Intuition als Schlüssel deiner Seele
Von Martin Zoller
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Über dieses E-Book
aus, wenn man dieses Unbewusste wahrnimmt, ist man besser vorbereitet auf Ereignisse im Leben.
Mit Beispielen aus seiner Praxis und Besuchen an Kraftorten auf der ganzen Welt möchte Martin Zoller zudem zeigen, dass wir Menschen, egal in welchem Land wir leben oder woher wir kommen, untereinander eine Verbindung über die Seelensprache aufnehmen können. Anhand spannender Reiseberichte wird Martin Zoller Kraftorte und deren Einfluss auf die Medialität beschreiben. Mit Erlebnissen aus seiner täglichen Arbeit möchte Martin Zoller zeigen, wie Medialität und Hellsichtigkeit effektiv im Alltag eingesetzt werden kann.
Egal ob zu Hause, im Büro oder unter freiem Himmel. Das Buch kann als Brückenbauer zwischen der menschlichen physischen Welt und der feinstofflichen Wirklichkeit, zwischen verschiedenen Kontinenten und deren Wertvorstellungen, wie auch zwischen unterschiedlichen Glaubensrichtungen verstanden werden.
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Buchvorschau
Intuition als Schlüssel deiner Seele - Martin Zoller
Landung am Hindukusch
Ich war etwas nervös, als unser Pilot der Safi Airways in seinem norwegischen Akzent ankündigte, dass wir bald in Kabul landen würden.
Es war der 5. April 2010, kurz vor sechs Uhr morgens. Die Stewardessen räumten gerade das Frühstück ab. Nur wenige Stunden zuvor noch hatte ich mit Freunden in Dubai Ostereier gesucht. Wir hatten in einem muslimischen Land das orthodoxe Osterfest gefeiert. Gemütlich saßen wir beisammen und genossen den klaren Sternenhimmel unter dem arabischen Nachthimmel.
Erstaunen, aber auch Unverständnis löste mein Reiseziel überall aus. Warum gerade Afghanistan? Warum nicht Afghanistan?, war meine häufigste Antwort. Oft ist es mir zu umständlich zu erklären, wie meine Intuition mich immer wieder an manchmal sehr exotische Orte führt. Nur meinen engen Freunden und Verwandten erzähle ich den jeweiligen Grund meiner Reisen.
In Kabul war ich von einer Kundin und Bekannten eingeladen, im Gästehaus ihrer Firma zu übernachten. Neben dem Besuch dort, spürte ich den starken Drang, diese mir bis dahin völlig unbekannte Kultur kennenzulernen. Auch wollte ich erfahren, inwieweit meine Arbeit im modernen Afghanistan Platz hat. Vielleicht, so dachte ich mir, könnte das Land interessant sein, um in Zukunft dort Seminare zu geben.
In Afghanistan herrschte und herrscht immer noch ein gnadenloser Krieg. Tagtäglich liest man in der Weltpresse über Attentate, Kämpfe und entführte Ausländer. Für viele Leute im Westen ist Afghanistan eine Vorstufe zur Hölle, ein Paradies fundamentalistischer Extremisten, die jegliches Aufflammen neuer Ideen im Keim ersticken.
Niemand in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis konnte sich vorstellen, dass ich in Afghanistan Menschen antreffe, die an moderner Spiritualität interessiert sind. Dass dem so sein würde, davon war ich zutiefst überzeugt. Zum einen, weil ich bereits einige Menschen in Kabul kannte und zum anderen, weil ich in der Vergangenheit immer wieder die Erfahrung machen konnte, dass selbst an abgeschiedensten Orten der Welt zumindest einzelne Menschen für moderne Spiritualität aufgeschlossen sind.
Ich wollte in dieses für mich unbekannte Land eintauchen, um an Leib und Seele zu erfahren, wie weit moderne Spiritualität und Medialität in diesem von Krieg und Gewalt zerfressenen Land vorhanden sind. Ich fühlte mich stark geschützt und wusste, dass ich, meiner Intuition folgend, die richtigen Menschen kennenlernen würde.
Als das Flugzeug zum Sinkflug ansetzte, zogen vor meinem inneren Auge die Bilder über den Krieg, die ich aus der Presse kannte, vorbei. Ich war gespannt, was mich tatsächlich erwartete.
Weiße Schneespitzen und riesige Bergketten tauchten unter uns auf, als das Flugzeug durch die Wolken sank, um den Landeanflug in Angriff zu nehmen. Die Umgebung erinnerte mich an La Paz in Bolivien. Aus dem Flugzeug sah die Landschaft aus wie die Handfläche eines Hochlandindianers, durch harte Arbeit und trockene Luft von Furchen zerrissen.
In diesem Moment zogen mir die wildesten Gedanken durch den Kopf. Was jetzt, so fragte ich mich, wenn unser Flugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete beschossen wird? Oder wenn genau zu dem Zeitpunkt, an dem ich durch den Zoll muss, ein Selbstmordattentäter sich dort in die Luft sprengt?
Meine Verlegerin, Frau Giger, verstand überhaupt nicht, wie ich nur einen Monat vor meiner Hochzeit diese Reise antreten konnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch viele andere Menschen in meinem Umfeld ähnliche Gedanken hatten. Meiner Intuition vertrauend, war ich aber davon überzeugt, dass sie mich nicht in wirkliche Gefahr bringen würde.
Das Flugzeug rüttelte leicht hin und her, als wir auf der langen Bahn landeten. Gespannt sah ich aus dem Fenster. Im Hintergrund konnte ich die Häuser der Umgebung erkennen.
Wir fuhren die Rollbahn entlang, links und rechts von uns eine unzählbare Flotte von Militärflugzeugen und Helikoptern. Nach den Militärmaschinen kamen die unverkennbaren weißen Helikopter und Flugzeuge der UNO. Ganz zum Schluss die an einer Hand abzählbare Luftflotte der Zivilfluggesellschaften. Es ist doch immer wieder interessant, fuhr es mir durch den Kopf, wie viele Gesichter der Krieg hat.
Ich lebe und arbeite bereits seit zwanzig Jahren in Ländern, die immer wieder von Konflikten gekennzeichnet sind. Man könnte meinen, die Bilder wiederholen sich. Aber dem ist nicht so. Ich war von dieser Luftflotte beeindruckt und zugleich fasziniert!
In meinem letzten Buch Hellsichtig* habe ich ausführlich über mein Interesse für Geschichte und Politik geschrieben. Immer wieder zieht es mich in Länder und Regionen, die für die meisten Menschen unattraktiv sind.
In Ländern wie Afghanistan oder dem Libanon findet man viele Menschen, die einen starken Drang zu religionsfreier Spiritualität haben, da sehr oft Religionskonfliktpunkte mitschuldig sind an den Gewalttaten. Die Menschen an diesen Orten sind der Konflikte, und damit auch der Religion, oft müde und suchen neue Wege. In schwierigen Zeiten ist man viel schneller bereit, Dogmen niederzureißen. Man sucht neue Wege, neue Ideen, um dem Leben einen klareren Sinn zu geben.
Daher ist die Nachfrage nach meiner Arbeit oft stark vorhanden. Leider gibt es nur sehr wenige, die bereit sind, dieser Nachfrage Folge zu leisten, um helfen zu können und den Hunger des Wissens zu stillen. Öffne ich in einem westlichen Land Zeitschriften oder Broschüren mit spirituellen Berichten und Aktivitäten, so finde ich eine breite Palette von Angeboten. Manchmal so viele, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen kann. Ganz anders ist es in Städten wie Kabul oder Beirut.
In vielen Ländern aber, die ich besuchte und in denen ich mit meinen Seminaren oder Beratungen auf Menschen zuging, war ich einer der wenigen, und in Kabul, so wurde mir gesagt, sogar der erste Ausländer, der offen das Thema recherchierte. Einzelne Ausländer würden in geschlossenen Botschaftsfestungen für ausländische Militärtruppen oder innerhalb der UNO Yoga anbieten.
Vor meinem Abflug nach Afghanistan hatte ich mich gut vorbereitet. Ich las Bücher über das Land und suchte im Internet Artikel über das alte und das moderne Kabul. Ich stellte über das Internet Kontakte mit Menschen in Kabul her, um sozusagen aus erster Hand zu hören, wie das Leben dort ist.
Die Rückmeldungen meiner Kontaktpersonen in Kabul waren eher ernüchternd. Man wusste nichts von Angeboten an Meditationskursen oder Vorträgen. Ich konnte den E-Mails entnehmen, dass viele Menschen Angst hatten, sich zu öffnen, weil man sich vor Repressalien gewisser Regierungsstellen oder der Religion fürchtete. Dennoch war ich überzeugt, auf interessierte Menschen zu stoßen.
Die Stewardessen öffneten die Türen des Flugzeuges, unser Pilot verabschiedete sich mit seinem sympathischen norwegischen Akzent von uns und bedankte sich, dass wir seine Fluggesellschaft ausgewählt hatten. Langsam stieg ich die Treppe hinunter und ging in Richtung der Flughafengebäude. Ich war erstaunt, wie schnell ich durch Immigration und Zoll kam. Am Ausgang würde, so wurde mir versichert, ein Fahrer mit meinem Namenschild warten. Es standen nur sehr wenige Leute dort. Einige Afghanen und drei oder vier weiße Männer. Die meisten waren in Zivil, mit ihren breiten und muskulösen Körpern, aber leicht als Söldner oder Sicherheitspersonal zu erkennen. Ein Soldat in amerikanischer Uniform beobachtete, wie ich mich suchend umsah. Mein Fahrer war nicht hier. Der Soldat fragte, ob ich Hilfe bräuchte. Ich schüttelte den Kopf.
Das fängt ja gut an, fuhr es mir durch den Kopf. Etwas Angst machte sich in meinem Brustkorb breit. Ich schloss langsam meine Augen, um meine Intuition nach der Situation abzufragen. Unsicherheiten und Ängste sind Erzfeinde unserer Intuition. Wie oft schon waren wir auf dem richtigen Weg, ließen uns aber durch Ängste verblenden und drehten kurz vor dem nächsten erfolgreichen Etappenende um.
Mein inneres Orakel zeigte mir grünes Licht! Ein gutes Zeichen! Ich war erleichtert. Im meinem Buch Hellsichtig habe ich genau erklärt, wie das innere Orakel angezapft werden kann und wie man um Hilfe bittet.
Ich öffnete meine Augen und stellte mich entspannt in den Schatten. Tatsächlich tauchte nach wenigen Minuten ein junger Mann auf. In der Hand hielt er ein Schild mit meinem Namen. Er sei im Verkehr aufgehalten worden, entschuldigte er sich.
Für die ersten Nächte hatte ich mir in einem Hotel im Zentrum von Kabul ein Zimmer reserviert. Das Gästehaus meiner Kundin war in einem Außenquartier der Stadt und ich wollte die Möglichkeit haben, die Stadt aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen. Außerdem versprach ich mir im Hotel die Bekanntschaft anderer Ausländer, die mir bei meinen Recherchen sicher behilflich sein konnten.
Ich sehe einen Teil meiner Aufgabe darin, immer wieder geistige Grenzen zu sprengen. Durch meine vielen Reisen treffe ich Leute aus unterschiedlichen Kulturen, mit unterschiedlichen Religionen und gänzlich gegensätzlichen Denkmustern. Einer meiner Geistführer ist von Sirius und heißt »The Embassador«, der Botschafter. Für mich ist er einer der Botschafter zur geistigen Welt. Gleichzeitig regt er mich dazu an, als Botschafter zwischen Kulturen und spirituellen Ideen zu agieren.
Mein Fahrer sprach etwas englisch und beantwortete mir in gebrochenen Sätzen, so gut er konnte, meine Fragen zu Land, Kultur und Kabul. Ich war fasziniert! Über der Stadt lag eine Aura, die so angespannt war wie die Seite einer Gitarre. Man sah überall Menschen, die ihren Alltag lebten und man hatte fast das Gefühl, an einem »normalen« Ort zu sein. Dass dem nicht so war, zeigten die an jeder Straßenecke oder Kreuzung stehenden Soldaten. Kabul, so war mir schnell klar, ist eine Festung.
Ich war beruhigt, als mein Fahrer mir zu verstehen gab, dass wir beim Hotel angekommen seien. Erstaunt sah ich mich um, ich entdeckte kein Schild oder Schriftzug am Gebäude, das mein Hotel sein sollte. Später wurde mir erklärt, dass Hotels, in denen ausschließlich Ausländer absteigen, aus Sicherheitsgründen keine Schilder oder Schriftzüge mit dem Hotelnamen tragen.
Am Eingang war ein Schlagbaum, drei schwer bewaffnete Wachen standen daneben. Wir mussten uns identifizieren und wurden durch die Eingangsschleuse gebracht. Ein Tor öffnete sich vor uns, wir fuhren hinein und mussten warten. Das Tor schloss sich und erst als dieses ganz zu war, öffnete sich das zweite Tor. Weitere, schwer bewaffnete Wachen grüßten uns. Welcome to Kabul!
Ich checkte ein und ging in mein Zimmer. Langsam setzte ich mich auf mein Bett. Erst jetzt merkte ich, wie nervös ich war. Ich wollte mich entspannen und schloss meine Augen. Tief ein- und ausatmend beruhigte ich mich und fing an zu meditieren. Das Rattern eines Helikopters durchbrach die Stille meiner Meditation. Ich öffnete die Augen und sah aus dem Fenster. Tief über den Dächern flog ein Militärhelikopter seine Kreise. Der Krieg, so lernte ich in den nächsten drei Wochen immer wieder, lässt einen nie in Ruhe. Ich rief zwei meiner Kontaktpersonen an, um mitzuteilen, dass ich gut angekommen sei. Am Nachmittag setzte ich mich in den Hotelgarten und überlegte mir einen Vorgehensplan für die kommenden Tage.
* Martin Zoller: Hellsichtig. GigerVerlag, 2010
Enttäuscht!
Soweit ich mich erinnern kann, war ich immer an Geschichte, Kulturen und religiösen oder spirituellen Ideen interessiert. Als kleiner Junge faszinierte mich die griechische und römische Götterwelt. In meiner Fantasie reiste ich zum Olymp, um Zeus und dessen Gefolge zu besuchen.