Hochsommer: Über die Macht des Schriftstellers
Von Vlad Stanomir
()
Über dieses E-Book
Vlad Stanomir
Vlad Stanomir stammt aus Kronstadt in Rumänien. Seine ersten Lebensjahrzehnte waren geprägt von einer anderen Kultur, einer anderen Denkweise, dem Kommunismus in einer sozialistischen Republik unter Nicolae Ceaucsescu. Seine Parabeln über die Gesellschaft sind detailreich und scharfsinnig.
Ähnlich wie Hochsommer
Ähnliche E-Books
Siddhartha auf Tour Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDAS LIED DES EXORZISTEN: Der Dark-Fantasy-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieber tot als ewig alt: Der Kobernaußerwald Mörder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSymphonia: Über die Besessenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wichtigsten Werke von Richard Voß: Brutus auch Du!, Das Haus der Grimaldi, Die Auferstandenen, Alpentragödie, Römische Geschichten… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMoorland Tod Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer "Zach" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNutzlos: Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMensch gegen Mensch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie unglaubliche Geschichte des Caspar Hauser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schicksal von Araquest: Dunkle Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBalduinsmord: Krimi: Mordsgeschichten aus dem Hunsrück Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tote am Denkmal: Österreich Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie andere Frau: Die Hellströms 9 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJost: Eine Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBin in Afghanistan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHöhlenopfer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlicke der Liebe und des Neids: Roman | Die vielleicht schönste Erzählung der sardischen Literaturnobelpreisträgerin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord im Tiergarten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMensch gegen Mensch: Der Kampf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTetaphrate Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSPIEGEL ZUR VERGANGENHEIT: Ein Mystery-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpunk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerborgen hinter Schleiern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der fünf Frauen: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Weib-ein Narr-ein Mörder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir kaufen nichts! – Fantasy-Kurzgeschichte zur Glas-Trilogie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCaspar Hauser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Fantasy für Sie
Genowrin Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Learning German Through Storytelling: Targarax Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Faust Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der kleine Prinz und ich Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Chroniken von Narnia - Das Wunder von Narnia (Bd. 1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia (Bd. 2) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Chroniken von Narnia - Prinz Kaspian von Narnia (Bd. 4) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Chroniken von Narnia - Der Ritt nach Narnia (Bd. 3) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Orlando Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte (Bd. 5) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Learning German Through Storytelling: Shanima - An Interactive Adventure For German Learners Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Griechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Beste Von Jules Verne: Reise um die Erde in 80 Tagen + Die Reise zum Mittelpunkt der Erde + Von der Erde zum Mond + Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Black Company 1 - Seelenfänger: Ein Dark-Fantasy-Roman von Kult Autor Glen Cook Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Alice im Wunderland: Neu aus dem Englischen übersetzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMonster & Kreaturen: Dungeons & Dragons: Ein Leitfaden für junge Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGreenglass House Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Dämonen: Die Besessenen: Dostojewskis letzte anti-nihilistische Arbeit (Ein Klassiker der russischen Literatur) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Avatar - Der Herr der Elemente: Der Aufstieg von Kyoshi Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFestmahl der Drachen (Band 3 im Ring der Zauberei) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Aufstand Der Drachen (Von Königen Und Zauberern—Buch 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLady Trents Memoiren 1: Die Naturgeschichte der Drachen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Chroniken von Narnia - Der silberne Sessel (Bd. 6) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Peter Pan: Neu aus dem Englischen übersetzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Hochsommer
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Hochsommer - Vlad Stanomir
Vorwort
Der Autor Vlad Stanomir nutzt ein weiteres Genre, in der Fachwelt bekannt als „mise en abyme. Eine schlichte Übersetzung lautet „Verschachtelung
und stellt eine ästhetische Illusion und Illusionsdurchbrechung in der Erzählkunst dar. In einem Tagebucheintrag schreibt André Gide (Sommer 1893) wie folgt: „Es gefällt mir sehr, wenn der Gegenstand eines Kunstwerks im Spektrum seiner Charaktere ein weiteres Mal umgesetzt ist – ähnlich dem Verfahren, ein Wappen in seinem Feld wiederum abzubilden."
Die Geschichte wiederholt sich, greift Sequenzen wieder auf, findet Varianten, um doch wieder den alten Faden aufzunehmen. Gelegentlich kommen Gedanken an „…und täglich grüßt das Murmeltier" auf. Doch dient alles der Selbstdarstellung des Autors, hier des Literaten, der sich und seine Macht darstellt. Mit einem Federstrich erhebt sich die Stimme des Literaten, kann er eine Geschichte zum Guten oder zum Schlechten wenden. Sogar sich selbst bringt er als Protagonisten in der Erzählung unter, im Vordergrund, gut sichtbar, gefangen in der eigenen Phantasie. Jedoch – er ist Literat und zieht sich à la Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf des Selbstgesponnenen.
Mannheim, November 2017 Christa Nehls
FRÜHMORGENS
IM HOCHSOMMER
Hinter Büschen, zwischen Gräsern
Im grünen Liebesnest
Im Morgentau
In der Kühle des Morgens
In der Stille des Morgens
Dort
Niemand kann uns sehen
Niemand kann uns hören
Versteckt im Gebüsch
Versteckt im Hochgras
Umarmt
Werden wir uns die Liebesworte
Zuflüstern
Über das Liebestreffen zwischen Miţura, der Tochter des Pepşe dem Neureichen, und Aliodor dem Krieger, hätte man nichts erfahren können. Es war unmöglich, etwas darüber zu erfahren. Zwar sickert jedes Geheimnis irgendwann durch, wahrhaftig, die Menschen sind redselig und überall gibt es Ohren, die etwas im Flug ergattern wollen. Hier aber handelte es sich nicht um ein Geheimnis, denn Ort und Zeitpunkt des Treffens wurden zwar ausgesprochen, aber nur nebenbei. Aliodor und Miţura haben sich gar nicht angesehen, sie haben sich gar nicht wahrgenommen, obwohl sie sich zum ersten Mal trafen.
Nur so viel hatte Aliodor gesagt, nebenbei, gerichtet an die Tischrunde:
„In drei Tagen, bei Morgenanbruch, werde ich mich auf einer Wiese im Hochgebirge befinden, an einer Stelle, die HOCHSOMMER genannt ist. Jedes Jahr, am selben Tag, führen meine Wege dorthin."
Nur soviel hat Aliodor an der Tafelrunde gesagt, irgendwie nebenbei, er hatte niemanden angesprochen; eigentlich hörte auch niemand von den Gästen zu. Dieses war alles, die ganze Vereinbarung. Doch Aliodor und Miţura haben in jenem Augenblick alles gewusst, was sie über ihr Liebestreffen wissen mussten.
Und trotzdem hatte man ihnen eine fürchterliche Falle an dem Ort und für die Zeit ihres Treffens gestellt. Dreißig Söldner, die schlimmsten und grausamsten, lauerten zwischen den Büschen und hinter den Felsen. Mit welchen Absichten? Mein Gott, wir wissen ja alle, wie Söldner sind, bösartige Menschen, ohne Seele, ohne Gott und Sinn. Ihr einziger Glaube ist die Waffe in ihren Händen. Sie kennen nur Raub, Plünderung und Gewalt.Weit weg von Familien, gewöhnt an Kriege und an Feldzüge, ohne jeden anständigen Gedanken sind sie wie hungrige Wölfe, die sich zu einem Rudel zusammenrotten.
Die Stelle war am besten für einen Überfall geeignet, von beiden Seiten dichter Wald, dicht, ohne Durchblick, an der anderen Seite ein tiefer Abgrund, eine steinige Schlucht, durch die man nicht entkommen konnte. Seitlich ein Bergrücken mit einem Weg für Karren, steil und steinig. Die Wiese war voller Bäume und Felsreste, guter Verstecke, von denen aus man überraschend angreifen konnte.
Die Söldner wurden von Vasili angeführt, einem Russen, ein ehemaliger Straßenräuber, der lange Jahre in Gefängnissen gesessen hatte. Er war schlimm wie ein tollwütiger Hund, dass sogar seine Genossen ihn fürchteten. Ein Dusseliger ohne Verstand. Sobald er Geld in der Hand hatte, betrank er sich wie ein Schwein, knobelte und verlor alles in weniger als einer Woche. Seine einzigen Gefühle waren Neid und Argwohn, seine Sprechweise war mühselig und gesäuselt und er sah aus wie eine Missgeburt. Sein Gesicht wirkte verzerrt, so dass jeder, der ihn sah, sich abgestoßen fühlte.
Eine Zeit lang hatte er als Sergeant in der regulären Armee gewirkt, hatte aber keine militärische Ausbildung und alle Rangabzeichen schienen auf ihn keine Wirkung zu haben. Doch spürte jeder seine Autorität, er konnte seine Leute im Kampf führen, hatte ein angeborenes Gefühl für Strategie und einen verrücken Mut. Diesen Überfall hatte er genauestens und geduldig vorbereitet, war selbst einen Tag zuvor hierhergekommen, um das Gelände kennen zu lernen. Er hatte sich sogar eine Skizze auf ein Stück Pergament gezeichnet. Er