Die Nordsee
Von Heinrich Heine
()
Über dieses E-Book
Heinrich Heine
Christian Johann Heinrich Heine (1797-1856) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Er gilt als »letzter Dichter der Romantik« und sein vielschichtiges Werk verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte Leichtigkeit. 1797 als Harry Heine geboren, wechselte er kurz vor der Annahme seines Doktortitels vom jüdischen Glauben zur evangelischen Kirche und nahm den Namen Christian Johann Heinrich an. Bei allem Erfolg, stießen sein neuer Schreibstil und seine liberale Überzeugung auf auch viel Ablehnung. Diese, und die Tatsache, dass er keine Anstellung fand, ließ ihn 1831 nach Paris umsiedeln, das eine zweite Heimat für ihn wurde. Während in Deutschland Teile seines Werks verboten und zensiert wurden, wurde er in Frankreich geschätzt und hatte Zugang zur künstlerischen Elite. 1856 starb er dort nach mehr als 10 Jahren schwerer Krankheit.
Mehr von Heinrich Heine lesen
Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Reisebilder: Vollständige Ausgabe. nexx classics – WELTLITERATUR NEU INSPIRIERT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBuch der Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Weihnachtsgedichte: Eine Sammlung der Weihnachtsgedichte von den berühmtesten deutschen Autoren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Ludwig Börne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Buch der Weihnachtsgedichte: 200 unsterbliche Klassiker für die Advents- und Weihnachtszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie romantische Schule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLästerliche Schriften: Der Rabbi von Bacherach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie beliebtesten Weihnachtsklassiker: Romane, Geschichten und Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanzero Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie romantische Schule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutschland Ein Wintermärchen (German) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Die Nordsee
Ähnliche E-Books
Die Heimkehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReisebilder. Erster Teil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie blaue Blume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Phanta's Schloß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaemtliche Werke von Christian Morgenstern (Illustrierte) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen25813 Husum: Gedichte und Fotografien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Märchen vom Zaren Saltan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte: Eros, Das Königslied, Seelied und mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVenus und Adonis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Gedichte (851 Titel in einem Buch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Besten Seegeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Halligfahrt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÄhrenlese Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGodekes Knecht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedenkrede auf Wolfgang Amade Mozart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Seesagen und Schiffermärchen: Der fliegende Holländer, Das Leuchten des Meeres, Die fliehende Insel, Die Meeres-Fee... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAusgewählte Gedichte von Bettina von Arnim: Eros, Das Königslied, Seelied und mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mord an der Jungfrau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLyrisches Vermächtnis: Johann Schmucki Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStehe von Lichtern gestreichelt: Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAusgewählte Gedichte: (Aus den Odi Barbare, Juvenilia, Levia Gravia, Jamben und Epoden, Gesang von Legnano und mehr) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGereimtes und Ungereimtes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Poesie für Sie
Ilias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe an einen jungen Dichter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Metamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Cherubinischer Wandersmann (Geistreiche Sinn- und Schlussreime): Mystische und religiöse Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gesammelte Werke in drei Bänden (I) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuineser Elegien: Ein metaphysisches Weltbild in zehn Skizzen: Elegische Suche nach Sinn des Lebens und Zusammenhang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blumen des Bösen - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Französisch) / Les fleurs du mal - Edition bilingue (français-allemand) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Weihnachtslieder: Liedtexte, Noten und Akkorde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoethes Gedichte Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Breathturn into Timestead: The Collected Later Poetry: A Bilingual Edition Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Annette, ein Heldinnenepos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinfache Gedichte: deutsch - englisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParzival: Gesamtausgabe der 16 Bücher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gedichte: Die besten und beliebtesten Dichtungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man hassen soll: 555 Haikus gegen alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranzösisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Einfach Geschichten in Französisch und Deutsch mit Vokabelliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu liebst mich, also bin ich: Gedanken - Gebete - Meditationen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Vater und Sohn Band 1: Bildgeschichten von Erich Ohser mit Versen von Inge Rosemann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Nordsee
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Nordsee - Heinrich Heine
www.egmont.com
Erste Abteilung
Huldigung
Ihr Lieder! Ihr meine guten Lieder!
Auf! auf! und wappnet Euch!
Lasst die Trompeten klingen,
und hebt mir auf den Schild
dies junge Mädchen,
das jetzt mein ganzes Herz
beherrschen soll, als Königin.
Heil dir! du junge Königin!
Von der Sonne droben
reiss ich das strahlend rote Gold,
und webe draus ein Diadem
für dein geweihtes Haupt.
Von der flatternd blauseidnen Himmelsdecke,
worin die Nachtdiamanten blitzen,
schneid ich ein kostbar Stück,
und häng es dir, als Krönungsmantel,
um deine königliche Schulter.
Ich gebe dir einen Hofstaat
von steifgeputzten Sonetten,
stolzen Terzinen und höflichen Stanzen;
als Läufer diene dir mein Witz,
als Hofnarr meine Phantasie,
als Herold, die lachende Träne im Wappen,
diene dir mein Humor.
Aber ich selber, Königin,
ich kniee vor dir nieder,
und huldgend, auf rotem Sammetkissen,
überreiche ich dir
das bisschen Verstand,
das mir aus Mitleid noch gelassen hat
deine Vorgängerin im Reich.
Abenddämmerung
Am blassen Meeresstrande
sass ich gedankenbekümmert und einsam.
Die Sonne neigte sich tiefer, und warf
glührote Streifen auf das Wasser,
und die weissen, weiten Wellen,
von der Flut gedrängt,
schäumten und rauschten näher und näher –
ein seltsam Geräusch, ein Flüstern und Pfeifen,
ein Lachen und Murmeln, Seufzen und Sausen;
dazwischen ein wiegenliedheimliches Singen –
mir war, als hört ich verschollne Sagen,
uralte, liebliche Märchen,
die ich einst, als Knabe,
von Nachbarskindern vernahm,
wenn wir am Sommerabend,
auf den Treppensteinen der Haustür,
zum stillen Erzählen niederkauerten,
mit kleinen, horchenden Herzen
und neugierklugen Augen; –
während die grossen Mädchen,
neben duftenden Blumentöpfen,
gegenüber am Fenster sassen,
Rosengesichter,
lächelnd und mondbeglänzt.
Sonnenuntergang
Die glühend rote Sonne steigt
hinab ins weit aufschauernde,
silbergraue Weltmeer;
Luftgebilde, rosig angehaucht,
wallen ihr nach; und gegenüber,
aus herbstlich dämmernden Wolkenschleiern,
ein traurig todblasses Antlitz,
bricht hervor der Mond,
und hinter ihm, Lichtfünkchen,
nebelweit, schimmern die Sterne.
Einst am Himmel, glänzten,
ehlich vereint,
Luna, die Göttin, und Sol, der Gott,
und es wimmelten um sie her die Sterne,
die kleinen, unschuldigen Kinder.
Doch böse Zungen zischelten Zwiespalt,
und es trennte sich feindlich
das hohe, leuchtende Ehpaar.
Jetzt am Tage, in einsamer Pracht,
ergeht sich dort oben der Sonnengott,
ob seiner Herrlichkeit
angebetet und vielbesungen
von stolzen, glückgehärteten Menschen.
Aber des Nachts,
am Himmel, wandelt Luna,
die arme Mutter.
mit ihren verwaisten Sternenkindern,
und sie glänzt in stummer Wehmut,
und liebende Mädchen und sanfte Dichter
weihen ihr Tränen und Lieder.
Die weiche Luna! Weiblich gesinnt,
liebt sie noch immer den schönen Gemahl.
Gegen Abend, zitternd und bleich,
lauscht sie hervor aus leichtem Gewölk,
und schaut nach dem Scheidenden, schmerzlich,
und möchte ihm ängstlich rufen: ,,Komm!
komm! die Kinder verlangen nach Dir –"
Aber der trotzige Sonnengott,
bei dem Anblick der Gattin, erglüht’ er
in doppeltem Purpur,
vor Zorn und Schmerz,
und unerbittlich eilt er hinab
in sein flutenkaltes Witwerbett.
Böse, zischelnde Zungen
brachten also Schmerz und Verderben
selbst über ewige Götter.
Und die armen Götter, oben am Himmel
wandeln sie, qualvoll,
trostlos unendliche Bahnen,
und können nicht sterben,
und schleppen mit sich
ihr strahlendes Elend.
Ich aber, der Mensch,
der niedrig gepflanzte, der Todbeglückte,
ich klage nicht länger.
Die Nacht am Strande
Sternlos und kalt ist die Nacht,
es gärt das Meer;
und über dem Meer, platt auf dem Bauch,
liegt der ungestaltete Nordwind,
und heimlich, mit ächzend gedämpfter Stimme,
wie’n störriger Griesgram, der gutgelaunt wird,
schwatzt er ins Wasser hinein,
und erzählt viel tolle Geschichten,
Riesenmärchen, todschlaglaunig,
uralte Sagen aus Norweg,
und dazwischen, weitschallend, lacht er und heult er
Beschwörungslieder der Edda,
auch Runensprüche,
so dunkeltrotzig und zaubergewaltig,
dass die weissen Meerkinder
hochaufspringen und jauchzen,
Übermut-berauscht.
Derweilen, am flachen Gestade,
über den flutbefeuchteten Sand
schreitet ein Fremdling, mit einem Herzen,
das wilder noch als Wind und Wellen.
Wo er hintritt,
sprühen Funken und knistern die Muscheln;
und er hüllt sich fest in den grauen Mantel,
und schreitet rasch durch die wehende Nacht: –
sicher geleitet vom kleinen Lichte,
das lockend und lieblich schimmert
aus einsamer Fischerhütte.
Vater und Bruder sind auf der See,
und mutterseelenallein blieb dort
in der Hütte die Fischertochter,
die wunderschöne Fischertochter.
Am Herde sitzt sie,
und horcht auf des Wasserkessels
ahnungssüsses heimliches Summen,
und schüttet knisterndes Reisig ins Feuer,
und bläst hinein,
dass die flackernd roten Lichter
zauberlieblich widerstrahlen
auf das blühende Antlitz,
auf die zarte, weisse Schulter,
die rührend hervorlauscht
aus dem groben, grauen Hemde,
und auf die kleine, sorgsame Hand,
die das Unterröckchen fester bindet
um die feine Hüfte.
Aber plötzlich, die Tür springt auf,
und es tritt herein der nächtige Fremdling;
liebesicher ruht sein Auge
auf dem weissen, schlanken Mädchen,
das schauernd vor ihm steht,
gleich einer erschrockenen Lilie;
und er wirft den