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Beethoven: Die Seyfried Papiere
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eBook163 Seiten58 Minuten

Beethoven: Die Seyfried Papiere

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Über dieses E-Book

Die Seyfried Papiere gehen ins Mark der kometenhaften Erscheinung Beethovens in Wien. Sie beinhalten den Rückblick des Mannes, der dem Meister fachlich ein Leben lang und in eben jenen frühen Jahren als der »wunderbarsten Zeit« (Thayer) zudem räumlich aufs engste verbunden war: Ignaz Ritter von Seyfried, Kapellmeister am entscheidenden Pulte. »Wir herbergten unter einem und demselben Dache, waren tägliche Tischgenossen, und wenn ich den Meister der Töne als einen Stern erster Grösse am musikalischen Horizonte lange schon verehrte ...« Und »mit dem, unter meiner Leitung stehenden ... Orchester ... alle diese Bürgen der Unsterblichkeit (produzirte), die zuerst bewundern zu können ich so glücklich war«. Im Wien Haydns und Mozarts unerhörte, bislang nie gehörte Töne. Und kaum dort Fuß gefaßt, brillierte der Neuling in privater Soirée am Flügel mit seinem legendären Phantasieren, sich hierin messend mit Josef Wölfl, dem Pianisten von Graden. Unter den diesem Ringkampf, so noch achtzig Jahre später Ludwig Nohl, Beiwohnenden von Seyfried. Der denn dreißig Jahre später auch die Choralmusik zur Totenmesse Beethovens schreiben wird. Natürlich war er nicht der einzige der dies alles Miterlebenden. Aber er war der Einzige, der es aufschrieb. Bis hin zum Marginalen, den Anekdoten. Die es nicht minder in sich haben. Und mit generationenlangem Abstand Horst Seemann die Würze boten für seinen so unorthodoxen Film Beethoven - Tage aus einem Leben. Welch einem Leben, welch ein Streifen! Mit Seyfried als Quelle. Formal nur die zweite der ausführlicheren Mitteilungen über Ludwig van. Gehaltlich und als konkurrenzlos vor Ort Miterlebender indes fraglos die Nummer I. Erschienen 1832 als Anhang zu Beethovens von ihm postum herausgegebenen Studien im Generalbass, deren Bearbeitung ihm als wissenschaftlich verunglückt harschen Zerriß eintrug. Von dem aber der Anhang der biographischen Mitteilungen als unisono "wahr verbürgt" - so 1853 angeführt von Pierson gelegentlich der Neuausgabe der Studien - ausgenommen blieb. Hier nun publiziert in Seyfrieds autographen Manuskripten. Vollständig für die Biographischen Notitzen, denen sich die Charakterstudien und Anekdoten in ihrem Kernbestand anschließen. Und in dieser Gesamtheit, leicht verkleinert, erstmals und samt Transkription hier wiedergegeben. Begleitet von Einführung, Exposé und Register. Und der Möglichkeit käuflichen Erwerbes.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum31. Juli 2019
ISBN9783749493081
Beethoven: Die Seyfried Papiere
Autor

Ignaz von Seyfried

Der Autor Ignaz Ritter von Seyfried, als Haus- und Tischgenosse unmittelbarster Miterleber von Beethovens schöpferischster Periode und bis zu dessen Tod mit diesem freundschaftlich verbunden, erfuhr seinen Klavierunterricht nach Philosophie- und Jurastudien bei Wolfgang Amadeus Mozart und Leopold Antonin Kozeluch, während ihn der berühmte Theoretiker und Lehrer auch Beethovens, Hoforganist und Kapellmeister am Stephansdom, Johann Georg Albrechtsberger, in der Kompositionslehre unterwies. 1797 verpflichtete ihn Emanuel Schikaneder als Kapellmeister an sein Freihaus-Theater auf der Wieden, das 1801 im neuerbauten Theater an der Wien aufging, letzterem er dann bis etwa 1825/28 angehörte. 1805/06 dirigierte er die Uraufführungen von Beethovens Fidelio (Leonore), ebenso die Symphonien und Konzerte sowie das Oratorium Christus am Ölberge. Aus seiner Feder schließlich auch die Choralmusik zu Beethovens Leichenbegängnis. Als Komponist mit 1700 Aufführungen in weitem Abstand vor Mozart mit lediglich 400 Aufführungen, wird seine bleibende kompositorische Leistung vor allem in seinen Kirchenkompositionen gesehen. Daneben rege Tätigkeit als - meist anonymer - Musikschriftsteller und mit 92 Schülern aus ganz Europa gefragter Musiklehrer. Bei seinem Ableben 1841 schließlich reihte das »Österreichische Morgenblatt« ihn ein »in die Gesellschaft der unsterblichen Tonkünstler Beethoven und Franz Schubert ... 'Er ist in ihrem Bunde der Dritte' ...«.

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    Buchvorschau

    Beethoven - Ignaz von Seyfried

    Inhalt

    Einem farblosen Diamanten zum Geleit

    Manuskripte & Transkriptionen

    Biographische Notitzen

    Characterzüge & Anecdoten

    Exposé

    Das Manuskript der »Biographischen Notitzen«

    Das Manuskript der ineinander übergehenden »Charakterzüge & Anecdoten«

    Index

    »Die hier zusammengebrachten … Notizen …

    gewähren von Beethoven …

    ein so deutliches und lebendiges Bild,

    wie wir es von keinem andern

    unserer großen Komponisten besitzen«

    Alexander Wheelock Thayer

    Ludwig van Beethovens Leben

    2. Aufl., 1910, SS. 569 f.

    Josef Kriehuber (1801 Wien 1871), Ignaz Ritter von Seyfried. Lithographie. 1829.

    Einem farblosen Diamanten zum Geleit

    Am Anfang war die Tat! So Faust bei Goethe, nachdem er bei Wort gestockt hatte. Welch letzteres, will es berichtend, rückblickend, gebraucht werden, in der Natur d e r Sache liegt. Ganz so, wie bei Ignaz von Seyfried als dem Verfasser der formal zwar nur zweiten ausführlicheren Beethoven-Mitteilungen, ihrem inneren Rhytmus nach gleichwohl ersten. Weil unangefochten diktiert vom Pulsschlag des einst Miterlebenden, Mitwirkenden. Denen ein Am Anfang stand die Tatsache vorangeht: des Kapellmeisters – Uraufführungen Fidelio/Leonore inclusive – und Komponisten Seyfried Miteinander mit Beethoven — »Wir herbergten unter einem und demselben Dache, waren tägliche Tischgenossen« — in beider frühen Jahre, als letzterer »in den ersten Jahren seines großen Ruhmes und in der wunderbarsten Zeit seines Schaffens stand« (Thayer ¹)).

    Jener Aufgalopp, von dem Seyfried somit als Miterleber, nicht Nacherzähler berichtet, »wie wir es von keinem andern unserer großen Komponisten besitzen«, wie Thayer zusammenfaßt. Empfunden als ein Geschenk für alle Späteren, geschuldet der 1831er Pest mit ihren finanziellen Einbußen durch Abreise zahlreicher Schüler. Mit dem hier wichtigen Ergebnis: »Also machte ich mich daran, den Anfang zu Beethoven’s Studien²) auszuarbeiten, »nehmlich die biogr. Notitzen«, wie dann als Anhang plaziert und 1832 auf der Ostermesse vorgestellt.

    So Seyfried in seiner Autobiographie, zitiert nach Bettina von Seyfried (1983/90), für die Ignaz zwar »nicht … der einzige war, der von diesen Dingen wußte, sondern der einzige war, der diese aufschrieb, um sie der Nachwelt mitzuteilen«. Und das, gar nicht hoch genug einschätzbar, eben seitens des beispiellos Einzigen unter den Miterlebern. Und damit außer Konkurrenz zur 1827er kleinen und, so Cooper 1996,³) als fehlerhaft einzustufenden Biographie Schlosser’s als eines fernab Außenstehenden und den sich per Plagiat-Titel anschließenden Biographischen Notizen von Wegeler-Ries (1838), ersterer für die Wiener Zeit ohnehin ausscheidet, indes Ries, erst 1801 nach Wien kommend und dann bis 1805 Schüler Beethoven’s, für so wesentliche Begebenheiten wie das pianistische Kräftemessen mit Wölfl und das Leonore/Fidelio-Desaster noch nicht bzw. nicht mehr Ohren- + Augenzeuge sein konnte. Beiseite lassen müssend ohnehin Schindler (1840) als in jener Frühzeit noch ein Kind und seitens Beethoven’s anfangs, also frühestens 1814, überdies nur widerwillig akzeptiert und als Kontaktzeuge nur für die letzten acht Jahre stehend.

    Und im Gegensatz zu Seyfried’s wissenschaftlich verunglückten Studien im Generalbasse, deren rein formalen Anhang die Biogaphischen Notitzen bilden, steht deren Verläßlichkeit seit jeher außer Frage. Und welchen Ranges deren Autor sich zu seiner Zeit erfreute, belegen die 1700 Aufführungen seiner Eigen-Kompositionen, womit er »bei weitem an der Spitze (stand), gefolgt von Wolfgang Amadeus Mozart mit 400«. Seine bleibende kompositorische Leistung indes sah Schletterer vor 100 Jahren in seinen Kirchen-Kompositionen, um mit den Worten zu enden: »Er war ein ebenso großer Künstler als liebenswürdiger Mensch. Sein Porträt, von Kriehuber lithographiert, erschien (1829) in Wien.« Dem sich eine solche nach dem von Stadler geschaffenen Bildnis 1846 anschloß, postum zu diesem wie zu Seyfried, als beidseits 1841 verstorben. Aus denen uns des letzteren Lauterkeit geradezu anspringt. So denn auch niemand anders mit der Choralmusik zu Beethoven’s Totenmesse zu betrauen war.

    Und all dem wird das aufmerksame Auge begegnen, vertieft es sich in die nun folgende, in ihrer hiesigen Gesamtheit erstmalige Wiedergabe seiner Manuskript-Blätter zu den hier complett verfügbar gehaltenen Biographischen Notitzen und zu den in ihrem Kernbestand vorliegenden Charakterzügen und Anecdoten und allein schon aus deren puren Reproduktionen einen Hauch jener Wärme einfangend, die den originalen Blättern innewohnt und deren längst entschwundenen Schreiber für diesen einzigen Augenblick sich ihm noch einmal verlebendigt, ihm vertraut über die Schulter schauen lassend. Zu sehen, wie seine Rückblicke bald flüssig die Feder führen, dann wieder stocken, um zu streichen, zu unterstreichen, hier einfach, dort doppelt, zu berichtigen, zu ergänzen. Einzelne Worte, ganze Zeilen.

    Damit nicht genug, beginnt das pure Papier zu sprechen, ahnen lassend wirtschaftliche Bedrängnis. Dienten für die Biographischen Notitzen noch einheitliche frische Doppelbögen großen Formats, die zwecks etwaiger Korrekturen und Ergänzungen jeweils halbseits frei blieben, wurde für die sich anschließenden Charakterzüge und Anecdoten auf Makulaturpapiere unterschiedlichen Formates zurückgegriffen, eng beschrieben, ohne Freiräume. Nur das kleine erste Blatt noch jungfräulich, was folgte, nackter Notbehelf. Wie die abgetrennten und zwangsläufig nur einseitig beschreibbaren blauen Vorderumschläge der Hefte 3-6 der von Schott in Mainz verlegten Cæcilia der Jahre 1824/25 und die vier einseitig bedruckten Orchester=Rapport-Formular-Bögen des kais. königl. priv. Theaters an der Wien. Unausgefüllt geblieben, boten sie beidseitige Schreibfläche, wie auf deren drei auch genutzt. Und solchermaßen diente diese bunte Mischung Verleger Haslinger — Ludwig van’s Bester aller Tobiasse

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