Internationalisierung von Bildung und Veränderung von gesellschaftlichen Prozessen: KAAD-Alumnivereine: Beiträge zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa
Von Kaad E.V.
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Buchvorschau
Internationalisierung von Bildung und Veränderung von gesellschaftlichen Prozessen - Kaad E.V.
Rezensenten:
Mgr. Andrea Holúbeková, PhD. (Slowakische Agrarwissenschaftliche Universität, Nitra)
PhDr. Johanna Jakabovičová, M.A., PhD. (Slowakische Agrarwissenschaftliche Universität, Nitra)
Péter Varga, PhD. (Eötvös-Loránd-Universität, Budapest)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber
Internationalisierung auch in der Berufs- und Erwachsenenbildungsarbeit?
Markus Leimbach
Die Nationale pädagogische Wolodymyr-Hnatjuk-Universität Ternopil als Beispiel der fortschreitenden Integration in den europäischen Hochschulbildungsraum
Viktor Drebet - Nataliya Wyrsta - Nataliya Yashchyk
Eine aktuelle ideologische Konfrontation: die diskursive liberale Demokratie vs. Kultursozialismus
Gheorghe-Ilie Fârte
Nationale und post-nationale, religiöse und säkuläre Inhalte im geisteswissenschaftlichen Bildungskonzept des post-totalitären Raums
Iveta Leitane
Internationalisierung des Hochschulwesens in der Slowakei anhand der Slowakischen agrarwissenschaftlichen Universität
Stanislava Gálová – Ľubomíra Moravcová
Gehört die ganze Ukraine zu Mitteleuropa oder gilt das nur für einige ihrer Regionen?
Vasyl Myronyuk
Essay: Folgen der Krimannexion und des Donbasskriegs in der Ukraine. Neue Trennlinien oder Neugestaltung der Grenzen Europas?
Viktor Kostiv
Immaterialität der menschlichen Seele als ontologische Tatsache
Petro Husak
VORWORT DER HERAUSGEBER
Der vorliegende Band ist eine Dokumentation der Vorträge der Internationalen Alumnikonferenz des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) „Osteuropa im Wandel: Bildungsinternationalisierung – neue Dimensionen, Perspektiven und Herausforderungen"
Diese hat vom 26. – 29. Mai 2016 an der Yuriy Fekovych Chrnivtsi National University Czernowitz/Ukraine, unter der Beteiligung von 27 Alumni des KAAD aus der gastgebenden Ukraine, Rumänien, Lettland, Moldawien, Ungarn, Slowakei stattgefunden und war der Auftakt zu einer Konferenzreihe des Osteuropareferates des KAAD.
Durch einen von Renovabis, der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa (www.renovabis.de), geförderten Projektfonds wird eine Intensivierung und Stabilisierung der Alumniarbeit des KAAD erreicht. Ziel ist es, mit geförderten Veranstaltungen zu gesellschaftlichen, sozialen und theologischen Themen, Anreize zu einer verstärkten Alumni-Arbeit zu schaffen. Neben den Alumni aus den gastgebenden Ländern stammen ein Drittel der Teilnehmer aus den Alumni-Clubs anderer Ländern mit dem Ziel, sich zu den gesetzten Themen auszutauschen und sich miteinander zu vernetzen.
Vorbereitet und organisiert wurde die Konferenz durch den Präsidenten des ukrainischen Alumniclubs, Serhij Lukanjuk, der das Internationale Büro der Yuriy Fekovych Chrnivtsi National University leitet.
Für die Zusammenstellung dieser Dokumentation ist Frau Dr. Stanislava Gálová von der Agrarwissenschaftlichen Universität in Nitra besonders zu danken, die immer wieder die Autoren auf die Abgabe der Artikel hingewiesen hat und die Texte redigiert hat.
Für die Herausgeber
Markus Leimbach
INTERNATIONALISIERUNG AUCH IN DER BERUFS- UND
ERWACHSENENBILDUNGSARBEIT?
MARKUS LEIMBACH
Abstract: In Addition to the academical education also the vocational training, as a form of formal education as well as the adult education, as a non-formal formation, have an important status in the educational system. In Vocational training, especially in handcraft, there is a long tradition of international training, because it was obvious for young crafters to go out for more experience and you can say that that have been the early form of mobility’s
. In the coalescence Europe is the non-formal sector, the best form to learn from and of each other, to share good ideas and experiences. In the economic globalization they are a sign of working together in Europe. Not to assimilate all, but to show and communicate the cultural diversity in Europe.
Ein Aspekt in der Internationalisierung von Bildung ist die Berufs- und Erwachsenenbildungsarbeit, die neben der universitären Bildung einen hohen Stellenwert hat, da durch die zunehmende Mobilität der Berufstätigen, bzw. der Zwang durch die Globalisierung, dies für die Vergleichbarkeit der Tätigkeiten bzw. des problemlosen Wechsels immer wichtiger wird.
Aus diesen Grund ist der Titel des Artikels unvollständig und muss ergänzt werden: Was ist die Internationalisierung in der Berufs- und Erwachsenenbildung nun?
Ist diese
notwendig?
überflüssig?
überhaupt schon vorhanden?
ein Zeichen von überregionaler Zusammenarbeit?
eine Auswirkung der Globalisierung der Wirtschaft?
eine Form des Zusammenwachsen Europas?
eine Gleichmacherei?
ein Verlust an kultureller Eigenständigkeit?
Vollständig beantworten wird dieser Artikel die einzelnen Fragen nicht, aber auf einzelne Aspekte soll hier eingegangen werden.
Zunächst einmal müssen wir uns verdeutlichen, dass es sich hier um mehrere Bereiche handelt. Wir haben mit der Berufsausbildung einen Bereich der formalen Bildung, der sich zu dem in den einzelnen Ländern unterschiedlich gestaltet, in Deutschland z.B. als duales System in dem der schulische Teil nur begleitend zu praktischen Ausbildung verpflichtend ist und die Ausbildungsverantwortung in den Handwerksbetrieben und Firmen liegt. In den meisten anderen Ländern der Welt ist die Berufsausbildung Teil der schulischen Ausbildung, zwar mit praktischen Anteilen, die aber nicht im „echten Leben", d.h. auf der Baustelle oder im Betrieb stattfinden, sondern in den Werkstätten, Labors und Übungsfirmen in den Schulen.
In der nachfolgenden Grafik wird die Struktur des deutschen Bildungssystems verdeutlicht. Nicht aufgeführt ist hier der Elementarbereich, zu dem in Deutschland die Kindergärten und die Kindertagesstätten zählen. Die Berufsausbildung zählt sowohl zur Sekundarstufe II (insbesondere die berufliche Grundausbildung) wie zum Tertiärbereich (neben der universitären Ausbildung auch die berufliche Weiterqualifizierung wie Meister oder Techniker).
Abb. 1: Deutsches Bildungssystem (Wikipedia, 2010)
Der Bereich der Berufsweiterbildung und der Erwachsenenbildungsarbeit zählen, in Deutschland, zur informellen Bildung, d.h. zur freiwilligen Bildung oder zum Quartärbereich. Berufliche Weiterbildung bezieht sich nicht auf berufs-qualifizierende Abschlüsse, sondern zur Erlangung spezieller Fachkenntnisse oder zur Aktualisierung von Fachwissen. Belegt wird dies mit Urkunden bzw. Teilnahmebescheinigungen.
Eine allgemeine Verpflichtung zur beruflichen Weiterbildung gibt es in Deutschland, wie in anderen Ländern nicht. Für einzelne Berufsgruppen sind Weiterbildungen vorgesehen.
Die Erwachsenenbildungsarbeit ist auf Freiwilligkeit aufgebaut. Die Themen sind vom eigenen, privaten Interesse bestimmt.
Träger der informellen Bildung sind neben kirchlichen Bildungsträgern hauptsächlich die Volkshochschulen. Diese haben den Auftrag die Bevölkerung zur freiwilligen Bildung zu aktivieren. Hierzu erhalten diese eine Förderung des Staates. Das Angebot umfasst Sprachkurse, Computerkurse, Yoga, Literaturkreise, Museumsarbeit, Führungen, Studienreisen, aber auch politische und gesellschaftliche Bildung. Es kommt aber immer mehr zu einer Vermischung mit formeller Bildung, da auch Kurse zur beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung anbieten, wie aus den Programmen der Volkshochschulen zu erkennen ist.
Das folgende Schaubild des Bundesinstitutes für berufliche Bildung (BiBB) veranschaulicht sehr gut die unterschiedlichen Felder der Weiterbildung.
Abb. 2: Felder der Weiterbildung (BiBB, 2012, S. 284)
Warum also die Berufliche Bildung und Erwachsenenbildung internationalisieren?
Das internationale Lernen in der Berufsbildung ist im Prinzip genauso alt, wie es Berufsausbildung gibt, sowie wie es immer schon den Wissensaustausch zwischen Universitäten durch den Austausch von Professoren gab.
Ich erinnere daran, dass es im Handwerk, bei Zimmerleuten, Tischlern, Schustern usw. schon immer üblich war, dass man für drei Jahre auf die „Walz" ging, also auf Wanderung, um bei fremden Meistern zu lernen und sich dabei seinem Heimatort nicht nähern durfte. Dies ist sicherlich die Urform dessen was heute unter Mobilities im Erasmus Plus Programm zu verstehen ist. Diese Mobilities diesen dazu, das vor allem Jugendliche, Praktika in anderen Ländern und Arbeitsumgebungen zu machen, mit den Zielen diese kennenzulernen und bei Bedarf auf das eigene Arbeitsumfeld zu übertragen (siehe Erasmus Plus Programm Guide 2017, S.7). Im Hintergrund steht natürlich auch die Idee, Anreize zu schaffen in einem anderen Land, als dem Heimatland beruflich tätig zu werden.
Heute wird die Mobilität immer wichtiger, da auch Fachkräfte nicht mehr stationär an einen Ort bleiben, sondern Firmen und Orte wechseln. Gleichzeitig ist es wichtig die Arbeits- und Lebenssituationen in anderen Ländern kennen zu lernen. Aber auch um Verständnis für die verschiedenen Ausbildungssituationen zu bekommen. Ein wichtiger Nebeneffekt sind die Sprachkenntnisse.
Ich war von 2010 bis 2014 in der Leitung eines Bildungshauses, welches sowohl im Bereich der Erwachsenbildung, wie auch in der Berufsweiterbildung und -ausbildung seine Standbeine hatte und konnte erleben welche Wirkungen das Mobilitätsprogramm hat. Ein Beispiel hierzu ist das Programm mit einer walisischen Berufsschule. Englische Auszubildende, die üblicherweise die Ausbildung im schulischen Betrieb machen sind auf einmal, ohne große Vorbereitung, direkt im Betrieb und müssen dort mitarbeiten und erleben, dass Metallmechaniker nicht nur an der CNC Maschine stehen, sondern auch Maschinen reparieren und reinigen müssen. Einige der Jugendlichen, die schon ein vorgebliches Standesbewusstsein als „Schlosser" entwickelt haben (ohne das sie auch Erfahrungen haben) zogen die Konsequenz und sind einfach gegangen und haben den Betrieb verlassen. In ihrer Berufsschule in England sind sie auf betriebliche Abläufe und Bedarfe nicht vorbereitet worden. Andere Auszubildende in der Metallverarbeitung, im gastronomischen Betrieben oder im Friseurhandwerk waren froh über die praktischen Erfahrungen.
Deutsche Auszubildende die zurückkommen bringen viele positive Erfahrungen mit, vor allem auch, wie sie in den Gastländern aufgenommen wurden. Sie bringen aber auch wichtige Erfahrungen für die eigene Ausbildung mit, sie sammeln Erfahrungen wie Arbeitsvorgänge in anderen Ländern durchgeführt werden, wie andere Materialien genutzt und Montagetechniken angewandt werden, lernen neue Rezepte. Diese Aufenthalte sind meist innovativ für die Heimatfirmen. Sie lernen aber auch Selbstverantwortung und Selbstständigkeit. (siehe Bildung für Europa, Heft 23, S 14 ff)
Die freiwillige berufliche Weiterbildung dient dazu sich im Beruf zu verbessern und Aufstiegschancen zu schaffen. (ebd.)
Für die berufliche Bildung gibt das Gleiche wie für die universitäre Ausbildung, wichtig ist es voneinander zu lernen und sich auszutauschen. Dies als ein Blick in die Internationalisierung der beruflichen Bildung.
Was ist mit der Erwachsenenbildung, warum soll hier ein Austausch stattfinden?
Ich beziehe die Erwachsenenbildung nur auf die informelle Bildung. Hier geht es im zusammenwachsenden Europa vor allem um den Austausch und dem voneinander lernen. Die folgende Grafik ordnet die Erwachsenbildung (informelle Bildung) ganz korrekt dem lebenslangen Lernen zu, differenziert dies aber von der strukturierten Bildung.
Abb. 3: Felder der Erwachsenenbildung (Weber-Gobet, 2013)
Dementsprechend schwierig ist auch die Frage der Internationalisierung. Die Erwachsenenbildung ist ein freiwilliger Bereich, den die einzelne Person proaktiv ergreifen muss, er ist ohne Zwang Ergebnisse zu erreichen, sondern dient persönlichen Zielen.
Als Gutachter in der Key Action 2 des Erasmus plus Programmes konnte ich einige interessante Projekte in der Gruppe zu Strategischen Partnerschaften in der Erwachsenenbildung kennenlernen. Folgende Hauptziele wurden dort benannt:
Gute Ideen auszutauschen
Von einander und miteinander zu lernen
Übereinander lernen und sich verstehen.
Bei allen Projekten findet sich insbesondere die Idee Long live learning wieder. Wie wichtig dies der EU ist, zeigt sich darin, dass diese Programme auch in den EQF (European Qualifications Framework, weiterführendes unter: www.kmk.org/themen/internationales/eqr-dqr.html) eingebunden werden und mit ECVET (European Credit System for Vocational Education and Training, weiterführendes unter: www.ecvet-info.de )bewertet werden sollen. Damit fließen formelle und informelle Bildung in einander über, da auch in der informellen Bildung formale, bewertbare Ziele erreicht werden müssen.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, das sowohl Berufliche Weiterbildung und Erwachsenenbildung auf europäischer Ebene ebenfalls wichtig sind für den Austausch untereinander und vor allem für das gegenseitige Verständnis von unterschiedlichen Vorgehensweisen und Traditionen. Bei der Globalisierung der Wirtschaft sind sie ein Zeichen von überregionaler Zusammenarbeit und des Zusammenwachsens Europas
Es geht nicht darum die kulturelle Eigenständigkeit aufzulösen, sondern die kulturelle Vielfalt zu zeigen und zu vermitteln.
Literaturverzeichnis:
WEBER-GOBET, Bruno. 2013. Weiterbildungsabschlüsse sind Teil der Weiterbildungslandschaft. Online im Internet: URL: http://berufsbildungspolitik.info/?p=284.
BiBB, 2012. Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Datenreport zum Berufsbildungsbericht, Bonn.
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG. 2016. Bildung auf einen Blick 2016, OECD-Indikatoren. Bielefeld: W. Bertelsmann-Verlag.
EU-KOMMISSION. 2016. Erasmus Plus Programm Guide 2017, Brüssel
SCHMITZ, Andreas. 2016. Europäischer Qualifikationsrahmen.