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Die Heilkraft der Lebensenergie
Die Heilkraft der Lebensenergie
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eBook357 Seiten3 Stunden

Die Heilkraft der Lebensenergie

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Über dieses E-Book

Oliver Klatt befasst sich als Heiler seit vielen Jahren mit dem Phänomen der Übertragung von Lebensenergie. Als Herausgeber einer Fachzeitschrift zum Thema Heilen ist er zudem mit allen Facetten der modernen Heilweisen vertraut.
In diesem Buch entfaltet er die Geheimnisse des Heilens in einer Form des Dialoges, wie ihn einst die großen Philosophen praktiziert haben. Im Gespräch mit einer Patientin, die wegen einer Erkrankung zur Behandlung kommt, wird das Heilungsgeschehen vom ersten Augenblick an geschildert.
Über die Dauer des Dialoges entwickelt sich so allmählich ein Überblick über die verschiedensten Heilweisen - in Theorie und Praxis. Jede Facette, jede innere Erfahrung und jede äußere Einwirkung kommen zur Sprache. Wobei deutlich wird, dass die letztlich entscheidende Heilkraft die alles umfassende „Lebensenergie“ ist.
Ein von großer Sachkunde geprägter Ratgeber, der sich als wertvoller Begleiter für alle Heiler und Heilung suchenden Patienten erweist.

SpracheDeutsch
HerausgeberAquamarin Verlag
Erscheinungsdatum13. Apr. 2020
ISBN9783968610405
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    Buchvorschau

    Die Heilkraft der Lebensenergie - Oliver Klatt

    279.

    Vorwort

    Es zählt zu den geheimnisvollsten Phänomenen, was immer wieder unter dem Wort ›Lebensenergie‹ zusammengefasst wird. Einerseits scheint es sich um uraltes Menschheitswissen zu handeln, andererseits taucht es gerade in der modernen Energiemedizin verstärkt auf. Es steht ganz offensichtlich auch in einem engen Zusammenhang mit Heilung im weitesten Sinne.

    Oliver Klatt nähert sich dem ›Phänomen Lebensenergie‹ von drei verschiedenen Seiten – historisch, wissenschaftlich und praktisch. Er zeigt auf, welche historischen Wurzeln der Begriff und das Geschehen besitzt; er belegt mit großer Sachkenntnis, in welchen Bereichen gerade die moderne Naturwissenschaft und Medizin diesem Themenfeld auf die Spur kommt; und er öffnet einen ganz intimen praktischen Zugang zum Verständnis durch seine eigene Arbeit als Heiler. Durch diesen Dreiklang erhält die Behandlung des Themas einen wahrhaft holistischen Rahmen.

    Man könnte anhand dieser Worte annehmen, der nachfolgende Text sei eine etwas trockene, sachliche Analyse. Das wäre weit gefehlt. Die Erörterung des Themas erfolgt im Dialog! Eine junge Frau kommt in die Praxis des Autors, um eine Behandlung zu erfahren. Beeindruckt und interessiert durch ihr Erleben, beginnt sie, sich intensiv mit der Frage zu beschäftigen, was bei ihrer Heilbehandlung in der Tiefe abgelaufen ist. Sie fragt nach!

    Aus der lebendigen Frage-Antwort-Situation entfaltet das Buch einen besonderen Charme, eine einzigartige Leichtigkeit, die es von allen vergleichbaren Sachbüchern oder Ratgebern zum Thema wohltuend unterscheidet. Es ist ein gemeinsames Suchen, Forschen – und Finden. Ohne belehrend oder besserwisserisch zu wirken.

    Dieses Buch schenkt den Leserinnen und Lesern nicht nur ein fundiertes Verstehen dessen, was ›Lebensenergie‹ wirklich ist; sondern es weitet den Blick auf die Entwicklungsgesetze des Lebens insgesamt. So wird es zu einem herausragenden Beitrag zu jenem Neuen Denken, das unsere Menschheit und die Erde insgesamt so dringend benötigen.

    Dr. Peter Michel

    1.

    Sollte sie es wirklich tun? Zu einem Handaufleger gehen?

    Sie hatte in den letzten Jahren schon vieles ausprobiert. Kaum etwas hatte wirklich geholfen.

    Nun war es schon einige Zeit her, dass sie sich mit ihrer Krankheit, fast könnte man sagen … arrangiert hatte. Sollte das jetzt so bleiben? Ihr Leben lang?

    Da war ihre Freundin, die hatte ihr diesen Heiler empfohlen. Er sei freundlich und aufrichtig, eine ehrliche Haut. Es passiere wirklich etwas, wenn er die Hände auflege. Er habe ihr richtig helfen können, auch mit den Gesprächen. Und übermäßig teuer sei das auch nicht.

    Sie nahm sich vor, einmal einen Termin auszumachen. Trotz aller Zweifel. So würde sie eine eigene Erfahrung machen können. Von da aus könnte sie dann weitersehen.

    Einige Wochen später:

    Als sie die Praxis betritt, ist sie voller Erwartung.

    Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch, grüßt sie freundlich und bittet sie, Platz zu nehmen. Etwas später kommt auch schon der Heiler, gibt ihr die Hand und lädt sie ein, mit ihm zu kommen, in den Raum am Ende des Flurs.

    Nach einem längeren Gespräch, in dem es um ihre Probleme geht und um die Gründe, weshalb sie hier ist, beginnt die Behandlung. Sie liegt auf einer Liege. Er legt die Hände auf ihren Körper auf, an verschiedenen Stellen. Sie spürt, dass etwas geschieht.

    Nach der Behandlung:

    Was ist es, das ich da gespürt habe?

    Universelle Lebensenergie. Sie ist überall um uns herum, und auch in uns. Wer die Gabe besitzt oder es erlernt hat, kann diese Energie per Handauflegen übertragen.

    Wo kommt sie her?

    Einige sagen aus der Atmosphäre, andere sagen von Gott. Sie ist einfach da, wir können sie nutzen.

    Wozu?

    Sie heilt, vitalisiert, macht lebendiger. Wie geht es Ihnen jetzt?

    Gut, danke.

    Möchten Sie etwas trinken? Ein Glas Wasser?

    Ja, gerne.

    Etwas später:

    Was kann die Lebensenergie alles bewirken?

    Vielen Menschen ist es wichtig, wieder mehr in Harmonie mit dem Leben zu kommen. Die Lebensenergie kann dabei helfen.

    Inwiefern?

    Sie kräftigt den Menschen, macht für das Gute empfänglich, kann Schmerzen verringern, entspannen und heilen.

    Schmerzen gehen zurück?

    Das zeigen Erfahrungen aus der Schmerztherapie, in vielen Krankenhäusern. Auch Menschen, die mit Schmerzen zu tun haben und sich selbst die Hände auflegen, berichten davon.

    Das lässt sich erlernen?

    Ja. Jeder Mensch kann es erlernen. So kann man sich selbst und andere mit Lebensenergie behandeln.

    (stutzt) … ich … könnte das auch lernen?

    Ja, selbstverständlich.

    Als sie geht, ist sie etwas durcheinander. Aber ihr geht es gut. Sie fühlt sich beschwingt.

    2.

    Einige Tage später:

    Ihr Fuß ist tatsächlich besser geworden. Der Arzt war ziemlich verblüfft, und selbst die Heilpraktikerin. Der hatte sie dann erzählt, dass sie bei einem Heiler gewesen war.

    Wieder zu Hause, macht sie einen weiteren Termin aus.

    Drei Tage später:

    Die Behandlung war ähnlich wie beim ersten Mal. Nicht ganz so intensiv. Aber es war wieder spürbar, dass etwas passierte.

    Hinterher folgte ein längeres Gespräch.

    Sie hatte Fragen, die sie loswerden wollte.

    Glaubt man den Professoren, dann gibt es gar keine Lebensenergie.

    Weil sie sie vor zweihundert Jahren aus ihren Theorien gestrichen haben. Als sie anfingen, alles zu kategorisieren, ließ sich die Lebensenergie nicht zuordnen, deshalb verbannten sie sie. Nun steht sie wieder da und klopft an die Tür. Immer mehr Menschen öffnen ihr.

    Wie kam es dazu?

    Viele gehen heute neue Wege, jenseits der bekannten Religionen, jenseits der Schulmedizin. Im Christentum spielt die Lebensenergie keine besonders zentrale Rolle. Sie fristet eher ein Hintergrund-Dasein, als »Heiliger Geist«. Im Islam liegt auch kein großer Fokus auf der Lebensenergie, ebenso wenig im Judentum. Religionen wollen Spiritualität regulieren. Lebensenergie lässt sich nicht regulieren.

    Muss man spirituell sein, um Lebensenergie zu erfahren?

    Alle Menschen können sie erfahren, einfach so, ohne jedes Konzept, ohne jeden Zusammenhang. Viele öffnen sich für die Lebensenergie auf der Suche nach Heilung. In der chinesischen Medizin spielt sie eine große Rolle, als Chi. Ebenso in der indischen Medizin, als Prana.

    Was ist das Chi?

    Im Taoismus und in den Lehren des Konfuzius ist davon die Rede, in beiden großen Weisheitssystemen Chinas. Beide meinen, dass Gott mit Chi existiert: Wenn Chi da ist, existiert Gott. Wenn Chi nicht da ist, existiert Gott nicht.

    Also gibt es doch eine Verbindung von der Lebensenergie zu Gott.

    Ja. Aber unabhängig davon, ob man an Gott glaubt oder nicht. »Wie Wasser zu Eis wird, so kristallisiert sich das Chi, um den menschlichen Körper zu formen«,1 sagt ein altes chinesisches Weisheitsbuch.

    Der Körper wird von der Lebensenergie geformt?

    Man könnte sagen: Die Lebensenergie geht in den Körper über. Auch Himmel und Erde bilden ein solches Doppel: »Regenbogen, Wolken, Nebel, Wind und Regen, die vier Jahreszeiten – dies alles ist aus zusammengeballtem Chi geformt und bildet den Himmel. Berge und Klippen, Flüsse und Seen, Metalle und Felsen, Feuer und Holz – dies besteht aus zusammengeballter Materie und bildet die Erde.« 2

    Stammt das auch aus einem alten chinesischen Weisheitsbuch? (grinst)

    Ja, und es geht noch weiter. Das Chi wird sogar mit Leben und Tod in Verbindung gebracht: »Es ist reines Chi, das die unendlich vielen Dinge verändert. Wenn es sich zusammenballt, erzeugt es Leben; wenn es sich zerstreut, verursacht es Tod. Was niemals zusammengeballt oder zerstreut worden ist, war niemals lebendig oder tot. Die Lebewesen und Erscheinungen kommen und gehen, aber ihre materielle Grundlage bleibt unverändert.« 3

    »Wir kommen und gehen, sitzen … und stehen …« (lacht)

    (lacht) »… lachen … und weinen, und leben unser Leben …«

    Beide trinken einen Schluck Wasser.

    Er blickt aus dem Fenster.

    »Die Veränderungen der unzählig vielen Dinge der Welt werden alle vom Chi bewirkt. Ob sie aber verborgen sind oder gesehen werden können, das Chi bleibt stets eine Einheit. Der Weise weiß, dass das Chi selbst eine Einheit ist und sich niemals verändert.«4

    »Der Weise weiß, dass es jetzt Zeit ist zu gehen …« (lacht und steht auf)

    3.

    Eine Woche später:

    Ich habe meiner Mutter von den Behandlungen hier erzählt. Sie ist überzeugte Christin und war etwas erschrocken. Als ich ihr sagte, wie gut mir die Behandlungen tun, wusste sie nichts zu sagen.

    Im Christentum gibt es den Heiligen Geist. Die Lebensenergie steht für die göttliche Kraft im Menschen, der Heilige Geist für die Kraft Gottes im Menschen. Der Unterschied liegt nur in einer feinen Nuance.

    Bitte – wie? Nochmal …!

    Die Lebensenergie … steht für die göttliche Kraft … im Menschen …, der Heilige Geist … für die Kraft Gottes … im Menschen. Der Begriff Heiliger Geist hat seine Wurzeln im Alten Testament, in dem Begriff »ruah«. Der bedeutet: Kraft der Natur, Kraft im Menschen, Kraft Gottes. Das kommt der Lebensenergie recht nahe.

    Sehen das viele Christen so?

    Eher nicht. Aber es gibt immer wieder einmal welche, die das ansprechen. Das sind oft Christen mit asiatischem Hintergrund. Wie eine koreanische Theologin, die auf einer großen Versammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen einmal das Chi mit dem Heiligen Geist verglich. 5 Oder ein christlicher Bestsellerautor, der den Heiligen Geist in einem seiner Bücher als asiatische Frau namens Sarayu – das heißt »Wind« – darstellt. 6

    Das passt doch gut zur Pfingstgeschichte, wenn ich mich richtig erinnere …

    »Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen.«7

    Aus der Bibel?

    Ja. Ein christlicher Heiler sagte mir einmal, das Pfingstgeschehen sei für viele Christen der Ursprung der Kirche. Erst nach Pfingsten seien die ersten Christen eine sichtbare Gemeinde geworden. Der Heilige Geist kann auch als im Inneren der Menschen wirkende Kraft gesehen werden, die sie in Liebe miteinander kommunizieren lässt.

    Das erinnert mich jetzt ein bisschen an Kirchentag … (lacht)

    Warum nicht? (lächelt) Auch Jesus war von dieser Kraft erfüllt, wie es in der Bibel heißt: »… wie Gott Jesus von Nazareth mit heiligem Geist und mit Kraft salbte, ihn, der umherzog, Wohltaten erwies und alle heilte, die vom Widerwirker unterdrückt waren; denn Gott war mit ihm.«8

    Amen … (lächelt)

    Es kann nie schaden, passende Bibelstellen zu kennen. Hier ist noch eine: »Eine Frau hatte einen krankmachenden Geist – achtzehn Jahre schon. Und sie war zusammengebückt und vermochte sich nicht voll hochzubeugen. Als Jesus sie sah, rief er sie her und sprach zu ihr: ›Frau, du bist deine Krankheit los!‹ Dann legte er ihr die Hände auf. Und sofort stellte sie sich aufrecht.«9

    Richtig … Jesus hat auch per Handauflegen geheilt …

    Und … auch wenn Jesus sicherlich jemand ganz Besonderes war … warum sollen wir nicht auch die Fähigkeit besitzen, Hände aufzulegen? In der Bibel heißt es, Jesus habe gesagt: »Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen.«10 Nicht nur Jesus, sondern auch viele Heilige besaßen diese Fähigkeit.11 Und es gibt besondere Orte, wie Lourdes, wo diese Kraft dauerhaft präsent ist.

    Einige Tage später:

    Ich habe meiner Mutter davon erzählt, was Sie über die Lebensenergie und den Heiligen Geist gesagt haben. Sie hörte mir interessiert zu, sagte dann aber: »Wenn das eine göttliche Energie ist und man die einfach per Handauflegen übermitteln kann, klingt das für mich so, als wenn Gott damit verfügbar gemacht werden soll. Ich glaube nicht, dass man über Gottes Kraft einfach so verfügen kann.«

    Also was mich betrifft: Ich verstehe mich als Kanal für die göttliche Lebensenergie. Meine Motivation für das Handauflegen ist es, anderen zu helfen, oder wenn ich mir selbst die Hände auflege, mir selbst zu helfen. Selbstverständlich gibt es auch eine Zielrichtung dabei, nämlich Heilung und spirituelle Einsicht zu erwirken. Ich lasse direkt beim Handauflegen aber innerlich los und erwarte keine Ergebnisse oder die Erfüllung von Wünschen. Die Energie soll schlicht und einfach durch mich wirken. Damit ist das Handauflegen dem christlichen Bittgebet sehr ähnlich. Dabei wird Hilfe, Heilung oder Schutz von Gott erbeten. Man geht davon aus, dass Gott dazu bewegt werden kann, zugunsten von Menschen präsent und wirksam zu sein. Wenn das nicht so wäre, welchen Sinn würde eine Fürbitte im Gottesdienst machen?

    Das stimmt … Es kommt also auf die innere Haltung an?

    So sehe ich das. Ich hatte vor einigen Jahren mal eine Gruppe evangelischer Pfarrer zu Gast. 12 Sie hatten gefragt, ob ich für eine dialogische Begegnung offen sei. Das war ich. Also kamen sie eines Abends, wie vereinbart, vorbei – und wir verbrachten einen für alle inspirierenden Abend miteinander. Ich stellte meine Form des Handauflegens vor. Sie stellten Fragen dazu. Ich richtete auch Fragen an sie. Wir teilten spirituelle Erfahrungen und Sichtweisen. Als sie gingen, hatte ich nicht den Eindruck, dass sie dachten, es sei irgendwie »ungöttlich«, was ich hier tue.

    Sie hatten hier Besuch von einer Gruppe evangelischer Pfarrer?

    Es war eine Seminargruppe zum Thema »Neue religiöse Bewegungen und östliche Spiritualität im Westen«. In diesem Rahmen fanden ausgewählte Begegnungen mit Vertretern entsprechender Gruppierungen und Methoden statt.

    Das hätte ich nicht gedacht, dass die Pfarrer so etwas machen …

    Ich vorher auch nicht. Auch in der Kirche gibt es Menschen, die offen sind für neue Wege, die die Begegnung mit anderen suchen, die bemüht sind, die Lebensenergie, die Lebendigkeit wieder mehr zu integrieren. Wie die koreanische Theologin, die ich bei unserem letzten Gespräch erwähnte. Sie spricht von der »Kraft, die das Leben fördert«, die »Kraft, zusammenzuarbeiten, die Kraft, die eigenen Gefühle zu entdecken, die Kraft, andere anzuerkennen und sie zu befähigen, alle ihre Möglichkeiten als Menschen zu entfalten«. 13 Ist das nicht schön gesagt? Das alles kann die Lebensenergie bewirken.

    4.

    Zwei Wochen später:

    Sie kam bereits zur vierten Behandlung. Es tat ihr gut, ihre Beschwerden gingen zurück. Dann hatte sie auch in einer Zeitung gelesen, dass selbst an einem großen Berliner Krankenhaus jetzt mit Handauflegen gearbeitet wird. Sie sprach ihn daraufhin an. 14

    Ich kenne das Krankenhaus. Vor einigen Jahren war ich dort eingeladen, um einen Vortrag für die Ärzte und das Pflegepersonal zu halten, über die Lebensenergie. Es ist ein Unfallkrankenhaus, mit vielen Patienten, die wegen schlimmer Unfälle starke Schmerzen haben. Aus Sicht vieler Patienten dort hilft das Handauflegen am allerbesten gegen die Schmerzen. Zur Zeit werden in diesem Krankenhaus rund 4.000 Behandlungen jährlich gegeben, bei denen die Hände aufgelegt werden. Viele Medien haben schon darüber berichtet.

    Das ist ja unglaublich!

    Ja. Aber eigentlich auch ganz normal, dass die Schulmedizin merkt, wie vorteilhaft die Zusammenarbeit mit Heilern ist. Es gibt noch mehr Krankenhäuser in Deutschland, wo mit Handauflegen gearbeitet wird – und weltweit sowieso. In den USA ist das schon richtig weit verbreitet. Dort informiert sogar das Nationale Gesundheitsinstitut auf seiner Webseite ausführlich über verschiedene Formen des Handauflegens.15 Auch in Europa ist das Handauflegen in Krankenhäusern verbreitet, am meisten in Großbritannien. Dort ist es allgemein üblich, wenn man im Krankenhaus liegt, dass man auf Wunsch eine Behandlung durch einen Heiler erhalten kann. In Russland hat die wissenschaftliche Forschung rund um die Lebensenergie eine lange Tradition. In China wird, ergänzend zur Schulmedizin, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wiederentdeckt. Dieser alten Medizin liegt ein Konzept von Energiebahnen im menschlichen Körper zugrunde, durch die Lebensenergie fließt – das Chi.

    Aber was soll denn das sein, das Chi? Wir hatten ja schon einmal darüber gesprochen. Alles, was ich dazu gelesen habe, war immer so unscharf, so wenig auf den Punkt …

    Vielen Wissenschaftlern ist die Vieldeutigkeit des Begriffes Chi ein Dorn im Auge. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass die unscharfe Bedeutung des Konzeptes von Chi ein Teil dieses Konzeptes selbst ist.

    Mh … also kann man es nie richtig auf den Punkt bringen?

    Was denn?

    Was das Chi ist.

    Wozu denn? Es reicht doch zu sehen, was es bewirkt.

    Aber … es gibt doch vielleicht wichtige Fragen dazu. Zum Beispiel: Kann es ein Zuviel oder ein Zuwenig an Chi geben?

    In einem alten chinesischen Buch heißt es dazu: »Wenn ein Chi zu stark wird, bringt es Unheil: Geht es als Negatives zu weit, wird es zu Fieberfrost; geht es als Positives zu weit, wird es zu Asthma und Durst; geht es als Wind zu weit, wird es zu Krankheit an den vier Gliedern; geht es als Regen zu weit, wird es zu Bauchschmerzen; geht es als Dunkel zu weit, wird es zu Geistesverwirrung; geht es als Hell zu weit, wird es seelische Müdigkeit.«16

    Dann sollte man also aufpassen, dass man nicht zu viel Chi überträgt, beim Handauflegen?

    In der Weise, wie ich die Hände auflege, kann das nicht passieren. Durch den direkten Bezug auf das Göttliche, wie ich ihn vornehme, wirkt, so kann man vereinfacht sagen, Gott im Zweifelsfalle regulierend ein.

    Ist das nicht etwas weit hergeholt?

    Nein, gar nicht. Was ich eben gesagt habe, basiert auf meiner 20-jährigen Erfahrung damit. Auch nach chinesischer Auffassung ist das Chi immer in einem größeren Zusammenhang zu sehen. So heißt es in einem anderen alten chinesischen Buch, die Lebenskraft Chi gehöre, wenn man sie anwende, stets »mit der Pflicht und mit dem Sinn des Lebens« zusammen. »Ohne diese beiden muss sie verkümmern. Sie ist etwas, das durch dauernde Pflichtübung erzeugt wird, nicht etwas, das man durch eine einzelne Pflichthandlung an sich reißen könnte.«17

    Man muss also immer bemüht bleiben? Sollte sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruhen?

    So kann man das auch sagen.

    Beim Gehen:

    Was bedeutet eigentlich dieser Drache? (Zeigt auf eine kleine Statue.)

    In China gilt der Drache als Urtier, das alle anderen Tiere umfasst. Er »lauert in der Tiefe, erscheint auf dem Feld, schwingt sich über den Abgrund und steigt zum Himmel auf«, wie es heißt.18 Er enthält also alle Wasser-, Land- und Luftwesen in sich.

    Wie die Sphinx …

    Ja, genau. Es gibt eigentlich immer für alles eine westliche und eine östliche Symbolik, die in vielen Punkt oft erstaunlich ähnlich ist. Im Fernen Osten steht der Drache für die universelle Ur-Energie, aus der heraus sich unterschiedliche energetische Aspekte entwickeln.

    5.

    Nach der fünften Behandlung:

    Erst hatten sie über Persönliches gesprochen, über ihren Heilungsprozess. Dann setzte sich ihre Neugier durch, und sie sprach ihn auf etwas an, das sie schon seit längerem mit sich herumtrug:

    Ich habe weiter über die Lebensenergie nachgelesen und über die überwiegend guten Erfahrungen, die so viele Menschen damit machen. Nun verstehe ich eines überhaupt nicht: Wenn so viele Patienten daran interessiert sind und sagen, dass es ihnen hilft: Warum wird dann seitens der Ärzte kaum etwas dafür getan, dass Methoden, mit denen Lebensenergie übertragen werden kann, erforscht werden? Und, wenn sie wirksam sind, integriert werden …?

    Tja, das ist eine Frage, die ich mir auch seit zwanzig Jahren stelle.

    Was haben so viele Mediziner und Wissenschaftler eigentlich gegen die Lebensenergie?

    Nun, viele Wissenschaftler und – weil die heutige Medizin sehr wissenschaftlich orientiert ist – auch viele Mediziner sind der Meinung, dass die Lebensenergie gar nicht existiert. Sie halten also alles, worüber wir hier sprechen, und die vielen Erfahrungen von Menschen mit Lebensenergie für Humbug. Es fängt schon damit an, dass sie den Begriff »Energie« nicht akzeptieren, da der in der Physik ganz anders definiert ist. Der Begriff Lebensenergie geht zurück auf ein altes fernöstliches Konzept, wie es in dem chinesischen Schriftzeichen für Chi zum Ausdruck kommt – das ins Deutsche übersetzt »Lebensenergie« heißt. Die Ablehnung des Begriffes »Energie« seitens der Wissenschaftler für das, was beim Handauflegen übermittelt wird, wie die Heiler sagen, hat sogar schon so weit geführt, dass viele Heiler, die mit Wissenschaftlern zusammenarbeiten wollen, gar nicht mehr von Energie sprechen, sondern von Information, die übertragen wird. Dem gegenüber steht die Wahrnehmung der meisten Menschen, dass es am ehesten als »Energie« zu bezeichnen ist, was sie beim Handauflegen spüren.

    Das ist ja unglaublich. Davon habe ich noch nie etwas gehört.

    Ich habe das auch alles erst herausgefunden, als ich eine Antwort auf die Frage suchte, warum es eigentlich im Gesundheitswesen so wenig Offenheit für das Handauflegen gibt – obwohl so viele Menschen damit so gute Erfahrungen machen. Woher stammt diese starke Ablehnung einer für die meisten Menschen intuitiv stimmigen Vorstellung, dass es eine universelle Lebensenergie gibt, die alle Lebewesen erfüllt? Was haben viele Wissenschaftler gegen die Vorstellung, dass der menschliche Geist, der beim Handauflegen als eine Art Empfänger wirkt, mehr ist als der Körper und über diesen hinausreicht?

    Und? Gibt es eine Antwort darauf?

    Nun,

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