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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 543: Perlenjäger
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 543: Perlenjäger
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 543: Perlenjäger
eBook113 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 543: Perlenjäger

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Über dieses E-Book

Ali Ben Chufru, der Pirat, ging dem einträglichen Gewerbe eines Perlenräubers nach. Es war ziemlich ungefährlich, denn die kleinen Boote der Perlentaucher waren nicht armiert und in der Regel nur von zwei Fischern besetzt. Auch bei diesem Boot war das so, daß der Ausguck gesichtet hatte. Einer hockte darin, der andere hatte gerade einen Korb voller Muscheln nach oben gebracht. Er zog sich schleunigst ins Boot, als sie die schwarze Sambuke entdeckten, das berüchtigte Schiff des Piraten Ali Ben Chufru, das auf ihr Boot zusegelte. Die beiden Perlenfischer nahmen sich nicht mehr die Zeit, den Steinanker aufzuholen. Sie kappten die Ankerleine, setzten das kleine Segel und griffen zusätzlich zu den Riemen. Und dann pullten sie wie verrückt...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum16. Aug. 2019
ISBN9783954399512
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 543 - Fred McMason

    9

    1.

    Mit elf Jahren verlor Ahmed seinen Vater. Sie lebten damals in dem Inselgewirr von Abu Dhabi und waren einfache Fischer. Morgens fuhren sie mit einer winzigen Nußschale aufs Meer hinaus, und gegen Abend kehrten sie mehr oder minder erfolgreich vom Fischfang zurück. Meist reichte es gerade aus, um ein karges Leben zu fristen.

    Dann, als sie eines Tages wieder draußen waren, begegneten sie einer unheimlichen schwarzen Sambuke. Dieses Schiff war mit einer wilden Horde übler Kerle bemannt.

    Ahmeds Vater wurde blaß und fing an zu zittern.

    „Es sind die Piraten des ehemaligen Beduinenstammes der Beni Yas, sagte er. „Hoffentlich lassen sie uns in Ruhe. Wir haben ja nichts weiter als ein paar Fische.

    Aber die grausamen Männer ließen sie nicht in Ruhe. Mit langen Haken zogen sie den Fischernachen zu sich heran und lachten roh.

    Ahmed blickte in die unrasierte Fratze eines wilden Mannes, der ihn höhnisch angrinste. Es war Ali Ben Chufru, ein grausamer Mann, der den Küstenstrich von Abu Dhabi beherrschte, der mit Sklaven handelte, plünderte, mordete und brandschatzte. Er war bis weit hinaus an der Küste Quatar gefürchtet, und er war berüchtigt dafür, daß er mit Vorliebe die Perlenfischer ausplünderte.

    Aber zum Glück hatten sie keine Perlen, nur ein paar Fische, eine karge Ausbeute, die knapp zum Überleben reichte.

    „Ihr habt Perlen gefunden, sagte Ali. „Ihr habt sie versteckt, ihr Halunken.

    „Wir haben keine Perlen, Sidi, beteuerte Ahmeds Vater. „Wir sind arme Fischer, die ihr täglich Brot verdienen. Das Perlenfischen überlassen wir anderen.

    „Bastarde seid ihr, sagte Ali kalt. „Außerdem fischt ihr in meinen Gewässern, und das hat euch niemand erlaubt.

    „Allah hat die Seen und Gewässer für alle geschaffen, Sidi, damit jeder davon leben kann."

    „Hat Allah dir das selbst gesagt, oder ist das deine eigene Weisheit?"

    Der Fischer schluckte hart, als sie ihn verhöhnten. Sie hielten das kleine Boot immer noch mit ihren mörderischen Haken fest.

    „Also, wo sind die Perlen? fragte Ali herrisch. „Heraus damit, und ihr könnt weiterziehen.

    Als Ahmeds Vater erneut beteuerte, sie hätten keine Perlen, sprangen auf Alis Befehl zwei Mann in das Boot. Rücksichtslos drängten und stießen sie die beiden Fischer zwischen die Duchten.

    Dann nahmen sie sich den Krug mit Oliven vor und zertrümmerten ihn mit dem Knauf einer silberbeschlagenen Pistole. Sie gossen das Öl aus und warfen die Scherben ins Meer. Einer der Kerle stopfte sich eine Olive in den Mund und kaute darauf herum. Dann spie er sie angewidert aus. Den Rest der Oliven warf er gleich hinterher.

    Dabei lachten sie ununterbrochen. Aber es war ein böses und gefährliches Lachen, das Ahmed zutiefst erschreckte.

    Auch die paar Datteln und Feigen, die sie mithatten, wurden zermatscht und zerdrückt und schließlich ins Meer geworfen.

    „Die Hundesöhne haben ganz sicher Perlen! rief Ali. „Seht überall genau nach!

    Viel nachzusehen gab es in dem winzigen Boot nicht. Sie fanden auch keine einzige Perle.

    Einer von Alis Unterführern deutete auf das außenbords hängende Netz, in dem sie ihren kargen Fang hatten. Sie ließen die Fische immer außenbords im Netz, damit sie frisch blieben.

    „Ich weiß, wo die Perlen sind! brüllte er. „Sie haben sie den Fischen in die Mäuler gesteckt, damit sie keiner findet.

    Er holte mit einem Ruck das Netz hoch und schüttete den zappelnden Inhalt auf die Gräting.

    Es waren nur acht kleinere Fische, manche davon nicht länger als eine Hand, und sie zappelten wild durcheinander.

    Die rohen Kerle nahmen ihre Messer und schlitzten den Fischen Köpfe und Bäuche auf. Als sie nichts fanden, warfen sie die Fische zurück in Meer.

    „Sidi, rief Ahmeds Vater flehentlich, „laßt uns bitte die paar Fische! Es ist unsere Nahrung für zwei Tage.

    Die Kerle lachten nur. Als auch der letzte Fisch über Bord geflogen war, packte Ali den Fischer an den Haaren.

    Ahmed sah voller Entsetzen die grinsenden Fratzen, die schmutzigen Gesichter, die vielen Messer und Pistolen. Die Horde bereitete sich einen Spaß daraus, sie zu quälen.

    „Du hast also keine Perlen, du Stinktier, sagte Ali kalt. „Aber du hast einen Bastard von Sohn, der dir beim Klauen hilft. Das ist doch dein Sohn, oder?

    „Mein einziger Sohn, Sidi. Er hat keine Mutter mehr, wir beide sind ganz allein."

    „Es geht ihm also schlecht bei dir?"

    „Es reicht für uns gerade zum Leben, Sidi."

    „Na schön. Dann soll er es besser haben. Ich werde ihn zu mir aufs Schiff nehmen, denn wir brauchen einen Schiffsjungen. Dem letzten hat man leider den Hals durchgeschnitten."

    Das Gelächter der Kerle wurde noch lauter. Ahmed zog sich angstvoll auf die hintere Ducht zurück.

    „Mein einziger Sohn ist die Versorgung meines Alters, Sid, sagte der Vater leise. „Ohne ihn kann ich nichts anfangen.

    „Das ist deine Sache. Ich brauche einen Schiffsjungen. Los, rüber mit dir!" schrie er den Jungen an.

    Ahmeds Angst wurde noch größer. Er hatte mal gehört, wie die Piraten Schiffsjungen behandelten. Nicht nur, daß sie den übelsten Dreck tun mußten, sie wurden auch mißhandelt und geschlagen, und nicht selten passierte es, daß man sie einfach ins Meer warf und sich selbst überließ. Daran mußte Ahmed jetzt denken. Er wollte mit diesen wilden und brutalen Gesellen nichts zu tun haben, die Schiffe überfielen, ausplünderten und die Mannschaften ermordeten.

    „Ich will nicht", sagte Ahmed heiser und angstvoll. Ganz plötzlich standen ihm dicke Schweißperlen auf der Stirn.

    Aber was Ahmed wollte oder nicht, das interessierte die barbarischen Kerle nicht. Einer zog einen Krummdolch aus dem Hosenbund, faßte sich unters Kinn, hob es ein wenig an und demonstrierte, wie man einem den Hals durchschnitt, der nicht parieren wollte.

    „Hinüber jetzt mit dir!" brüllte ein narbiger Mann wild.

    Er griff nach Ahmed, doch der Junge wich aus.

    „Laßt mir meinen Sohn! rief Ahmeds Vater. „Er ist mein ein und alles, ich habe nur ihn! Ihr dürft ihn mir nicht wegnehmen. Außerdem will er doch gar nicht zu euch.

    Ali Ben Chufru sah den alten Fischer mit böse funkelnden Augen an. Sein Gesicht war häßlich verzogen.

    „Es müßte deinem räudigen Sohn eine Ehre sein, mir dienen zu dürfen, sagte er wütend. „Noch niemand hat es ausgeschlagen, in meine Dienste zu treten. Das dulden die Söhne der Beni Yas nicht. Das ist eine unverschämte Beleidigung.

    „Ich habe dich nicht beleidigt, Sidi!" rief der Alte.

    Ali holte blitzschnell aus. Sein mit dem Handrücken geführter Schlag traf den Fischer hart. Von seinen Lippen quollen Blutstropfen.

    Trotz seiner Angst vor den Kerlen ging Ahmed dazwischen, als die Hand zum nächsten Schlag ausholte. Mit seinen kleinen Fäusten trommelte er auf Alis Unterarm.

    Dann rissen ihn zwei grobe Pranken mit einem Ruck aus dem Boot. Sie warfen ihn einfach auf die Planken der schwarzen Sambuke.

    Die Angst um seinen Sohn verlieh dem Fischer ungeahnte Kräfte. Er wischte sich mit zitternden Fingern das Blut von den Lippen und starrte zu Ahmed, der mit schrecklich verzogenem Gesicht auf den Planken der schwarzen Sambuke lag.

    „Gebt mir meinen Sohn zurück!" schrie er mit überkippender Stimme.

    „Hol dich der Scheitan!" rief der Pirat hohnlachend. Erneut schlug er nach dem Fischer, der die Arme hob, um den Schlag abzuwehren.

    Der Fischer packte den Arm und hielt ihn fest. Der Pirat lief vor Wut knallrot an.

    „Du wagst es, du Bastard, keuchte er, „du Hundesohn von einem dreckigen Fischer …

    Blitzschnell fuhr seine linke Hand zum Gürtel. Im Sonnenlicht blitzte einen Lidschlag lang eine schmale Klinge auf. Ahmeds Vater sah den scharfen Krummdolch auf sich zurasen. Es war nur ein winzig kleiner Blitz, der durch die Luft zuckte, und dieser Blitz verschwand von einem Augenblick zum anderen in seinem Brustkorb.

    Der Fischer sank tot in seinen Nachen zurück. Die Klinge des Krummdolches hatte sein Herz getroffen.

    Ahmed schrie gellend auf, als

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