Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Katastrophenbegegnungen: Anekdoten und Episoden von der Helferfront
Katastrophenbegegnungen: Anekdoten und Episoden von der Helferfront
Katastrophenbegegnungen: Anekdoten und Episoden von der Helferfront
eBook392 Seiten5 Stunden

Katastrophenbegegnungen: Anekdoten und Episoden von der Helferfront

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In den vergangenen zwanzig Jahren ist Gerhard Fischer im Rahmen seiner Tätigkeit für Hilfsorganisationen im Ausland vielen Katastrophen begegnet: Erdbeben, Tsunami und bewaffneten Konflikten. Er erlebte aber auch viele katastrophale Begegnungen, u.a. mit Arbeitgebern, Unterkünften, Handwerkern, Bürokratien bis hin zur Rückkehr aus seinen Einsätzen.
Neben seiner Arbeit berichtet er von diesen immer wiederkehrenden Aspekten in zehn Kapiteln. In authentischer Manier und mit viel Witz werden besonders die lustigen, skurrilen sowie dramatischen Anekdoten und Episoden erzählt: in Serbien erhielt er einen Tag in den Pass gestempelt, den es gar nicht gibt, zweimal erlebte er einen sprichwörtlichen Geldregen und wurde Zeuge eines historischen Ereignisses. Im Kosovo erschien ein Handwerker, der ganz ohne Werkzeug auskommen wollte. In Sri Lanka drangsalierte ihn eine ganze Affenhorde und in Inguschetien entwickelte sich ein vermeintlich ruhiger Fußballabend vor dem Fernseher zu einem realen Angriff von tschetschenischen Rebellen.
Und Vieles mehr.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum9. Mai 2019
ISBN9783749456673
Katastrophenbegegnungen: Anekdoten und Episoden von der Helferfront
Autor

Gerhard Fischer

Gerhard Fischer was born in 1966 and grew up in Lower Franconia in Bavaria/Germany. His study of Political Science and History led him to Heidelberg. After the degree as M.A. as well as several jobs as a driver and construction worker he went to Bochum/Germany, where he enrolled and finished the postgraduate study 'Master in Humanitarian Assistance'. This paved the way for his career to work for aid agencies. During his assignments abroad he completed his third degree as MSc of Development Management. In addition, he married and lives nowadays in North Black Forest/Germany.

Ähnlich wie Katastrophenbegegnungen

Ähnliche E-Books

Biografie & Memoiren für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Katastrophenbegegnungen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Katastrophenbegegnungen - Gerhard Fischer

    Inhalt

    Vorwort

    Einleitung

    Kapitel: Arbeitgeberbegegnungen

    Kapitel: Identitätsbegegnungen

    Kapitel: Kulturbegegnungen

    Kapitel: Unterkunftsbegegnungen

    Kapitel: Projektbegegnungen

    Bilderbegegnungen

    Kapitel: Dramatikbegegnungen

    Kapitel: Handwerkerbegegnungen

    Kapitel: Amtsbegegnungen

    Kapitel: Freizeitbegegnungen

    Kapitel: Rückkehrbegegnungen

    Nachwort

    Danksagung

    Vorwort

    Warum die Geschichten eines humanitären Helfers lesen? Was kann daran interessant sein, was neu, was nicht schon so oft berichtet?

    Ich wurde von Gerhard Fischer als ehemaliger Kollege und Vorgesetzter, aber vor allem als Freund gebeten, ein Vorwort für dieses Buch zu schreiben. Ich hatte das Glück mit ihm viele dieser kleinen Anekdoten selber erleben zu können, sei es als Sachbearbeiter in Montenegro, Serbien oder Moldawien, sei es als Direktor der internationalen Zusammenarbeit der Caritas Luxemburg. Nach der Lektüre des ersten Entwurfes fand ich mich so sehr in dem Buch wieder, dass ich die Aufgabe das Vorwort zu schreiben, mit Freude übernahm.

    Gerhard Fischer erzählt in diesem Buch nicht nur seine Geschichte, er erzählt vor allem die Geschichten der Menschen, die er getroffen hat. Er berichtet davon, wie die Menschen auf ihn gewirkt haben, wie die Kulturen auf ihn gewirkt haben. Der Witz, die Anekdote entsteht zumeist aus diesen verschiedenen Perspektiven, der des Lesers und der des Betroffenen. Normale alltägliche Dinger werden aus den zwei verschiedenen Perspektiven erlebt, dies macht den Reiz des Buches aus.

    Gerhard Fischer hat in seinem bisherigen Leben als humanitärer Helfer sehr viel erlebt, viel Leid gesehen, viel Not gefühlt, viel Gefahr verspürt. Doch was in ihm geblieben ist, sind die Menschen, ihre Geschichten, ihr Lachen, ihre Freundschaft. Davon berichtet er in seinem Buch.

    Um diese Geschichten so zu erleben, muss man sich ihnen öffnen. So wie Gerhard Fischer sich öffnete um diese Geschichten dieser Menschen in sein Herz und letztendlich auch in dieses Buch zu lassen, so muss sich der Leser dieses Büchleins auch beiden öffnen, dem Helden der Geschichten, wie auch dem Erzähler, denn nur wenn man beide Seiten versteht, ergibt sich einem der Sinn dieses Buches.

    Gerhard Fischer ist aber sicherlich mehr als ein Geschichtenerzähler, er ist ein professioneller humanitärer Helfer, ein zuverlässiger Kollege und ein Rückhalt für viele Menschen in Not.

    Ich wünsche ihnen liebe Leserinnen und Leser, dass sie sich von den Geschichten in fremde Welten und Kulturen mitnehmen lassen und selbst in Not und Leid Platz für die Geschichten Anderer finden.

    Viel Spaß.

    Dr. Michael Feit

    Einleitung

    Wie heißt es so schön: wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen... Insofern habe ich einen immensen Fundus, aus dem ich schöpfen kann. Denn seit mehr als zwanzig Jahren arbeite ich in den Bereichen Humanitäre Hilfe sowie Entwicklungszusammenarbeit und bin dadurch in verschiedensten Ländern, Regionen und Kontexten tätig gewesen. Ob durch Naturgewalten, kriegerischen Auseinandersetzungen oder schlicht und ergreifend Armut ausgelöst. Allen meinen Einsätzen in diesen Gebieten war gemeinsam, dass die vorgefundene katastrophale Situation die betroffenen Menschen und Gesellschaften in eine Lage versetzt hatten, dass sie entweder unmittelbare Überlebenshilfe oder längerfristige Unterstützung benötigten.

    Auf einer Party ist einer wie ich dann zumindest am Anfang der Hit und kann anderen imponieren, sobald ich von meinen Abenteuern erzähle. Denn nicht nur mein Arbeitsalltag sondern auch die Umstände unterscheiden sich doch immens von denjenigen hierzulande. Punkten kann ich vor allem mit lustigen Ereignissen oder Begebenheiten. Und: Allein der Gedanke, in einem Gebiet zu arbeiten, das entweder von einer Naturkatastrophe heimgesucht oder wo ein bewaffneter Konflikt ausgetragen wurde und wird, klingt nach Gefahr und spektakulär.

    Gewiss gehört eine Portion Abenteuerlust dazu, warum ich in diesen Bereichen tätig bin; in Ländern oder Regionen, die sicherlich kein normales Urlaubsziel darstellen. Ganz im Gegenteil handelte es sich meistens um Gegenden, vor denen allgemein gewarnt wurde und wird. Wer kann schon von sich behaupten, dass er schon mal in einem Kriegsgebiet gewesen sei oder einen Terrorangriff bzw. die Auswirkungen eines solchen hautnah miterlebt hätte? Oder wer reist schon in Länder, die (zumindest im Deutschen) auf -istan enden? Klingt viel zu sehr nach dunklem Orient, Selbstmordattentäter, oder sonst welchen Gefahren. Ähnliches gilt für Gebiete, die von einer Naturkatastrophe heimgesucht worden sind. Für mich gehörten diese Umgebungen fast schon zum normalen Alltag. Gleichwohl waren sie für mich anfangs immer fremd, manchmal surreal, manchmal aber auch tatsächlich gefährlich. Fast immer standen meine Einsatzgebiete zudem im Fokus internationaler Medien. Wann trifft man schon mal jemanden wie mich persönlich, der einen direkten Bezug dazu hat und der einem Eindrücke oder Geschichten aus erster Hand von dort erzählen konnte? Wie oft habe ich schon den Satz gehört, dass ich zumindest etwas Sinnvolles täte, da ich anderen Menschen helfen würde. Dabei bin ich eher zufällig mit diesem Arbeitsfeld in Berührung geraten. Nämlich im Rahmen eines Aufrufes zu Freiwilligeneinsätzen in Flüchtlingslagern des ehemaligen Jugoslawiens 1994, obwohl ich, damals noch Student der Politikwissenschaft und Geschichte, in der Zeitung eigentlich nach persönlichen Urlaubszielen für die Semesterferien gesucht hatte – welch ein geradezu paradoxer Beginn meiner Helferkarriere. Eigentlich hatte ich mich mehr aus Neugierde beworben, da es auch für mich spektakulär geklungen hatte. Ich wurde ausgewählt und fand mich wenig später zum ersten Mal im Einsatz.

    Danach war für mich klar, dass ich nach dem Studium in diesem Bereich beruflich tätig werden wollte. Was ich mit meinem Magisterabschluss hinterher anfangen sollte, darüber hatte ich mir ohnehin nie Gedanken gemacht. Manch einer mag dies als blauäugig bezeichnen, ein anderer planlos. Ich würde es als unvorhergesehene Konzeption bezeichnen: die richtige Eingebung im geeigneten Zeitfenster. Oder Schicksal? Zunächst endete mein akademischer Grad nämlich damit, dass ich mich als Landschaftsgärtner und LKW-Fahrer mehr schlecht als recht durchschlagen musste. Glücklicherweise bekam ich dann einen Hinweis über eine weitere Studienmöglichkeit zum Master in Humanitarian Assistance. Tatsächlich gelang mir nach Abschluss dessen der Einstieg. Keine vier Wochen später startete ich als Projektkoordinator für Auslandshilfe in der Zentrale einer deutschen Hilfsorganisation. Nach einem Jahr wurde ich nach Serbien geschickt, um ein Büro zu eröffnen und meine professionelle Karriere im Ausland nahm ihren Anfang.

    Inzwischen habe ich gelernt, dass es durchaus persönliche Annehmlichkeiten im Rahmen einer Tätigkeit in der humanitären Hilfe oder Entwicklungszusammenarbeit im Ausland gibt: ein höheres Gehalt aufgrund der Auslandszulage und eine mitunter exponierte Position, die ich vergleichsweise rasch innehatte, wofür ich zuhause wohl Jahre benötigt hätte. Immerhin startete ich in Serbien als Projektleiter, was einerseits zwar ein ziemlicher Karrieresprung war – denn dort hatte ich plötzlich die verantwortungsvollste Position. Das bedeutete vor allem, dass ich Entscheidungen treffen musste, die ich nicht erst mit Kollegen absprechen konnte. Ich war ja zunächst ganz alleine. Andererseits wusste ich zu dem Zeitpunkt wirklich noch nicht, welche Verantwortung ich damit übernahm. Somit habe ich den Spruch: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre" in umgekehrter Form erfahren. Denn obwohl Chef der Organisation, hat mich ein sehr erfahrener lokaler Kollege, den ich gleich zu Beginn eingestellt hatte, an die Hand genommen und mir viel von dem Handwerkszeug beigebracht, das den Grundstein für mein weiteres berufliches Fortkommen gelegt hatte. Was war ich anfangs unsicher und aufgeregt. Jede noch so kleine Situation schien für mich eine übergroße Herausforderung zu sein. Jetzt war ich plötzlich derjenige, der die Verantwortung trug, angesprochen wurde und Rede und Antwort stehen musste. Bis sich meine eigene Anspannung legte, dauerte es eine Weile. Trotzdem konnte ich sie in der Folgezeit nie ganz ablegen, da ich in den anschließenden Einsätzen für andere Hilfsorganisationen stets in einer neuen Umgebung der Teamleiter gewesen bin. Und so sah ich mich immer wieder als Anfänger. Sicherlich bin ich seitdem beruflich gewachsen und habe mittlerweile eine gewisse Gelassenheit erlangt, durch die ich, aus heutiger Sicht, gelegentlich schmunzeln muss, wenn ich zum damaligen Zeitpunkt in der einen oder anderen Situation gar zu aufgeregt war. Gleichzeitig habe ich für mich selbst herausgefunden, dass mir die Arbeit in dem Bereich richtig Spaß macht und ich persönlich, zumindest in beruflicher Hinsicht, eine Art Erfüllung gefunden habe.

    Jedoch sollte es nicht darüber hinwegtäuschen, dass dahinter oft auch gravierende Enttäuschungen oder andersartige Erfahrungen stehen, denen ich im Rahmen von Katastrophen begegnete. Bei aller Hingabe an die Hilfsbedürftigen bemerkte ich im Laufe der Zeit, dass auch Hilfsorganisationen auf dem Markt des Elends konkurrieren und entsprechend unternehmerisch handeln. Meine anfängliche Naivität, dass jeder und alle in diesem Bereich Tätigen allein aus Mitgefühl oder Humanität und vor allem kostenlos (!) zum Vorteil der Hilfsbedürftigen handelten, zerbarst Schritt für Schritt. Immerhin habe ich heutzutage begriffen, dass letztlich immer das Geld zählt. Also reine Profitgier? Sicherlich keineswegs. Denn irgendwie muss die Hilfe ja bezahlt werden. Und zwar nicht nur die Hilfsgüter, sondern auch das notwendige Personal. Dagegen sind auch Hilfsorganisationen nicht gefeit. Trotzdem gab es die eine oder andere Verhaltensweise, die an den Tag gelegt wurde, die ich allenfalls knallharten Geschäftsleuten zugetraut hätte. Anstatt mir Beileid angesichts eines Todesfalles in der Familie auszusprechen, wofür ich, damals in Sri Lanka tätig, zum Beispiel nach Sonderurlaub für die Beerdigung gefragt hatte, bekam ich lediglich die Antwort, man würde mein Ansinnen an die Personalabteilung weiterleiten! Mein Hinweis auf eine mögliche Beileidsbekundung wurde erst später vom Vorgesetzten wahrgenommen. Den Helfer im Einsatz möchte ich treffen, der noch keinerlei frustrierende Momente erlebt hat – bisweilen eben Katastrophenbegegnungen.

    Genau davon möchte ich erzählen. Weniger in Form eines Erlebnisberichtes, indem ich beschreibe, was ich nach und nach erlebte (eine Übersicht meiner Einsätze ist auf S. → aufgelistet). Vielmehr schildere ich anhand von immer wiederkehrenden Aspekten, kapitelweise meine Begegnungen in den verschiedenen Ländern. Dabei habe ich mich besonders auf Anekdoten und andere interessante Episoden konzentriert. Denn sie machten nicht nur die Würze meines eigenen Alltags aus, sondern blieben mir stets in besonderer Erinnerung. Ich denke, dass sie es durchaus wert sind, mitgeteilt zu werden. Noch heute muss ich über die eine andere Begebenheit schmunzeln und bemerke dann selbst immer wieder, dass ich in der Tat nicht nur viel erlebt, sondern auch viel von der Welt gesehen habe. Nebenbei sollen sie ein Bild von dem zeichnen, worin meine Tätigkeit bestand. Die einzelnen Abschnitte folgen trotzdem einer Art chronologischem Muster: von der Entsendung bis zur Rückkehr.

    Dabei ist der Titel Katastrophenbegegnungen durchaus vielschichtig, aber auch doppeldeutig zu betrachten. Einerseits bilden Katastrophen den Rahmen, in welchem meine unterschiedlichsten Begegnungen stattfanden. Andererseits waren aber auch die Begegnungen, ob mit Menschen, Kulturen oder Gegenständen, bisweilen eine Katastrophe.

    Noch bevor ich überhaupt in einen Auslandseinsatz ging, war die Suche nach einem Arbeitgeber, sprich einer Hilfsorganisation, gestanden. Insgesamt war ich für viele verschiedene Hilfswerke im Ausland tätig. Mal länger, bis zu zwei Jahren. Mal kürzer, lediglich einige Wochen. Bereits im Auswahlprozess hatte ich teils, aus meiner Sicht, skurrile Begegnungen. Später in der Praxis musste ich erfahren, durch welch perfide Art, manchmal Hilfe im Ausland geleistet wurde.

    Einmal dort ging es häufig um mich als Deutschem im Ausland und der Bewunderung, die mir dadurch häufig zu Teil wurde. Zur Sprache werden einige Eigenheiten kommen, die uns Deutschen vermeintlich als Stereotypen zugeordnet werden. In der Tat konnte ich selbst an mir feststellen, dass diese keineswegs aus der Luft gegriffen waren. Trotzdem wurden mir überraschenderweise auch andere Nationalitäten zugeordnet, die mich stets amüsiert hatten. Problematischer war und ist es, eine genaue Berufsbezeichnung für mich zu benennen.

    Ebenfalls nicht immer ganz einfach waren die Begegnungen mit einer mir fremden Kultur und Tradition. Erst mit der Zeit begriff und lernte ich, dass ich meine eigene Denk- und Arbeitsweise keineswegs eins zu eins im Ausland von anderen erwarten konnte. Meinen eigenen Horizont haben sie in jedem Fall erweitert. Einmal, nein zweimal, wurde ich sogar Zeuge eines tatsächlichen Geldregens (!). Wie ich im Einsatz stets untergebracht war, schien mir ebenfalls erwähnenswert. Nicht nur unterschieden sich jene Unterkunftsbegegnungen in puncto Wohnlichkeit, sondern auch hinsichtlich mitunter eigenartiger Vermieter - mancherorts auch allzu exotischer, tierischer Mitbewohner. Zweck aller meiner Auslandseinsätze war in erster Linie, Hilfsprojekte verschiedenster Art durchzuführen. Während jener Projektbegegnungen arbeitete ich mit vielen internationalen und lokalen Kollegen zusammen. Einer verstieg sich gar zu der Aussage, „ich hätte sein Leben verändert."

    In unmittelbarer Lebensgefahr bin ich nach eigener Einschätzung zwar nie gewesen. Trotzdem hatte ich allerlei Begegnungen, die meinen Adrenalinspiegel plötzlich in die Höhe schießen ließen und durchaus dramatisch verliefen. Vor allem als ich hautnah einen Terrorangriff erlebte. Derartige Bedenken blendete ich offenbar erfolgreich aus, als ich unmittelbar Zeuge einer echten Revolution wurde.

    Zwar waren meine Handwerkerbegegnungen weit weniger spektakulär. Nicht minder aber in Bezug auf Eigentümlichkeit. Gleiches galt für die Bürokratie in den verschiedenen Ländern, die bisweilen für unsereins überraschend praktiziert wurde. Für mich unerwartet, waren auch meine Freizeitbegegnungen. Denn trotz allen Elends hatte ich auch sehr viel Spaß. Besonders dann, wenn ich mit Menschen zusammen war, die nichts mit meiner Arbeit zu tun hatten. In Serbien lernte ich Gleitschirmfliegen, erlebte aber auch einen Absturz. Am Ende schließt sich der Kreis: die Rückkehrbegegnungen nach meinen Einsätzen gestalteten sich nie einfach. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit ging ich stets aufs Neue auf Jobsuche. Dabei musste ich lernen, dass ein berufliches Fortkommen in der Heimat aussichtslos war. Nicht nur einmal bekam gerade ich als humanitärer– oder Entwicklungshelfer von der Arbeitsagentur den Satz zu hören: „Herr Fischer, darüber müssen Sie sich im Klaren sein: wir können Ihnen nicht helfen!"

    Nach gefühlten unendlich vielen, ergebnislosen Versuchen hierzulande beruflich Fuß zu fassen, ging ich stets wiederum ins Ausland. Aufgrund meiner erlangten praktischen Erfahrung wurde dies einfacher. Immerhin bekam ich so die Chance auf neue Katastrophenbegegnungen.

    Ich darf schließlich noch hinzufügen, dass es sich bei dem Folgenden um tatsächlich von mir Erlebtem, in wenigen Einzelfällen auch von anderen mir Erzähltem, handelt. Allerdings möchte ich niemanden bloßstellen: daher werden weder Hilfsorganisationen noch ehemalige Kollegen namentlich genannt.

    1. Kapitel: Arbeitgeberbegegnungen

    Generell genießen Hilfsorganisationen in der Öffentlichkeit einen guten Ruf. Im Falle von Naturkatastrophen oder bewaffneten Konflikten schicken sie Personal so schnell wie möglich, um Hilfe zu leisten. Ob es sich um ein weit abgelegenes Land oder um Kriegsgebiete handelt, in denen die Waffen keineswegs ruhen: Hilfswerke scheuen weder das eine noch das andere, um die Not der betroffenen Menschen zu lindern.

    Bei den meisten Hilfsorganisationen, für die ich im Einsatz gewesen bin, handelte es sich um Nicht-Regierungsorganisationen (NRO), deren englische Übersetzung Non-Governmental-Organisations (NGOs) auch mittlerweile Einzug in den deutschen Sprachgebrauch gefunden hat. Wie der Name sagt, sind sie normalerweise eigenständige gemeinnützige Institutionen, die weder staatlich noch formal mit staatlichen Einrichtungen verbunden sind. Während erfahrenere NROs im Katastrophenfall meistens sofort institutionelle Geldgeber, wie etwa die Vereinten Nationen oder die Europäische Union, ,anzapfen', finanzieren viele vor allem kleinere Hilfsorganisationen ihre Projekte oftmals aus eingesammelten Spenden. Manchmal spielt hier die Konfession eine Rolle, wo bisweilen unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe die Missionierung das eigentliche Ziel ist. Ich selbst sah dies mit eigenen Augen in Flüchtlingslagern in Kroatien im Jahr 1995, wo ich als Freiwilliger gewesen bin. Damals kamen eines Tages junge amerikanische Mennoniten und zeigten den Bewohnern einen Film über das Leben Christi („Darin könnt ihr sehen, wie Jesus gewirkt hat!) und hielten Bibelstunden mit Kindern ab. Der junge Prediger stand dabei vor den auf dem Boden sitzenden jungen Zuhörern, hinter dem Rücken eine Packung Kekse haltend und nur diejenigen bekamen einen, die gut aufgepasst hatten. Geradeso wie im Zirkus – Belohnung gibt's nach vollbrachter Übung. Persönlich fand ich dies ziemlich menschenverachtend. Statt den Menschen zu helfen, wurde ihre Notlage für eigene Ziele missbraucht. Zwar war es für die Menschen im Lager eine willkommene Abwechslung in ihrem ansonsten tristen Alltag, hinterher waren trotzdem alle einigermaßen irritiert. Ein anderer Volontär, ein pensionierter Bundeswehrsoldat, war besonders aufgebracht. Denn er hatte zuhause einen 32jährigen geistig und körperlich behinderten Sohn, der noch nie zu ihm „Papa gesagt hätte. In einem nahegelegenen Haus wohnte eine muslimische Familie, die eine 10jährige Tochter hatte, die das gleiche Schicksal erlitt. Nicht nur sah sie wie eine Fünfjährige aus, sondern sie konnte sich weder bewegen noch artikulieren. Deshalb bewunderte ich die Art und Weise, wie sich die Familie hingebungsvoll um ihre Tochter und Schwester kümmerte. Sie wohnten zu fünft in einem Zimmer und das Mädchen gab ständig Laute von sich, die ich nie deuten konnte. Die Familie schon. Nach der Filmvorführung ging mein Kollege zu dem Anführer der Mennoniten und schrie laut, so dass es alle umstehenden Flüchtlinge hören konnten, er, der Anführer, solle mit ihm zu dem behinderten Mädchen gehen, um zu sehen, ob sie mit bloßen Gebeten geheilt werden könne. Selbstverständlich handelte es sich dabei um eine Provokation, die ich trotzdem ziemlich cool fand. Hinterher weigerten sich die Mennoniten mitzukommen!

    Im selben Jahr 1995 war ich kurze Zeit noch während des Krieges in Bosnien und Herzegowina als Freiwilliger ebenfalls in einem Flüchtlingslager tätig. Ich wurde als Erster der Organisation dahin geschickt, um herauszufinden, ob eine Ausweitung von Freiwilligeneinsätzen dorthin Sinn mache, obwohl zu dem Zeitpunkt die Waffen noch keineswegs ruhten. Später war mein Fazit, dass dies in jedem Fall notwendig sei, obwohl ich mir damals gar nicht bewusst war, was das eigentliche Ziel solcher Einsätze sein sollte. Im Nachhinein stellte ich fest, dass allein meine Anwesenheit als Ausländer den Menschen half. Zuallererst gewannen sie wohl das Gefühl, dass sie in ihrer Not nicht allein gelassen wurden. Darüber hinaus erzählten sie mir, nachdem ich ihr Vertrauen gewonnen hatte, von ihren Problemen und Gedanken, die sie tagtäglich beschäftigten. Untereinander war es für all die intern Vertriebenen schlicht nicht möglich, da sie alle das gleiche Schicksal und ähnliche Geschichten teilten.

    Untergebracht war ich dort zusammen mit vergleichsweise moderaten Mennoniten in einem Haus, dessen Besitzer geflohen war und keine Miete verlangte! Gewöhnlich saß ich am Abend mit einer Amerikanerin, ebenfalls Mennonitin, allerdings nicht streng gläubig, auf dem Balkon beim Feierabendbier. Eines Abends unterbrach unser Gespräch ein Kollege von ihr mit den Worten: „Er fände es super hier, denn er könne tagtäglich sehen, was durch Gott möglich wäre." Etwas verdutzt verstanden wir beide nicht, was er meinte, da wir uns über ein ganz anderes Thema unterhalten hatten. Daher entgegnete ich ihm, er solle das am besten einer Frau in der Nachbarschaft mitteilen, die neben ihrem Mann alle drei Söhne im Krieg verloren hatte. Ich würde hoffen, sie würde ihn hochkantig rausschmeißen!

    Trotzdem spielt für die überwiegende Mehrheit religiöser Hilfsorganisationen im Katastrophenfall die Konfession oder der Glaube der betroffenen Menschen allerdings keinerlei Rolle.

    Darüber hinaus gibt es Hilfsorganisationen, die sich nur auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen, die vor allem medizinisch tätig sind oder solche, die sich über die Jahre in der Szene in anderen Sektoren, wie Wasser, Hygiene oder der Verteilung von Hilfsgütern einen Namen gemacht und entsprechende Kompetenzen entwickelt haben. Jene verschiedenartigen Ausprägungen von NGOs gelten sowohl für ausländische als auch ortsansässige bzw. lokale Hilfsorganisationen, so dass deren Zahl je nach Einsatzgebiet durchaus mehrere Hundert (!), wie damals in Bosnien und Herzegowina oder dem Kosovo, übersteigen kann.

    Ob eine Organisation bereits über Strukturen vor Ort verfügt oder im Katastrophenfall Neuland betritt, spielt oftmals eine nicht unerhebliche Rolle. Einige wenige Wohlfahrtsorganisationen, wie zum Beispiel das Rote Kreuz oder Caritas, sind fast überall auf der Welt vertreten, so dass deren Vorteil darin liegt, dass sie in den meisten von Katastrophen heimgesuchten Ländern bereits über Schwesterorganisationen verfügen. So können sie im Ernstfall sofort Informationen einholen, für die andere Organisationen erst einmal Teams entsenden müssen, um sich einen Überblick verschaffen zu können. Darüber hinaus wird häufig lokales Personal für einen Hilfseinsatz zur Verfügung gestellt oder aber bei der Rekrutierung von geeignetem Personal wertvolle Hilfe geleistet. Davon profitierte ich in mehreren Einsätzen.

    Andererseits war es häufig der Fall, dass jene Organisationen vor Ort mehr in der medizinischen Versorgung und Pflege oder Seelsorge tätig und nicht unbedingt auf Katastrophenhilfe spezialisiert waren. Gewöhnlich wird dann der Aufbau entsprechender Kapazitäten Teil eines Hilfseinsatzes seitens einer ausländischen Schwesterorganisation sein. Trotzdem erwiesen sie sich zumindest im unmittelbaren Nachgang einer Katastrophe als wertvolle Ressourcen vor allem in logistischer Hinsicht, wodurch sie anderen gegenüber, einen nicht zu unterschätzenden zeitlichen Vorsprung haben, ganz zu schweigen von der Sprache vor Ort. Allerdings kann es auch zu Problemen führen, wie ich selbst mehrfach erfahren musste.

    Zum einen wurden seitens des lokalen Partners Forderungen gestellt, die, man verfüge ja über genügend finanzielle Mittel, unbedingt erfüllt werden sollten. In Sri Lanka, zum Beispiel, forderte der einheimische Leiter von mir, ein Rechtsanwalt, dass wir ihm „gefälligst" ein Dienstfahrzeug beschaffen sollten, was ich schlichtweg verweigerte. Zum anderen gingen die lokalen Partner stets davon aus, dass wir deren eigene geplanten Projekte ohne weiteres finanzieren würden. Entweder handelte es sich dabei um Maßnahmen, die lediglich eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, zum Beispiel nur Katholiken, unterstützen sollten, ohne dass hierfür tatsächlich der Nachweis von besonderer Bedürftigkeit erwiesen war. Oder die geplanten Maßnahmen lagen weit außerhalb von unserem Auftrag, geschweige denn Möglichkeiten. Im Kosovo verlangte der zuständige Projektmanager, wir sollten Firmen aus Westeuropa dazu bewegen, im Kosovo ansässig zu werden. Denn dadurch könnten wir unzählige Jobs schaffen.

    Neben den NGOs gibt es zahlreiche sogenannte Regierungsorganisationen, in Deutschland zum Beispiel die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), die langfristige Entwicklungszusammenarbeit betreiben. Mitunter werden auch sie im Katastrophenfall entweder selbst tätig oder fungieren als Geldgeber für andere NGOs.

    Gleiches gilt schließlich für die großen internationalen Organisationen der Vereinten Nationen: der Nothilfekoordinator (OCHA), dessen Organisation im Katastrophenfall normalerweise die Hilfe aller Akteure abstimmt; der Hohe Flüchtlingskommissar (UNHCR), das Kinderhilfswerk (UNICEF) oder die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ebenfalls in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich neben der koordinierenden Funktion auch selbst oder zusammen mit NGO-Partnern eigene Aktivitäten durchführen.

    Am bekanntesten dürften NGOs hierzulande im Rahmen von Spendenaufrufen auf diversen Fernsehkanälen vor allem nach großen Naturkatastrophen oder so manchem bewaffneten Konflikt sein. Oft leisten sie dort bereits Hilfe, wo andere allenfalls einen völkerrechtlichen Eklat – etwa mangels UN Resolution – hervorrufen würden. Zu Beginn des Jahres 2013 waren bereits zahlreiche NGOs in der Türkei ansässig, die von dort Hilfe nach Syrien leisteten. Dagegen hatte die UN zum damaligen Zeitpunkt keinerlei Mandat und war entsprechend (noch) nicht vor Ort. Generell gilt, dass ein betroffenes Land die internationale Gemeinschaft um Hilfe bitten muss, damit Hilfsorganisationen überhaupt tätig werden können. Das bedeutet aber auch, dass der jeweilige Staat oder staatliche Stellen gewöhnlich die Koordinierung bzw. Entscheidung jeglicher Tätigkeiten übernimmt. Davon war in Syrien nicht auszugehen, da das Assad-Regime wohl kaum Unterstützung für oppositionelle Gebiete zugestimmt hätte, da es sich, nach dessen Meinung, um von Terroristen besetzte Gebiete handelte. Deshalb bildete erst eine Entscheidung des UNO Sicherheitsrates die notwendige Grundlage, um dort tätig zu werden. Nichtsdestotrotz hatten mehrere NGOs sogar Expatriates, also Ausländer, bereits vorher nach Syrien geschickt, um dort mitten im Kriegsgeschehen Hilfsprojekte durchzuführen. Ob dies angesichts der großen Gefahren für die Mitarbeiter immer so sinnvoll ist, sei dahingestellt. Trotzdem ist es genau das, was vor allem die NGOs am meisten ausmacht: sie alle sind nah am Menschen in Not. Sie stehen ihm bei, helfen ihm aus seiner Not unabhängig davon, um wen es sich handelt. Sie sind das Sprachrohr der Kriegs- und Katastrophenopfer, der Armen, der Unterbemittelten, Menschen mit Behinderung sowie insgesamt den Benachteiligten auf der Welt. Zuhause geben sie den Opfern Namen, so dass deren Schicksal nicht mehr eines unter Vielen weit wegbleibt, sondern tatsächlich greifbar wird. Sie treten für deren Unterstützung ein, führen Kampagnen Art durch, sammeln Spenden aller Art und vor Ort versuchen sie zum Wohle der Bedürftigen, ihr Bestes zu geben. Nicht zu Unrecht stellt deshalb so manch bekannter Prominenter oder Politiker einer Hilfsorganisation seinen Namen zur Verfügung, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen und Gelder einzusammeln. Da mit an Bord zu sein, ob zu Hause oder vor Ort, gibt jedem, der für eine NGO arbeitet, ein Gefühl tatsächlich Sinnvolles zu tun.

    Unzählige Male habe ich genau diesen Satz gehört. Da stehen keine Produkte, Verkaufs- oder Umsatzzahlen im Mittelpunkt. Nein, da geht es um den Menschen, um deren Überleben in einer Notsituation oder ihnen im Nachgang einer Katastrophe wieder auf die Beine zu helfen. Das ist es, was sich die humanitäre Hilfe sowie Entwicklungszusammenarbeit auf die Fahnen geschrieben haben: die Verbesserung der Lebensbedingungen, die Bekämpfung der Armut, ja ein Stück weit die Welt verändern und verbessern. Wer könnte schon etwas dagegen haben?

    Dadurch, dass die überwiegende Mehrzahl vor allem der großen NGOs ihre Hilfseinsätze über staatliche oder Zuwendungen anderer Geldgeber, wie zum Beispiel der EU, finanzieren, sehen sie sich bisweilen allerdings dem Vorwurf ausgesetzt, lediglich als verlängerter Arm der Politik zu fungieren. Denn nur sehr wenige generieren derartig hohe Spendeneinnahmen, dass sie nicht ausschließlich auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Letztere wird oft nur dort vergeben, wofür entsprechende finanzielle Töpfe eingerichtet werden, wo es politisch oder auch wirtschaftlich Sinn macht (oder motiviert ist), wo man letztlich selbst (deutsche Unternehmen?) am Ende profitiert bzw. betroffen sein könnte. Stichwort: Flüchtlingskrise. Auf der Strecke bleiben dabei leider jene Menschen, die durch vergessene Konflikte selbst nach Jahrzehnten ihr Dasein in bitterster Armut fristen - für mich als bestes Beispiel dient der Kongo, obwohl ich nie dort gewesen bin. Gelegentlich berichten die Medien von Auseinandersetzungen in dem Land, allerdings scheint es niemanden zu interessieren, obwohl dort bislang Millionen Menschen wegen Konflikten ums Leben kamen. Eben dort, wo seitens der westlichen Welt offenbar kein unmittelbares geopolitisches Interesse besteht.

    In der Praxis heißt das natürlich, dass Hilfsorganisationen keineswegs locker auf einer philanthropischen Sympathiewelle reiten, wo Gelder automatisch dem Sinnvollen und Guten zur Verfügung gestellt werden. Vielmehr agieren sie auf einem hart umkämpften Markt, auf dem nicht zuletzt das Medieninteresse bzw. Medienaufmerksamkeit nach außen eine große Rolle spielt.

    Nach innen haben sich Hilfswerke fachlich und personell professionalisiert, um je nach Kontext einer Naturkatastrophe oder eines bewaffneten Konfliktes intervenieren zu können. Deshalb ist es mittlerweile ungleich schwerer als vielleicht in der Vergangenheit, überhaupt den beruflichen Einstieg in dieses Berufsfeld zu finden.

    Wie anderswo auch verläuft das Rekrutierungsverfahren gewöhnlich bei Hilfsorganisationen formal nach den gleichen Regeln ab: Stellenausschreibung, Bewerbung, (hoffentlich) Einladung zum Vorstellungsgespräch sowie Zuoder Absage. Wie gesagt gewöhnlich. Allerdings sind meine eigenen Erfahrungen im Rahmen von Bewerbungen bei NGOs durchweg von Anekdoten gespickt.

    Etwa jene, wie ich später erst erfuhr, bei einer auf Missionierung spezialisierten evangelikalen Sekte, die eine durchaus interessante Position ausgeschrieben hatte. Kurze Zeit später wurde ich zum Gespräch eingeladen. Obwohl ich eigentlich zu der Zeit hinsichtlich Interviews erfahren gewesen sein sollte, erinnere ich mich nur zu

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1