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Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2
Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2
Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2
eBook64 Seiten42 Minuten

Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2

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Über dieses E-Book

Die Völkerwanderung von Hermann Lingg ist ein Nachdruck der Originalfassung in 3 Bänden (1866-1868).


Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2 umfasst:

Vierter Gesang. Der Seekönig.

Fünfter Gesang. Untergang des Vandalenreiches.
SpracheDeutsch
HerausgeberBoD E-Short
Erscheinungsdatum22. Sept. 2017
ISBN9783744849234
Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2
Autor

Hermann Lingg

Hermann Lingg (1820-1905) gehörte dem Dichterkreis um König Max II. an und war ein berühmter bayerischer Epiker und Lyriker.

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    Buchvorschau

    Die Völkerwanderung - Hermann Lingg

    Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2

    Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2

    Vierter Gesang. Der Seekönig.

    Fünfter Gesang. Untergang des Vandalenreiches.

    Impressum

    Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 2

    Autor: Hermann Lingg

    Nachdruck der Originalfassung (1866-1868, erschienen im Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart)

    Vierter Gesang. Der Seekönig.

    Aus Schwert und Spang', entsargt dem Erdenschoße, 

    Sprüht noch des Helden Seele, der es schwang, 

    Im Schild noch, der getrotzt dem Lanzenstoße, 

    Im Eisenpfeil. Es führt euch mein Gesang 

    An das Vandalengrab, das riesengroße, 

    Am fernen Seestrand, wo vom Untergang 

    Des ganzen Volks kein Stein mehr spricht im Grunde, 

    Und keine Sage geht und keine Kunde.

    Von grimmen Thaten, ungeheurem Fluche, 

    Von Leiden, wie kaum je ein Herz erfuhr, 

    Lebt das Gedächtniß nur noch in dem Buche, 

    Im Denkmal einer fremden Sprache nur. 

    Mit Wehmuth las ich es; ich sucht' und suche 

    Aus längst verscholl'nen Worten Spur an Spur, 

    Ob von dem untergangnen Volksstamm wieder 

    Noch tönen irgendwo die alten Lieder.

    Ach! blühte doch am Strom der Weltgeschichte 

    Nur eine Sage noch aus jener Zeit, 

    Und zeigte noch in ihrem eignen Lichte 

    Die tiefe Seele jener Welt, so weit, 

    So fern von uns, durch klügelnde Berichte 

    Entkleidet ihrer alten Herrlichkeit! 

    Ein Lied, ein mächtig Lied aus jenen Tagen, 

    Wie ließ es höher unsre Herzen schlagen!

    Wie zärtlich, Epheu! schmückt dein Laub die Linde, 

    Den hohlen Stamm vom alten Ulmenbaum 

    Im tiefsten Schattendunkel. Hauch der Winde 

    Durchflüstert deine zarten Zweige kaum; 

    Du rankst um morsch Gestein mit grüner Binde, 

    Um alte Mauern wie ein Jugendtraum. 

    Verbunden mit der schwesterlichen Rebe 

    Umflogst du einst des Bacchusfestes Stäbe!

    O nichts mehr heut von jener Träume Wiegen, 

    Geliebter Hain, in deiner Zweige Dom! 

    Ich seh' zum Ziel die grünen Kränze fliegen 

    Fern in Konstantinopels Hippodrom, 

    Um zu verherrlichen den Glanz von Siegen 

    Justinians, des Herrschers beider Rom, 

    Der selbst indeß der Göttin Unterjochter, 

    Der Schönheit ist, von Cyperns brauner Tochter.

    Akazius, sein Wärter der Hyänen, 

    Sein Tigerbändiger und Löwenwart, 

    Sein Ordner bei den Festen der Arenen, 

    Lag eines Morgens ausgestreckt, erstarrt 

    Auf seinem Bett, auf seines Löwen Mähnen; 

    Die Sklaven haben ihm ein Grab gescharrt; 

    Und die drei Mädchen, die er Töchter nannte, 

    Verließen arm das Haus, und wie Verbannte.

    Sein Kleinstes trug er oft wie eine Schlange 

    Im Circus auf den Schultern früh und spät, 

    Und sanft gelehnt an seines Vaters Wange, 

    Erschien es hold, und doch voll Majestät. 

    Die Panther krallten um die Eisenstange, 

    Und wie ein Mensch, der sich nicht gern verräth, 

    Sah'n scheu sich um wie blutbefleckte Sieger 

    Die beiden ungezähmten Königstiger.

    Der Alte warf den Schlangen ihre Köder, 

    Ihr Fleisch den Katzen vor, und sprach kein Wort, 

    Und als er todt war, führten Fremde, Meder, 

    Den Elephanten und die Löwen fort. 

    Die Tage Theodora's wurden öder; 

    Man brachte sie nach keinem guten Ort. 

    Den Schwestern trug sie, fern vom Grab des Vaters, 

    Die Sessel nach am Eingang des Theaters.

    Im Pfuhl der Stadt, im Schmutz der letzten Straßen, 

    Am lauten Tag bekränzt und bettelnd stehn, 

    Die Flöten und die Backen aufzublasen, 

    Das war der Aermsten Loos. Wenn müd vom Gehn 

    Die Schwestern vor dem Hofthor niedersaßen, 

    Ward Theodora's Mimik noch gesehn, 

    Doch mehr, weil ihre Reize mehr gefielen, 

    Als ihr Geberdenspiel und Flötenspielen.

    Wenn ihre Schwestern in den Reigentänzen 

    Sich Ruhm erwarben, und manch' goldnen Kranz, 

    So war's, wie vor den Tigern einst zu glänzen, 

    Ihr Loos jetzt – vor dem Pöbel von Byzanz. 

    Das Unglück aber sah von jenen Kränzen 

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