Mobbing am Arbeitsplatz: Die Charaktere einer obskuren Brut
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Über dieses E-Book
Wer die Charaktere in seinem Arbeitsumfeld beizeiten hinterfragt, hält einen mächtigen Trumpf in der Hand. Einen Vorteil, der dem Betroffenen einen neuen Blickwinkel auf die Geschehnisse eröffnet und einen Angreifer garantiert immer empfindlich schwächt.
Hedwig Maria Lutz
Die Autorin Hedwig Maria Lutz beschäftigt sich seit langem intensiv mit Konflikten am Arbeitsplatz. Sie erklärt: "Wir dürfen niemals aufhören, darüber zu reden und nach Möglichkeiten zur Abhilfe zu suchen, solange es Kollegen gibt, die sich in ihrem Arbeitsumfeld nicht sicher fühlen". Unverkennbar authentisch macht sie den prallvollen Erfahrungsschatz ihres beruflichen Wirkens einer breiten Leserschaft zugänglich und begeistert mit schonungslosen Details aus der Praxis, charakterfesten Umsetzungsvorschlägen und positiver Motivation.
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Buchvorschau
Mobbing am Arbeitsplatz - Hedwig Maria Lutz
Du liebst deine Aufgabe am Arbeitsplatz, wirst ihr mehr als gerecht, du gibst dich kollegial und aufgeschlossen, freundlich, mit Sitzfleisch und Engagement, bist erfolgsorientiert, zuverlässig, geradlinig mit profitablen Ideen für das Unternehmen und hälst dich an Firmenvorgaben wie es sich gehört?
Ich sage dir:
Du bist ein Problem!
Denn Jemand wird dich wahrscheinlich bald für einen gefährlichen Kollegen halten. Deshalb lege ich dir dieses Buch zu Füßen, damit du gewappnet bist, für das Duell mit der obskuren Mobber-Brut.
Ich wünsche dir die Entschlossenheit eines Kämpfers im Ring, eine gesalzene Portion Mut, stattliches Stehvermögen und ein befreiendes Leseerlebnis.
Die Autorin
Hedwig Maria Lutz
Inhalt
Betrachtungen eines Pragmatikers
Aus dem Nähkästchen der Theorie
2.1 Basiswissen: Wer gegen Wen
2.2 Basiswissen: Mobbing klassisch
Früherkennung als Erfolgsmodell
Die Charaktere einer obskuren Brut
Eine schäbige Zeitrechnung
Der Preis einer ungesunden Angelegenheit
Denkmanöver – 5 x Mobbing
Mit dem WARUM zur neuen Sichtweise
Die erprobte 9-Punkte Empfehlung
Von Fürsorgepflicht und Mehrgewinn
Zeit zu lärmen
Stärke
wächst nicht aus körperlicher Kraft,
vielmehr aus einem unbeugsamen Willen.
Mahatma Gandhi
1 Betrachtungen eines Pragmatikers
Der bekannte Verhaltensforscher Konrad Lorenz prägte in den Neunzehnhundertsechzigern den Begriff »Mobbing«. Er bezeichnete damit Gruppenangriffe von Tieren auf einen Fressfeind oder andere überlegene Gegner. Ein Verteidigungsverhalten bei Tieren also, wurde ursprünglich so genannt. Mobbing leitet sich eigentlich vom englischen »mob« ab und bedeutet so viel wie »zusammengerotteter Pöbelhaufen«, Gesindel, Pack.
Einige Jahre später verwendete der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann diesen Begriff für ein Phänomen, dass Gruppen eine sich von der Norm abweichend verhaltende Person attackieren.
Somit war der Bogen vom Tier zum Mensch gespannt.
Bekannt in der heutigen Bedeutung wurde der Begriff erst in jüngerer Zeit. Der Psychologe und Mediziner Heinz Leymann forschte ab den späten Neunzehnhundertsiebziger Jahren lange Zeit über das Verhalten in der Arbeitswelt. Als er seine wissenschaftlichen Ergebnisse kurz vor der Jahrtausendwende dann endlich der Öffentlichkeit präsentierte, war das Interesse dafür recht verhalten.
Die Situation hat sich mittlerweile jedoch grundlegend verändert.
Mobbing generell, und speziell am Arbeitsplatz hat sich zu einem brisanten Thema unserer Zeit entwickelt.
Der Wachstumszwang der Unternehmen, nicht selten von machtbesessenen gutsherrenartiger Managervorstellungen forciert, geht mit steigendem Konkurrenzdruck durch alle Mitarbeiteretagen bis in die untersten Ebenen der Arbeiterschicht einher.
Das System Mobbing besitzt unbändig bedeutsame Sprengkraft. Für die Unternehmen gleichermaßen wie für die Mitarbeiter. Man kann sagen: Mobbing ist modern geworden, und aus Sicht der Erwerbstätigen ein Schreckgespenst das mit persönlicher Vernichtung, Arbeitsplatzverlust und sozialem Abstieg einhergeht.
Die Forschungen über das lästige Phänomen wurden intensiviert.
Und inzwischen liegen vielschichtige Untersuchungen und Reportagen vor, von namhaften Wissenschaftlern in mühevollen Langzeitstudien erstellt. Es wurden hochinteressante Informationen und Erkenntnisse über dieses Phänomen gesammelt. Wer, wie und wie lange gemobbt wird wurde in endlosen Exeltabellen ausgewertet. Welche Berufsgruppen am meisten, welche Personen am wenigsten betroffen sind, wo man Mobbing häufig findet und wie es sich auf die Betroffenen auswirkt.
Auch wenn man einen tiefen geistigen Diener vor diesen Arbeiten macht, sind solche Zahlenreihen zwar äußerst aufschlussreich (genau genommen sind diese Ergebnisse mehr als alarmierend), aber bedrucktes Papier im Stapel ist geduldig und wenig emotional.
Mobbing jedoch ist sehr emotional.
Und Mobbing ist kriminell.
Es ist ein schwerwiegendes seelisches Verbrechen an Mitmenschen, an Arbeitskameraden, an Jedermann den man aus irgendeinem Grund nicht leiden kann.
Mobbing zerstört Menschenleben und Firmenerfolge.
Alle Hochachtung für die gesammelten Daten, die zweifelsohne als Grundlage für eine Bekämpfung dieser Kuriosität wichtig und sehr wertvoll sind.
Trotzdem nimmt die Zahl der Betroffenen immer weiter zu. Krankmeldungen häufen sich, Arbeitskraft geht verloren. Und in den Unternehmen treiben indes ganze Mobberclans unbehelligt ihr menschenverachtendes und firmenschädliches Unwesen.
Noch wichtiger als Zahlen und lexikalische Einträge wären doch Taten.
Es müsste sich endlich etwas bewegen!
Was aufwendige Forschungen über Mobbing alles an den Tag befördert haben ist ausgesprochen bemerkenswert, interessant und eindrucksvoll ist es sowieso.
Auch WARUM gemobbt wird ist erforscht.
Jedoch wird der Punkt über das WARUM in der Theorie überdurchschnittlich sanft beleuchtet. Man könnte sogarauf die Idee kommen, dass die Sache absichtlich unterbelichtet wird.
Vermutlich nicht ganz ohne Grund.
Denn diese Frage birgt bei genauerem Hinsehen durchaus eine bestimmte Explosivität. Man weiß es ja: Brühwarme Themen sollte man lieber mit banalen Worten umschreiben - oder im Zweifel – möglichst tief im Acker ruhen lassen, wenn man bei Freunden nicht in Ungnade fallen will.
Klingt nach Politik. Ist es gewissermaßen auch.
Nette Worte, die niemanden wehtun, sind schön und gut, aber wenn es um die Gesundheit von Menschen geht, um Arbeitskraft und Lebensqualität, wird vornehme Zurückhaltung zur Feigheit.
Und der Pöbel bläht sich immer weiter auf und etabliert sich in den Betrieben ungestört weiter
Konrad Lorenz, ein wacher Kopf und ausgezeichneter Beobachter, hat in seinen Berichten vom »Fressfeind« und vom »überlegenen Gegner der attackiert wird« gesprochen.
Eine wahrlich aufschlussreiche Definition, die nicht nur atemberaubend informativ daher kommt, sondern für Betroffene sogar eine völlig neue Sichtweise auf das Thema eröffnet.
2 Aus dem Nähkästchen der Theorie
Jeder siegeshungrige Heerführer studiert den Gegner bis