Immer auf der Flucht
Von Britta Stockholm
()
Über dieses E-Book
Britta Stockholm
Britta Stockholm wird kurz vor Beginn des II. Weltkrieges in Braunsberg bei Königsberg/Ostpreußen geboren. Über Irrwege erreicht sie einen Kurort in Hessen, in dem sie aufwächst. Weitere Stationen im In- und Ausland folgen.
Ähnlich wie Immer auf der Flucht
Ähnliche E-Books
Markennummer 4298: Eine Erzählung nach authentischen Ereignissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKornfeld: Der lange Weg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDörte: Chronik einer Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrgendwie nach Westen: Von Breslau nach Frankfurt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRund um die Ostsee: 10.000 Kilometer auf dem Fahrrad Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerliner Morde: Regionalkrimi Berlin Sammelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTaube in der Tanne: Kindheit im Nachkriegsdeutschland. Ein autobiografischer Roman. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd immer wieder Quakenbrück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dreizehn auf der Flucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnruhiges Leben: Die Wege eines europäischen Kosmopoliten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaureif Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weltkrieg hat meine Kindheit versaut: Flucht aus Danzig übers Meer, hinter Stacheldraht in Dänemark, fremd im Schwabenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMittwochskind: Ein autobiografischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückliche Reise: Erinnerungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGroßvaters Bärbele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlesien, mein Abenteuerland!: Ein Zehnjähriger erlebt Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Kriminellen zum Kriminalisten: Mein Leben als Mordermittler bei der Deutschen Volkspolizei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer andauernde Krieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Leben entstanden aus den Trümmern des 1000-jährigen Reiches: (dennoch mit Freude gelebt) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine letzten sechs Tage des 2. Weltkriegs in Mecklenburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnachten: Geschlossene Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Krieg ist aus. Kindheit in Krieg und Vertreibung 1943-1954 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Traum zur Wirklichkeit: Mein Leben in Südafrika Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlust und Wiederfinden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLaugenweckle zum Frühstück: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwädsch du no oder sprichst du schon?: Bleib doch Schwoab! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMyriam oder Nebelland hab ich gesehen: ein deutsch-jüdisches Schicksal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindheitserinnerungen: Vertreibung, Not und Wiederbeginn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSiehdichum: Annäherungen an eine brandenburgische Landschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch gehe auf Zeitreisen, blicke 70 Jahre zurück: Erinnerungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Persönliche Memoiren für Sie
Abenteuer eines Westlichen Mystikers - Band 1: Suche nach dem Guru Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Ludwig Börne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeavenly Man: Die atemberaubende Geschichte von Bruder Yun - Aufgeschrieben von Paul Hattaway Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Alec Harris:: Die Geschichte eines großen Materialisationsmediums Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Lebensbegegnung mit Rudolf Steiner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wichtigsten Psychologen im Porträt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelenvernichter: Missbrauch im Klassenzimmer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorene Generation: Gespräche mit den letzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Romane, Kurzgeschichten, Memoiren und Humoristische Reiseerzählungen: Tom Sawyer + Huckleberry Finn + Leben auf dem Mississippi + Meine Reise um die Welt + Im Gold-und Silberland + Querkopf Wilson + Unterwegs und Daheim + Biografie von Mark Twain und viel mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönigin der Pink Panther: Lebensbeichte aus dem Gefängnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir waren keine Menschen mehr: Erinnerungen eines Wehrmachtssoldaten an die Ostfront Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Leben am Hofe: Wiener Karneval, Millenium in Budapest, Skizzen aus dem Orient, Am Hofe von England… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterm Rad Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5George Soros: Meine Philanthropie: Philosophie und Praxis eines Wohltäters Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Burkhard Heim: Das Leben eines vergessenen Genies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenApropos Gestern: Meine Geschichten hinter der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Gott einen Mann ohne Arme und Beine gebrauchen kann, dann kann er jeden gebrauchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Verräter ihres Glaubens: Das gefährliche Leben von Muslimen, die Christen wurden Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5«Viel mehr als nur die Antwort auf meine Frage»: Rudolf Steiner als Seelsorger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben zeichnen: StricheLinienKonturen – Das graphische Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEkstasen der Gegenwart: Über Entgrenzung, Subkulturen und Bewusstseinsindustrie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTagebücher von Kaiser Franz Josef Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Henri Nouwen - Mit Leidenschaft für das Leben: Vorwort von Anselm Grün Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter dem Flammenbaum: Wo meine Seele ihr Nest hatte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiser Franz Josef von Österreich: Tagebücher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Immer auf der Flucht
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Immer auf der Flucht - Britta Stockholm
Inhaltsverzeichnis
Aufbruch
Braunsberg
Situation Ostpreußen
Nach Heiligenbeil
Nach Rosenberg
Pillau weiter Gotenhafen
Lazarettschiff
Schönes Ostpreußen
Kloster Kindergarten
Sommerfrische Narmeln
Bäckerei Alshuth
Lebertran
Klaus in Königsberg
Urgroßmutter
Elisabeth
Hausschlachtung
Rettung vor der See
Die neue Heimat?
Heide in Holstein
Freund Axel
Erneuter Aufbruch
Schönes Hessenland
Unterkunft mit Sternenhimmel
Traumhaus
Kriegsende, der „Ami" kommt
Vati frei
Erleuchtete Villen
Oma lebt
Kartoffelernte
Krabbeltiere
Schäume sind Träume
Wasser, oder die Sache mit dem Plop
Silberne Erleuchtung
Unerwarteter Anschlag
Zentrifugal
Schulstreiche
Deutschunterricht
Horst kann es nicht lassen
Schöne Geschichte
Ist das Kunst, oder kann das weg?
*
Eli verschwunden
Klettergarten
Propeller
Sammelleidenschaften
Abkapseln
Komisches Ding
Von Schirmen und anderem
Auf dem Holzweg
Späte Jahre
Aufbruch
Braunsberga, 12. Februar 1945, ein Offizier der Organisation Todtb lässt die Nachricht verbreiten, dass Braunsberg bis 12:00 Uhr des kommenden Tages geräumt sein muss. Ältere und schwächelnde Personen sollen ins nahe gelegene Kloster verbracht werden. Hier würde für sie gesorgt.
Das Gegenteil der sonst üblichen Durchhalte-Parolen und Befehle, welche Erich Kochc für Ostpreußen immer in die Welt setzt.
*
Seliger Straße 3, 13. Februar 1945, kurz nach Mitternacht: Die Geschehnisse schweben vor meinem geistigen Auge, als würden sie in diesem Moment passieren. Gut fünfeinhalb Jahre wachse ich hier auf, als meine knapp zweijährige Schwester Elisabeth, Eli genannt und ich, mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt werden. In aller Hast zieht man uns beide an, jeweils die doppelte, dreifache Ausstattung. Was das jetzt soll? Mir bleibt es vorerst verborgen, doch dass das kein Spiel ist, begreife ich umgehend. In unserem Haus schwirren plötzlich einige Verwandte umher. Tanten und ein Onkel, dazu meine Großmutter und Urgroßmutter, welche beide generell mit uns leben.
Eine schreckliche Hektik breitet sich im Haus aus. Alle weinen, ich verstehe meine kleine Welt nicht mehr. Eingeprömmstd wie ich bin, wird mir zum Überfluss ein voller Rucksack umgehängt. Vollgestopft mit ich weiß nicht was, zieht er mich so nach hinten, dass ich umzukippen drohe. Die kleine Eli steckt man in den Kinderwagen aus Korbgeflecht. Meine Mutter trägt in jeder Hand übervolle Taschen und ebenfalls einen olivfarbenen Rucksack umgeschnallt. Bei meinem Onkel und den Tanten sieht es ähnlich beschwerlich aus.
Mein Vater, als Soldat in Russland eingesetzt, wurde arg verwundet. Etliche Beineinschüsse führen nun dazu, dass man ihn mit anderen Kameraden zu einem Lazarettschiff bringen will, soll die Verwundeten in Krankenhäuser sicherer Regionen transportieren. Mein Vater kann, in diesem Fall zu unserem Glück, sehr bestimmend sein. Er will unbedingt, wohl wissend, wie verheerend es demnächst in der Heimat werden würde, seine Familie in Sicherheit bringen. Ohne meine Familie reise ich nicht weiter!
Soll er immer gerufen haben. So überredete er die jungen Sanitäter, an unserer alten Haustür anzuhalten. Durch Braunsberg fuhren sie sowieso in diesem Fall. Mein Vater überbringt uns die Nachricht, dass er und die anderen verwundeten Soldaten mit letztem Schiff¹ aus dem heftig umkämpften, ostpreußischen Gebiet, Richtung Holstein in Krankenhäuser verbracht werden. Ohne uns will er nicht weiter, so sein Tenor. Wir mögen zu dem Schiff in die Danziger Buchte kommen und erhalten von ihm genaue Details über den Verlauf des Weges. Schneller gesagt als getan. Deswegen also dieser Aufstand und die Eile.
Wem die Geschichte um Ostpreußenf nicht so geläufig, hier ein kurzer Abriss zum besseren Verständnis meiner Anekdoten:
Ostpreußen, im Besonderen die Region um Königsbergg, Heiligenbeilh, Braunsberg, wird in diesen Kriegswochen stark umkämpft. Hier finden die letzten Kampfhandlungen bis zum Ende des Krieges statt. Die Einwohner hält man bis zur letzten Stunde hin, in ihrer Heimat zu verbleiben, sonst würde mit ihnen kurzer Prozess gemacht
. Russische Soldaten haben die Deutschen eingekesselt, nur ein schmaler Korridor zwischen der russischen Armee und der Frischen Nehrungi bleibt bis zu diesen Tagen übrig.
Der Winter 1944/45 besonders streng, das Haffj bildet eine durchgehend geschlossene, trügerische Eisdecke. Eine schmale Fahrrinne von Elbingk bis Königsberg wird mit Eisbrechern freigehalten. Seit Ende Januar ist der Landweg für Flüchtlingstrecks abgeriegelt und lediglich über die vorgelagerte, schmale Frische Nehrung kann der andere Teil des Deutschen Reiches erlangt werden. Oder, ja, oder man erreicht eines der Schiffe die als Flüchtlings- und Verwundeten-Transporter ab Ende Januar auf Befehl von Admiral Dönitzl eingesetzt werden.
Viele hiervon stellt man allerdings nur für verwundete Soldaten bereit. Einem dieser Rot-Kreuz-Transporter, der Wilhelm Gustloff
, widerfuhr eines der größten Schiffsunglücke der Menschheit. Torpediert von einem russischen U-Boot,