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Dem Piraten auf der Spur: Klaus Störtebeker 2 – Abenteuerroman
Dem Piraten auf der Spur: Klaus Störtebeker 2 – Abenteuerroman
Dem Piraten auf der Spur: Klaus Störtebeker 2 – Abenteuerroman
eBook106 Seiten1 Stunde

Dem Piraten auf der Spur: Klaus Störtebeker 2 – Abenteuerroman

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Über dieses E-Book

Die neue historisch verbrämte, romantische Abenteuerserie um das spannende, ruhelose Leben des großen Piraten Klaus Störtebeker gründet auf einem geschichtlichen Fundament. Er war der berüchtigtste Pirat am Wendepunkt des 14. zum 15. Jahrhundert. Leben, Lieben und Abenteuer des sagenumwobenen Piraten werden hautnah geschildert. Gleich der erste Roman liefert eine Erklärung, wie es den attraktiven Jungbauern aus Wismar auf die Meere verschlagen konnte, wie er seinen Kumpan Goedeke Michel kennenlernte und erste atemberaubende romantische Augenblicke erlebte. Sein Leben ist eine wahre Fundgrube zur Legende gewordener abenteuerlicher Geschichten.

Es war in diesem Jahr zeitig Frühling geworden, was viele Leute im Dorf begrüßten, nahm er ihnen doch die Sorge, mit den Vorräten nicht auszukommen und zum Ende des Winters hungern zu müssen. Der Schnee begann zu schmelzen, das Eis zerbrach und die Wege wurden allmählich wieder passierbar, was so mancher der Männer nutzte, um im Wald ein Reh, ein Wildschwein oder ein paar Kaninchen zu erlegen.


Der Wirt vom »Goldenen Anker«, der einzigen Schenke im Dorf, hatte die heimliche Jagd nicht nötig. Der erzählte nämlich lang und breit, daß er beim Kauf der Jagdhütte auch das Recht erworben hatte, im Wald von Ritter Kunibert jagen zu dürfen. Man sah den behäbigen Wirt allerdings nur äußerst selten bei der Ausübung des edlen Weidwerks und fragte sich, woher denn das Wildbret kam, das so oft am Spieß und in seinen Pfannen gebraten wurde.


Die ganz Gewitzten fragten sich das nicht. Ihrer Meinung nach hatte Hannes Wichmann schon lange keinen Fuß mehr in Wald und Flur gesetzt. Wozu auch? Die Piraten, die hier irgendwo ihr Winterquartier haben mußten, versorgten ihn wahrscheinlich ständig mit frischem Fleisch, weil einer der Anführer hinter der Wirtstochter her war, wie der Teufel hinter der Seele. Ja, ja, eine Hand wusch eben die andere.


Dem etwas törichten Grafen von Aldermann, den man im Dorf nur geringschätzig Ritter Kunibert nannte, fiel dieser Diebstahl anscheinend gar nicht auf, er merkte auch nicht, daß seine ehemalige Jagdhütte jetzt einem ganz anderen Zweck diente. Er wollte nur seine Ruhe, derbe Späße sowie Wein, Weib
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Feb. 2018
ISBN9783740926076
Dem Piraten auf der Spur: Klaus Störtebeker 2 – Abenteuerroman

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    Buchvorschau

    Dem Piraten auf der Spur - Gloria von Felseneck

    Klaus Störtebeker – 2 – Dem Piraten auf der Spur

    Klaus Störtebeker

    – 2–

    Dem Piraten auf der Spur

    Wer sein Feind war, hatte nichts zu lachen. Zu Lebzeiten berüchtigt, wurde er zur Legende unter den Piraten ...

    Gloria von Felseneck

    Es war in diesem Jahr zeitig Frühling geworden, was viele Leute im Dorf begrüßten, nahm er ihnen doch die Sorge, mit den Vorräten nicht auszukommen und zum Ende des Winters hungern zu müssen. Der Schnee begann zu schmelzen, das Eis zerbrach und die Wege wurden allmählich wieder passierbar, was so mancher der Männer nutzte, um im Wald ein Reh, ein Wildschwein oder ein paar Kaninchen zu erlegen.

    Der Wirt vom »Goldenen Anker«, der einzigen Schenke im Dorf, hatte die heimliche Jagd nicht nötig. Der erzählte nämlich lang und breit, daß er beim Kauf der Jagdhütte auch das Recht erworben hatte, im Wald von Ritter Kunibert jagen zu dürfen. Man sah den behäbigen Wirt allerdings nur äußerst selten bei der Ausübung des edlen Weidwerks und fragte sich, woher denn das Wildbret kam, das so oft am Spieß und in seinen Pfannen gebraten wurde.

    Die ganz Gewitzten fragten sich das nicht. Ihrer Meinung nach hatte Hannes Wichmann schon lange keinen Fuß mehr in Wald und Flur gesetzt. Wozu auch? Die Piraten, die hier irgendwo ihr Winterquartier haben mußten, versorgten ihn wahrscheinlich ständig mit frischem Fleisch, weil einer der Anführer hinter der Wirtstochter her war, wie der Teufel hinter der Seele. Ja, ja, eine Hand wusch eben die andere.

    Dem etwas törichten Grafen von Aldermann, den man im Dorf nur geringschätzig Ritter Kunibert nannte, fiel dieser Diebstahl anscheinend gar nicht auf, er merkte auch nicht, daß seine ehemalige Jagdhütte jetzt einem ganz anderen Zweck diente. Er wollte nur seine Ruhe, derbe Späße sowie Wein, Weib und Gesang. Wenn Gäste kamen – und es kamen oft welche –, trug er mitunter ein langes faltenreiches Gewand aus purpurrotem oder goldfarbenem Samt, zwängte seine Füße (einschließlich der Hühneraugen) in enge Schnabelschuhe und trug seine Geldbörse am Gürtel. So hoffte er, auf die Damen einen möglichst guten Eindruck zu machen.

    Die Gäste, die vor vier Tagen angekommen waren, hatten zu seinem Ärger keine Frauenzimmer bei sich. Und sie waren auch keine Gäste im eigentlichen Sinne, sondern Kaufleute, die gemeinsam reisten. Einer von ihnen hatte sich ausgerechnet in der Nähe des Torhauses den Fuß verstaucht und lag nun in einer Kammer, um dort seine Verletzung auszukurieren.

    Die anderen Männer kümmerten sich nur wenig um den Kranken. Sie marschierten trotz der immer noch sehr kühlen Witterung hinaus in die Natur, um die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten.

    Ritter Kunibert hatte es nur einmal über sich gebracht, die eifrigen Wanderer zu begleiten. Nach einem Marsch von vielen Meilen, war er vollkommen erschöpft auf sein Lager gesunken und hatte seine Kemenate seitdem nicht mehr verlassen. Er überließ es seiner Gemahlin, für das Wohl der Gäste zu sorgen. Sie würde das schon machen, und wenn nicht, dann war ihm das auch egal. Diese langweiligen und wenig trinkfreudigen Kerle konnten ihm gestohlen bleiben. Am allerbesten würde es allerdings sein, wenn sie ihrem bettlägerigen Mitstreiter möglichst bald auf die Beine halfen und dann der Burg unverzüglich den Rücken kehrten. Dann hatte er endlich Ruhe vor ihren flinken Augen und ihren meist so unverständlichen Fragen.

    Hätte er hören können, worüber die eifrigen Wanderer zu dieser Stunde sprachen, dann hätte er sich trotz seiner Einfalt doch sehr gewundert.

    Tillmann Roth sagte nämlich: »Sie müssen hier in der Gegend sein, Herr Hauptmann. Es gibt eindeutige Spuren.« Und Alberich Langenhahn fügte mißmutig hinzu: »In den Dörfern scheint jedoch niemand etwas von den Piraten gehört und gesehen zu haben. Oder wir haben es nur mit Lügnern und Dummköpfen zu tun.«

    »Der Dümmste von allen scheint der Graf zu sein«, erwiderte Dietwolf Hademar ärgerlich, während er unruhig im Raum hin und her ging. Er schien seine Verletzung nicht mehr zu spüren, denn er hinkte nicht mehr. »Der Graf ist ein Trottel ersten Ranges«, schimpfte er halblaut weiter. »Ich hatte gehofft, viel mehr von ihm zu erfahren, aber er weiß nichts, sieht nichts und hört nichts. Und ich kann nichts anderes tun, als hier herumzusitzen, weil ich angeblich ein steifes Bein habe und...«

    »Inzwischen könntet Ihr durchaus genesen sein«, warf Tillmann Roth eifrig ein. »Ein kleiner Spaziergang in unserer Begleitung wird Euch nur gut tun. Vielleicht fällt Euch dann etwas auf, was wir noch nicht bemerkt haben.«

    »Mag sein«, knurrte der Anführer der Truppe. »Ich würde gern bis zu der Jagdhütte gehen, die der Graf im letzten Herbst an den Wirt vom ›Goldenen Anker‹ verkauft hat. Wenn man dem Gesinde hier Glauben schenken darf, ist der Wirt überhaupt kein Jäger und hält sich nie in der Hütte auf. Aber sie wird benutzt. Die Frage ist nur, von wem?«

    »Die ist für einen Piratenunterschlupf viel zu klein«, versicherte ihm Alberich Langenhahn. »Wir haben sie schon gesehen. Es ist nichts Auffälliges dran. Männer haben wir noch nie bemerkt, nur einmal eine alte Frau und die kam aus dem nächsten Dorf.«

    »Und was ist mit den Höhlen in den Kreidefelsen?«

    Die scharfe Frage ihres Hauptmanns brachte die beiden Soldaten in sichtliche Verlegenheit. Sie blickten sich verzweifelt an und stammelten dann fast gleichzeitig: »Da... liegt noch so viel... Schnee.«

    Alberich Langenhahn meinte, er hätte nun genug erklärt und sank entnervt auf einen Stuhl. Sein Kamerad, der etwas mutiger war, sprach weiter, eifrig bemüht, seinem Vorgesetzen eine glaubwürdige Erklärung für die bisherigen Mißerfolge zu geben.

    »Wir haben es nicht gewagt, bis dorthin zu gehen, Herr Hauptmann. Man würde unsere Spuren im Schnee... sehen. Und Piraten sind keine... Lämmer und keine Schwachköpfe. Die würden uns auflauern und dann sofort merken, daß wir keine Kaufleute sind.«

    »Wahrscheinlich.« Der Hauptmann gab ihnen recht, nahm sich aber vor, selbst Erkundigungen einzuziehen, schließlich lautete sein Auftrag, Goedecke Micheel und seine Helfershelfer ausfindig zu machen, alle zu verhaften und dann nach Stralsund zu bringen, wo sie ihre gerechte Strafe bekommen würden.

    »Ab morgen bin ich wieder gesund«, ordnete er nun barsch an. »Wir ziehen weiter und versuchen, so nahe wie möglich an die Höhlen heranzukommen. Sollten wir Erfolg haben, reitet Ihr, Tillmann Roth, umgehend zu den anderen, damit wir das freche Pack gemeinsam überwältigen können.«

    »Jawohl, Herr Hauptmann.« Der Angesprochene stand stramm, sein Kamerad, der sich wieder erhoben hatte, ebenfalls. Und allen war klar, daß die nächsten Tage sehr anstrengend werden würden. Bertram Wulflam erwartete nämlich von ihnen, daß sie die gesamte Freibeuterbande um Goedecke Micheel ausfindig machten und gefangen nahmen.

    *

    Clara Wichmann hatte eben den eisernen Topf über das Feuer gehängt, in dem sie einen herzhaften Eintopf aus Kohl, Rüben und Kaninchenfleisch zubereiten wollte. Nachdem sie die Zutaten hineingetan hatte, goß sie Wasser dazu und würzte das ganze mit Salz und getrockneten Salbeiblättern. Nun würde es eine Weile dauern, bis alles gargekocht war. Nun hatte sie Zeit für denjenigen, der ihre Kochkunst zu würdigen wußte – für den Piraten Klaus.

    Er schlief noch, lag auf der Seite und war nur bis zu den Hüften bedeckt. Sein dichtes blondes Haar war etwas verwirrt und fiel ihm bis auf die Schultern. Er hatte das Gesicht im Kissen vergraben und schlief so seelenruhig, als wüßte er nichts von den ständigen Gefahren, denen er ausgesetzt war und die unweigerlich noch auf ihn und seine Leute zukommen würden.

    Die junge Frau unterdrückte einen Seufzer, während sie sich auf die Bettkante setzte und den Mann zu betrachten begann, der seit Monaten ihr Freund und Geliebter war. Sie wußte nicht viel von ihm und ahnte, daß sie ihn irgendwann für immer verlieren würde.

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