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Meine Horrorinsel: ... mordisch by nature
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eBook660 Seiten6 Stunden

Meine Horrorinsel: ... mordisch by nature

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Über dieses E-Book

Mein Leben änderte sich mit meinem neuen Job. Eigentlich dachte ich ja, mich könnte nichts mehr auf diesem kleinen Eiland mitten im Meer überraschen. Aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Eine ganz eigene Welt entstand einfach so - aus dem Nichts - vor mir. Eine Welt, die seit Jahren neben mir her existiert hat und von der ich bisher in meinen wirrsten Träumen keine Vorstellung hatte.

Aber der Reihe nach …
Vielleicht sollte ich zuerst etwas von mir erzählen und wie ich bisher mit den Menschen hier zusammengelebt habe, bevor ich davon berichte, wer meine neueren 'Bekanntschaften' sind …

'Meine Horrorinsel' ist ein humorvoller, ironisch-fantastischer Gruselroman!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum14. Okt. 2020
ISBN9783347108882
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    Buchvorschau

    Meine Horrorinsel - Stephan Schöneberg

    01 – He!

    He ! Moin! Hallo! Gruftige Grüße! Wie auch immer. Schön, dass du hier mal reinschaust und dich eventuell für diese Geschichte interessierst!

    Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Stefan. Mein Nachname ist Unwichtig. Wirklich … ich heiße tatsächlich so. Es ist ungewöhnlich, aber ich heiße nun einmal so. Nimm es bitte einfach so hin. Danke dir! Erstmal hast du ja sowieso keine andere Wahl.

    Ach ja, bitte denke nicht, dass ich unhöflich sein möchte, weil ich das 'Du' oder das 'Dir' generell klein schreibe. Diese Geschichte ist teilweise interaktiv und spricht dich direkt an. Manchmal ist das aber nicht so leicht zu erkennen ob nun 'du' persönlich gemeint bist, oder einfach nur generell ein anderer 'Du'. Darum schreibe ich die persönliche Anrede grundsätzlich klein.

    Zurück zur Story: Ich hätte meine Geschichte auch mit 'Moin, Moin' anfangen können. Aber wie Du vielleicht als gut informierter Norddeutschlandkenner weißt, ist einmal 'Moin!' genug. Alles weitere ist schon ein Gespräch.

    Jaja, dieser Witz ist alt und flach und wahrscheinlich kennst Du ihn schon, aber irgendwie muss ich das Eis ein wenig brechen.

    Flach ist auch das Stückchen Land auf dem der Hauptteil dieser Geschichte spielt. Hier auf (nicht in) dieser speziellen Gegend sagt man sogar nicht einmal 'Moin', sondern bloß 'He!'. Warum das so ist, konnte oder wollte mir bislang niemand erklären.

    Hier in Küstennähe, oder besser gesagt ein wenig im Meer, ist die höchste Erhebung die Spitze des Strandkorbes auf einer Aussichtsdüne, wenn man mal von dem einen oder anderen Leuchtturm oder Wasserturm, sowie so mancher baulichen Sünde aus den 70ern (oder noch früher) absieht … Du hast es wahrscheinlich schon erraten, die Geschichte spielt überwiegend auf einer Insel! Sie hätte zwar auch auf einem Schiff spielen können, aber der Titel der Geschichte lautet ja 'Meine Horrorinsel' und nicht etwa 'Tod auf dem Nil'. Der Nil ist eigentlich auch ziemlich weit weg von uns …

    Bei uns ist man eher ungeschwätzig. Man sagt lieber gar nix, als dummes Zeug zu faseln. Also so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was ich hier gerade mache. Hier sagt man halt 'He!' und 'joot is'. Das Zweite würde der Kölner sagen. Diese Stadt ist auch ein Stück weg. Dazu eine kleine Randbemerkung: Du findest im Anhang W(örterbuch) oftmals eine Erklärung zu diversen Platt- oder Slangbegriffen. Wenn Du es da nicht findest, habe ich es vielleicht vergessen dort einzutragen. Eventuell solltest Du dann Google benutzen. Lesen bildet enorm. Unter anderem deswegen machen das so einige. Zumindest ist es ein netter Nebeneffekt zur Unterhaltung, die Lesen auch noch bietet.

    Damit ist es nun aber auch genug, man könnte auch sagen, dieser Witz mit dem 'Moin!' (ist ja nicht gerade ein Schenkelklopfer) hat einen irre langen Seemannsbart!

    Ich bin hoffentlich nix von allem. Ich bin weder Seemann, noch bin ich Norddeutscher, noch bin ich flach. Das Letztere hoffe ich zumindest. Ich bin auf diese Insel gekommen, wie die sprichwörtliche Robbe zum Heuler. Das kann man ruhig wörtlich nehmen. Meine zukünftige Exfrau stammt von hier. Eine zu deutliche Ähnlichkeit zwischen ihr und einer Kegelrobbe würde ich zunächst einmal verneinen, obwohl … egal, lassen wir das lieber. Ich sollte mich besser nicht zu töffelig anstellen. Eigentlich sind wir mit ungewöhnlichen Vergleichen und eigenartigem Aussehen und Verhalten auch schon mitten drin in der Geschichte. Eine sehr merkwürdige Geschichte, das muss ich schon zugeben. Aber ich schwöre, dass sie wahr ist. So gut ein ehemaliger Kölner eben schwören kann …, jedenfalls ist es keine Geschichte, die Käpt'n Blaubär erfunden hat. Aber ich bin schon zu weit.

    Vielleicht wäre es besser, zunächst einmal an anderer Stelle anzufangen. Zum Beispiel, wie es nun dazu gekommen ist, dass ich ausgerechnet hier die Mutter meiner Kinder kennengelernt habe. Naja, mein bisheriges Leben ist nicht so unbedingt nach Plan verlaufen. Häufig geschieht eine Begegnung auf unserer wunderschönen Insel nach einem ähnlichem Muster wie es die nachfolgende kleine Geschichte erzählt: Nehmen wir dazu einmal an, dass hier die beiden Kegelclubs 'Die Se(x)(chs) lustigen Sieben' und 'Die Sieben lustigen Se(x)(chs)' aufeinander treffen. Genau hier auf dem kleinen Eiland, dass nun einmal zu bestimmten Jahreszeiten auch solche Gäste beherbergt. Der eine Kegelclub ist ein Frauenkegelclub, der andere ein Männerkegelklub. Meist passiert dann etwas … aber ich wollte ja nicht mehr zu sehr über das Offensichtliche sprechen.

    Im Normalfall würde das jedes Jahr so manche Ehe, Beziehung oder was auch immer kosten, aber zumindest sind sich viele in der Untreue treu. Als langjähriger Inselbewohner kennt man die Clubsprüche ja wirklich inzwischen in- und auswendig:

    „Das ist aber auch immer ein Zufall, dass man sich jedes Jahr wieder auf der Insel trifft. Als hätten wir uns abgesprochen. Haben wir auch? Ach so ja, verdammt … aber erzähl bloß nix meiner gutgläubigen Ische, die gerade mit ihrem Häkelclub 'die se(x)(chs)-spinnerten Luftmaschen' nach Mallorca gereist ist."

    Wäre Mann und Frau sich nicht auch ein wenig einig, dann würde wahrscheinlich die eine oder andere Ehe, Beziehung oder was auch immer tatsächlich öfters auf dem Grund des Hafenbecken landen. Aber es ist schon ganz gut, dass es nicht so ist, denn sonst könnten hier vor lauter Beziehungsmüll die Schiffe schon gar nicht mehr anlegen. So manche nutzen halt auch den Urlaub für das eine oder andere amouröse Abenteuer.

    Als Erkennungsmerkmal reicht zumeist schon ein Blick auf den Ringfinger, der plötzlich unberingt ist. Ob sie tatsächlich glauben, dass dies nicht auffällt? Als wenn man es nicht sieht, ob ein Mensch nicht jahrelang einen Ehering getragen hat und der dann plötzlich verschwunden ist? Ach ja, das Offensichtliche … Gäbe es die Pille oder ähnliche Verhütungsmethoden nicht, und wäre der eine oder die andere eher weniger relaxt, dann gäbe es mit Sicherheit einige Heuler oder Heulerinnen mehr.

    Ja, liebe Jugendliche – es gibt tatsächlich solche Menschen, die sich einfach so treffen und dann tatsächlich im Bett landen. Das passiert nicht nur euch. Aber während es bei euch vielleicht noch Unerfahrenheit und vielleicht auch ein ganz klein wenig Dummheit (oder auch mehr) ist, haben diejenigen, von denen ich hier gerade erzähle, das durchaus geplant. Das macht es jetzt nicht unbedingt viel intelligenter, aber zumindest ist Mann und Frau sich einig. Bitte seid auch so schlau und sorgt für den Fall des Falles, dass es so weit kommt, ein wenig vor. Ich habe nun wirklich überhaupt nichts gegen Kinder. Ich habe selbst welche. Aber … alles zu seiner Zeit. Nun, wie auch immer – darüber habt ihr sicher schon in der Schule etwas gelernt und, oder mit euren Eltern drüber geredet. Das müssen die, über die ich hier gerade schreibe, nun wirklich nicht mehr tun. Die sollten wissen, was sie machen, wenn es eventuell auch ihr Ehemann oder ihre Ehefrau nicht weiß – was ich persönlich ziemlich traurig finde. Nicht umsonst gehen so viele Beziehungen in die Brüche. Da ist es eigentlich sogar besser, wenn man sich vorher schon einig ist, dass halt auch mal fremd gegangen werden darf. Zum Glück kann man die 'Folgen' inzwischen kontrollieren, sonst würden wir im nächsten Jahr dann höchstwahrscheinlich den Nachwuchs-Kegelklub die 'Sechs bis Sieben brüllenden Halben' als neue Gäste begrüßen.

    Aber genug von Kind und Kegel … und den dazugehörigen Robben, vorerst … Ach, es ist alles so einfach geworden. Gerade in den Zeiten von Tinder und Co. Dummerweise gibt es wohl in jedem Ferienort, der auch Clubs beherbergt, eben auch diese Art von Gästen oder Touristen. Diejenigen die sich nur betrinken oder die nur irgendwelche Liebesabenteuer erleben möchten, manchmal sogar beides, in der Reihenfolge durchaus mal so und mal so herum. Also erst trinken und dann ab ins Bett. Oder erst ab ins Bett und später betrinken, je nachdem wie es gelaufen ist.

    Die meisten anderen Gäste und vor allem die Einheimischen wollen diese Besucher hier auf der Insel eigentlich gar nicht haben. 'Die verscheuchen die guten Gäste! ', sagen die einen. 'Die können sich nicht benehmen! ', sagen die anderen. Nur … sieht man es ihnen natürlich nicht bei der Buchung an, was sie für 'Menschen' sind.

    Benehmen … gute Gäste … sischer dat, da muss ich schon ein wenig schmunzeln. Für einige ist der gute Gast vor allem der, der gut zahlt. Aber es gibt auch genug Ausnahmen. Für manche Vermieter ist der gute Gast der, der gut zahlt und vor allem lange bleibt. Denn Bettenwechsel ist nervig und kostet Personal und damit Geld. Ob wir hier auf der Insel eventuell – nun ja – geldgeil sind? Aber … nein … nicht doch. Allerdings darf man nicht vergessen, dass 'Vermietung' auch ein Geschäft ist. Personal ist heute verdammt schwer zu bekommen, aus ganz unterschiedlichen Gründen, die nicht immer nur mit Geld zu tun haben. Wie auch immer, Personalkosten treiben den Übernachtungspreis in die Höhe und sind daher natürlich auch ein Faktor beim Vermietungsgeschäft.

    Bevor das jetzt den Anschein erzeugt, dass ich zu negativ und vielleicht zu direkt erscheine, möchte ich aber auch sagen, dass auch Menschen und … 'andere' … dabei sind, die tatsächlich noch echte Gastgeber sind. Aber es hat ein wenig den Anschein als würden das jedes Jahr weniger werden und noch weniger nachkommen. Scheinbar stirbt der 'alte' Gast aus. Ebenso wie dies mit dem alten Gastgeber geschieht. Alles wird immer mehr Geschäft. Aber vielleicht täusche ich mich auch. Du hast es sicher schon messerscharf erkannt. Ich lebe nicht nur auf einer Insel. Ich lebe sogar auf einer Insel, die vom Tourismus lebt. Ich nehme das mal mit Humor und sag mal: „Schande über mich, wie konnte es nur dazu kommen?"

    Tja, ich hab mich einfach nur verklickt. Damals, als ich meine eigene, ganz persönliche Keglerin kennen gelernt habe, hatte ich noch kein Tinder und so habe ich sie ganz klassisch in einem Internet-Chat-Raum getroffen und mich später schließlich im echten Leben in sie verliebt. Die Wahrheit ist, dass SIE sich verklickt hatte. Eigentlich trägt also SIE die Schuld an dem ganzen Schlamassel, der danach folgte. Aber – hey – langsam. Wir Norddeutschen – ich zähle mich gelegentlich sogar manchmal unverschämterweise auch dazu – sind ja eher gemütlich. Das meine Frau im November in irgendwelchen Chat-Räumen abgehangen ist, konnte ich damals noch nicht verstehen. Wenig später, als ich sie dann mal besuchte, habe ich es verstanden.

    Vor gar nicht allzu langer Zeit, dachte ich, dass man hier vor Ort Ende September die Bürgersteige hochklappt, die Strandkörbe einsammelt (oder was der erste Herbststurm von ihnen so übrig gelassen hat), die Leihfahrräder einölt, wegschließt und sich schließlich in die Hütten verkriecht, so lange es draußen nass, kalt und stürmisch ist. Also eigentlich fast immer. Ja, gut – ab April wird es besser, für so drei bis vier Monate, bis die ersten Standkörbe wieder tief fliegen. Damals dachte ich mir: „Kein Wunder, dass die alle so mies drauf sind. Bei diesem Mistwetter, oder in der Sprache der Ureinwohner 'Schietwedder' und nicht einer Disco in erreichbarer Nähe, geschweige denn irgendetwas Ähnlichem, würde ich auch die ganze Zeit griesgrämig stänkernd durch die Gegend grummeln! Wenn man wenigstens noch raus könnte! Aber der allgegenwärtige Wind verteilt den nasskalten Regen garantiert da, wo gerade kein Regenschutz ist. Und diejenigen, die hier mit einem Regenschirm durch die Gegend laufen, können sich auch direkt ein großes Schild mit dem Aufdruck 'Fremder' um den Hals hängen. Abgesehen davon hilft der sowieso nix. Okay, er hilft den Läden, die ihn verkaufen. Denn man braucht viele davon, da sie recht schnell vom Wind zerfetzt werden.

    Schon damals machte ich mir meine Gedanken, wie denn das Leben hier wohl für mich sein könnte:

    Für Kirchenchor und Heimatverein wäre ich irgendwie noch zu jung. Zudem wollen die mich dort mit Sicherheit nicht haben. Singen kann ich nicht und meine Kenntnisse bezüglich der örtlichen heimatlichen Vergangenheit beschränken sich auf eine eher andere Region, wo ein durchaus gängiges Weihnachtslied noch 'Und wenn dat Trömmelche jeht … ' ist. Kurzum, ich war froh, dass meine damals noch Zukünftige hier auch so schnell wie möglich weg wollte. Okay, okay … ja … es hätte da durchaus noch andere Gründe geben können. Von denen ahnte ich aber damals noch gar nichts. Inzwischen habe ich einiges mehr erfahren … nein! Eigentlich bin ich heute ein komplett anderer 'Mensch'! Entschuldige bitte, bei dem Begriff muss ich doch ein wenig schmunzeln … Wir haben geheiratet, erst ein Kind bekommen, dann noch eines, ein Haus gekauft und lebten glücklich bis an unser Lebensende im Rheinland, erfreuten uns des alljährlichen Karnevals und der Freude am Leben. Schluss! Aus! Ende!

    Äh – neeee! Ein Haus haben wir noch gekauft, aber dann sind wir mitsamt Kind und Kegel (aber ohne Robbe) zurück auf die Insel gezogen. Ein Haus hier auf einer Insel, dort wo Wohnraum ganz knapp ist und die Immobilienpreise dermaßen hoch sind, dass sogar schon Hundehütten zum Preis einer schnuckeligen 85 qm – Loftwohnung in vielen anderen deutschen Großstädten gehandelt werden? Das ist ja fast wie ein 6er im Lotto. Dachte ich damals. Tja, ich hatte ja gar keine Ahnung, was sich da eigentlich so im Osten unseres Eilands abspielte. Davon hatte mir 'Madame' natürlich nichts gesagt! Sie wusste schon warum! Äh nein, ich bin ungerecht – ich weiß inzwischen, dass ihr das nicht bekannt ist.

    Es hörte sich in der Tat gut an: 'Unser eigenes Nest! ', 'Eine Investition fürs Leben! ', 'Hier können die Kinder noch auf der Straße spielen! ', 'Ist doch alles da, sogar Arzt und Schule! ', bla bla bla …

    Stimmt so weit alles, wenn man das eine oder andere Detail weg lässt:

    - Ein Nest hatten wir am Ende, ein Doppelnest (dazu später mehr)

    - Eine Investition war es vor allem in IHR Leben

    - Die Kinder können hier auf der Straße spielen, wenn sie zumindest im Westteil der Insel bleiben und die 'Anderen' im Osten. Na gut, ich muss fairerweise zugeben, dass dies überwiegend der Fall ist.

    - Ein Arzt ist da, wenn er nicht gerade im Urlaub ist, was an gefühlt 180 Tagen im Jahr vorkommt. Gleiches gilt für die ausreichend hier lebenden Zahnärzte. Konnte ja auch keiner ahnen, dass die Drei alle im örtlichen Skat Club sind und IMMER zusammen Urlaub machen.

    - Schule gibt es halt eine, aber wichtige und vor allem fortschrittliche Dinge fehlen.

    Ungerecht möchte ich aber auch nicht sein, dafür gibt es hier andere Dinge, die das Leben lebenswerter machen.

    Aber – Du fragst Dich das sicher schon:

    'Die Anderen' … wer ist das eigentlich?"

    Dazu gibt es durchaus eine offizielle stimmige Erklärung, denn für den gemeinen Insulaner gibt es eben nur 2 Gruppen:

    Die 'Insulaner' und … genau … die Anderen.

    Echter Insulaner ist man übrigens nur, wenn man auf der Insel geboren ist und natürlich von echten Insulanern abstammt. Alle anderen sind Fremdschiet. Nein, ich möchte mir jetzt nicht vorstellen, wie das früher gelaufen ist und wie das mit meiner Frau war, die tatsächlich so gerade noch echter Insulaner ist. Sie ist wirklich hier auf der Insel geboren und zumindest ein Teil ihres Elternhauses, ihr Vater, ist ebenfalls Insulaner. Oder leider, er war es, da er schon gestorben ist. Wahrscheinlich ist er auch an Kummer gestorben, da er Zeit seines Lebens immer hören musste, dass er eine Externe geehelicht hatte.

    Ich versuche mal, die Anderen noch ein wenig mehr aufzudröseln:

    Da gibt es zum Einen die schier enorme Masse an Touristen. Von den Insulanern ehrfurchtgebietend 'Nordrhein-Vandalen' genannt, da sie in den Ferien meistens aus Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland, einer Heuschreckenplage gleich, über unsere mehr- oder weniger schöne und friedfertige Insel herfallen und sie nahezu lahmlegen. Wenn du auch zu dieser großen Gruppe zählst, bitte ich dich, diesen Begriff mit Humor zu nehmen. Genau wie die auch nun folgenden Zeilen. Bedenke, wie du dich fühlen würdest, wenn dein Ort mal eben von 5.000 Einwohnern auf gut 55.000 Einwohner anwachsen würde. Das sind halt einfach ganz plötzlich auch einmal viel zu viele Menschen. So etwas entwickelt bei allem Spaß natürlich auch ein ziemliches Reibungspotential.

    Zum Glück kennt der normale Inselbewohner – von ein paar Touristen auch gerne Inselaffe benannt – die Fährzeiten und füllt vor den bekannten Primetime-Wochenenden noch schnell seinen Bestand an Chips, Alkoholika und sonstigen Genuss- oder Verhütungsmitteln noch schnell auf. Wenn die Touristen erst einmal wieder festen Boden unter den Füßen haben und einige ihre erste Übelkeit aufgrund der Schiffsüberfahrt überwunden haben, ist es zu spät. Dann ist in den meisten Einkaufsläden Land unter!

    Zudem, welcher Inselaffe ist schon gerne unter Menschen, die ihr Benehmen teilweise am Fähranleger abgegeben haben und deren Promillegrenze während ihrer Inselzeit nicht unter 1,0 fällt. Aber – halt – Entschuldigung! Damit tue ich auch vielen netten Touristen ziemlich Unrecht. Aber leider sind es immer die paar wenigen Chaoten, die eine ansonsten recht harmonische Gruppe immer wieder runter ziehen. So ist es mit den Gästen, Touristen, wie auch mit den Inselbewohnern. Wir Einheimischen haben eben den Vorteil, dass wir unsere eigenen Pappenheimer kennen und uns erst gar nicht mit denen abgeben. Das ist der normale Inselmensch gewohnt und das kennt er. Die meisten Touristen kennt er nicht und nimmt daher oft und gerne zunächst einmal das Schlimmste an:

    Bei Familien ist das eventuell die 4-köpfige Familie mit zotteligem Großhund der Marke 'fiktive Kreuzung zwischen Langhaardackel und Irischem Wolfshund'. Also hat er die Größe und den Geruch vom Wolfshund und dabei die Felllänge, den Sound und die Attitüde vom gereizten Dackeltier. Zudem haben die beiden Kleinkinder schon das gesamte Kontingent an Kinderbetten (oft leider nur 2 Pro Hotel) aufgebraucht, oder die 12-17 jährigen Hardcore-Gamer verbrauchen das Gesamtkontingent der ohnehin schon aus dem letzten Loch pfeifenden Internetbandbreite, während der Hund die Wohnung dermaßen einsaut, dass man für den Rest der Saison alles ehemals Bewohnbare unter normalen Umständen grundsanieren müsste.

    Eigentlich kann man bei so einer Buchung schon direkt den Maler bestellen, der den gröbsten Schmutz später großflächig überpinselt. Wenn die nur nicht so schwer zu bekommen wären. Maler sind Handwerker … und Handwerker auf der Insel … ist ein Thema für sich. Die Eltern eines solchen fünfköpfigen Horrorkabinetts sind oft vollkommen genervt, da sie schon für die Kinderbetten zusätzlich etwas abdrücken mussten und zudem – mal wieder – vergessen haben, den 'kleinen' Hund anzumelden, der ja eigentlich den man ja kaum bemerkt und der nur still in der Ecke rumliegt. Fällt doch keinem auf, wenn der nachts jede Stunde Gassi muss und dabei laut kläffend alle anderen Mitbewohner auf die Palme bringt.

    In dem Moment stellt sich wirklich die Frage, inwiefern 'Vermietung auf einer gut besuchten Urlaubsinsel' der Traumjob schlechthin ist. So mancher Vermietagenturchef hat sich auch schon gefragt, ob das alles so pralle ist, wenn er nachts um 22, 23, und 1 Uhr zum Mietobjekt zitiert wird und dafür sorgen soll, dass die unmöglichen Zustände schnellstmöglich abgestellt werden!

    Kommen wir zur nächsten Interpretation einer anderen Gruppe:

    Die Gruppe der etwas anderen Touristen … Diejenigen, die eventuell nicht mit dem Auto oder der Bahn anreisen und meist trotzdem mit dem monopolistischen Fährdienst, der sich so schön hinter einem lokalen Namen versteckt, hier rüber setzen. Von DEN Touristen dürfen die 'normalen' Touristen möglichst nichts erfahren. Daher kommen sie meist nachts an. Was der Normalsterbliche nicht weiß: Dies geschieht auf einem eigenen Fähranleger weiter östlich auf der Insel – sicher ist sicher! Und das hat seinen guten Grund! Wer diesen zusätzlichen Hafen bisher noch nie gesehen hat und die Fähren auch nicht, der glaubt auch weiterhin nicht an Harry Potter! Ich kann jetzt nicht sagen, ob es DEN wirklich gibt, aber so ein bisschen Zauberei oder Magie, okay … auch ein bisschen mehr, ist dabei schon im Spiel.

    Alle 'normalen' Inselbewohner und Dauerurlauber möchte ich vorab schon einmal vorwarnen. Ab jetzt erfahrt ihr so einige Dinge, die Euch vielleicht bisher noch nicht so bekannt waren … … …

    Ich hole mal gerade virtuell tief Luft! Auch für mich ist es nicht so einfach, dies einfach so niederzuschreiben. Aber, zurück kann ich jetzt wahrscheinlich sowieso schon nicht mehr. Also denn! Die Welt gehört den Mutigen, raus damit, Stefan!

    Ihr alle glaubt, dass die Fähria, also unser lokales Fährunternehmen, nachts nicht fährt!? Ha! Weit gefehlt. Es sind zwar nicht ganz so viele Touristen, die auf der anderen Seite der Insel logieren … aber die haben es in sich! Und bis vor kurzem war auch noch alles gut. Bis sich unsere Inselgremien zusammengesetzt und beschlossen haben, dass es durchaus Synergieeffekte geben könnte, wenn die beiden Gruppen zumindest teilweise gleich behandelt werden und dazu noch ZUSAMMEN Urlaub machen können. Wir hatten ja noch nicht genug Probleme mit unseren 'normalen' Gästen UND unseren 'speziellen' Gästen, selbst im separierten Zustand. Nun sollten wir also noch mehr Probleme mit allen Gästen zusammen bekommen? DAS meinten die vom Inselrat also mit Synergieeffekten.

    In einer 'Strategie-business-Mail' erläuterten sie ihre Vision einer gemeinsamen Insel und erklärten das Konzept mit einer simplen Formel auf einem handgescannten Blatt Papier:

    Aber wir alle, die mit beiden Gästen zu tun hatten, wussten, dass es wohl eher so war:

    Auch ein eilig verfasster Brandbrief konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Hier einmal kurz der Inhalt des Schreibens, das von einigen Bewohnern und Angestellten im Tourismussektor unterschrieben wurde:

    Aber … was rede ich?! Zwei Gruppen? Es sind viele Gruppen. Da wären die 'normalen Gruppen':

    - Familien

    - Rentner mit und ohne Enkelkinder

    - Gäste mit Hund (ganz schwierig vor allem in Kombination mit der nachfolgenden Gruppe)

    - Allergiker

    - Hypochonder

    - notorische Nörgler

    - Menschen denen sowieso immer alles viel zu teuer ist

    - Menschen denen es schnurzpiepegal ist, was es kostet, Hauptsache es IST teuer

    - Menschen die WLAN brauchen

    - Menschen die ständig und immer alles hinterfragen, zum Beispiel ob die jährliche Legionellenprüfung nun schon das 4. Mal dieses Jahr durchgeführt wurde, oder nicht

    - die die einfach nur Schwachmaten sind

    und

    - ganz normale Touristen.

    Das hört sich jetzt für dich, als Gast, vielleicht etwas arg gereizt an. Aber bitte bedenke, dass die Stimmung hier etwas aufgeheizt war. Dann sagt und tut man manchmal Dinge, die man vielleicht später bereut.

    Für einige wenige unter den Vermietern und alles was mit dem Tourismus zusammenhängt, ist die letzte Gruppe wahrscheinlich die gefühlt kleinste Gruppe. Mit dem Tourismus haben auf dieser Insel der überwiegende Teil der Menschen zu tun. Wie du dir daher denken kannst, ist dies oft Fluch und Segen in einer Person.

    Vermieter haben es hier nun einmal schwer:

    - ständig am Puls der Zeit

    - immer gut gelaunt und ein Lächeln auf den Lippen, egal was der Gast wünscht

    - Handtücher und Bettwäsche müssen so viele vorrätig sein, als würde nächste Woche der dritte Weltkrieg ausbrechen und gleichzeitig sämtliche Waschmaschinen auf einmal den Geist aufgeben

    - und und und

    Mit dem Ausbruch des dritten Weltkrieges meine ich natürlich nicht den Sommerferienbeginn in Nordrhein-Westfalen, auch wenn das durchaus vergleichbar ist, wie so einige Einheimische meinen. Es gibt schon im normalen Vermietungsalltag sooo viele Probleme und manchmal treffen zudem noch unvorhersehbare, unglaubliche Ereignisse die Insel unverhältnismäßig hart:

    Zum Beispiel die Sache mit dem WLAN! Dies überraschte viele Vermieter vollkommen. Es konnte doch niemand ahnen, dass sich dieses neumodische Zeugs tatsächlich durchsetzen kann!

    Bisher war es doch immer genug, seitlichen Meerblick anzubieten. Also, dass man das Meer sehen kann, wenn man sich an einem Arm aus dem Schlafzimmerfenster raushängt (wenn man es denn öffnen könnte) und so einen Zipfel der See bei Flut erahnen kann.

    Aber eigentlich ist das ja auch Quatsch, das alles von der Wohnung zu sehen, es gibt ja den Strand. Alle Touristen wollen doch immer DA hin - schließlich regnet es hier ja so gut wie nie.

    Computer? Digital? Fernsehen? Immer dieses neuartige Zeugs! Bei manchem Vermieter reicht schon die bloße Erwähnung des Gastes, dass dieser im Informatikbereich tätig ist, für ein nervöses Zucken rund um die Augenpartie der sonnen- und salzgegerbten Lederhaut. Die haben fast einen so schlimmen Ruf wie Lehrer und Ärzte! Sehr geehrter Gast, ob du es glaubst oder nicht, Vorurteile fallen leider sehr schnell in diesem Geschäft. Warum ist das so?

    Weil man sehr schnell mit vielen wechselnden Menschen zu tun hat. Mit den Jahren schleicht sich da eine Art unbewusstes Schubladendenken ein. Das ist zwar nicht fair gegenüber jedem neuen Gast, aber auch eine Art Selbstschutz gegenüber den Gästen, die tatsächlich eher unfreundlich sind. Nicht jeder Mensch ist immer jeden Tag gleich gut gelaunt. Und wenn dann zwei schlecht gelaunte Menschen aufeinander treffen, dann schaukelt sich manchmal schnell etwas hoch. Ich schildere mal ein paar Beispiele: Das Auffinden eines Rauchmelders in einem Haus mit 25 Eigentümern oder mehr kann ganz schnell zum richtigen Problem ausarten. Warum?

    Du denkst doch nicht ernsthaft, dass es meist einen Generalschlüssel gibt? Und wenn es denn einen gibt, dass der in jede Wohnung passt? Wenn du das glaubst, bist du wirklich naiv. Nein, Spaß beiseite, man hat niemals zu JEDER Wohnung EINEN Schlüssel! Wenn es einen Generalschlüssel gibt, der tatsächlich seinen Namen verdient, dann ist damit der einzige Handwerker, den man soeben noch auftreiben konnte, schon seit 2 Wochen unterwegs. Dann wünsche ich mal viel Glück beim Auffinden des alle 700 Sekunden piepsenden Rauchmelders, der zwar keine vollen Batterien mehr hat, aber diesen Zustand der Kraftlosigkeit locker-flockig zwei bis drei Wochen durchhalten kann. Genau dieses Szenario hat schon manchen Azubi entnervt den Job hinschmeißen lassen.

    Und das ist noch ein Problem, für das 'niemand' etwas kann. Wie das aussieht, wenn es tatsächlich ein vom Gast absichtlich verursachte Probleme gibt, kannst du dir als Besucher oft gar nicht vorstellen. Oder besser gesagt, möchtest du das eventuell gar nicht. So wird zum Beispiel auch geklaut. Ganz oben auf der Hitliste sind Föhn, diverses Küchenequipment und (ja wirklich) Teppich unterm Bett. Solche Dinge sind nicht immer angenehm und machen – einfach gesagt – wenig Freude. Weder dem ursprünglichen Gast (wenn's rauskommt), dem Vermieter (weil solche Gespräche einfach unangenehm sind), noch dem nachfolgendem Gast (der eventuell nur 5 statt 6 Suppenlöffel hat).

    Nun, die richtigen, ernsten Probleme gibt es sowieso nur im Inselosten! Allein deswegen müsste man ihn schon vom Rest getrennt halten. Du fragst dich jetzt sicherlich endlich, was da denn so los ist? Stimmt, ich habe Dich ja auch nun wirklich lange genug auf die Folter gespannt:

    Eigentlich möchte man jedem 'normalen' Gast glaubhaft verkaufen, dass dort ein Vogelschutzgebiet ist. Hier mal der übliche Auszug eines Gesprächs mit zu neugierigen Gästen:

    „Kann man eigentlich den Osten der Insel auch betreten?"

    „Nein!"

    „Äh … … … warum?"

    „Weil es so ist!"

    „Gibt's auch ein bisschen mehr Informationen?"

    „Da brüten friedlich die Vögel!"

    „Immer?"

    „Immer!"

    „Sind die nicht auch mal weg?"

    „Nein!"

    „Also wirklich immer – Sommer wie Winter?"

    „Immer … im Winter viele, im Sommer ganz viele!"

    „Kann man sich das vielleicht trotzdem mal ansehen"

    Spätestens jetzt hat auch so mancher geduldige Ostfriese die Geduld verloren, darum folgt halt irgendwann eine ziemlich patzige Antwort: „Nö – NATURSCHUTZGEBIET! Kein Zutritt – für NIEMANDEN, du Dösbaddel!"

    Hah! Am Arsch die Räuber! … oder in unserem Fall: Am Handtaschengurt die Piraten! Du glaubst das doch nicht wirklich, oder? Doch? Hey, klasse! Wenigstens bei dem einen oder anderen scheint das Marketing noch zu funktionieren. Ich verrate dir mal ein Geheimnis:

    Dort ist auch Touristengebiet. Allerdings logieren dort andere 'Gäste' als du dir vorstellen kannst. Die sind nicht alle so nett zu dir - wenn du denn ein Mensch bist - oder haben andere Menschen generell lieb. Andererseits, viele von denen haben Menschen tatsächlich sogar nur zu gern, nämlich zum Fressen gern! Aber, unter anderem unser Inselrat fand diese Sichtweise ja vollkommen übertrieben. Die würden sich alle schon vertragen, wenn man sie ordentlich brieft … … …

    Touristen … briefen?   Touristen!!… Anweisungen geben!? Ha! Da lacht die Koralle!

    Wenn du möchtest, dass ein Tourist genau das macht, was DU möchtest, dann musst du als Vermieter eventuell ein paar Tricks anwenden.

    Zum Beispiel inverse Logik, quasi eine optimierte, umgedrehte IKEA-Logik:

    Meist funktioniert das sehr gut! Dann weiß man mit Sicherheit, dass die gebrauchten Handtücher überall in der Wohnung verteilt herumliegen, nur nicht am Haken. So ist man das ja eigentlich auch gewohnt, gebrauchte Handtücher gehören auf den Boden. Macht doch jeder zu Hause auch so … …

    Sicher – diese Sprache ist schwierig und es dauert wirklich eine gewisse Zeit, bis diese Sprech- und vor allem Denkweise bei einem Mitarbeiter in Fleisch und Blut übergegangen und verinnerlicht ist. Problematisch sind allerdings diejenigen Gäste, die sich wirklich an die Anweisungen halten!

    Fleisch und Blut – hüstel – schwieriger Ansatz. Leider hat das noch nicht jeder begriffen. Gerade Fachpersonal ist hier auf unserer – naja gut, liebe Insulaner, glaubt ruhig weiter daran – einmaligen Insel so schwer zu bekommen. Leider gibt es keine Brücke zum Festland und der anscheinend geplante U-Bahn-Tunnel mit Direktverbindung zum Kölner Hauptbahnhof ist auch noch nicht wirklich begonnen worden …

    Ruhig bleiben, liebes Führungspersonal der Fähria – das war ein Scherz!

    Euer Beförderungsmonopol ist einigermaßen sicher, ihr braucht noch nicht 51% der Mehrheitsaktien der Kölner HBF AG zu besitzen. Zudem dürfte es schwierig sein, nun auch noch im Landtag von NRW diverse Mitarbeiter zu lancieren. Ihr könnt weiterhin sowohl den Gästen wie auch den normalen Bewohnern der Insel das Geld aus dem Seesack ziehen. Irgendwann normalisiert sich mit Sicherheit auch das, wenn euch schließlich die ganze Insel gehört und damit jeder bei der Fähria angestellt ist. Monopole sind schließlich etwas Gutes, vor allem für den Monopolisten. Entschuldigung! Die letzten Sätze waren etwas böse geschrieben und tatsächlich nicht so gemeint. Ich würde das eben Gesagte hiermit gerne zurücknehmen! Außerdem möchte ich ja vielleicht auch noch mal mit denen fahren …

    Aber selbst die all(äh… insel-und-nordseestrand)-mächtige Fähria wollte es nicht verhindern, dass wir es bei der Gruppentrennung belassen. Vielleicht spekulierten sie auch darauf, irgendwann einmal die Nachtfahrten zu minimieren und einige 'Sondergäste' auch tagsüber befördern zu können?

    Leider darf unser Insel-Fachpersonal mit den asynchronen Arbeitszeiten, relativ gesehen zu den Fährzeiten der Fähria, nicht mit den Fähren der Anderen fahren. Asynchrone Arbeitszeiten? Naja, so ein Koch kann ja – wenn er um 23: 30 Uhr Feierabend hat – noch gerade einen Strandspaziergang bis zur Abfahrt der ersten Fähre zum Festland um 6: 30 Uhr machen.

    Die Nachtfähren sind ja für ihn tabu. Hier noch eine zusätzliche Fähre einzusetzen, DAS wäre mal ein Synergieeffekt gewesen. Aber … neeee, die Mietabzocker müssen auch leben. Man stelle sich vor, was passieren würde, wenn man nicht mehr die Arbeiterzimmer mit Gemeinschaftsduschen und Gruppen-WC zum Schnäppchenpreis von 500 Euro kalt im Monat vermieten könnte? Ja, wie?! Davon gehören welche der Fähria? Uuups! … Ist ja gut, DAS war auch wieder nicht nett! Auch das nehme ich also zurück.

    Aber schließlich stammen hier alle mehr oder weniger vom Piraten, vielleicht sogar von Störtebecker persönlich, ab. Der gute alte Oberpirat konnte nicht mehr final erzählen, wer denn nun alles wirklich von ihm abstammt. Ohne Kopf redet es sich so schlecht.

    Der Freibeuter steckt dem Insulaner immer noch im Blut. Früher wurde mit Schwert und Pistole überfallen, heute mit Kreditkartenlesegerät und Vorabüberweisungen.

    Tja, sehr geehrter Gast, du magst darüber lächeln … der gemeine Inselaffe sagt dazu eventuell nur: „Moin!"

    — kurze Gedächtnispause …und schließlich „Läuft …"

    Aber vielleicht bin ich zu böse und ungerecht. Zudem … ich kann ja nicht unbedingt motzen. Mir geht es relativ gut.

    Oh, sehr geehrter Leser … kannst du mir noch folgen? Wahrscheinlich galoppiere ich gerade viel, viel zu schnell vom 'Hölzgen uffs Stöcksgen'. Ich sollte mich erst einmal mäßigen und dich langsam an

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