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Deine Stunde ist da!: G.F. Barner 147 – Western
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eBook112 Seiten1 Stunde

Deine Stunde ist da!: G.F. Barner 147 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Pastrano zog fröstelnd die Schultern hoch. Dann starrte er in den ziehenden Nebel und lauschte. Irgendwo in den Schwaden des Morgennebels, der aus den Tälern um den Burro Mountain aufstieg, glaubte Pastrano ein seltsames Klingeln zu hören. Es war, als bimmelte hoch über ihm ein kleines Glöckchen. Dann war das Bimmeln verklungen. Guy Pastrano, der Mann, der seine eigenen Partner hinterrücks ermordet hatte, schüttelte den Kopf. Er mußte sich verhört haben. Vielleicht hatte ihm der Wind, der säuselnd aufkam und durch die Klippen und zerklüfteten Felsvorsprünge des Berges stieg, einen Streich gespielt. Guy Pastrano kauerte sich an der Feuerstelle hinter den Felsblöcken nieder. Er hatte das Holz gerade erst aus dem kleinen Felsspalt geholt, in dem er diese Nacht verbracht und wieder von seinen drei Partnern geträumt hatte. Der eiskalte und gnadenlose Mörder zündete jetzt die kleinen Späne an. Die Flammen griffen rasch auf die trockenen Äste über, und während Pastrano die Pfanne in die Flammen stellte, war er sicher, daß er keinen Fehler begangen hatte. Der Rauch vermischte sich mit dem Nebel, der erst in etwa zwanzig Minuten verflogen sein würde. Bis dahin hatte er gekocht, gegessen und sich zum Aufbruch bereitgemacht. Sie würden ihn nicht finden. Kein Mensch konnte eine Spur auf nacktem Fels entdecken, die der Morgentau und die feinen Nebelnässen dazu noch restlos zerstörten. So hatte er es nun seit vier Tagen gehalten. Er war abseits aller Wege geblieben. Und wenn er auch nur langsam vorangekommen war, so konnte er sicher sein, daß höchstens ein Stück Wild seine Spur gekreuzt, aber kein Mensch über sie gegangen und sie entdeckt hatte. Die Spur war tot, seine Partner auch, und er hatte elfeinhalbtausend Dollar im Packen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Mai 2019
ISBN9783740948733
Deine Stunde ist da!: G.F. Barner 147 – Western

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    Buchvorschau

    Deine Stunde ist da! - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 147 –

    Deine Stunde ist da!

    Ein Mann stirbt in seinen Stiefeln

    G.F. Barner

    Pastrano zog fröstelnd die Schultern hoch. Dann starrte er in den ziehenden Nebel und lauschte. Irgendwo in den Schwaden des Morgennebels, der aus den Tälern um den Burro Mountain aufstieg, glaubte Pastrano ein seltsames Klingeln zu hören. Es war, als bimmelte hoch über ihm ein kleines Glöckchen.

    Dann war das Bimmeln verklungen. Guy Pastrano, der Mann, der seine eigenen Partner hinterrücks ermordet hatte, schüttelte den Kopf. Er mußte sich verhört haben. Vielleicht hatte ihm der Wind, der säuselnd aufkam und durch die Klippen und zerklüfteten Felsvorsprünge des Berges stieg, einen Streich gespielt.

    Guy Pastrano kauerte sich an der Feuerstelle hinter den Felsblöcken nieder. Er hatte das Holz gerade erst aus dem kleinen Felsspalt geholt, in dem er diese Nacht verbracht und wieder von seinen drei Partnern geträumt hatte.

    Der eiskalte und gnadenlose Mörder zündete jetzt die kleinen Späne an. Die Flammen griffen rasch auf die trockenen Äste über, und während Pastrano die Pfanne in die Flammen stellte, war er sicher, daß er keinen Fehler begangen hatte. Der Rauch vermischte sich mit dem Nebel, der erst in etwa zwanzig Minuten verflogen sein würde. Bis dahin hatte er gekocht, gegessen und sich zum Aufbruch bereitgemacht.

    Sie würden ihn nicht finden. Kein Mensch konnte eine Spur auf nacktem Fels entdecken, die der Morgentau und die feinen Nebelnässen dazu noch restlos zerstörten. So hatte er es nun seit vier Tagen gehalten. Er war abseits aller Wege geblieben. Und wenn er auch nur langsam vorangekommen war, so konnte er sicher sein, daß höchstens ein Stück Wild seine Spur gekreuzt, aber kein Mensch über sie gegangen und sie entdeckt hatte.

    Die Spur war tot, seine Partner auch, und er hatte elfeinhalbtausend Dollar im Packen. Das war genug, um zu Cora zu reiten, sie aus dem verdammten Saloon zu holen und mit ihr zu verschwinden. Sie würden irgendwo einen eigenen Saloon aufmachen. Cora konnte singen und etwas tanzen, und der Teufel machte immer auf den größten Haufen, so daß sie bald im Geld schwimmen mußten.

    »Diese Idioten«, sagte Pastrano. Er schnitt zwei Speckscheiben ab, warf sie in die Pfanne und sah zu, wie sie sich in der Hitze krümmten. »Haben die wirklich gedacht, daß ich elftausend Dollar durch vier Nasen teilen würde?«

    Guy Pastrano rührte etwas Mehl in die Pfanne, goß Wasser nach und machte eine Schwitze. Dann fischte er den heißen Speck aus der Pfanne, biß kräftig ab. Sein mißtrauischer Blick streifte die Zinnen rechts. Der Nebel wurde immer dünner, und er mußte sich beeilen, wenn er vor Sonnenaufgang die Flanke des Berges herunter sein wollte.

    »Sie werden sich nach mir totsuchen«, sagte Guy Pastrano, als er sich wenig später erhob. »Und wenn sie zehnmal diese drei Blöden gefunden haben, von mir finden sie keine Spur.«

    Er löschte das Feuer, packte seine Sachen zusammen und brachte sie zu den beiden Pferden. Danach kehrte er zum Felsspalt zurück, in dem er die Nacht verbracht hatte. Er war nun so weit vom Schauplatz seines Verbrechens entfernt, daß er es nicht mehr nötig hatte, nur nachts zu reiten. Von nun an ritt er bei Tageslicht. Und hatte er Glück, konnte er in einer Woche mit Cora auf dem Weg von Durango nach Süden sein. Sie war das aufregendste Weib, das er jemals gekannt hatte. Was tat es, daß sie vielleicht in der Zwischenzeit mit einem Dutzend Männern geschlafen hatte? In Zukunft würde sie für ihn allein da sein.

    Guy Pastrano nahm seine Greener-Schrotflinte und den Spencer auf, rollte seinen Schlafsack zusammen, packte den Sattel und trat aus dem Spalt.

    Im gleichen Augenblick riß der Nebel, als schöben ihn Geisterhände auseinander, vor ihm auf.

    Im lichten Grau des Tages lag die steile Bergflanke unter Pastrano. Und in der nächsten Sekunde sah der Mörder den Mann knapp hundert Schritt unter sich auf der schräg geneigten Steinfläche.

    Der Mann trug ein rotes Hemd, darüber eine schwarze Lederweste und zwei Colts. Das Gewehr in seiner Hand zuckte jetzt blitzschnell hoch, und indem der Mann sich drehte und das Gewehr anschlug, bot er Guy Pastrano nicht mehr als seine linke Seite zum Ziel.

    Obgleich die Sonne noch nicht schien, sah Pastrano sofort, daß an der linken Westenseite ein Orden steckte. Dort unten stand, das Gewehr im Anschlag, ein Sheriff oder Marshal. Und dann schrie der Mann scharf und kalt: »Keine Bewegung, Pastrano, oder ich drücke ab!«

    In derselben Sekunde warf sich der Mörder auch schon zurück. Gleichzeitig schleuderte er seinen Sattel empor. Und da brüllte das Gewehr unter ihm los.

    *

    Die Kugel traf.

    Das laute Klatschen fuhr Pastrano durch Mark und Bein. Dann flog der schwere Sattel, in den die Kugel gejagt war, gegen seine rechte Schulter. Der Anprall genügte, um Pastrano hintenüberzuwerfen. Er fiel, ehe er sich versah, konnte sich in letzter Sekunde drehen und stürzte auf die Seite.

    Während er fiel und sich das Echo des Schusses an der Flanke des Berges fing, begriff er, daß er unverletzt geblieben war. Zugleich wurde ihm jedoch klar, daß der Mann unter ihm im Vorteil war. Es war unmöglich, an dem Kerl vorbeizukommen. Der einzige Weg von der Bergflanke ins Tal führte über den schrägen Hang. Der Mann würde ihn abschießen, ehe er zehn Schritt aus den Felsen geritten war.

    »Verflucht!« stieß Pastrano hervor. »Er oder ich, also er. Zurück in den Spalt, aber schnell.«

    Die einzige Chance, die Pastrano jetzt besaß, waren die Klippen. Sie standen stellenweise so eng zusammen, daß er sich kaum zwischen ihnen durchzwängen konnte. Erst unmittelbar unter der zerklüfteten Felswand gab es keine Klippen mehr. Dafür gab es genug Spalten und Scharten in der Wand. Er mußte hinter den Klippen herkriechen, um nach rechts zu kommen. Vielleicht konnte er den Burschen da unten dann von der Flanke aus erwischen. Einer von ihnen würde am Berg bleiben, und Pastrano war überzeugt, daß er es niemals sein würde.

    Er duckte sich tief, rannte los und hörte den Mann scharf schreien: »Gib auf, Pastrano, du hast keine Chance! Sei vernünftig, Mann, du kommst nicht an mir vorbei.«

    »Das, du verfluchter Hund«, keuchte Pastrano, indem er den Sattel liegenließ, nur die Satteltasche mit seinen Patronen mitnahm und sowohl Schrotflinte als auch Gewehr packte, »weißt du noch lange nicht. Mal sehen, ob ich an dir vorbeikomme.«

    Der schrille Pfiff, der von unten kam, ließ Pastrano zusammenfahren. Unwillkürlich blickte er sich um, sah dann etwas aus den Augenwinkeln und riß den Kopf in den Nacken.

    In der nächsten Sekunde schrie Pastrano vor Schreck auf. Über ihm schoß ein großes graubraunes Etwas herab. Es kam so rasend schnell näher, daß sich der dreifache Mörder mit einem Schrei zwischen die Klippen warf. Und das war sein Glück. Er kam nicht einmal mehr dazu, sein Gewehr in beide Hände zu nehmen. Wehrlos für den Augenblick, aber dorthin wegtauchend, wo die Klippen kaum zwanzig Zoll auseinanderstanden, sah Guy Pastrano entsetzt, was sich wie der Blitz auf ihn stürzte. Es war ein riesenhafter Steinadler.

    Der mächtige Greif hatte die Schwingen zurückgelegt, er glich einem herabsausenden Stein. Pastrano konnte ganz deutlich die funkelnden Augen des Adlers erkennen. Der König der Lüfte griff ihn an, es war unglaublich. Aus dem Liegen – beinahe eingeklemmt zwischen den Felsklippen – blickte Pastrano dem Greif entgegen. Dann gelang es ihm, die Rechte zum Gurt zu nehmen, und er wollte den Colt herausreißen.

    Was dann geschah, kam Pastrano wie ein Wunder vor. Der Riesenadler spreizte in letzter Sekunde die gewaltigen Schwingen, pfiff keine anderthalb Schritt über seinen Kopf hinweg und war fort. Während der mächtige Raubvogel über ihn hinwegschoß, sah Pastrano noch etwas, das kleine Glöckchen, das der Adler am linken Fang trug.

    Es kam Pastrano vor, als sänge das Glöckchen in einem schneidend scharfen Ton, als der Greif wieder hochschoß. Die mächtigen Schwingen peitschten die Luft, ein seltsames Pfeifen war zu hören, und Pastrano raffte sich blitzschnell auf.

    Die einzige Rettung vor dem Adler, das begriff der gerissene, durchtriebene Mörder in einem Augenblick,

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