Venus und Adonis
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Über dieses E-Book
William Shakespeare
William Shakespeare is widely regarded as the greatest playwright the world has seen. He produced an astonishing amount of work; 37 plays, 154 sonnets, and 5 poems. He died on 23rd April 1616, aged 52, and was buried in the Holy Trinity Church, Stratford.
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Buchvorschau
Venus und Adonis - William Shakespeare
William Shakespeare
Venus und Adonis
Übersezt von Ferdinand Freiligrath
1849
(Aus: Ferdinand Freiligrath, Gesamtwerk, Band 9)
Saga
Venus und Adonis
Übersezt von Ferdinand Freiligrath
Titel der Originalausgabe: Venus and Adonis
Originalsprache: dem Englischen
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1849, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726886108
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
www.sagaegmont.com
Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com
Als von dem weinenden Morgen schied die Sonne
Mit Purpurantlitz, eilt' Adonis schon,
Der rosenwangige, zu des Jagens Wonne;
Jagd liebt' er, doch der Liebe lacht' er Hohn.
Von Liebe siech, tritt Venus ihm entgegen
Und wirbt um ihn, wie kecke Werber pflegen.
»Du, dreimal schöner, als ich selbst,« begann
Die Liebliche mit buhlerischem Kosen,
»Süß über alles, holder als ein Mann,
Mehr weiß und rot, als Tauben sind und Rosen;
Sich selbst besiegend, da sie dich vollendet,
Sagt die Natur, daß mit dir alles endet.
»Geruh', du Wunder, dich vom Roß zu schwingen,
Und an den Sattelbogen festzuzäumen
Sein stolzes Haupt; zum Lohn von tausend Dingen
Erfährst du auch, so süßen als geheimen.
O, komm – dies Moos birgt keiner Schlange Tücke! –
Daß ich mit meinen Küssen dich ersticke.
»Und fürchte nicht, verhaßte Sattheit müsse
Den Mund dir schließen; nein, im Überfluß
Soll er noch hungern, wundgeküßt: zehn Küsse
Wie einer kurz, wie zwanzig lang ein Kuß.
Ein Sommertag muß einer Stunde gleichen,
Läßt unter solchem Spiel man ihn verstreichen.«
Mit dem ergreift sie seine schweiß'ge Hand,
Die Botin seiner Kraft und Männlichkeit.
»'s ist edler Balsam,« zittert sie, »gesandt,
Daß eine Göttin seiner sich erfreut.«
So rasend gibt ihr Stärke die Begier,
Ihn sich herabzuziehn von seinem Tier.
Des Renners Zügel über einem Arm,
Schlägt sie den andern um des Knaben Leib,
Der dämisch schmollt, und rot wird, doch nicht warm,
Und abhold ist dem süßen Zeitvertreib.
Sie rot und heiß, wie Kohlen recht im Feuer;
Er rot vor Scham, allein ein frost'ger Freier.
O, Lieb' ist schnell! – um einen knorr'gen Ast
Weiß sie behend den bunten Zaum zu winden;
Das Roß ist aufgestallt, und jetzt in Hast
Versucht sie auch den Reiter festzubinden.
Ihn rückwärts stoßend, wie er sie es müßte,
Lenkt seinen Leib sie, doch nicht seine Lüste.
Kaum sinkt er hin, so fällt auch sie zur Erde,
Gleich ihm auf Hüft' und Ellenbogen lehnend;
Sie streichelt ihn, doch er mit Zorngebärde
Verweist es ihr; – ihn zu beschwicht'gen wähnend,
Vor Wollust stammelnd, sagt sie unter Küssen:
»Ja, wenn du schmälst, muß ich den Mund dir schließen.«
Er brennt vor Scham; sein mädchenhaft Erglühn
Löscht sie