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Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur: KAAD-Alumnivereine: Beiträge zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa
Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur: KAAD-Alumnivereine: Beiträge zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa
Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur: KAAD-Alumnivereine: Beiträge zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa
eBook218 Seiten2 Stunden

Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur: KAAD-Alumnivereine: Beiträge zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa

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Über dieses E-Book

Der Band dokumentiert eine Alumni - Konferenz des Kath. Akademischen Ausländerdienstes in Georgien. Eine gemeinsame Konferenz der georgischen und armenischen Alumni-Vereine finden seit mehreren Jahren regelmäßig statt. An dieser Konferenz haben zu dem Gäste aus der Ukraine und Polen teilgenommen.Thematisch ging es um "Post-sowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur". Insgesamt zeigte die Alumni-Konferenz eine Vielzahl an positiven Entwicklungen auf, die Mut machen, sich weiterhin zu engagieren und neue Ideen, Methoden und Erkenntnisse einzubringen. Positive (Lern-) Erfahrungen durch einen Aufenthalt in Deutschland unterstützen dies.
SpracheDeutsch
HerausgeberKaad E.V.
Erscheinungsdatum9. Jan. 2020
ISBN9783926288400
Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur: KAAD-Alumnivereine: Beiträge zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa

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    Buchvorschau

    Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur - Kaad E.V.

    INHALTSVERZEICHNIS

    Vorwort der Herausgeber

    Markus Leimbach

    Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur – ein Blick von außen

    Krzysztof Kostrzewa

    Wonach strebt Polen?

    Ewa Anna Piasta

    Das Bild der postkommunistischen Gesellschaft im Schaffen von Andrzej Stasiuk

    Naira Mkrtchyan

    Suche nach Gerechtigkeit? Über einige Aspekte der samtenen Revolution in Armenien

    Nane Khachatryan

    Politische Kultur in Armenien. Eine Bilanz

    Vasil Khizanishvili

    Das orthodoxe Christentum und Wirtschaft

    Nugzar Papuashvili

    Die Eigentumsfrage der Altertümer und der Status der Orthodoxen Kirche im postsowjetischen Georgien

    Sergi Jorbenadze

    Investitionsklima in Georgien - die postsowjetische Entwicklung von Georgien in den letzten 25 Jahren

    Anna Aleksanyan

    Social Values and Educational Communications in Transformation: from Soviet into European Education Cohesion Area

    Ala Kharatyan

    Der neue Bürger als postsowjetische Realität in der armenischen Literatur

    Nino Pizchelauri

    Erziehungsziel als eine besondere Herausforderung für Schule: Individuum oder Person

    Levan Tsagareli

    Das Subalterne im postsowjetischen Rückblick. Diskursanalytische Betrachtungen zu Nino Haratischwilis Roman „Das achte Leben (für Brilka)"

    Autorenverzeichnis

    Das Osteuropaprogramm des KAAD

    VORWORT

    Die gemeinsamen Konferenzen des georgischen und armenischen Alumniclubs, sowie der Austausch miteinander finden schon seit mehreren Jahren statt, dank eines durch Renovabis mitfinanzierten Alumnikonferenzen-Programmes des KAAD, können diese Treffen nun mit Gästen aus anderen Ländern erweitert werden. Aus diesem Anlass trafen sich vom 4. – 5. Oktober 2018 31 KAAD Alumni aus dem Gastgeberland Georgien, sowie aus Armenien, Polen und der Ukraine zu dieser Konferenz zum Thema Postsowjetische Erfahrungen in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Kultur an der Katholischen Sulkhan-Saba Orbeliani Universität in Tblissi/Georgien.

    Nach einer Begrüßung durch den Rektor der Universität, Prof. Dr. Vaja Vardidze, der auch in seiner Funktion als Präsident des Alumniclubs und des KAAD-Partnergremiums sprach, Eduard Saroyan, dem Vertretern des armenischen Partnergremiums und Dr. Yelena Etaryan, der Präsidentin des armenischen Alumniclubs und des Referatsleiters Osteuropa des KAAD, Markus Leimbach, begann der inhaltliche Teil der Konferenz.

    Die Konferenzorganisatoren Anna Bakuradze und Vaja Vardidze hatten zu einem sehr umfangreichen Programm mit 23 Vorträgen eingeladen, welche das Interesse und das Engagement der Alumni an dem Konferenzthema wiederspiegeln. Gegliedert wurden die Vorträge in drei Themenbereiche: „Identität im Wandel, „Bildungs- und Erziehungswissenschaften und „Diskursanalytische Zugänge".

    Der Themenbereich „Identität im Wandel" wurde von Markus Leimbach mit einem Außenblick auf die Entwicklungen eingeleitet. Er definierte hierzu die drei Begriffe „Mittel- und Osteuropa, Transformation und Homo sovieticus" und stellte seine Erfahrungen mit dem Wandel dar. Die polnische Literaturwissenschaftlerin Ewa Piasta zeigte anhand der Werke von Andrzej Stasiuk die gesellschaftlichen Verhältnisse und Verhaltensweisen in den ländlichen Gebieten Polens auf, welche auf andere Länder mit kommunistischer Erfahrung übertragbar sind und die es heute noch vielfach gibt. Leider beschreibt Stasiuk diese nur, ohne sie zu bewerten oder zu kommentieren. Ähnliches berichtete auch der georgische Literaturwissenschaftler Levan Tsagareli, der anhand einer Buchbeschreibung zu Nino Haratischwilis Roman „Das achte Leben" die Schwierigkeiten des künstlerischen Lebens und die Idealisierung der Vergangenheit aufzeigte. Ein Verhalten, welches man vielfach bei der älteren Bevölkerung in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas findet.

    Die Juristin Tinatin Erkvania, Beraterin beim georgischen Patriachat zur Vorbereitung eines Staats-Kirche-Vertrages, berichtete über die Entwicklung des Staats-Kirche-Verhältnisses und dessen gesetzliche Grundlagen. Das in der Verfassung von 1995 geforderte Konkordat wurde bisher nicht geschlossen, da man sich auf ein Kooperationsmodell und einer Körperschaftsanerkennung einigte, die keine weiteren Regeln außer der Gleichheit vor dem Gesetz beinhaltete. Dies soll durch ein Konkordat neu geregelt werden. Anhängig ist dies von dem zukünftigen Patriarchen.

    Die armenische Philosophiedozentin Naira Mkrtchyan stellt die Frage inwieweit die Verbesserung der sozialen Gerechtigkeit ein wichtiger Aspekt in der samtenen Revolution in Armenien ist. Sie stellt fest, dass sich nun Chancen für die Entwicklung für Modell eines Wohlfahrtsstaates bieten.

    Nane Khachatryan, Promovendin der Politikwissenschaften stellte die Frage nach der politischen Kultur und dem Vertrauen in die Politik. Nach einer Umfrage des Caucasus Research Resource Centers wünschen sich 70% der Bevölkerung in Armenien, dass die Regierung wie Eltern agieren soll und nicht wie „Angestellte" der Wähler. Ein deutliches Zeichen, dass an einem Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen für die Gesellschaft noch gearbeitet werden muss.

    Eine empirische Forschung zur nationalen Identität der Georgier, die Diana Bogisvhili von der staatlichen Ilia-Universität präsentierte, hat ergeben, dass dieser ethnische Georgier, orthodoxen Glaubens und heterosexueller Orientierung ist. Dies wurde in Bezug auf den kirchlichen Nationalismus durch den Vortrag des Historikers Nugzar Papuashvili gestützt, der vortrug, sdas jeder Georgier ein Orthodoxer ist und alle anderen Denominationen nur Gäste im Land sind. Dies ist ein Problem für das Zusammenleben und die Akzeptanz anderer Denominationen im Land, zumal die Politiker dies auch glauben.

    Nini Pizchelauri führte aus, dass das Fach Religion mit großem Enthusiasmus eingeführt wurde, da es aber zur Exklusion für andere wurde, gilt es jetzt nur als freiwilliges Fach mit mittlerweile guten Lehrbüchern, die auch einen (positiven) Blick auf andere Religionen und Denominationen richten. Allgemein wird jetzt eher Ethik oder Gesellschaftslehre unterrichtet, wobei Methodik und Didaktik noch ein Problem sind, an dem gearbeitet wird.

    Die Stellung und Rolle der Religion sind nicht nur in Georgien ein schwieriges Thema, sondern auch bekannterweise in der Ukraine wie Ira Fenno von der Taras Shevchenko Universität in ihrem Vortrag zur Religionsfreiheit und den damit verbundenen Herausforderungen und Entwicklungen in Bezug auf die orthodoxen und katholischen Kirchen darstellte.

    Einen Blick auf die notwendigen Entwicklungen der Bildungsarbeit warfen Anna Aleksanyan und Ala Kharatyan. Hierbei wurde bewußt, dass dies eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in den postsowjetischen Ländern darstellt, da der Wandel in Methode, Inhalt und Didaktik eine lange Zeit in Anspruch nimmt. Neue Methoden, wie zum Beispiel der drama-pädagogische Ansatz, den Anna Bakuradze aus Tblissi darstellte, haben große Akzeptanzprobleme. Wobei der größte Widerstand in der traditionellen Lehre liegt.

    Ganz andere Herausforderungen stellte der Wirtschaftsjurist Sergi Jorbenadze vor, als er über das Investitionsklima in der georgischen Wirtschaft berichtete und anhand von kleinen Beispielen die unkomplizierten Abläufe von Unternehmensgründen aufzeigte.

    Die georgische Psychologin Rusudan Ghusdushauri zeigte anhand der Auswirkungen es Ossetien-Krieges von 2008 den immer noch vorhandenen Nachholbedarf in der Behandlungsmethodik und Diagnostik von PTBS, vor allem bei Kindern, und der Notwendigkeit des Aufbaus entsprechender Behandlungszentren auf. Eine Notwendigkeit, die durch die jüngsten Auseinandersetzungen, wie in Abchasien und Nordossetien noch einmal verstärkt wurden.

    Insgesamt zeigte die Alumni-Konferenz aber eine Vielzahl an positiven Entwicklungen auf, die Mut machen, sich weiterhin zu engagieren und neue Ideen, Methoden und Erkenntnisse einzubringen. Alle wiesen auf die positiven (Lern-) Erfahrungen hin, die sie durch den Aufenthalt in Deutschland gemacht haben.

    POSTSOWJETISCHE ERFAHRUNGEN IN DER POLITISCHEN,

    RELIGIÖSEN UND GESELLSCHAFTLICHEN KULTUR – EIN

    BLICK VON AUßEN

    MARKUS LEIMBACH

    ¹

    Abstract

    Thirts years after the falling down of the iron curtain, the text loks back on thirty years expierence with the countries and the development in Middleand Eastern Europe Countries. With a view from outside the text outlines with six examples of the topics politics, religion and civil society the positive and ongoing development in the region. It begins with short definitions of the region, and the main terms transformation and „homo sovieticus".

    1 Einleitung

    1.1 Hintergrund

    Der Text stellt beispielhaft einen Blick von außen auf die drei Bereiche Politik, Gesellschaft und kirchliche Entwicklung dar. Hierbeit wird vor allem auf die persönlichen Erfahrungen des Autors zurückgegriffen, die sicherlich auch einen subjetiven Blickwinkel haben, aber Entwicklungen beschreiben und einordnen.

    1.2 Notwendige Definitionen

    Zum besseren Verständnis des Hauptteils und des Hintergrundes der weiteren Ausführungen werden zunächst drei Begrifflichkeiten definiert, die für das Verständnis wichtig erscheinen. Insbesondere die später folgenden Beispiele und die eventuell damit verbundenen Provokationen lassen sich besser verstehen und nachvollziehen.

    1.2.1 Mittel- und Osteuropa

    Beginnen wir mit der Definition des Begriffes „Mittel- und Osteuropa".

    Abb. 1

    Ausgehend von den Ereignissen ab dem Jahr 1989 umfasst der Begriff alle Länder des ehemaligen sowjetischen Einflussgebietes (Abb. 1), vielfach auch „Ostblock genannt. Damit wird verständlich, warum die asiatischen Gebiete der ehemaligen Sowjetunion (oder genauer der „Union der sozialistischen Sowjetrepubliken) mit in diesem Bereich hineinfallen und somit zum Auftragsgebiet des KAAD zählen.

    Der Begriff Mittel- und Osteuropa ist dabei noch eine Verkürzung, da eigentlich Südosteuropa auch mit aufgezählt werden sollte. Damit wäre der Begriff aber zu lang und sperrig.

    Der KAAD hat dies dann noch einmal auf „Osteuropa" verkürzt, was meiner Meinung nach aber zu kurz ist.

    Über die Gebietsdefinition bzw. das Aufgabengebiet von Renovabis und damit auch des Osteuropa-Referates des KAAD, gab es 1993 eine Entscheidung der deutschen Bischofskonferenz², um eine Abgrenzung zu Misereor und Missio, vor allem in den asiatischen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion, herbeizuführen. Beide Hilfswerke arbeiten in Asien und erhoben Anspruch auf diese Gebiete. Auf Grund der politischen Geschichte dieser Länder in Mittelasien und im Kaukasus blieben diese, geographisch in Asien liegenden, Länder im Aufgabengebiet Mittel- und Osteuropa. Damit folgte man kirchlicherseits der Definition der OSZE, die zudem die Mongolei noch in den Länderkanon mit einbezieht.

    Hiermit wird die Region definiert auf den sich der Begriff „postsowjetisch" bezieht.

    1.2.2 Transformation

    Im Zusammenhang der Prozesse und Entwicklungen (nicht nur) in den mittel- und osteuropäischen Ländern wird immer wieder für die Beschreibung der Vorgänge der Begriff der Transformation genutzt. Dieser wird u.a. wie folgt definiert:

    Abb. 2³

    Transformationsprozesse sind die Bezeichnung für die Umwandlung einer Zentralverwaltungswirtschaft (z. B. in der ehemaligen DDR) mit staatlicher Planung und Lenkung der Wirtschaft in eine Marktwirtschaft mit Kennzeichen wie Wettbewerb, Marktpreisbildung, Konsumfreiheit. Dieser Prozess wird von verschiedenen Schwierigkeiten und Problemen begleitet, die zum Teil auf Defizite der alten Planwirtschaft zurückzuführen sind. Eines der größten Probleme im Transformationsprozess der DDR-Wirtschaft war die hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern.

    Diese Definition lässt sich, wie die folgende Graphik zeigt, in ähnlicher Weise auf allen gesellschaftlich relevanten Bereich übertragen.

    1.2.3 Homo Sovieticus

    Die dritte notwendige Definition ist die Beschreibung für den Typus eines Menschen oder einer Gesellschaft, in der wir leben und aus deren Erziehung und Tradition wir und / oder unsere Eltern kommen. Der russische Dissident Alexander Sinowjew hat 1978⁵ in seinem gleichnamigen Buch auf recht sarkastische Weise den „Homo Sovieticus" beschrieben. Er definiert ihn wie folgt:

    Der Homo Sovieticus ist im Kern ein Opportunist, der sich von seiner Führung alles gefallen lässt und so wenig individuelle Verantwortung wie möglich übernehmen will. Er verrichtet Dienst nach Vorschrift ohne Eigeninitiative. Für den Homo Sovieticus ist das Stehlen von Volkseigentum lediglich ein Kavaliersdelikt. Der Begriff Volkseigentum ist für ihn in etwa gleichbedeutend mit „gehört niemandem". Vor diesem Hintergrund entwendet der Homo Sovieticus z. B. regelmäßig Dinge von seinem Arbeitsplatz, sei es für den eigenen Gebrauch, sei es zum Weiterverkauf. Durch Zensur und Reisebeschränkungen hat der Homo Sovieticus ein idealisiertes Bild der westlichen Kultur. Das Verbotene und Exotische dieser Kultur übt auf ihn einen noch größeren Reiz aus, weil es von offizieller Seite verteufelt wird.

    Viele Probleme des Wirtschafts- und Soziallebens in den ehemaligen (oder zum Teil noch quasi) sozialistischen Ländern werden genau mit diesen Eigenschaften des „Homo Sovieticus" in Verbindung gebracht. Wir müssen jedoch bedenken, dass dieser Begriff sehr zu gespitzt ist und wir ihn damit entsprechend wahrnehmen müssen. Aber ein Körnchen Wahrheit ist sicherlich vorhanden.

    Insbesondere die beiden letzten Definitionen sind für den folgenden Teil wichtig, um Vorgänge und Menschen zu verstehen, aber auch um eine Vorstellung zu entwickeln, warum sich nicht alles sofort so ändert, wie wir es in unseren westlichen Vorstellungen so gerne hätten und erwarten.

    2 Beispiele zu den drei Bereichen Politik, Religion und Gesellschaft

    Ausgehend von dem vorher beschriebenen stellt sich die Frage, ob es den Homo sovieticus oder besser gesagt Ausprägungen oder Ableger davon, nicht doch gibt und dies die Entwicklung und die Transformation in den Ländern Mittel- und Osteuropas hemmt oder gar verhindert, wenn nicht sogar zu Rückschritten führt.

    An sechs Beispielen wird versucht „postsowjetische" Erfahrungen und deren eventuelle Auswirkungen auf die Transformation darzustellen. Diese stammen aus der eigenen, westlich geprägten Wahrnehmung und bieten sicherlich Anlass zur Diskussion und Widerspruch, aber auch zum Nachdenken.

    Beginnen wir mit dem einfachsten Punkt, zu dem jeder etwas zu sagen hat und es viele Beispiele, viel zu diskutieren und viele unterschiedliche Meinungen gibt: der Politik.

    2.1 Politik

    Es geht hier nicht darum an Hand einzelner politischer Vorgänge oder Entwicklungen diese zu bewerten oder den moralischen Zeigfinger zu heben, sondern zwei Beispiele aufzuführen, die exemplarisch für die Entwicklung oder Hemmschuh für die Entwicklung sind.

    2.1.1 Akzeptanz staatlicher Regeln

    Das erste Beispiel ist mit dem Begriff „Akzeptanz staatlicher Regeln" (Abb. 3) überschrieben.

    Bei vielen Besuchen sozialer Einrichtungen, Bildungseinrichtungen, Caritas

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