großen Western Classic 15 – Western
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.
Der Mann schien direkt aus der Sonne zu kommen, die blutigrot hinter ihm am Himmel hing. Taumelnd setzte der hagere, stoppelbärtige und wie ein Cowboy gekleidete junge Bursche Schritt vor Schritt. Seine Kleidung war zerrissen. Blutspuren färbten Jacke und Hose an einigen Stellen dunkel. Frank Callager schleppte schwer an seinem Sattel, dessen Gewicht ihn zu erdrücken drohte. In der rechten Hand hielt er eine Winchester am Lauf, die er immer wieder als Krücke benutzte. Nun blieb Callager stehen, schwankte dabei wie ein Grashalm im Wind. Ein heiseres Stöhnen brach von seinen Lippen. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Er sah sich ruckartig um. Diese Bewegung riß ihn fast von den Beinen. Wieder stöhnte der Mann, dem man ansah, daß er nahezu am Ende seiner Kräfte war. Um ihn her war wüstenähnliches Land, übersät mit Felsbrocken und spärlich bewachsen mit Mesquitebüschen. Kakteen ragten zu seiner Linken hoch. Auf einer Felsplatte sonnte sich eine Klapperschlange, deren träges Rasseln die Stille durchbrach. Callager achtete nicht darauf. Eine große schwarze Spinne trippelte auf haarigen Beinen nur wenige Schritte an ihm vorbei. Callager ließ den Sattel von seiner Schulter gleiten. Staub wolkte auf, als das Leder hart am Boden aufschlug. Der zusammengekrümmte Körper des jungen Mannes streckte sich, ehe er eine Hand vor die Augen legte und zurückblickte.
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Der Arizona-Teufel - Frank Callahan
Die großen Western Classic
– 15 –
Der Arizona-Teufel
Frank Callahan
Der Mann schien direkt aus der Sonne zu kommen, die blutigrot hinter ihm am Himmel hing. Taumelnd setzte der hagere, stoppelbärtige und wie ein Cowboy gekleidete junge Bursche Schritt vor Schritt.
Seine Kleidung war zerrissen. Blutspuren färbten Jacke und Hose an einigen Stellen dunkel.
Frank Callager schleppte schwer an seinem Sattel, dessen Gewicht ihn zu erdrücken drohte. In der rechten Hand hielt er eine Winchester am Lauf, die er immer wieder als Krücke benutzte.
Nun blieb Callager stehen, schwankte dabei wie ein Grashalm im Wind. Ein heiseres Stöhnen brach von seinen Lippen. Die Augen lagen tief in den Höhlen.
Er sah sich ruckartig um. Diese Bewegung riß ihn fast von den Beinen. Wieder stöhnte der Mann, dem man ansah, daß er nahezu am Ende seiner Kräfte war.
Um ihn her war wüstenähnliches Land, übersät mit Felsbrocken und spärlich bewachsen mit Mesquitebüschen. Kakteen ragten zu seiner Linken hoch.
Auf einer Felsplatte sonnte sich eine Klapperschlange, deren träges Rasseln die Stille durchbrach. Callager achtete nicht darauf. Eine große schwarze Spinne trippelte auf haarigen Beinen nur wenige Schritte an ihm vorbei.
Callager ließ den Sattel von seiner Schulter gleiten. Staub wolkte auf, als das Leder hart am Boden aufschlug. Der zusammengekrümmte Körper des jungen Mannes streckte sich, ehe er eine Hand vor die Augen legte und zurückblickte.
Er sah sie kommen. Apachen!
Klar und deutlich zeichneten sich die Silhouetten der beiden Krieger gegen den blauen Horizont ab. Sie ritten auf müden und erschöpften Mustangs und zügelten die Tiere ungefähr 100 Yards entfernt.
Callager lächelte hart, obwohl dadurch seine geschwollenen Lippen noch mehr schmerzten.
»Kommt nur, ihr Halunken!« murmelte er undeutlich, denn seine angeschwollene Zunge, die nach Wasser lechzte, wollte ihm einfach nicht mehr gehorchen.
Frank Callager kniete sich hinter dem Sattel nieder und hebelte eine Patrone in den Lauf seiner Winchester. Er wußte, daß ihm noch drei Kugeln verblieben.
Die beiden Rothäute glitten von den Pferderücken. Dann waren sie im Wüstenland verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.
Wieder lächelte Callager. Es war ein düsteres Lächeln, schon mehr das Zähnezeigen eines Tigers, der sich in die Enge getrieben fühlt.
Seit über vierundzwanzig Stunden hetzten ihn die Indianer. Acht von ihnen hatte er in die Ewigen Jagdgründe geschickt. Nur zwei Apachen blieben übrig, aber diese gaben die gnadenlose Hetzjagd nicht auf.
Und sie konnten sich sogar Zeit lassen, nachdem eine verirrte Kugel Callagers Pferd tödlich getroffen hatte.
Callager wartete geduldig. Er wußte zu genau: Apachen sah man erst, wenn sie selbst gesehen werden wollten. Die beiden Indianer würden jede sich nur bietende Deckungsmöglichkeit ausnutzen und sich bis auf wenige Schritte heranschleichen.
Da sie die Sonne im Rücken hatten, begünstigte dies ihr Vorhaben noch mehr, das verhaßte Bleichgesicht zu töten. Außerdem wußten sie, wie erschöpft ihr Opfer war.
Frank Callager zwang sich zur Ruhe. Schon oft in seinem Leben war er in so aussichtslose Situationen geraten und hatte sich immer wieder behaupten und durchsetzen können.
Er wußte, wie gut er mit dem Gewehr umzugehen verstand. Seine Linke tastete zum Revolver. Er bedauerte, keine Patronen mehr in der Trommel zu haben.
Wieder spähte er auf das vor ihm liegende Gelände. Felsen ragten wie abgebrochene Zahnstummel aus dem Wüstensand. Die tiefstehende Sonne blendete Callager.
Er legte sich nun bäuchlings in den heißen Sand und hielt seine Winchester schußbereit.
Die beiden Apachen würden bald wie blutgierige Teufel vor ihm aus dem Boden wachsen.
Drei Kugeln verblieben Frank Callager. Er war zu seinem letzten Kampf bereit.
*
Die Apachen griffen von zwei Seiten an. Sie erinnerten an huschende Phantome, so schnell und geschickt bewegten sie sich, als sie nur einige Pferdelängen von Frank entfernt aus Bodenmulden aufsprangen und angriffen.
Obwohl der junge Mann damit gerechnet hatte, stockte ihm der Herzschlag. Er sah die wie mit Öl eingeriebenen Oberkörper der beiden Krieger, erkannte bunten Zierrat und die mit grellen Farben bemalten Gesichter.
Das siegessichere Kriegsgeschrei der beiden Angreifer gellte in seinen Ohren.
Callager feuerte.
Die erste Kugel fehlte. Auch die zweite konnte den Apachen, der ihn von der linken Seite angriff, nicht stoppen.
Callager feuerte erneut. Diesmal fuhr sein Geschoß mitten ins Leben des Angreifers hinein, warf diesen zur Seite und ließ ihn wie vom Blitz getroffen zusammenbrechen.
Callager quälte sich auf die Beine. Keine Sekunde zu spät. Denn der zweite Apache schnellte sich heran. Sein wütendes Kriegsgeschrei gellte markerschütternd.
Er sah die hochgereckte Hand des Indianers, die einen Tomahawk hielt, der nun herniederzuckte, um ihm den Schädel zu spalten.
Mit letzter Kraft wuchtete Callager die leergeschossene Winchester hoch und fing damit den Hieb ab. Der Apache brüllte wütend auf.
Er taumelte zurück, griff aber sofort wieder an.
Callager starrte in das verzerrte Gesicht seines Gegners, fühlte den gnadenlosen Haß, der ihn fast körperlich traf, und wankte zurück.
Der Apache setzte nach, schlug einen Haken und wechselte den Tomahawk von der einen Hand in die andere. Ein triumphierender Schrei brach von seinen Lippen.
Callager wußte, daß jede Abwehrmöglichkeit zu spät kam. Er ließ das Gewehr einfach fallen und warf sich zur Seite. Haarscharf pfiff das indianische Kriegsbeil an seinem Schädel vorbei, radierte an seinem rechten Arm entlang und nahm Stoff und Hautfetzen mit.
Er wußte, daß er verloren war, wenn er nicht noch einmal alle Kräfte anspannte. Er rollte sich zur Seite. Dort, wo er noch vor einen Augenblick gelegen hatte, landete der gedrungene Körper des Angreifers.
Der Tomahawk schlug in den Boden. Der Stiel brach mit berstendem Geräusch. Der Apache mußte es erst einmal verdauen, nur noch den Griff seiner Waffe in der Hand zu halten.
Dadurch gewann Frank Callager wertvolle Sekunden. Er sprang auf die Beine. Seine Hand tastete zum Bowiemesser am Gürtel, aber es gelang ihm nicht, das Messer zu ziehen, denn der Apache griff erneut mit der Wildheit eines Pumas an.
Sein zusammengekrümmter Körper prallte gegen Callager und riß ihn einfach um. Die beiden unerbittlichen Gegner rollten über den sandigen Boden.
Kehlige Laute drangen an Callagers Ohren, als der Apache auf seine Brust zu sitzen kam. Übelriechender Atem schlug ihm entgegen. Die Hände des Apachen legten sich wie Stahlklammern um seinen Hals.
Callager schnappte keuchend nach Luft. Seine Augen weiteten sich, schienen aus den Höhlen zu quellen, während sich sein Mund zu einem lautlosen Schrei öffnete.
Panische Angst pulsierte durch seinen Körper. Verzweifelt wehrte er sich gegen den unbarmherzigen Griff des Apachen. Callagers Hände umklammerten die Arme des Indianers, wollten sie wegdrücken, um endlich wieder atmen zu können.
Es gelang ihm nicht.
Callagers Körper erschlaffte plötzlich. Der Apache schrie zufrieden auf, denn er glaubte sich bereits am Ziel. Er konnte nicht ahnen, daß dies nur ein Trick seines Gegners war.
Frank ließ die Arme des Apachen los und schmetterte ihm die Faust mit letzter Kraft in das triumphierende Gesicht.
Der tödliche Griff der Rothaut lockerte sich. Callagers Körper bäumte sich auf. Und es gelang ihm, den Apachen von sich zu schütteln.
Die gnadenlosen Gegner sprangen fast gleichzeitig auf. Callager rang keuchend nach Luft. Noch immer hatte er das Gefühl, die Hände des Apachen an seiner Kehle zu spüren.
Der Krieger griff erneut an. In letzter Sekunde steppte Frank zur Seite, ließ seinen Fuß stehen, und der Angreifer stolperte darüber.
Beide zogen nun ihre Messer und umkreisten sich lauernd. Callager kämpfte gegen ein immer größer werdendes Schwächegefühl an. Sein Herz hämmerte hart gegen die Rippen.
Der Apache sprang nach vorn und rechnete wohl damit, daß sein Gegner zur Seite ausweichen würde. Dazu besaß Frank keine Kraft mehr. Er blieb einfach stehen und reckte seine messerbewehrte Hand wie eine Lanze nach vorn.
Der Apache erkannte die drohende Gefahr, konnte aber nicht mehr ausweichen. Er lief genau in die breite Klinge des Bowie-Messers hinein.
Sein Aufschrei verklang. Dann brach der Indianer zusammen und blieb vor Callagers Füßen liegen.
Frank sank auf die Knie. Minuten vergingen, ehe er sich so weit erholt hatte, um sich erheben zu können. Er starrte aus zusammengekniffenen Augen zu den Indianermustangs hinüber, unternahm aber nicht den Versuch, sich einem der Tiere zu nähern. Er wußte genau, es