Digitale Evolution: Wie man im digitalen Dschungel überlebt und Veränderung meistert
Von Dr. Ingo Dahm, Stefan Köster und Marc Rausch
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Über dieses E-Book
Dr. Ingo Dahm
Ingo Dahm ist Erfinder des Handytickets und Digitalpionier der ersten Stunde. Er studierte Elektrotechnik und promovierte mit einem KI-Thema am Institut für Robo-terforschung. Er hatte verschiedene Führungspositionen in Fortune500 Unterneh-men inne, wirkte in Beiräten deutscher Top-Hochschulen, arbeitete als Professor für Technologie- und Innovationsmanagement und wurde zum Rektor der International University gewählt. Als Business Angel unterstützt er mit Leidenschaft Unterneh-men, die durch digitale Innovationen glänzen und begeistert sich für Investitionen in frühphasige Startups.
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Buchvorschau
Digitale Evolution - Dr. Ingo Dahm
Für alle, die Digitalisierung verstehen möchten.
Für alle, die den Mut haben, Fragen zu stellen.
Für alle, die von einer digitalen Zukunft träumen.
Für alle, die wissen wollen, was Affen damit zu tun
haben… springt doch direkt zu Seite →.
Inhalt
Bedienungsanleitung
Symbole zur Orientierung
Prolog
Die vier Todfeinde der Digitalisierung
Wie hilft dieses Buch beim Digitalisieren?
Technologie
Big Data – Das Öl des Informationszeitalters
Künstliche Intelligenz - Echte Gefahr?
Blockchain – Mehr als nur Kryptowährung
Virtual Reality - Rocke oder verrecke!
UX / UI – Die Sehnsucht nach Tante Emma
3D-Druck – Booster für die Fertigung
Chatbots – Reden wir mit dem Computer!
Socialmedia – Wie es wirklich gemeint ist
Geschäftsprozesse & Daten
Prozesse – Wo sich die Digitalisierung lohnt
Vertrieb – Erfolg im digitalen Verkaufsprozess
Marketing – Mit Daten zu Top-Performance
HR 4.0 – Personalarbeit (in) der Zukunft
Daten – Sammeln, verwenden, vermarkten
Organisation &Zusammenarbeit
Geschäftsmodelle – Digital Geld verdienen
New Work – Nur Tischkicker und Obstteller?
Die Rolle von Werten – Lernen von den Rittern
Projekte – Agilität allein reicht nicht
Change – Organisationen erfolgreich ändern
Affen – Die besseren Change-Manager?
Checkliste für Ihr digitales Projekt
Epilog
Best of Autorenteam (Outtakes)
Unsere persönlichen Learnings
Literaturverzeichnis
Disclaimer
Danksagung
Bedienungsanleitung
Sie können dieses Buch auf drei unterschiedliche Arten und Weisen nutzen.
Lesen Sie es einfach von vorne nach hinten durch und haben Sie eine gute Zeit mit hoffentlich interessanten Inhalten, geschrieben in einem weitgehend kurzweiligen Stil. Jedes Kapitel ist ein Life Hack für sich, ideal für den Weg zur Arbeit, mit leckerem Tee am Kamin oder zum Einschlafen im Bett.
Springen Sie von hier einfach bis fast ans Ende des Buches und starten Sie mit unserer Checkliste für die Digitalisierung. Dort finden Sie eine ganze Reihe von Szenarien, Annahmen oder Fragestellungen. Wenn Sie einen dieser Punkte als relevant für Ihre momentane Fragestellung oder Ihr aktuelles Projekt sehen, blättern Sie von dort einfach zum entsprechenden Kapitel.
Die dritte Alternative, Sie lesen den Epilog und Ihnen wird bewusst, dass Digitalisierung selbst Digitalprofis manchmal zur Verzweiflung treibt –und das wegen ganz banaler Dinge. Wenn Sie dann merken, dass Sie nicht allein sind, diese Erkenntnis hoffentlich als tröstlich empfinden und immer noch Lust auf Digitalisierung haben, dann entscheiden Sie sich einfach für 1. oder 2.
Symbole zur Orientierung
Zur Verständlichkeit verwenden wir in diesem Buch an einigen Stellen besondere Piktogramme und Formatierungen. Diese weisen auf Passagen hin, an denen wir ganz besonders zum Mitmachen und Nachdenken anregen wollen.
Definitionen und wichtige Hinweise
Hervorgehobene Definitionen empfehlen wir auswendig zu kennen. Im Alltag erfasst man Zusammenhänge dann schneller.
Praktische Beispiele und Werkzeuge
Gelegentlich nutzen wir Beispiele, um komplexe Strukturen einfach erklären zu können, Anregungen zum Nachahmen oder Impulse für eigene Umsetzungen zu geben.
Checklisten und Hilfe zur Selbstreflektion.
Wenn sich am Ende eines Kapitels die Frage „…und nun?" stellt, raten wir zur Selbstreflektion. Diese speziell markierten Abschnitte sollen helfen, die wichtigsten Themen des Kapitels auf Ihren eigenen, ganz speziellen Fall zu beziehen.
Schlüssel dazu sind Sie persönlich, denn Sie kennen Ihr Unternehmen und Projekt besser als jeder außenstehende Digitalisierungsprofi. Reflektieren Sie die offenen Fragen oder tauschen Sie sich mit uns darüber aus – am besten online unter fb.me/kongsdigital
Damit Sie keine Links abtippen müssen, verwenden wir praktische QR-Codes.
Mit einer QR-Code-App können Sie jeden Link über Ihr Smartphone einfach öffnen. Während die QR-Code-Funktion im iPhone integriert ist (Sie brauchen bloß mit aktivierter Kamera auf den Code zeigen), muss bei anderen Telefonen eine passende App installiert sein. Probieren Sie es gleich aus und besuchen Sie unsere Facebook-Seite.
Prolog
Die vier Todfeinde der Digitalisierung
Immer noch haben Executives der Prä-Internet-Ära Schwierigkeiten, echte digitale Geschäftsmodelle aufzubauen. Statt disruptiver Veränderung versuchen sie ihr Unternehmen mit einer Mischung aus Anpassung (aka „Evolution statt Revolution"), Aussitzen oder halbgaren Experimenten in die Gegenwart zu bringen. Digitalisierung geschieht letztlich nur halbherzig, denn das Management hat nur zu oft die vier Todfeinde der Digitalisierung im Haus:
1. Angst erzeugt Widerstand
Der größte Feind der Innovation ist die Angst. Viele Unternehmenslenker fürchten nicht steuerbare Kannibalisierung, schrumpfende Margen und generell den Verlust von Kontrolle. Dabei täten sie gut daran, sich lieber heute als morgen mit Innovationen anzufreunden. „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit", lautet ein altes deutsches Sprichwort. Schrumpfen erst einmal Marktanteile, weil Kunden zum digitalen Innovationsführer wechseln, wird es weit schwerer (und teurer!), diese Kunden wieder zurückzugewinnen, als wenn vorübergehend sinkende Profite mit dem Ziel der Eroberung neuer Märkte in Kauf genommen werden.
2. Gier frisst Innovation
Wir sprechen hier nicht nur über Unternehmen mit einer stets auf Sparflamme kochenden Forschungs- und Entwicklungsabteilung, denn dieser aus unserer Sicht in der Regel völlig fehlerhafte Sparansatz wird noch übertroffen von einem wesentlich größeren Problem:
Tatsächlich träumen viele Unternehmer davon, man könne die Cashcow noch ein wenig länger melken und sich später um Innovation bemühen. Dies funktioniert eventuell in Unternehmen mit großen Produktportfolios. Dort jedoch, wo eine Abhängigkeit von einem Kernprodukt entstanden ist, muss dieser Ansatz zum Scheitern verurteilt sein!
Jedes Quartal, das ungenutzt verstreicht, ist Wasser auf die Mühlen des Wettbewerbs.
3. Misstrauenskultur verschleiert Fehler und verjagt Talent aus Ihrer Organisation
Eine besondere Form von Angst ist die Sorge um die eigene Zukunft. Sie ist nicht nur anzutreffen bei alteingesessenen Mitarbeitern, sondern auch in einer ganz besonders gefährlichen Form bei Führungskräften, die es versäumt haben, frühzeitig auf Innovationen zu reagieren. Hier hat die Personalfunktion versagt, für eine offene Fehlerkultur und ein Klima des Vertrauens sowie des Miteinanders zu werben und diese nachhaltig zu implementieren. Ein offener Umgang mit Fehlern führt zu lernenden Organisationen, die eben nicht versuchen, sich auf dem „sinkenden Schiff" zu halten, sondern sich mit ganzer Kraft um einen klugen Umbau kümmern. Dies bedeutet aber auch, dass Mitarbeiter mit Fähigkeiten, die in der Vergangenheit weniger im Rampenlicht standen, nun stärker gefördert werden müssen. Und vor allem bedeutet das, dass nicht Aufgaben, sondern echte Verantwortung delegiert werden muss.
Damit dies in der Sozialstruktur eines Teams nicht zu Verwerfungen führt, ist ein moderner, kooperativer Managementstil mit großer Wertschätzung gegenüber allen Talenten einer Gruppe die erfolgskritische Voraussetzung.
4. Tagesgeschäft erdrückt Strategie & Vision
Kommt es in Unternehmen zum Schwur, so siegt zumeist Sales über Strategie. Der Verkaufserfolg wird mehr gewürdigt als eine gute Vision. Ein „Big Deal" des Vertrieblers wird oft stärker honoriert als eine vertrauensvolle Kundenbeziehung, die auf Dauer ein Fundament für weit attraktivere Geschäfte werden kann. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass heute messbare Erfolge sofort als solche erkennbar sind, während künftiger Erfolg mit Fragezeichen und Unwägbarkeiten verbunden ist.
Dabei wird mit der gleichen Logik außer Acht gelassen, dass mit dieser Piratentaktik strategische Vision zerstört und Kundenbeziehungen verbrannt werden.
Kurzum: Es gibt keine Alternative zum Digitalisieren. Ebenso wenig war das Festhalten an der Kutsche eine Alternative zum Automobil. Sicher, auch heute werden Kutschen verkauft und es gibt immer noch einen Markt für ausgebildete Hufschmiede – aber im realen Leben geht der Anteil von Pferdefuhrwerken im Vergleich zu Benzinkutschen ganz klar im Rauschen unter.
Was machen erfolgreiche Digitalunternehmen anders?
Schauen wir uns digital erfolgreichere Wettbewerber an, so werden wir feststellen, dass diese nicht nur ein anderes Geschäftsmodell verfolgen. Vielmehr sind diese Unternehmen eben nicht von den vier Erzfeinden der Digitalisierung verseucht:
Neue Unternehmen bzw. Startups haben nichts zu verlieren. Sie sorgen sich nicht um bröckelnde Margen, die Positionierung von „Produktlinie A vs. „Produktlinie A Digital
. Außerdem tendieren Menschen, die sich als Unternehmer behaupten, dazu, weniger Bedenken als vielmehr Mut zu zeigen.
Erfolgreiche Digitalunternehmen haben verstanden, dass es klüger ist, sich selbst zu kannibalisieren, als sich kannibalisieren zulassen [1].
Immerhin lernen sie früher als andere das neue Geschäftsfeld kennen, sind somit fehlertoleranter und langfristig stabiler. Sie verlieren keine Kunden, sondern können dem Wettbewerb Marktanteile abtrotzen. Auch wenn dies zunächst zu scheinbar weniger Profitabilität führt: der alternative Weg ist gekennzeichnet von Siechtum und Veränderungen in Zeiten, die noch schwieriger sind als im Hier und Jetzt.
Moderne Unternehmen experimentieren nicht nur mit neuartigen Organisationsstrukturen, sondern sie setzen agile Methoden umfassend ein, um alle Teammitglieder gleichermaßen offen zu informieren. Fehler werden in Backlogs protokolliert. Nicht um die Verursacher zu denunzieren, sondern um eine Dopplung zu vermeiden. Sofern das Top-Management dies mitträgt, entstehen hierdurch Geschwindigkeit und Attraktoren für Vielfalt und Talent.
Eine gute Balance zwischen Tagesgeschäft (Business Operation) und Strategie zu finden, ist eine wirklich schwierige Managementaufgabe, die von Unternehmen zu Unternehmen sehr unterschiedlich gelöst wird. Aktuelle Digitalunternehmer fokussieren zumeist auf Wachstum, um in einer späteren Phase die eroberten Marktanteile in profitables Geschäft umzuwandeln, was sie ganz offenbar von klassisch ausgerichteten Wettbewerbern unterscheidet.
Wie bringt man „Digitalität" in das eigene Unternehmen?
Einige Unternehmen haben den Wandel geschafft – andere haben ihn nie benötigt. Oder glaubt irgendjemand, dass das Silicon Valley in Krisensitzungen die Digitale Transformation erörtern wird, Master-Projektpläne erarbeitet und eine digitale Task-Force aufgestellt wird? Natürlich nicht.
Junge erfolgsverwöhnte Digitalunternehmen haben es mit ganz anderen Problemen zu tun – sie besitzen kaum Krisenerfahrungen. Und das macht sie einerseits gefährlich, weil sie keine Angst kennen, andererseits führen Euphorie und Arroganz auch schnell zum Verlust von Bodenhaftung.
Und „heiße Luft statt Substanz" – das ist eine große Chance für kluge Modernisierer aus der klassischen Geschäftswelt.
Es liegt also auf der Hand, dass Digitalisierung erfolgen muss, viele Unternehmer, Führungskräfte und Experten stimmen hier zu. Und trotzdem scheitern viele große Projekte.
Die strategische Rolle des Chief Digital Officers
Einerseits lesen wir immer wieder die Prophezeiung, die Rolle des CDO werde bald wieder verschwinden [1], [2], [3]. Die Begründungen hierzu sind vielfältig und klingen einleuchtend, doch wir meinen, die Verankerung von digitalem Denken in der Geschäftsstrategie ist entscheidend, um den Wandel zu meistern. Schafft es Geschäftsführung oder Vorstand nicht, so muss um diese digitale Kompetenz