Ein Patricia Patricia Vanhelsing Roman: Sidney Gardner - Jägerin der Dämonen: Patricia Vanhelsing, #2
Von Alfred Bekker
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Über dieses E-Book
Jägerin der Dämonen
von Alfred Bekker
Die übersinnlich begabte Patricia Vanhelsing und ihr mysteriöser Gefährte Tom Hamilton sind auf der Spur grausamer Walddämonen...
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Rezensionen für Ein Patricia Patricia Vanhelsing Roman
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Buchvorschau
Ein Patricia Patricia Vanhelsing Roman - Alfred Bekker
1
Ich habe eine besondere Gabe.
Eine Gabe, die ich geerbt habe. Sie ist Teil der Familie Vanhelsing. Ein Fluch, der auf mir lastet – und eine große Verantwortung.
Mein Name ist Patricia Vanhelsing und schon die entfernte Verwandtschaft zu einem gewissen Vampirjäger ähnlichen Namens sollte jedem klarmachen, dass er es nicht mit einer gewöhnlichen Frau zu tun hat, wenn er mir begegnet.
Denn ich sehe die Zulunft.
In Ausschnitten. In Visionen und auf manchmal beängstigemde Art und Weise.
Aber lassen Sie mich die Geschichte von Anfang an erzählen.
BLEICH STAND DER MOND als großes Oval am Nachthimmel. Das fahle Licht schien durch die Kronen der knorrigen, seltsam verwachsenen Bäume, die wie bizarre Skulpturen wirkten. Dunklen, schattenhaften Gestalten gleich standen sie da. Und dort, wo das Mondlicht auf die aufgesprungene Rinde schien, glaubte man, verzerrte, fratzenhafte Gesichter erkennen zu können. Es war kein gewöhnlicher Wald. Die Aura unvorstellbaren Alters haftete ihm an. Ein klagender Laut war aus der Tiefe des Waldes heraus zu hören. Vielleicht der Wind...
Oder ein Tier?
Am Waldrand standen einige Gestalten. Zitternd. Es war eine für die Jahreszeit ungewöhnlich kalte Nacht.
Die Geister der Verfluchten... Hört ihr sie?
, sagte eine Männerstimme. Vorsichtig näherte sich die kleine Gruppe den ersten Bäumen.
Wir müssen uns beeilen
, sagte eine Frau. Wenn wir es in dieser Nacht nicht vollbringen, wird das Böse wieder Überhand gewinnen...
Unter dem Arm trugen einige der Männer dicke Bündel, die in mottenzerfressene Decken eingewickelt waren.
Seht nur...
, flüsterte eine der Frauen. Ihre Stimme wurde von dem stöhnenden Wind beinahe verschluckt.
Ängstlich blickten sie sich um. Kaum merklich schienen sich die Strukturen auf den Baumrinden zu verändern. Formen begannen sich hier und da aus den Stämmen herauszubilden. Zunächst wirkten sie wie eigenartige Verwachsungen und Beulen, die sich innerhalb von Augenblicken herauszuheben begannen. Man konnte zusehen, wie sie wuchsen. Das seltsame Klagen schwoll zu einem schauerlichen Chor an. Wie ein Chor der verdammten Seelen... Nasen, Augen und Münder schälten sich auf gespenstische Weise aus den verkrüppelt wirkenden Baumstämmen heraus.
Köpfe materialisierten sich aus dem Holz heraus. Die Gesichter waren verzerrt, in den Augen leuchtete es unheimlich. Sie waren vollkommen weiß.
Äste wurden zu grotesken Greifarmen.
Die Männer und Frauen blieben stehen und blickten wie erstarrt diesen geisterhaften Erscheinungen entgegen.
Die Geister des Bösen, sie gewinnen die Oberhand...
Aber das ist doch unmöglich!
Nur die Ruhe!
Die Bündel wurden auf den Boden gelegt und ausgerollt. Das Mondlicht beschien dicke Holzpfähle, die unten zugespitzt waren, so dass man sie in den Boden rammen konnte.
Oben befanden sich eigenartige Schnitzereien.
Fratzenhafte Gesichter, die nur entfernte Ähnlichkeit mit den Zügen von Menschen aufwiesen. Mit raubtierhaften Reißzähnen ausgestattete Mäuler waren weit aufgerissen und verliehen diesen fratzenhaften Gesichtern ein grimmiges Aussehen.
Wie auf ein geheimes Kommando hin bildeten die Anwesenden eine Art Halbkreis. Jeder der Anwesenden hatte einen der Pfähle gepackt und vor sich in den weichen Waldboden gerammt. Einer der Männer führte einen schweren Vorschlaghammer mit sich und trieb jeden der insgesamt dreizehn Pfähle mit genau drei Schlägen in den Boden hinein.
Drei Schläge...
Mehr durften es nicht sein.
Alles musste genau so vor sich gehen, wie es das alte Ritual verlangte, mit dem schon vor Jahrtausenden dem Ansturm des Bösen getrotzt worden war... Dumpf klangen die Hammerschläge in den Wald hinein. Und es schien beinahe so, als würde dort jemand jedesmal aufstöhnen. Die Stämme der Bäume formten Gesichter, die zu schreien schienen. Züge des Schmerzes zeichneten sie. Und namenloser Hass leuchtete aus den Augen dieser geisterhaften Wesen heraus, die dem Wald ein derart gespenstisches Leben eingehaucht hatten.
Es ist vollbracht
, sagte der Mann, der den Vorschlaghammer führte, schließlich keuchend. Die Furcht leuchtete auch aus seinen Augen heraus. Aber er wusste, dass das, was sie hier taten, zu Ende gebracht werden musste. Schon begann sich eines der gespenstischen Baumwesen zu bewegen. Der Anblick allein ließ die Männer und Frauen am Waldrand bereits schlucken. Ein groteskes Zwitterwesen aus Baum und Mensch stand vor ihnen. Der Kopf trug einen großen, zylindrischen Hut. Der große weiße Kragen über der schwarzen Jacke erinnerte an die Mode der Puritaner zu Zeiten eines Oliver Cromwell. Diese Gestalt schien ein Stück aus dem Baum herauszuwachsen. Die Schultern mündeten in dicken, knorrigen Ästen, die sich wie tentakelhafte Arme bewegten. Auf geheimnisvolle Weise schien das Holz mit einem Mal biegsam und lebendig geworden zu sein. Wie krallenbewehrte Finger bewegten sich die letzten kleinen Verästelungen hin und her. Ein grimmiger Laut drang aus dem dünnlippigen Mund inmitten des totenbleichen Gesichts. Mit einem furchtbaren, reißenden Geräusch begannen sich die Wurzeln aus der Erde zu lösen. Von einem Augenblick zum nächsten lief ein Riss durch die Erde. Eine Furche, wie von einem unsichtbaren Pflug innerhalb von Sekunden gezogen. Und schon im nächsten Moment hatte sich eine zweite gebildet. Langen Würmern gleich, begannen die Wurzelstränge ein Eigenleben zu entwickeln und aus der Erde herauszukriechen.
Eine der Frauen schrie auf, als eine dieser unterirdischen Verästelungen sich wie eine Schlinge um ihren Fuß zu legen begann. Sie wich zurück.
Und mindestens ein Dutzend dieser seltsamen Zwittergestalten zwischen Baum und Mensch stimmten ein höhnisches Gelächter an.
Das Dunkel des Waldes wurde erfüllt von immer mehr kleinen Lichtquellen. Wie kleine Sterne in der Dunkelheit funkelten sie. Es waren die Augen dieser unheimlichen Wesen...
Eines dieser Baumwesen machte nun so etwas wie einen Schritt.
Weitere Furchen zogen sich durch den weichen Boden.
Zurück!
, rief der Mann mit dem Vorschlaghammer, der sein Werkzeug fallenließ. Auch er konnte sich der grausamen Faszination dieses übernatürlichen Schauspiels kaum entziehen.
Es ist vollbracht
, flüsterte er, während sich die anderen, die mit ihm gekommen waren, um ihn scharrten und angstvoll in den Wald hineinblickten.
Der Mann, der den Vorschlaghammer getragen hatte, griff in seine Jackentasche. Er umfasste einen kalten Stein. Ein Prickeln durchlief seinen Arm und breitete sich von dort aus über seinen gesamten Körper aus.
Er holte den Stein aus der Tasche heraus und hielt ihn ins Mondlicht. Der Stein veränderte sich. Er leuchtete mattrot, als ob ein eigenartiges Feuer in ihm brannte... Das Prickeln wurde stärker und stärker. Schließlich war es beinahe schmerzhaft. Eine unheimliche Kraft durchflutete den Mann. Eine Kraft, die sich kaum ertragen ließ. Er verzog das Gesicht, schloss die Augen und stöhnte auf.
George!
, rief eine der Frauen.
Aber der Mann schien sie jetzt nicht hören zu können. Er befand sich in einer Art Trance. Die Augen öffneten sich wieder. Und dasselbe mattrote Leuchten, das den Stein in seiner Hand erfüllte, war nun auch in seinen Augen zu finden. Das Leuchten pulsierte in einem unregelmäßigen Rhythmus.
Aus dem Wald kam aus vielen Kehlen ein Aufschrei des blanken Entsetzens. Ein Laut der Verstörung. Verzweiflung begann sich in den Gesichtern zu spiegeln, die sich auf so schauderhafte Weise aus den knorrigen Bäumen herausmaterialisiert hatten.
Der Mann, der den Stein hielt, warf ihn in diesem Moment mit einer ruckartigen Bewegung von sich. Er taumelte dabei rückwärts und fiel zu Boden.
Der Stein segelte mit unnatürlicher Langsamkeit durch die Luft, fast so, als hätte er nur das Gewicht einer Feder. Sanft und ohne einen Laut kam er auf dem weichen Waldboden auf - genau im Zentrum des Halbkreises, der durch die Pfähle gebildet wurde.
Mit einem Zischen schossen rotglühende Strahlen aus dem Stein heraus. Genau dreizehn Lichtblitze zuckten durch die Nacht. Und jeder dieser rotglühenden Strahlen traf eines der geisterhaften Gesichter, die in die Pfähle hineingeschnitzt worden waren. Ein Leuchten begann daraufhin deren Augen zu erfüllen. Und ihre tierhaften Mäuler bewegten sich. Laute begannen sich zu formen. Dumpfe Silben einer unbekannten, vielleicht vergessenen Sprache. Die Pfahlgesichter bildeten einen geradezu gespenstischen Chor.
Aber diese dunklen Stimmen schienen große Macht zu haben.
Und wenn man auch kein einziges, dieser uralte Worte zu verstehen vermochte, so war doch sofort zu erkennen, dass es sich um so etwas wie Befehle handeln musste.
Und die Baumgespenster gehorchten.
Unter lautem Wehklagen wurden aus den tentakelhaften Armen wieder starre, verwachsene Äste und die Köpfe schrumpften zurück in die Baumstämme, aus deren Holz sie herausmaterialisiert waren. Die Männer und Frauen am Waldrand sahen wie gebannt zu. Bald war nichts mehr von den Waldgespenstern zu sehen, als die gewöhnlichen Unregelmäßigkeiten, wie man sie häufig bei sehr alten oder durch Blitzeinschlag oder andere Umstände verkrüppelten Bäumen antrifft. Eine Art Totenruhe breitete sich