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Und Clowns sind aus dem All - Echt!
Und Clowns sind aus dem All - Echt!
Und Clowns sind aus dem All - Echt!
eBook521 Seiten5 Stunden

Und Clowns sind aus dem All - Echt!

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Über dieses E-Book

Wenn man glaubt, JETZT ist alles rund und selbst das australische Rumpelstilzchen hat zu tun, kommt der Sachbearbeiter im Universum hundert pro auf die Idee, eine Ecke einzubauen. Aber ist es nicht genug, wenn plötzlich der Zyklus ausbleibt und ich Schnuller statt Schokolade spinnen muss?
Wieso muss dann auch noch die größte Landschnepfe meiner Schulzeit ausgerechnet hier bei mir in Australien auftauchen? Und was hat mein Bruder William mit dieser Unterweltsbraut zu tun? Zu allem Übel mischt sich auch noch meine Mutter ein!
Ich habe Nick gleich gesagt, Voodoo gegen meinen immer noch lästigen Ex-Ausrutscher Jonas McSchnauf&Schmatz ist KEINE gute Idee und sicherlich folgt darauf die Rechnung des Universums.
Aber sind die wirklich so schnell da oben?
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum22. Jan. 2018
ISBN9783740774202
Und Clowns sind aus dem All - Echt!
Autor

Lilly Fröhlich

As a lawyer and journalist, Nicole Schwalbe has been working as an author of children's and young adult books under the pseudonym "Lilly Fröhlich" for many years. She war born and raised in Hamburg and moved to Saxony with her family many years ago. She invented the Series of Stupid Books in order to support people with painful subjects in their life no matter if personal or juridically problems. As an expert for life enlightenment, she has placed her focus primarily on lively enlightenment literature, because enlightenment does not have to be bone-dry. Mia and her little penguin Fridolin have already made it to the Vienna State Opera and their volume "Andersrum - Mia and the Rainbow Family" is recommended for schools by the Working Group for Young People's Literature and Media (AJuM) of the GEW and the German Lesbian and Gay Association (LSVD).

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    Buchvorschau

    Und Clowns sind aus dem All - Echt! - Lilly Fröhlich

    Inhaltsverzeichnis

    Überraschung

    Das bisschen Voodoo

    Lady Darth Sidious im Schafspelz

    Märchenstunde

    Schreck hoch zwei

    Rumpelstilzchen

    Dem Prof sei Dank!

    Flaschenpost

    Aliens zu Besuch

    Die Pläne einer Mutter

    Nee, nä?

    Schokolade und andere Überraschungen

    Ungebetene Begleiter

    Ich bin doch keine Lokomotive

    Unterweltshochzeit

    Die verpatzte Panne

    Tat oder Wahrheit

    Zurück in die Unterwelt

    Neues und Verlorengegangenes

    Pläne und die, die sie durchkreuzen

    Manege frei

    Überraschung

    Wenn mich jemand fragt, ob ich noch immer mit Frederico Valentino zusammen bin, bin ich im ersten Moment selbst ganz sprachlos.

    Dabei kann ich nicht einmal sagen, WAS ich dieses Mal besser gemacht habe, dass die Beziehung schon fast ein Jahr hält.

    (Okay, wenn ich ehrlich bin, kann ich auch nicht sagen, was ich vorher FALSCH gemacht habe.

    [Wer kann das schon?]

    War mein Alltag als schnöde Wollverkäuferin zu trist für die Männer meiner Wahl?

    War Hamburg das falsche Pflaster für mich?

    Oder war ich zu sehr darauf erpicht, den RICHTIGEN zu treffen und habe mich den falschen Männern an den Hals geworfen?

    Vielleicht lag mein Fall auch fälschlicherweise beim Sachbearbeiter im Universum in der Abteilung für kurzfristige Beziehungen?

    [Es gibt ja Leute, die sind der festen Überzeugung, dass man sich über Generationen an falsche Seelenverträge binden kann. Wenn dem so ist, dann lautete meiner vermutlich noch bis vor einem Jahr: Weil Inquisitoren meine Vorfahren der Liebe wegen auf den Scheiterhaufen gebracht haben, habe ich keine langfristige Beziehung verdient.

    Und aus diesem Grund hat keine meiner Freundschaften länger als ein paar Wochen gehalten.

    [Hätte ich bloß schon früher von diesem Seelenvertrag gewusst, dann wäre mir eine Menge Ärger erspart geblieben!

    {Wobei, wenn ich es recht überlege, ist es ganz gut so, dass ich es NICHT wusste, denn sonst hätte ich meinen

    Herzkönig ja jetzt nicht an der Angel.}]

    Und mit dem Loslassen von Jonas McGonogin, unserem benachbarten Schaffarmer mit leichtem Hang zum Stalking, habe ich diese Vertragsbindung auf wundersame Weise gelöst, denn seitdem bin ich mit Frederico zusammen und gemeinsam mit ihm habe ich meinen Rekord von fast einem Jahr auf die Beine gestellt.

    Vielleicht waren auch einfach zu viele Außerirdische unter meinen Auserwählten und ich habe sie nur nicht erkannt.

    [Ich schätze, DAS wird es gewesen sein!

    ABER woran erkennt man sie, die Außerirdischen unter uns?

    Glitzert ein Stückchen grüne Haut unter ihrer menschlichen Tarnung hervor?

    Verstecken sie Hörner unter ihrem falschen Haarschopf? Haben sie in Wirklichkeit fünf Augen, nur sind diese als Piercings und Tattoos getarnt?

    {OMG!!!

    DANN hat der Osten Deutschlands ein ECHTES Problem, wo doch jeder zweite dort tätowiert und gepierct ist, vor allem, wenn man bedenkt, wie deren Hierarchie aufgebaut ist.

    [Die mit den Totenköpfen und ganz fiesen Fratzen auf Schultern und Waden sind bestimmt die Bosse und alle anderen unterliegen deren Befehlen!]

    WAHNSINN!

    Wenn herauskommt, dass das alles getarnte Aliens sind, läuft die halbe Republik Amok.

    Dann wird es in Ostdeutschland keine Abwanderung, sondern einen enormen Bevölkerungszuwachs geben, vor allem, was neugierige Wissenschaftler betrifft.

    Alle werden ganz scharf darauf ein, mit einem Alien anzubändeln. Und diejenigen, die die Aliens scheuen, werden ihre Chancen nutzen: Sie gründen einfach eine Firma, die Artikel zum Schutz vor extraterrestrischem Leben anbietet und werden stinkreich, um schließlich an einen Ort fliehen zu können, an dem es noch ECHTE Menschen gibt.

    [Gott, ich sollte ein Aufklärungsbuch über Außerirdische schreiben.

    Das wäre ein Bestseller!]

    Das Buch der Liebe ist ja für mich leider immer noch eines mit sieben Siegeln, aber vielleicht ist auch genau das die Krux: Man hat die nötige Weisheit erst mit entsprechend hohem Alter und wenn ich dann mit einhundertsieben Jahren meinen Rollator schiebe [JAAAH, ich habe die Rollatorenzeit um gut siebenundzwanzig Jahre nach hinten verschoben, denn ich habe angefangen, Sport zu treiben und lebe jetzt {abgesehen von Unmengen an Schokolade} ganz schrecklich gesund {ab und zu verirrt sich sogar mal ein Apfel auf meinen Speiseplan}], dann kann ich vielleicht rückblickend sagen, woran man die wahre Liebe erkennt.)

    Normalerweise hören Geschichten exakt da auf, wo es spannend wird, und zwar genau dann, wenn sich zwei Menschen ENDLICH gefunden haben und der Leser darauf brennt zu erfahren, was NACH dem ersten Kuss passiert.

    (Darum fällt mir das Lesen von einbändigen Komödien auch oft so schwer. Hinter der letzten Seite des Buches ist nur noch der Einband wie eine unüberwindbare Mauer, die jegliche Geheimnisse für sich behält und man kann das Buch drehen und wenden, es spuckt keine weiteren brisanten Details aus.

    [Für diesen Fall sollten alle Autoren ein Buch mit Antworten zum Fragenkatalog bereithalten und bei üppiger Fülle den verzweifelten Lesern zugänglich machen!]

    In den Büchern hat man sich GERADE an die Menschen gewöhnt, die die Geschichte so interessant und herzerwärmend machen und dann muss man sie gehen lassen, wobei man die ganze Zeit darüber nachgrübelt, was die Protagonisten wohl alles anstellen und wie es ihnen ergeht.

    Hat der Alltag sie längst aufgefressen?

    Versauen sie ihr Pärchendasein mit Pauken und Trompeten, weil die aufflackernden Flammen der Liebe erloschen sind und sie längst keine gemeinsamen Aktivitäten mehr haben?

    Oder haben sie Nachwuchs bekommen, weil sie einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten und im Eifer des Gefechts nicht aufgepasst haben und irgendwann schwindet das Interesse aneinander inmitten von Windelbergen und Pubertätspickeln ihrer Sprösslinge?

    Oder sind sie gar von Außerirdischen entführt worden und müssen ihr Dasein nun als Sklaven in einer anderen Galaxie verbringen?

    Mir fallen da eine Million Dinge ein.

    Nun, was soll ich sagen?

    MEINE Geschichte schreibt zum Glück das Leben und so gucke ich über den Einband hinaus in gespannter Erwartungshaltung, was das Universum als nächstes für mich in petto hat.

    Und weil ich weder vom australischen Rumpelstilzchen, noch von sonst irgendeinem todbringenden Objekt der Unterwelt entführt worden bin, lebe ich noch immer frohen Herzens im Land meiner Urväter zusammen mit meinem Rekordhalter in einem Haus, für das Star Trek Fans vermutlich zum pathologischen Einzelhandel gehen und ihren rechten Arm eintauschen würden.

    Kurzum: MEINE Geschichte ist NICHT stehengeblieben.

    ICH bin NICHT stehengeblieben.

    ICH war am richtigen Ort, zur richtigen Zeit.

    Und mein Pärchendasein habe ich glücklicherweise auch noch NICHT vermasselt.

    An exakt dieser Stelle klopfe ich mir auf die Schulter, so stolz bin ich auf mich.)

    Und so sind wir auch schon wieder mittendrin in meinem Leben.

    Gestern bin ich nach Adelaide gefahren, um dort in eine weit (GANZ weit) entfernte Apotheke zu fahren, in der mich unter Garantie NIEMAND kennt.

    (Da ich mich nun schon seit einer halben Ewigkeit im Zyklus ›Immer-noch-glücklich-verliebt‹ befinde, hat sich mein biologischer Zyklus gedacht, eine Auszeit wäre genau das Richtige, um ein bisschen Schwung in Susannah Johnsons Leben zu bringen.

    [Ich bin allerdings heilfroh, dass ich dieses Mal eine Zyklusverschiebung habe und KEINEN Ausrutscher als potentiellen Vater meines möglichen Sprösslings!]

    Wahrscheinlich dachte sich der Sachbearbeiter im Universum, die Herzdame kann nicht einfach unbeschwert poppend mit ihrem Traummann in ihrem Raumschiff leben, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hat.

    Mischen wir doch ihr Leben auf der Enterprise ein wenig auf.

    [Okay, unser Haus sieht zwar aus wie ein Raumschiff und mittlerweile strömen sogar die Touristen zu unserem Kunstwerk, aber wir haben es trotzdem liebevoll ›Little Italy‹ genannt.

    {Ich WEISS, Italien hat NICHT die Form eines Raumschiffes, sondern die eines SCHUHS beziehungsweise STIEFELS.

    Aber Frederico hat so viel italienischen Charme in unserem Haus versprüht, dass ich irgendwann einmal im Scherz meinte, ich fühle mich nicht wie auf der Enterprise, sondern wie in Klein-Italien.}])

    Heute arbeitet mein Herzkönig übrigens als Clown auf einem Kindergeburtstag.

    (Ich wusste gar nicht, dass es sooo viele Kinder in Australien gibt.

    Echt!

    Frederico kann sich vor Aufträgen kaum retten.

    [Und so etwas wie einen Zirkus gibt es hier auch nicht. Ist irgendwie nie über den großen Ozean geschwappt. Aber es scheint den Leuten zu gefallen.]

    Vergessen ist der schnöde Schnöseljob in der Schnöselbank, der ihn zu Mr Unnahbar hatte mutieren lassen.

    Im Grunde genommen sollte ich Jonas McGonogin dankbar sein, dass er dafür gesorgt hat, dass Frederico seinen Job als Bänker an den Nagel hängen musste.

    [Natürlich würde ich das Jonas NIE sagen, sonst kriegt der noch Oberwasser für den Mist, den er verzapft hat.])

    Ich rechne also frühestens in einer Stunde mit Frederico.

    Jetzt ist es 19.00 Uhr.

    Der Test soll (angeblich) auch abends funktionieren.

    Mit Herzklopfen schnappe ich mir einen Plastikbecher und bringe die Testflüssigkeit ängstlich hinein.

    (Ängstlich deshalb, weil es wirklich eine Kunst ist, AUSGERECHNET den MITTELSTRAHL zu erwischen.

    Ich meine, WOHER soll ICH wissen, WIE VIEL ich pinkeln muss?

    [Da ich NICHT zu den Außerirdischen gehöre, habe ich auch KEINE Skala irgendwo an meinem Körper bampseln, wo draufsteht: ›Alarmstufe Grau! Ihre Blase erreicht einen Pegel von 355 Milliliter, der Mittelstrahl befindet sich bei Milliliter 120‹.

    {Alarmstufe Rot wären dann 500 Milliliter, was ich wirklich schon für eine gelungene Menge halte, um den Mittelstrahl zu errechnen. Vorausgesetzt man weiß, wie viel der Mittelstrahl tatsächlich beinhaltet.}

    Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es die Menge ist, die in diesen wackligen Plastikbecher passt.])

    Ich schätze also grob ab, wie viel Urin ich für diesen Test opfern muss und fülle den Becher.

    (Ich habe die Gebrauchsanweisung VORHER durchgelesen, da ich schon von einigen Freundinnen weiß, dass diese SS-Tests tückisch sind.

    [Ich bin immer noch ein Fan von Abkürzungen.

    Dass ich hier den Schwangerschaftstest meine, muss ich aber nicht extra erwähnen, oder?]

    Tückisch sind sie deshalb, weil man beim einen den Stab nur fünf Sekunden unter den Strahl halten soll, beim anderen wiederum funktioniert der Mist nur, wenn du die 10-Sekunden-Tauchphase einhältst.)

    Es klingelt an der Tür.

    (Und ich muss ehrlich sagen, unsere Türglocke ist der absolute Hammer: Star Trek Titelmusik in voller Länge.

    Selbst wenn ich im Obergeschoss im ›Saucer Hull‹ [also im Rumpf, der aussieht wie eine Untertasse] bin, höre ich die Klingel noch musizieren.

    [Aber JETZT passt mir der Besuch ÜBERHAUPT NICHT.

    Ich befinde mich sozusagen auf einer lebenswichtigen Mission, die ich nur schwer unterbrechen kann.])

    Trotzdem stürme ich aus dem Bad (leider kann man sich NICHT ins Untergeschoss BEAMEN) und vergesse glatt, das doofe Stäbchen auf eine gerade Unterfläche zu legen.

    (Gibt es überhaupt UNTERflächen?

    Ich bin mir unsicher, aber egal, ich habe ÜBERHAUPT KEINE Zeit zum Googeln.)

    Wie eine Wilde hetze ich die Treppe hinunter.

    Doch kaum biege ich um die Ecke, pralle ich auch schon mit jemandem zusammen.

    (Seit wann haben Besucher einen Haustürschlüssel?)

    Eine starke Hand packt mich und rettet meinen Mini-Ufo-Landeplatz vor einem harten Aufprall.

    (Puh, das Stäbchen habe ich auch gerettet.

    [Jaaa, es befindet sich noch immer in meiner Hand.

    Hoffentlich habe ich den Kram nicht zu doll geschüttelt!

    Oder funktionieren die Dinger auch, wenn sie NICHT auf einer waagerechten Unterlage liegen?])

    »SUSANNAH! Entschuldige, Schatz, ich habe dich ECHT nicht gesehen.« (Niemand soll jetzt sagen, dass sich Paare im Laufe ihres Zusammenlebens immer mehr angleichen.

    Echt nicht!

    Aber Frederico LIEBT mein ›ECHT!‹.

    [Und benutzt es auch entsprechend häufig.

    {Natürlich mit einem megafetten Grinsen im Gesicht.}])

    »Uff!« Vollkommen erschöpft plumpse ich rücklings auf den Boden.

    (MANNO, mein Herz rast!

    [Und das ganz gewiss NICHT nur vom Laufen.

    Wenn ich das Testergebnis jetzt versaut habe, ist es nur gut, dass ich vorsichtshalber drei Tests gekauft habe, aber ob ich nochmal SO ‘n tollen Mittelstrahl hinkriege, ist fraglich.])

    »Das war knapp.« Ich starre auf das Stäbchen.

    (Vergessen ist Fredericos Anwesenheit.

    Mein Großhirn ist einfach zu sehr mit diesem spannenden ›Lebenswendepunkt‹ beschäftigt.

    [Das ist schlimmer als die Vorfreude auf ein Überraschungsei.

    Und die Dinger habe ich schon immer geliebt.

    {Oder habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich IMMER NOCH schokoladensüchtig bin?}

    Ich konnte schon damals nie abwarten, die Eier zu öffnen, wobei ich nicht sagen kann, ob ich wilder auf die Schokolade oder auf das Innere der Plastikpackung war.

    Noch heute habe ich die kleinen blauen Nilpferdfiguren von Star Wars und die sind schon wer weiß wie alt.

    {Leider hat sich Ferrero nie wieder zu so qualitativ hochwertigen Figuren hinreißen lassen. Wenn man heutzutage die Eier öffnet, findet man nur noch Plastikschrott da drin, der fünf Spielminuten übersteht. Klar, mittlerweile gibt es Eier für Jungs und Mädchen, aber haltbarer sind die Spielzeuge deshalb leider nicht.

    Alles nur noch Billigproduktionen, ein Jammer!}

    Meine Mutter hat NIE mitgekriegt, dass Nick mir die Eier heimlich zugeschustert hat.

    Die hätte glatt die Schokolade konfisziert und die Figuren im Kaminfeuer geschrottet.])

    Doch bevor ich mich daran erinnere, dass diese Teststäbchen EIGENTLICH ruhig liegen bleiben müssen, um ein sicheres Ergebnis abliefern zu können, fällt mir auf, dass ich gerade von meinem Herzallerliebsten mit übergroßen, superneugierigen Elefantenaugen beobachtet werde.

    (Haben Elefanten überhaupt große Augen? Ich meine im Verhältnis zu ihrem riesigen Körper sind die vielleicht eher klein, oder?

    Ich glaube, Koboldmakis haben da durchaus größere Augen, zumindest im Vergleich zu ihrem miniklitzekleinen Körper.

    [Wobei, wenn ich ehrlich bin, sind diese philippinischen Halbäffchen keine wirklichen Schönheiten.

    Ich finde sie mit ihren großen Glubschaugen fast schon ein wenig beängstigend.

    Daher vergleiche ich Frederico lieber nicht mit ihnen.])

    Eilig verstecke ich das Stäbchen hinter meinem Rücken.

    (Schließlich wollte ich ja erst einmal selbst Gewissheit haben, BEVOR ich beichten muss.

    [Doch Frederico ist nicht doof.

    Echt nicht!])

    »Willst du mir nicht zeigen, was Doktor Susannah in ihrer Heimpraxis herausgefunden hat?« Er grinst bereits bis über beide Ohren.

    (Was für ein Glück, dass er diese entzückenden, erogenen Lauscher [im Volksmund auch Ohren genannt] dafür hat, dass der Mund da bleibt, wo er hingehört.

    Sonst hätte ich mir jetzt sehr, SEHR große Sorgen um seine Lippen gemacht, die gerade versuchen, seinen Kopf zu umrunden.

    [Ich befürchte, er hat mich durchschaut.])

    Verschmitzt (und gleichzeitig extrem ängstlich) hole ich den Test hinter meinem Rücken hervor.

    Frederico springt aus seinem Clownskostüm, reißt sich die Perücke ab und lässt sich neben mir auf den Boden fallen.

    Liebevoll stupst er mir gegen die Schulter. »Und?«

    »Zwei Streifen.«

    »Wenn ich mich richtig entsinne, dann bedeutet das…«

    »…dass ich irgendetwas falschgemacht habe?«, platze ich heraus, ohne nachzudenken.

    Sekundenlang starren wir uns in die Augen.

    (Fünf Millionen Gehirnströme sausen nun durch mein Oberstübchen.

    Vermutlich auch durch seines.

    Verzweifelt versuche ich abzutasten, was er denkt.

    [JAAAH, ich WEISS, dass er sich Kinder wünscht.

    Und JAAAH, ich WEISS AUCH, dass er schon einmal kurz davor war, Vater zu werden.

    Wie könnte ich Miss Drachenkopf vergessen?

    {Die Schrabnelle macht ja ständig Schlagzeilen mit ihren vielen männlichen Ausrutschern.

    Wie soll man die dabei vergessen können?}

    Aber es besteht ja trotzdem eine miniklitzekleine Chance, dass er JETZT und VON MIR gar kein Kind will!

    ODER???

    Wer sagt, dass ICH die Richtige für ihn bin?])

    »Und?« Ich grinse eine Spur zu nervös.

    »Du bist also schwanger«, sagt er kaum hörbar.

    (Er war Bänker.

    Nicht wundern, das Kombinieren liegt ihm im Blut.)

    Obwohl seine Augen glänzen und er NICHT unglücklich aussieht, kann ich eine gewisse Nervosität nicht leugnen.

    »Freust du dich…«, platze ich also heraus (weil ich es natürlich nicht länger aushalte, Geduld ≠ Susannah), »… auch wenn es überhaupt NICHT geplant war?« Frederico wirft seine Perücke hoch in die Luft und jubelt.

    »YEE HAW!« Plötzlich wird er wieder ernst und sackt in sich zusammen.

    »Was ist denn jetzt los?« (Seine positive Reaktion verebbt ETWAS zu schnell, finde ich.

    Ist ihm plötzlich eingefallen, dass er doch nicht Vater werden will?

    Zumindest nicht mit Miss Mini-Ufo-Landeplatz?)

    Er sieht auf einmal verdammt ernst aus.

    (Beängstigend ernst!

    OMG!!!

    Mir hüpft das Herz gleich von dannen.

    Meine Gedanken fahren Achterbahn.)

    Langsam schüttelt er den Kopf.

    Als sein Blick mich trifft, zerfließt mein Herz vor Mitleid.

    (Ich öffne den Mund, aber ich kann nichts sagen.

    In sämtlichen Hirnbereichen ist Alarmstufe Rot.

    Wird er mich jetzt verlassen?

    [Werde ich mit Achtlingen und Küchenschürze mit qualmender Zippe am Herd stehen und ums nackte Überleben kämpfen, während Chantal, Kevin & Co. um mich herumspringen und die letzten heilen Stühle zerstören?]

    Ich durchlebe einen Tornado der Gefühle.

    [Und plötzlich taucht ein miniklitzekleiner Gedanke auf.

    Es ist nur ein Fünkchen, welcher den Spieß umdreht.

    Nur ein Wort.

    DRACHENENTTÄUSCHUNG!]

    Und die Empörung macht sämtlichen anstehenden Gefühlen den Garaus.)

    »Du denkst doch nicht etwa, dass ICH Miss Drachenkopf Nummer Zwei bin und heimlich abtreiben lasse, oder?« (Sehe ich etwa so aus wie sie?

    Nee!

    Echt nicht!

    [Sooo gut wie DIE sehe ICH bestimmt NICHT aus.

    Und ich bin auch nicht so kaltherzig und treibe einfach ab.]

    Ich bin im Zeichen des SCHWEINS geboren, nicht in dem des Drachens, falls es überhaupt eine Spezies gibt, die so hinterfotzig ist wie seine Ex-Freundin.)

    Frederico verzieht das Gesicht.

    (Grinst er oder guckt er wehmütig?

    Vermisst er sie etwa noch?

    OMG!!!

    Auf den Gedanken bin ich auch noch nicht gekommen.

    Muss ich jetzt EIFERSÜCHTIG sein?)

    JETZT verändert sich etwas in MEINEM Gesicht.

    Erschrocken greift Frederico mir an den Arm. »Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass ich Maria noch vermisse, oder?«

    (NEEEEIN!

    IIIICH?

    [Wer zweifelt in solchen Situationen nicht daran, ob der Herzallerliebste nicht noch an seine Verflossene denkt?])

    Und wieder verlässt kein einziges Wort meine trockenen Lippen.

    Frederico setzt seinen Hundedackelblick auf. »Susannah, ich liebe dich! Glaubst du, ich hätte in Adelaide alles stehen und liegen gelassen und dieses obergeniale Raumschiff mit dir gebaut, weil du ein ZEITVERTREIB wärest?«

    (JOOOAAAA, vielleeeeeeicht?

    Miss DrachenERSATZkopf!)

    Mein Herzkönig ist entrüstet.

    (Und genauso schnauft er auch.)

    »Susannah! Nicht eine Sekunde habe ich mehr an Maria gedacht, seitdem wir zusammen sind.«

    »Bis eben.«

    »Jaaah. Bis eben.«

    (Immerhin ist er ehrlich!

    Und jetzt?)

    Er schaut mir TIEF in die Augen. »Sie kam mir NICHT in den Sinn, weil ich noch an ihr hänge…«

    In meinen Augen blitzt etwas auf.

    (JAAA, Frauen legen jedes Wort auf die Goldwaage!

    Er HÄNGT NOCH an ihr?

    Präsens?

    KREISCH!!!)

    »…was ich nicht tue«, fügt er sofort hinzu.

    (Ein Zweifel bleibt.)

    »Willst du denn überhaupt das Baby?«, fragt er plötzlich.

    (WAAAS?

    Ich bin schwer geschockt.

    Er glaubt doch nicht allen Ernstes, ich würde mich genauso wie Miss Drachenkopf als Shoppingelfe heimlich nach Canberra schleichen und ohne Kind wiederkommen?)

    »Sehe ich wirklich so grausam aus?«

    »Grausam?«

    »Na, so grausam wie Miss Drachenkopf? Was sie damals getan hat, war schäbig und absolut charakterlos. Schätzt du mich wirklich so ein?«

    »Nein, das tue ich nicht. Aber Maria hatte ich auch nicht so eingeschätzt. Entweder habe ich eine miserable Menschenkenntnis oder sie konnte sich gut verstellen.«

    »Sie ist eine getarnte Außerirdische vom feindlichen Territorium der Nachbargalaxie Gingong. Die KANN man NICHT einschätzen. Niemand vom Planeten Erde kann das.«

    Frederico nimmt lächelnd meine Hand und küsst sie.

    »Was würde ich nur ohne Eure terrestrische Schlauheit tun?«

    Mit meiner freien Hand streichele ich ihm über die Wange. »Ich liebe dich auch. Und auch wenn ich mir meinen Lebenslauf ein BISSCHEN anders vorgestellt habe, würde ich unser Baby doch nicht einfach abtreiben.«

    Frederico zuckt leicht zurück. »Ich war also gar nicht als Vater deiner Kinder eingeplant?«

    »Quatsch, du Dummian!« Ich wuschele ihm durch die (perfekt sitzenden) Haare. »Natürlich warst du das! Du bist der perfekte Vater meiner Kinder. Aber ich…«

    (Kann ich ihm wirklich sagen, dass ich gerne VORHER verheiratet gewesen wäre?

    So richtig altbürgerlich spießig?)

    »Aber?«

    (Seine Augen mutieren zu Untertassen.

    [Oder zu denen eines Koboldmaki?]

    Ich bringe es lieber schnell hinter mich.)

    »Aber…«, ich hole TIEF Luft und nehme all meinen Mut zusammen (jetzt oder nie!), »ich dachte, ich bin VORHER verheiratet. Also, BEVOR ich schwanger werde, nicht bevor ich Sex habe.«

    (Wir wollen ja keine Missverständnisse aufkommen lassen.

    Sex ist etwas, was man [und frau] UNBEDINGT VOR der Ehe ausprobieren sollte.

    Ich erinnere mich da nur an Kevin.

    [Hatte ich erwähnt, dass er in den sechs Wochen unserer Beziehung nur an schnellen Nummern interessiert war?

    Und Jonas erst!

    Je ausgefallener, umso besser.

    Da war der Kofferraum seines Wagens noch langweilig. Wie froh war ich, dass ich ihn NICHT erst geheiratet und DANN seine Qualitäten im Bett ausprobiert habe!

    Echt!

    Das wäre DER Reinfall des Jahrhunderts geworden!

    Und vermutlich DIE Blitzscheidung schlechthin.

    Nee, nee, ich finde, Männlein und Weiblein sollten unbedingt VOR dem Bund fürs Leben herausfinden, ob sie auch körperlich harmonieren, auch wenn einige religiöse Anhänger das anders sehen.

    {Und nein, Aufsparen ist NICHT toll!}])

    Frederico reißt mich zu Boden und rutscht halb auf meinen Oberkörper.

    Liebevoll streichelt er mir über den Bauch und küsst mich dann mit einer Leidenschaft, die mir fast die Puschen auszieht.

    »Du Süße! Wie dumm von mir. Ich hätte bei meiner Bestellung im Universum ganz deutlich sagen müssen, dass das Gummi NACH unserer Hochzeit verrutschen soll.«

    »Jetzt nimmst du mich hopps!«

    »Hopps?«

    »Ja, du veralberst mich!«

    »Niemals.«

    »Du hast unser Baby im Universum bestellt?«

    (Ich bin sprachlos.)

    »Klar.«

    »Du GLAUBST an Bestellungen im Universum?«

    (Ich meine, er ist ein MANN!

    Halloooooo!!!

    Außer Nick kenne ich rein niemanden, der je im Universum bestellt hat.

    [Okay, ich kenne Männer, die im Online-Baumarkt bestellen, weil es da sooo viel günstiger ist als im Baumarkt um die Ecke und machen wir uns nix vor – Männer LIEBEN Baumärkte.

    Das hat schon Reinhard Mey gewusst mit seinem Song über ›Männer im Baumarkt‹.]

    Aber einen Mann, der im Universum bestellt, habe ich noch nie getroffen.

    [Und mit DEM hier SCHLAFE ich sogar!])

    »Natürlich. Nick hat mich eingeweiht in die Geheimnisse der richtigen Bestellung.«

    »Na, da hat er wohl vergessen zu erwähnen, dass man sehr, SEHR genau bestellen muss.«

    »Das Gefühl habe ich auch.«

    »Und jetzt?«

    »Jetzt muss ich diesen Punkt der Bestellung gaaanz dringend nachholen und in naher Zukunft um deine Hand anhalten.«

    (Dreifach OMG!!!

    Er will mich tatsächlich HEIRATEN?

    KREISCH!!!

    Das ist ja phantastisch.)

    »Vorher könntest du mich noch einmal küssen«, schlage ich erleichtert vor, obwohl mir das Herz bis zum Hals schlägt.

    Nach einer ganzen Weile löse ich mich von ihm. »Mein Ohr ist Tabuzone. Verbotener Knopf sozusagen.«

    Verwirrt stützt sich Frederico auf einen Ellenbogen. »Wovon sprichst du? Von welchem Stern kommst du, dass du Knöpfe im Ohr hast?«

    »Gibt es Sterne, auf denen Lebewesen existieren können?«

    (Ich dachte, die sind zu heiß für jegliches Leben.

    Ich verweise da nur auf unsere liebe Tante Sonne.)

    »Natürlich«, sagt Frederico im Brustton der Überzeugung.

    »Könnte aber auch daran liegen, dass du Sterne mit Planeten verwechselt hast, oder?«, frage ich feixend.

    »Mann, das konnte ich mir noch nie merken…waren wir nicht eben noch bei Knöpfen?«

    »Schwangere haben überall erogene Knöpfe…«

    (Habe ich zumindest mal aus purer Langeweile beim Arzt in einer der vielen Zeitschriften gelesen, die da zum Glück immer mitteilungsbedürftig im Rudel liegen.)

    »Echt?« Frederico verzieht das Gesicht zu einem überdimensionalen Clownsgrinsen. »Mehr als unbefruchtete Weibchen?«

    »Ja.«

    »Warum das denn, Frau Doktor? Die schwangeren Häschen brauchen doch gar keine Knöpfe mehr.«

    (Da hat er natürlich Recht.

    Ich weiß, ehrlich gesagt, auch nicht, warum Schwangere so wild auf Sex sind!

    Habe ICH mir ja schließlich auch NICHT ausgedacht.)

    »Das sagst du, mein Lieber!«

    »Ja, die sind nämlich schon befruchtet.«

    (Man sollte sich aber auch hier NICHT täuschen lassen!

    Es kommt ungefähr alle Million Jahre mal vor, dass eine Frau nach der Befruchtung ihrer Eizelle tatsächlich noch einmal befruchtet werden kann, weil es einen zweiten Eisprung gibt.

    [Jaaah, auch die Eier einer Frau können mal aus der Reihe tanzen!

    Und jaaah, auch Erdlinge sind NICHT perfekt.]

    Erst neulich habe ich von einer Frau gelesen, die zwei Embryos in sich trug, die einen Altersunterschied von vier Wochen hatten.

    Dieses Phänomen nennt man ›Superfetatio‹.

    [Auch wenn das leicht schweinisch klingt, ich habe es mir NICHT ausgedacht.])

    »Hm. Also abgesehen von ziependen Brüsten, mit denen ich mich glatt an die Schafmelkmaschine anschließen könnte, damit ich endlich den noch nicht vorhandenen Inhalt loswerde, bin ich neuerdings so was von spitz. Ich bin sozusagen spitz wie Lumpi!«

    »Lumpi kenne ich leider nicht, aber das Ding klingt sehr, SEHR vielversprechend.« Frederico zwinkert mir zu.

    (Oh, oh!

    DIESES [italienische] Zwinkern kenne ich.

    Das ist schlimmer als jedes heiße Wort, das ich je gehört habe.

    Wenn er mich sooo anzwinkert, weiß ich, dass ich innerhalb der nächsten paar Minuten im siebten Sexhimmel schweben werde.)

    »Lumpi IST vielversprechend!« Nun grinse ich kokett zurück.

    Und genieße.

    Nach einer Stunde exorbitantem Sex fällt mir ein, dass es (eigentlich) an der Haustür geklingelt hatte.

    »Hattest du vorhin geklingelt?«

    »Nein. Das war der Postbote. Der Brief liegt im Flur. Ist für dich.«

    »Okay.«

    (Früher versetzten mich Briefe in euphorische Feierstimmung, doch als Geschäftsfrau bekomme ich täglich so viele davon, dass ich die Tage genieße, an dem die Post Ruhetag hat und ich nicht in der misslichen Lage bin, dass ich von Eulen beliefert werde.)

    Ich gehe davon aus, dass es nichts Wichtiges ist und helfe Frederico, einen seiner leckeren Salate anzurichten.

    (Auch wenn ich mich wundere, welche merkwürdige FLIEGENDE Basilikum-Schnecke meine schönen Kräuter abfrisst und dann scheinheilig aus den Blättern geflogen kommt, als wäre es vollkommen normal, dass es sich an MEINEM Basilikum vergreift.

    Aber diesen Mistkröten komme ich schon noch auf die Spur!)

    Das bisschen Voodoo

    »Also ich weiß nicht recht, Nick, sollen wir das wirklich machen?«

    Vor uns liegen eine braune Kerze, ein Foto von Jonas McGonogin, meinem Ranch-Nachbarn (und Ex-Ausrutscher), Stacheldraht und eine echt fies stinkende Kräutermasse.

    »Natürlich machen wir das jetzt, Süße! Jonas hat es verdient.« Nick nimmt ein Messer und ritzt Jonas Namen in die Kerze.

    (Ich bin mir nicht sicher, ob die Kerze aussieht wie ein Außerirdischer, ein Zyklop oder ein missratener Kerzenstumpf, obwohl Nick behauptet, er habe die menschliche Kerze in einem Voodoo-Laden in Canberra gekauft.)

    »Der Typ schreibt dir immer noch verliebte Kurznachrichten übers Handy und bombardiert dich mit Emails. Es wird Zeit, dass wir ihn loswerden.«

    »Du hast gut reden! Er ist mein Nachbar.«

    »Genau. Und so soll er sich auch benehmen. Oder wir müssen daran etwas ändern.« Nick grinst teuflisch.

    »Nein, auf gar keinen Fall! Du hast doch immer gesagt, wenn man anderen schadet, rächt sich das Universum.«

    (Immerhin habe ich meinen Traummann bekommen.

    Ich bin noch vor meinem Klimakterium schwanger geworden.

    [Was rein biologisch auch günstiger ist.]

    Meine Mutter ist weit weg und mein Wollstübchen brummt.

    Ich kann weder die Rache des Universums, noch die des australischen Rumpelstilzchens, oder gar die der Außerirdischen, gebrauchen.

    Echt nicht!)

    »Es rächt sich nicht, Süße! Es schreibt Rechnungen.«

    »Siehst du! Und genau aus diesem Grund finde ich es falsch, wenn wir hier Voodoo betreiben, um Jonas zu schaden. Ich will keine neue Rechnung. Ich habe bereits alle bezahlt.«

    In einigen Metern Entfernung pinseln Mariella und Joshua auf irgendwelchen Tonscherben herum, obwohl das Camp innerhalb der nächsten Woche geschlossen werden soll.

    Professor Dr. Macklin, der Chef des archäologischen Instituts in Canberra und Schirmherr dieser Ausgrabung, wird Nick nächste Woche mitteilen, wohin es sie verschlagen wird.

    (Ich hoffe ja sehr, dass Nick NICHT ans andere Ende von Australien muss.

    Der Professor hat schon so komische Andeutungen gemacht und Perth würde mir gar nicht passen.

    Das sind mindestens zweitausend Kilometer quer durch die Victoria Wüste.

    [Warum ist Australien in der Realität eigentlich so verdammt viel größer, als es auf der Landkarte aussieht?])

    »Bestimmt reißt uns das Universum auseinander, wenn wir das hier durchziehen«, sage ich jämmerlich klagend.

    Nick legt mir eine Hand auf die Schulter. »Wir wollen ihm doch nicht schaden. Nicht richtig. Wir sorgen nur dafür, dass er dich in Ruhe lässt.«

    Nick zündet die Kerze an und klebt sie auf eine flache Tonscherbe, auf der bereits das Foto von Jonas prangt.

    (Ich schätze, das zerbrochene Ding ist irgendein wertloses Überbleibsel aus den letzten zehn Jahren.

    Vielleicht hat auch irgendein blöder Touri seine Müslischüssel in das Resort geworfen.

    [Oder es ist ein Kackpott, der voll war mit Exkrementen.])

    Anschließend sticht Nick etwas Stacheldraht in das Bild, reibt es mit der Stinkemasse ein und stellt sein Werk zufrieden in die Lagerfeuerstätte.

    Joshua gesellt sich zu uns und mustert unseren kläglichen Voodoo-Versuch. »Sehe ich richtig, Schatz?«

    Nick grinst unschuldig. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«

    (Ich ahne Schlimmes!)

    »Das ist doch die Tonscherbe aus dem Nachttopf, dessen Teile wir nicht alle gefunden haben, oder?«

    (Okay, dann war das KEINE Müslischüssel.)

    »Ich finde etwas, worauf die Menschen damals schon geschissen haben, bietet sich geradezu an für eine dringend erforderliche Maßnahme. Dass Jonas ein unangenehmer Zeitgenosse ist, brauche ich dir wohl nicht zu sagen, oder?« Nick zeigt auf Joshuas Auge.

    Unwillkürlich zuckt Joshua zusammen.

    (Das blaue Auge, welches Jonas ihm aus heiterem Himmel auf dem Schaufelraddampfer verpasst hatte, hielt sich MONATE.)

    »Okay, ich schweige. Aber nur, weil wir den Pisspott ohnehin nicht vollständig ausgraben konnten.« Joshua lächelt sanft.

    »Sehr gnädig, mein Schatz, danke!«

    »So bin ich.«

    (Wie lange wollen die beiden ihre höflichen Plänkeleien eigentlich noch fortführen?

    Ich habe Neuigkeiten, die ich gar nicht so lange zurückhalten WILL!)

    »Ich bin schwanger«, platze ich also in die Gesprächspause, bevor einer von beiden den Schnabel wieder aufreißen kann.

    »Was?«

    (Joshua guckt mich an, als hätte ich ihm mitgeteilt, dass mein fünftes Auge leider amputiert werden muss, weil die Galaxie meines Heimatplaneten dringend an irdische Informationen herankommen muss.)

    »Nee!«

    (Nick schaut auch nicht besser aus der Wäsche!

    Und dabei fällt mir ein, dass ich das Buch übers Gesichtlesen noch immer nicht gekauft habe.)

    »Doch!« Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. »Ihr seid nach Frederico die ersten, die von meinem Geheimnis erfahren.«

    Nick fällt mir in die Arme, dann springt er auf und tanzt um den Feuerplatz.

    »Oh Gott, hat Rumpelstilzchen von ihm Besitz ergriffen?«, frage ich leicht perplex.

    Joshua lacht auf. »Nee, ich glaube, DAS IST Rumpelstilzchen und nun kommt er endlich an sein Kind.«

    Mitten in seiner merkwürdigen Verrenkung bleibt Nick stehen. »Ich muss den Prof anrufen!«

    »Warum?«

    »Wenn er tatsächlich plant, uns beim Mount Magnet nördlich von Perth anzusiedeln, um dort die große Ausgrabungsstätte zu leiten, bin ich die nächsten Jahre elendig weit weg. Ich würde weder sehen, wie deine Tochter zum ersten Mal lächelt und anfängt zu laufen, noch, wie sie das erste Mal ›Nick‹ schreit. Und ich will ganz unbedingt, dass so ein kleines, süßes, tapsiges Ding meinen Namen ruft.« Nick rennt zum

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