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Das Katalogbräut Chaos
Das Katalogbräut Chaos
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eBook276 Seiten3 Stunden

Das Katalogbräut Chaos

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Über dieses E-Book

Drew muss seine Geliebte davor schützen, das nächste Opfer eines Serienmörders zu werden.
SpracheDeutsch
HerausgeberCynthia Woolf
Erscheinungsdatum26. März 2019
ISBN9781947075900
Das Katalogbräut Chaos

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    Buchvorschau

    Das Katalogbräut Chaos - Cynthia Woolf

    Autorin

    KAPITEL 1

    4. November 1864

    Lucy Davison hörte ihrer besten Freundin Rachel Sawyer zu, die ihr die Werbeanzeige zum zweiten Mal vorlas.

    Bräute gesucht. Frauen, die bereit sind, nach Seattle im Gebiet Washingtons zu reisen, werden Ehemänner deren Wahl zugesichert. Seattle ist eine Holzfällerstadt mit mehr als vierhundertfünfzig Männern, die nach Ehefrauen suchen. Wir sind auf der Suche nach einhundert abenteuerlustigen Frauen, die auf die Reise ihres Lebens gehen möchten. Kontaktieren Sie Jason Talbot bei Mrs. Suzanne Pruitt, 2410 Harbor Way in New Bedford, Massachusetts.

    „Bräute. Ehefrauen, Lucy. Was denkst du?"

    Lucy schnippte mit den Fingern. „Ich würde sagen, wir lassen uns dort einschreiben. Offensichtlich finden wir hier keine Ehemänner. Außer, wenn du natürlich den alten Mr. Keiper heiraten willst. Er sucht ja immer nach einer neuen Frau." Lucy fuhr vor Ekel ein kalter Schauer über den Rücken.

    Rachel beugte sich auf ihrem Stuhl nach vorn und stützte sich mit ihren Ellbogen auf den Tisch. „Da stimme ich dir zu. Was wartet hier auf uns? All die jungen Männer - zumindest die, die es sich lohnen würde, zu heiraten - haben sich den Truppen angeschlossen, um im Sezessionskrieg der Staaten zu kämpfen. Wer weiß, wie viele von ihnen und in welcher Verfassung sie zurückkommen werden, wenn der Krieg endlich zu Ende ist. Viele von ihnen werden vielleicht aus irgendwelchen Gründen gar nicht heiraten wollen. Diese Gelegenheit ist unsere Chance, unsere eigenen Familien zu haben." Sie legte einen Arm über die Stuhllehne.

    Lucy grinste ihre Freundin an. Sie wusste ganz genau, was Rachel da tat - sie davon zu überzeugen, sich auch einschreiben zu lassen - und das war in Ordnung. Lucy brauchte mehr als oft einen kleinen Anstoß und Rachel wusste, wann Lucy den brauchte und wann nicht.

    „Die Chance lasse ich mir nicht entgehen. Ich habe nichts zu verlieren und es kann nur bergauf gehen. Komm mit mir mit, Rach. Lass uns gleich los."

    „Jetzt?"

    „Ja, die Adresse liegt in New Bedford."

    „Wenn ich mich nicht irre, liegt es am anderen Ende der Stadt und es ist schon zu spät, um heute noch zu gehen."

    „Natürlich. Ich werde morgen früh gleich zu dir kommen und dann können wir uns die Kosten für ein Hansom-Taxi teilen." Lucy hätte bemerken sollen, dass es zu spät war, um rauszugehen. Sie wusste, dass Rachel seit dem Vorfall nicht gerne nachts aus dem Haus ging, als sie fast von ihrem ehemaligen Arbeitgeber vergewaltigt wurde. Danach hat Rachel angefangen in der Kleiderfabrik zu arbeiten, wo sie Lucy kennenlernte. Bald darauf wurden sie beste Freunde.

    „Das ist nicht nötig. Ich würde mir doch sowieso eins nehmen, ob du nun mitkommst, oder nicht."

    Lucy legte ihren Kopf auf die Seite und runzelte die Stirn. „Ich weiß, aber das ist kein Grund dafür, dass wir uns die Kosten nicht teilen könnten. Es ist teuer und bei unserer wöchentlichen Bezahlung ist es ein Luxus, den wir uns kaum leisten können. Also lass mich einen Teil der Kosten übernehmen."

    „Nun gut. Dann sehen wir uns morgen früh."

    *****

    Am nächsten Morgen kam Lucy um fünf vor neun zur Pension, in der Rachel wohnte.

    „Ich bin so weit. Wollen wir los?"

    Lucy nahm Rachel am Arm und umarmte sie.

    Der Taxifahrer hielt ihnen die Tür offen und half ihnen in das Fahrzeug. „Ladies, wohin darf ich Sie bringen?"

    „2410 Harbor Way, bitte.", sagte Lucy.

    „Ja, Miss. Sofort."

    „Hoffen wir mal, dass wir früh genug da sind, damit wir auch sicher unter den Hundert sind."

    Lucy öffnete die Vorhänge, um Licht hineinzulassen. Sie mochte die dunkle Ausstattung des Taxis nicht. „Die Anzeige ist erst vor ein paar Tagen veröffentlicht worden, aber so, wie die Lage hier momentan ist, denke ich, dass sie keine Probleme damit haben werden, genug Frauen zu finden, die sich einschreiben lassen."

    „Ich weiß nicht, Lucy. Es gibt eine Menge Frauen, die ihre Familien nicht verlassen wollen."

    Lucy zuckte mit den Schultern. „Das Problem habe ich nicht, seitdem meine Mutter letztes Jahr abgehauen ist und ich kann es kaum erwarten, nicht mehr bei meinem Vater zu wohnen."

    Rachel nickte. „Ich habe auch kein Problem, meine Familie zu verlassen. Alle meine Geschwister sind verheiratet und meine Eltern sind immer noch auf dem Bauernhof, aber dahin werde ich nie mehr zurückgehen."

    Auf der Fahrt zum Haus der Mrs. Pruitt konnte Lucy kaum stillsitzen.

    „Denkst du, dass unsere Ehemänner gut aussehen werden?"

    „Ich weiß es nicht. Ich gehe mal davon aus, dass wir uns unsere Ehemänner aussuchen können. Ich möchte mich nicht einschreiben lassen, um dann die Ehefrau eines zufälligen Mannes zu werden. Ich möchte mich entscheiden können."

    „Ich mich auch. Lucy streckte ihren Arm aus und legte ihre Hand auf Rachels Knie. „Was, wenn wir den ganzen Weg hinter uns zurücklegen, dorthin reisen und dann keiner der Männer zu uns passt?

    Rachel klopfte leicht auf Lucys Hand. „So darfst du nicht denken. Du musst positiv denken. Wir werden unsere Traummänner finden, wir müssen nur daran glauben, dass wir das werden."

    Zehn Minuten später standen sie vor dem Haus von Suzanne Pruitt.

    Rachel schluckte schwer. „Bist du bereit?"

    Lucy nickte. „Ich habe Angst, aber ich bin bereit."

    Sie strichen die Falten aus ihren Röcken und gingen dann zur Eingangstür, an der Rachel kräftig klopfte.

    Eine ältere Frau mit grauem Haar und einem weißen Tuch auf dem Kopf öffnete die Tür.

    „Kann ich Ihnen helfen, junge Damen?"

    „Ja, wir sind hier wegen… ähm…" Lucy merkte, dass sie zu nervös war, um zu sprechen.

    „Sie sind wegen der Anzeige hier, nicht wahr?"

    „Ja, Ma'am, das sind wir." Rachel fingerte an dem Band ihres Täschchens in ihrer Hand herum, aber zumindest schaffte sie es zu äußern, was sie eigentlich wollten.

    „Folgt mir, Damen."

    Sie führte sie ins Wohnzimmer. Ein halbes Dutzend Frauen waren dort bereits versammelt.

    „Sind Sie alle wegen der Anzeige hier?", fragte Rachel die Frau neben ihr.

    Lucy fragte sich, wieso nicht mehr Frauen dort waren. Vielleicht, weil es so früh war und sie erst später kommen würden. Sie wusste, dass Rachel, die sich selbst für eine Detektivin hielt, sich alles, was sie nur konnte, über die Frauen im Raum einprägen würde.

    „Ja. Und was ist mit Ihnen?", fragte die Frau mit dem dunkelroten Haar.

    „Auch. Wir haben die Anzeige gestern entdeckt. Ich bin Rachel Sawyer und das ist meine Freundin Lucy Davison."

    „Hallo. Freut mich, Sie kennenzulernen.", sagte Lucy und nickte leicht.

    „Ich bin Nicole Wescott und wir haben die Anzeige auch gesehen. Sie drehte sich zu den anderen Frauen im Raum. „Die, mit den schwarzen Haaren ist Karen Martell, im blauen Kleid ist Bethany Van Ness, das pinke Kleid trägt Charlene Belcher, Bertha Corrigan ist die blonde Frau und die Dame im grünen Kleid ist Nancy Picozzi.

    „Freut uns, Sie alle kennenzulernen, Ladies.", sagten Rachel und Lucy gleichzeitig. Sie wandten sich einander zu und lachten.

    „Ich bin ein wenig nervös.", gab Rachel zu.

    Lucy mochte das Zimmer sehr, in dem sie waren. Überall an den Wänden standen prall gefüllte Bücherregale. Das Fenster, das gegenüber von der Tür lag, ließ reichlich Licht zum Lesen in den Raum fallen, sah bezaubernd aus und war dazu noch praktisch.

    „Das sind wir alle., sagte Nicole. „Aber wir hoffen alle, dass die Liste noch nicht voll ist und sie uns alle nehmen werden.

    Eine weitere Frau wurde in den Raum geschoben. Sie war hübsch, hatte dunkelbraunes Haar und trug ein blaues Musselin-Kleid.

    „Hallo, ich bin Glynnis Harte."

    „Guten Morgen, die Damen., sagte eine hochschwangere, blonde Frau. „Ich bin Suzanne Pruitt und ihr seid bestimmt alle hier, um sich für die Reise nach Seattle mit meinen Brüdern einzuschreiben. Sie sind noch nicht hier und sie werden auch erst ungefähr in einer Woche kommen, aber wir bringen den Stein bereits ins Rollen, indem wir die Damen jetzt schon einschreiben.

    „Werden sie uns alle mitnehmen können?", fragte Lucy.

    „Oh ja. Meine Brüder hoffen, dass sie einhundert Frauen zusammenbekommen und Sie alle sind die ersten, die sich eintragen lassen."

    Lucy sah zu Rachel. „Sieht aus, als würden wir definitiv nach Seattle fahren. Sie nahm die Hand ihrer Freundin und drückte sie. „Ich kann es kaum abwarten, meinen zukünftigen Ehemann zu treffen.

    „Meine Damen, ich habe ein Blatt Papier, auf das Sie bitte Ihren Namen und Ihre Adresse schreiben. Ich habe die presbyterianische Kirche am Dienstag, den 15. für uns reserviert. Ich bitte Sie, um neun Uhr morgens dort hinzukommen. Dort wird Ihnen alles genauer und ausführlicher erklärt und Sie können dann ihre Fragen stellen."

    „Können Sie uns nicht ein wenig mehr Details geben, Mrs. Pruitt?, fragte Lucy. „Ich bin ein wenig besorgt, wenn ich mich für etwas einschreibe, über das wir so wenig wissen.

    „Ich weiß auch nicht viel mehr als das, was in der Anzeige steht. Meine Brüder betreiben ein Holzfällereiunternehmen in Seattle im Gebiet Washingtons. Ihre Holzfäller haben gedroht zu gehen und wo anders Arbeit zu suchen, weil es dort keine Frauen für sie zum Heiraten gibt. Also hat Jason, mein ältester Bruder, diesen Plan auf die Beine gestellt. Er möchte einhundert Frauen als Bräute für seine Männer mit dorthin bringen."

    „Was, wenn wir keine Ehemänner finden?", fragte eine hübsche, ältere Frau mit grauen Strähnen in ihrem braunen Haar.

    „Keine von Ihnen wird verpflichtet sein zu heiraten. Wenn niemand dabei ist, der Ihnen zusagt, können Sie entweder dortbleiben und ansässig werden oder hierher zurückkehren. Für Ihre Rückfahrt wird natürlich gesorgt."

    „Nun, das beruhigt mich zumindest ein wenig.", flüsterte Lucy zu Rachel.

    *****

    15. November 1864

    New Bedford, Massachusetts

    Endlich wurde es Dienstag und Lucy und Rachel trafen sich an der presbyterianischen Kirche. Sie kamen um viertel vor zehn und schätzungsweise fünfzig Frauen waren bereits in der Kirche, die in einer Schlange standen und warteten. Lucy war wirklich froh, dass sie und Rachel sich bereits einschreiben lassen hatten. Das Gebäude war ziemlich groß. Das Gotteshaus hatte fünfzehn Reihen mit jeweils zwei Kirchenbänken und damit genug Platz für einhundert bis zweihundert Menschen.

    Sie versammelten sich im Gemeinschaftsraum, wo normalerweise immer Kaffee und Gebäck für die sonntägliche Kirchengemeinschaft nach der Predigt serviert wurden. Dort standen eine Menge Stühle, sie schätzte mindestens einhundert Stück, die alle in eine Richtung des Raumes zeigten. Sie und Rachel gingen nach vorne und wollten sich gerade in die erste Reihe setzen, als Lucy aufsah und ihr Blick sich mit dem des attraktivsten Mannes, den sie jemals gesehen hatte, traf. Er hatte braunes Haar, aber helle Augen – blau, oder vielleicht grün. Auch, wenn sie nur fünf Meter auseinander standen, war er zu weit weg, sodass sie es nicht genau erkennen konnte.

    Erst lief sie, aber bevor sie es wusste, krachte sie in einen Stuhl, fiel zu Boden, lag auf ihrem Rücken und blickte hinauf in die tollsten grünen Augen überhaupt.

    „Lucy!", rief Rachel.

    „Geht es Ihnen gut, Miss?"

    Die tiefe Klangfarbe seiner Stimme bereitete ihr Gänsehaut und sie blinzelte mehrere Male, bevor sie zur Besinnung kam.

    Ihre Wangen wurden knallrot vor Scham. „Ich… ich… ja. Ja, mir geht es gut, ich habe nur nicht darauf geachtet, wohin ich laufe." Ich kann es nicht fassen, dass ich das gerade getan habe. Was ist nur falsch mit mir? Ich bin eine gelernte Tänzerin… oder zumindest war ich das vor ein paar Jahren und so etwas ist mir noch nie passiert.

    Er streckte ihr seine Hand entgegen. „Hier, lassen Sie mich Ihnen helfen."

    Sie nahm seine entgegengestreckte Hand und spürte ein elektrisches Knistern durch seine Berührung durch ihren Körper fahren. „Huch!" Sie bemerkte, wie seine Augen zur selben Zeit groß wurden. Hat er das Gleiche gespürt?

    Als sie dann stand, hielt der Mann immer noch ihre Hand, so als ob er sie nicht loslassen und ihre Verbindung nicht trennen wollte. Jedenfalls wollte sie das definitiv nicht.

    „Ich bin Drew Talbot."

    „Lu… Lucy Davison."

    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Davison."

    „Mich auch, Mr. Talbot." Talbot. In der Anzeige stand Jason Talbot. Drew muss wohl sein Bruder sein, was heißt, dass er uns auf der Reise nach Seattle begleiten wird.

    „Sind Sie wegen der Anzeige hier, oder nur, um jemanden zu begleiten?"

    „Nein. Ich bin hier, weil ich mich auf die Anzeige in der Zeitung gemeldet habe."

    „Gut. Sehr gut."

    Die Damen sahen in ihre Richtung und tuschelten. Dann bemerkte sie plötzlich, dass sie und Drew immer noch Hände hielten und zog ihre zurück.

    Er ließ sie los.

    Ihre Verbindung, oder was auch immer es gewesen war, war nun verschwunden und sie fühlte sich sogleich beraubt.

    Drew räusperte sich, stellte den umgefallenen Stuhl wieder auf und hielt ihn für sie, während sie sich hinsetzte.

    „Vielen Dank." Sie flüsterte die Worte, so als ob sie Angst hatte, den Zauber noch weiter zu brechen.

    „Gern geschehen."

    Rachel hakte sich in Lucys Arm ein. „Bist du dir sicher, dass du dir nicht wehgetan hast?"

    „Ich glaube, ich habe mir meinen Knöchel angestoßen, aber nur ganz leicht. Es tut nicht sehr weh."

    „Oh Luce." Rachel lehnte sich an Lucys Seite.

    Lucy beobachtete, wie Drew zurück nach vorn zu seinen Brüdern zurückging. Sie waren alle unglaublich gutaussehend. Bis auf ihre Haarfarben sahen sie sich alle sehr ähnlich, aber ganz und gar nicht wie Suzanne.

    Diese Männer hatten markante Gesichtszüge, wie sie es nannte. Starker Kiefer und Kinn. Hohe Wangenknochen.

    Dank seinen breiten Schultern, die aussahen, als könnten sie jederzeit aus seinem karierten Hemd platzen und seinen unwahrscheinlich langen Beinen in der braunen Wollhose war Lucy der Ohnmacht nahe. Er hatte seine Ärmel zu seinen Ellbogen zurückgekrempelt, was seine starken, muskulösen Arme zum Vorschein brachte - aber sie konnten auch sanft sein, wie sie gerade erfahren hatte.

    Sein braunes Haar, das fast so dunkel wie Lucys eigene schwarzbraunen Locken war, war zu einem kurzen Zopf zusammengebunden, der von einem Lederriemen zusammengehalten wurde. Seine grünen Augen - hellgrün, nicht dunkelgrün wie ihre - bezauberten sie noch immer, so, als ob er sie immer noch ansehen würde.

    Sie sah hinauf zu ihm, als er vorne in dem Raum neben seinen Brüdern stand und bemerkte, dass er sie ansah. Obwohl sie wusste, dass sie hätte wegsehen sollen und dass es frech von ihr war, seinen Blick zu erwidern, tat sie es trotzdem. Sie würde nicht die erste sein, die wegsah und es schien so, dass er sich dasselbe dachte - aber sein Bruder verlangte nach seiner Aufmerksamkeit und schnippte mit seinen Fingern vor seinem Gesicht.

    Drew blinzelte, sah dann wieder zu ihr und winkte ihr zu, bevor er sich seinem Bruder zuwandte.

    Lucy sah nach unten und lächelte. Er scheint mich bemerkt zu haben und es scheint so, als würde ich ihm gefallen.

    „Meine Damen, es gibt einhundert von Ihnen und der Platz ist begrenzt., sagte Jason Talbot. „Jede von Ihnen kann eine kleine Gepäckkiste und einen Handkoffer mitnehmen. Das Handgepäck werden Sie bei sich behalten, da Sie während der Reise keinen Zugang zu ihrer Kiste haben werden. Bitte denken Sie daran, wenn Sie packen. Wir werden nicht genug Platz für Reifröcke haben. Bitte versuchen Sie nicht, diese mitzunehmen.

    „Mr. Talbot., sagte eine kleine, dunkelhaarige Frau. „Wo werden wir alle untergebracht sein, während wir die Gentlemen kennenlernen? Ich gehe davon aus, dass wir uns unsere Ehemänner aussuchen werden können.

    Jason antwortete der Frau: „In Seattle gibt es vier große Schlafunterkünfte, in denen Sie wohnen werden. Darin wird jede von Ihnen ein Bett, einen sehr kleinen Kleiderschrank, ungefähr fünfzig Zentimeter breit, und Haken haben, um die Kleidung aufzuhängen. Auf der einen Seite des Bettes wird ein sehr kleiner Nachttisch stehen, der groß genug für eine Lampe und ein Buch ist. Es wird nicht so wie in einem Hotel sein, wo Sie alle ein eigenes Zimmer haben. Nur die Unterkunftsleitung wird ihr eigenes Zimmer haben. Sie wird die Person sein, die dafür verantwortlich ist, sich um das Gebäude und alle zu kümmern und wird die erste Person sein, die kontaktiert wird, falls jemand von den Kaufleuten oder jemand anderes etwas brauchen sollte. Sie sollten auch eine Sprecherin für die ganze Gruppe wählen. Eine Person, die sich auf der Reise nach Seattle mit uns auseinandersetzen wird."

    „Wie ist das mit der Auswahl der Ehemänner? Wurden wir den Männern bereits zugeteilt?", fragte Nicole Wescott.

    Jason kicherte. „Um ehrlich zu sein hatten die Männer dieselben Fragen… so ungefähr. Sie haben gedacht, dass Sie sie heiraten müssten, weil sie das Geld dafür aufgebracht haben, Sie alle dorthin zu bringen. Es wurde ihnen klar und deutlich erklärt, dass das nicht der Fall sein wird. Jede von Ihnen wird das letzte Wort haben, wen Sie heiraten möchten. Das heißt nicht, dass es nicht mehrere Männer geben wird, die versuchen werden, Sie kennenzulernen, aber Sie werden die Wahl haben. Wenn bis Ende des Jahres welche von Ihnen nicht geheiratet haben und wieder gehen wollen, werden wir uns um eine Fahrt nach New Bedford oder San Francisco kümmern, wie es Ihnen lieber ist."

    *****

    Lucy liebte das Meer. New Bedford war eine Hafenstadt und lag direkt am Wasser, jedoch war sie noch nie auf einem Boot gewesen oder hatte das Meer so gesehen. Sie war auf dem Schiff und die unendliche Weite des Ozeans begeisterte sie. Es vergingen Tage, sogar Wochen, in denen sie kein Land sahen und trotzdem vermisste sie es nicht.

    Nach ein paar Fehltritten bemerkte sie, dass ihr Tanzunterricht ihr die Sicherheit und den Stolz einer Gazelle gab, als sie auf dem rutschigen Deck des Schiffes lief. Sie lief auf den Eingang zu den Treppen nach unten zu, als sie ihn durch die neblige Luft sah. Wie er sie beobachtete. Plötzlich rutschte ihr Fuß weg, sie landete schmerzhaft auf ihrem Hinterteil und rutschte weiter auf den Eingang zu, ohne, dass sie anhalten konnte.

    Bevor sie es wusste, rutschte sie gegen Beine, die niemand anderem als Drew Talbot gehörten.

    „Langsam, Miss Davison."

    Er griff nach unten, nahm ihre Hand, zog sie auf ihre Beine und an seinen harten Körper.

    „Sie sollten besser aufpassen, Sie könnten sich verletzen."

    Lucy schluckte schwer. „Normalerweise bin ich ziemlich trittsicher, das versichere ich Ihnen. Ich… ich weiß nicht, wie das gerade passiert ist."

    Drew kicherte. „Trittsicher? Soweit ich weiß, habe ich Ihnen letzten Monat, als wir uns das erste Mal getroffen haben, aufgeholfen, nachdem Sie über einen Stuhl gefallen waren."

    Lucy spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie hatte gehofft, dass er diesen Zwischenfall vergessen hatte. „Eine Ausnahme, mehr nicht."

    „Jedes Mal, wenn wir uns begegnen, scheint Ihnen diese Ausnahme zu widerfahren."

    Ihr Herz klopfte wie wild in ihrer Brust. Er hatte sie noch immer nicht losgelassen und sie fragte sich, ob er das Pochen durch ihre Brust spüren konnte, die an seine gedrückt war.

    Sie trat zurück, vermisste bereits die Verbindung mit seinem Körper und schüttelte ihren Rock aus. „Ja, das scheint wirklich der Fall zu sein, nicht wahr? Oh nun, wenn Sie mich bitte entschuldigen, ich muss mein Kleid wechseln. Dieses hier scheint nass geworden zu sein."

    Er hob eine Augenbraue. „Brauchen Sie dabei Hilfe?"

    Lucy blieb stehen, ihre Augen wurden groß und ihr Herz fing erneut an wie wild zu schlagen. „Sie sind unmöglich, Mr. Talbot."

    Er hob eine Augenbraue und grinste. „Das bin ich, Miss Davison. Das bin ich. Wenn Sie mich nun entschuldigen, ich muss ebenfalls los."

    Sie nickte und lief mit erhobenem Haupt vorsichtig zum Eingang zu den Treppen, die in das Innere des Schiffes führten und ging dann zu der Kajüte, die sie sich mit Rachel, Karen Martell und Karens zwei Kindern teilte.

    Alle Kajüten auf dem Schiff waren für drei bis vier Personen ausgelegt. In ihrem Fall schliefen die beiden Kinder zusammen in

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