Das Schmusekätzchen und andere Geschichten
()
Über dieses E-Book
Mehr von Manfred Wiedemann lesen
Spätes Glück in Kanada: Die Beichte - Kindheit eines Optimisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDorfgeschichten und mehr ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Das Schmusekätzchen und andere Geschichten
Ähnliche E-Books
Frag mal nach Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMelancholie der Macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Bildnis des traurigen Mannes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHör auf dein Herz, Agata!: Der kleine Fürst 333 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1768 – Familienroman: Lebe wohl, kleiner Jannis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe – so schön wie im Roman: Der Bergpfarrer 139 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesgetaumel: Geschichten rund um die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie dunkle Seite Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Kinder Kinder kriegen, sterben die Träume: Eine Schwangerschaft und ihre Folgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebe wohl, kleiner Jannis!: Mami Classic 69 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeine schönsten Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSubjekt: vom Niedergang eines Menschen (Leseprobe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestern war alles anders Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnachtskuss Der Roma Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisvoller Hass bringt die Vergangenheit zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 21 – Heimatroman: Franzi und der Herzensbrecher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Mami und Papi streiten: Mami Bestseller 16 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Nächte im Strandhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schrei des Phönix Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie erste Liebe in Gefahr: Der kleine Fürst 198 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen3 Mitternachts-Thriller: Die Tote aus dem Geistermoor / Jägerin der Nacht / Brich den Fluch oder stirb! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Lüge im Spiel: Der neue Dr. Laurin 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück in Kinderaugen: Mami Bestseller 12 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTreppensturz Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Verliebt in ein Gespenst: 5 Romantic Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin kommt nach Hause: Toni der Hüttenwirt 305 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie ein Tautropfen: in dem sich die Sonne spiegelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeltsame Geschichten I Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGipfelliebe mal 2: Zwei Bergromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie erste Liebe in Gefahr: Der kleine Fürst 393 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Satire für Sie
Die Elefanten-Epen: Die kackendreiste Parodie von Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schweren Jahre ab dreiunddreißig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Untergang des Abendkleides Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDann mal ab nach Paris Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Glöckner von Notre Dame: Victor Hugo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWill denn in China gar kein Sack Reis mehr umfallen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiener Blut: Eine Ode an die Unfreundlichkeit Die Donaumetropole in Anekdoten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn das der Führer wüßte Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Nachteile von Menschen: 132 Beschädigungen aus dem reflektierten Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen10 Minuten? Dit sind ja 20 Mark!: Zeit ist Geld und wir haben's eilig Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum: Neue Texte und Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen53 wirklich verdammt wichtige Tipps! für alle Lebenslagen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Klodeckel-Chronik: Eine Gesellschaft auf dem Irrweg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPausenbrot und Tintentod: Eine satirische Grundschulzeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGullivers Reisen: Mit Biografie von Jonathan Swift Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ich hasse alle, ganz besonders Menschen: Ein kritischer Blick auf unsere Gesellschaft - Achtung gefährlich ehrlich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das Schmusekätzchen und andere Geschichten
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Schmusekätzchen und andere Geschichten - Manfred Wiedemann
Das Schmusekätzchen
Manfred Wiedemann
Das Schmusekätzchen
und andere Geschichten
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2013
Bibliografische Information durch die Deutsche
Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek
verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.
Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Titelfoto © tankist276 - Fotolia.com
ISBN 9783954889198
www.engelsdorfer-verlag.de
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelseite
Impressum
Vorwort
Das Schmusekätzchen
Teure Schönheit
Der Pechvogel
Der Alte
Der Heiratskandidat
Originale, die ich kannte
Steck Christel
„Abfahr’n" (Karl R.)
Heini-Mare
Dr. Nusser
Pfarrer Alois Tenschert
Eine einmalige Erziehungsmethode
Entwicklungshilfe
Gedanken über die Zeit
Meine letzte Skifahrt
Das lebende Geschenk
Weisheit der Senioren
Warten bei der Fahrzeugzulassung
Trinkspruch
Im Krankenhaus
Die Gesundheitsreform
Das letzte Hemd
Kleiner Zyklus über die Spottnamen von Stadt und Land
Warum die Mertinger Kirchenschieber heißen
Donauwörther Maikäfer
Die Donauwörther Mondspritzer
Die Monheimer Herrgotts-Bader
Die Höchstädter Gugelhupfer
Die Sulzdorfer Hummel-Henker
Die schwäbische Himmelsrichtunga
Urlaubserinnerungen
Seemanns Lohn
Eine Münchner Geschichte
In einem fremden Bett
Das Geheimnis
Das Hundeleben
Der Wallfahrer
Die zweite Wallfahrt
Engel und Elfen
Die lieben Verwandten (sehr frei nach Ludwig Ganghofer)
Die Villa in Blankenese oder das verhinderte Abitur
Der Dreier
Aus meiner Schulzeit
Ein Seemann friert nicht, der zittert nur vor Wut
Seemannsliebe
Wie man das Dorfleben sterben lassen kann
Ja, ist der Mensch noch bei Verstand?
Geburtstagswunsch
Das Märchen vom Wald
Der Hundert-Kilo-Keiler
Liebestolle Rehgeiß
Die Autosuche
Warum der alte Jäger Sepp nicht in den Himmel will
Der gebratene Auerhahn (frei nach Ludwig Ganghofer)
Der moderne Jäger
Schüsseltreiben oder vom Segen des Freibiers
Jäger in Not
O du Fröhliche oder die Neue Deutsche Armut
Der Liebesbeweis - eine Weihnachtsgeschichte
Alle Jahre wieder
Der Weihnachtshase
Leise rieselt der Schnee
Die vernagelte Weihnachtskrippe
Der Osterhase oder es gibt ihn doch
Vorwort
Ich war eigentlich ein recht fauler Schüler und die Hausaufgaben hatte ich häufig „vergessen". Aber ich machte mir auch nichts daraus, denn es hatte kaum Folgen. Mit einer Ausnahme.
Professor Kaas war unser Deutschlehrer und ein recht strenger Mann. Ich hatte vor ihm einen unglaublichen Respekt und gleichzeitig war er mein Lieblingslehrer. Bei ihm mussten wir als Hausaufgabe meist einen Aufsatz schreiben und da meine Aufsätze auch gut waren, musste ich diese häufig vorlesen. Ich hatte sie immer brav geschrieben, aber einmal war es dann doch passiert: Ich hatte diese Hausaufgabe wirklich vergessen zu schreiben. Prompt war ich mit Vorlesen dran. Ich dachte nun, dass dies jetzt zu einem Weltuntergang führen würde. In meiner Not nahm ich mein Heft zur Hand und las einen Aufsatz, den ich gar nicht geschrieben hatte. Das ging auch gut, denn er machte wie meist ein zufriedenes Gesicht und eine Bemerkung in sein Notizbuch. Ich dachte mir, dass ich in Zukunft keinen Aufsatz mehr schreiben würde, weil die Sache so einfach war. Fünf oder sechsmal ging das auch gut, bis ich einmal stecken blieb. Er fragte mich, ob ich mein eigenes Geschmier nicht mehr lesen könne und ich solle mein Heft vorzeigen. Ich sagte, dass ein Wassertropfen die Tinte verwischt habe. Leider half das nichts, ich musste vortreten und so nahm das Unheil seinen Lauf. Ich befürchtete wieder einen Weltuntergang, aber die Sache verlief dann doch ganz harmlos.
Er blätterte in meinem Heft vor und zurück und schüttelte seinen Kopf. Er sagte nur, ich solle mich setzen und mich nach dem Unterricht noch einmal bei ihm melden. Jetzt war ich sicher, dass der Weltuntergang käme. Er erklärte mir aber nur, dass ich in Zukunft jeden Aufsatz vorzeigen müsse und er würde dies jedesmal überprüfen. Der gute Mann wusste wohl selbst nicht, wie er reagieren sollte. Darauf habe ich nie mehr vergessen, einen Aufsatz zu schreiben und er hat tatsächlich jedesmal überprüft, ob der Aufsatz auch schriftlich vorlag.
Heute mache ich das gerne, denn sonst wäre dieses Büchlein nicht entstanden.
Das Schmusekätzchen
In der fünften Klasse der Volksschule saßen Jungen und Mädchen gemischt in ihren Bänken. Ein Mädchen mit schwarzem Haar und langen Zöpfen beobachtete Franz und er dachte, ob die mal was für ihn wäre. Sie war eine reiche Bauerntochter und der Junge ein armes Arbeiterkind. Er war so realistisch, dass er sich keine Hoffnungen machte, denn die reichen Bauernmädchen beachteten so einen armen Jungen nicht, ja sie lachten höchstens über so einen Knaben. Also vergaß der Junge das Mädchen, es hatte ja keinen Sinn.
Die beiden wurden älter, das Mädchen ließ seine Zöpfe abschneiden und wurde eine recht hübsche junge Dame. Franz meinte gelegentlich zu bemerken, dass die Schöne ein Auge auf ihn habe, aber das bildete er sich sicher nur ein. Schließlich hatte sich an dem Standesunterschied nichts geändert. Man sah sich auch nur noch sehr selten. Franz war inzwischen Lehrling bei einem Schreiner geworden und wenn er an sie dachte, verdrängte er den Gedanken gleich wieder. Das Mädchen war zu Hause auf seinem Bauernhof geblieben und wartete wahrscheinlich darauf, dass ein reicher Bauernsohn käme und sie heiraten würde. So dachte jedenfalls unser Franz. Inzwischen hatte er ausgelernt und seine Gesellenprüfung mit guten Noten bestanden. Er war der Meinung, dass er hier, wo jeder wusste, dass er aus ganz einfachen Verhältnissen kam, doch kein Glück haben würde und hatte sich, auch weil er das sehr interessant und abenteuerlich fand, freiwillig zur Marine gemeldet.
Der Zufall wollte es, dass er kurz vor seinem Antritt bei der Marine einen Faschingsball in seinem Heimatort besuchte, wo auch die schöne Rita anwesend war. Franz war weder ein guter, noch ein begeisterter Tänzer, aber er sah als einzige Möglichkeit mit Rita zu sprechen, sie zum Tanz zu holen. Sollte sie ihm aber einen „Korb" geben, so war das ja auch egal, er hatte nichts zu verlieren.
Wider Erwarten schien sich Rita aber zu freuen, als er sie aufforderte und ging bereitwillig mit ihm auf die Tanzfläche. Schon nach ein paar Umdrehungen schmiegte sie ihr Gesicht an seine Wange und schien glücklich zu sein. Franz, darüber selig, wusste nicht, was er sagen sollte und schwieg. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Die lange still Verehrte freute sich offenbar, mit ihm zu tanzen. Und das, obwohl er wie gesagt wirklich kein guter Tänzer war. Bei der nächsten Tanzrunde wurde er ein wenig gesprächiger und erzählte ihr schließlich, dass er sich zur Marine gemeldet habe und schon in ein paar Wochen dort einrücken müsse.
Rita sagte nichts dazu, aber Franz fühlte, dass sie darüber enttäuscht zu sein schien. Sie drückte ihre Wange noch mehr an sein Gesicht, beide sprachen nur noch wenig und hatten eine seltsam melancholische Stimmung. Das eben empfundene Glück schien schon wieder zu enden und war doch so nahe. Nach dem Tanz nahmen beide wieder getrennt von einander ihre alten Plätze ein und nur eine fast ständige Blickverbindung ließ erkennen, dass sie sich verliebt hatten. Am Ende der Veranstaltung nahm Franz noch einmal seinen ganzen Mut zusammen, wartete am Ausgang auf das Mädchen und ging mit ihr nach draußen. Mit einem schüchternen Kuss und einer nicht enden wollenden Umarmung verabschiedeten sich die beiden, ohne sich zu einem neuen Treffen zu verabreden.
Dass Franz nur noch an „seine" Rita denken konnte, brachte ihn bei der Arbeit ganz durcheinander und sein Meister fragte ihn des öfteren, ob er träume und mahnte, dass es so nicht weiter gehen könne. Er wäre doch sonst ein so fleißiger junger Mann gewesen. Auch Franz dachte, dass es so nicht weiter gehe und dass er unbedingt zu seinem Mädchen gehen müsse. Er nahm also seinen ganzen Mut zusammen und ging zu ihrem Haus. Dort hoffte er, dass Rita schon einmal heraus kommen würde, denn er traute sich nicht hineinzugehen. Nach beinahe einer Stunde, in der er vor dem Haus hin und her ging, kam die Erlösung. Rita erschien, winkte ihm in den Hof zu kommen und zog ihn mit sich in eine dunkle Ecke des Hofes. Ein schneller Kuss und dann der leise Vorwurf, dass sie glaubte, er habe sie schon wieder vergessen. Warum er denn nicht ein Treffen mit ihr verabredet habe, sie habe solche Sehnsucht und sie dachte, dass alles schon wieder vorbei sei. Er sei doch ein recht dummer Kerl. Natürlich versuchte er ihr zu erklären, dass er den Mut zu einem Treffen nicht fand und auch nicht zu hoffen wagte, dass sie ihn wirklich wieder sehen wollte. Er sagte ihr, dass er bereue, dass er jetzt fort müsse und dann ja doch alles aus sei. Er habe sich für drei Jahre verpflichtet und das sei auch nicht mehr rückgängig zu machen. Und dass sie drei Jahre auf ihn warten würde, sei ja schließlich ganz unmöglich; er wisse ja, dass das nicht ginge. Sie sagte ihm, dass sie auch noch länger