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Pit! Weiße Frau: Pits spannende Abenteuer
Pit! Weiße Frau: Pits spannende Abenteuer
Pit! Weiße Frau: Pits spannende Abenteuer
eBook210 Seiten3 Stunden

Pit! Weiße Frau: Pits spannende Abenteuer

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Über dieses E-Book

Dies sind die Geschichten des kleinen, aber doch schon ziemlich erwachsenen Jungen Pit, der in einer wirklich schönen Stadt lebt, in Holiday. Allerdings könnte er auch überall auf dieser Welt leben. Denn die Abenteuer, die er so durchstehen muss, könnte es auch anderswo geben.
Wer kennt nicht die seltsamen Erzählungen von der "Weißen Frau". Aber gibt es sie wirklich? Pit jedenfalls findet das auf anschauliche Weise heraus. Allerdings besucht er auch ein Casino. Was er dort wohl will? Doch die Ereignisse werden immer dramatischer. So gelangt Pit an einen Ort des Grauens, wo er richtig gefordert wird und muss sich bei einem Wettkampf bewähren. Aber irgendwie scheint es ihm, als ob über allen Erlebnissen und Abenteuern der merkwürdige Geist der "Weißen Frau" schweben würde. Hat sie irgendein unglaubliches Geheimnis? So tauchen noch manch andere merkwürdige Dinge auf, wie ein fliegender Bus oder ein geheimnisvoller Tempel. Für reichlich Spannung ist gesorgt und Pit wird mal wieder ordentlich gefordert.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum11. Juli 2017
ISBN9783744860857
Pit! Weiße Frau: Pits spannende Abenteuer
Autor

Pit Boston

Angefangen mit Gedichten und schließlich Gedichtbänden, entstanden viele Veröffentlichungen von Fantasy-Literatur. Und dann -endlich- kam Sunny aus Hollywood! Dieser kleine und doch schon so erwachsene Junge erlebt die verrücktesten Abenteuer in seiner fantastischen Heimat Amerika. Dabei gelingt es ihm immer wieder, mit viel Witz und Mut die verrücktesten Abenteuer zu bestehen. Er ist nicht allein und liebt seine Familie und alle Menschen in seiner wundervollen Stadt Los Angeles. Das ist auch mein Lebensmotto: Ein bisschen "Kind sein" bewahren, verrückt bleiben, mit Menschen reden, die Welt lieben und den Frieden bewahren. Ja, das ist es, worauf es ankommt: Unsere Freiheit -als wichtigstes Gut- zu bewahren! Auf alle Fälle arbeite ich an immer neuen spannenden Geschichten für unseren aufgeweckten Sunny, an Gedichten aus dem Leben. Und ich bleibe für alle -fantastischen- Neuigkeiten offen. Ach ja, noch ein Motto von mir: Mit einem tollen Song im Ohr gelingt fast alles!

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    Buchvorschau

    Pit! Weiße Frau - Pit Boston

    Design & Layout: Pit Boston

    Alle Stories sind frei erfunden

    Inhaltsverzeichnis

    Im Casino

    Die Suppe

    Die Quietschente

    Taxifahrt

    Der Wettkampf

    Ort des Grauens

    Funkspruch

    Die Uhr

    Im Schnee

    Die Idee

    Der Wunsch

    Das Licht der Sterne

    Das Himmelsgeschenk

    Die alte Flagge

    Der Pfarrer

    Die „Weiße Frau"

    Die Erfindung

    Der Krater

    Der König

    In Dubai

    Der Geist von Wang Dong

    Leuchtreklame

    Pits Großvater

    Eier mit Schinken

    Die Hymne

    Der Tempel

    Der fremde Junge

    Der Geist vom Theater

    Der fliegende Bus

    Im Casino

    Als die Schule vorbei war, liefen Pit und Joe aus Holiday über den Holiday-Boulevard und wollten zu einer Eisdiele, um sich eine richtig kühle Erfrischung zu gönnen.

    Es war ein wirklich heißer Tag und die beiden mussten ihre Fahrräder schieben, weil das Fahren einfach viel zu anstrengend war. Auf dem Weg entdeckten sie ein schmuckes Gebäude, welches ihnen bisher noch gar nicht aufgefallen war. Es war ein kleines Spielcasino und musste wohl gerade erst fertig gestellt sein, dass sie es bisher noch nicht bemerkt hatten. Auch konnten sie keinerlei Menschen sehen, die in das Casino gingen. Pit wollte dennoch hineingehen, um sich dort ein wenig umzusehen. Schließlich war er noch nie in solch einem Haus. Doch Joe hatte seine Bedenken. Er wusste, dass Kinder eigentlich keinerlei Zutritt in ein solches Etablissement hatten. Pit jedoch schritt mutig durch den Eingang und niemand hielt ihn dabei auf. Schnell lief ihm Joe hinterher und als die beiden durch die breite, mit kostbaren roten Teppichen ausgelegte Vorhalle schritten, kam ihnen niemand entgegen, der sie um ihren Ausweis bat. Durch einen riesigen, marmornen Eingang gelangten sie in die monströse Spielhalle. Überall hingen goldenen Kronleuchter und in den Nischen, in welchen die Spieltische standen, hatte man goldene Tischlampen aufgestellt. Allerdings war es ganz seltsam, denn nur ein einziger Spieltisch war besetzt. Hinter dem Tisch stand ein schwarz gekleideter Mann und lächelte die beiden Neuankömmlinge an. Er bat sie zu sich und fragte sie, ob sie wohl ein Spielchen wagen würden. Pit wunderte sich sehr, erkundigte sich, ob in diesem Hause tatsächlich auch Kinder spielen dürften. Der Mann, der Marco genannt werden wollte, meinte, dass hier jeder nur gewinnen könnte und Kinder nur einen einzigen Dollar einsetzen bräuchten. Joe fand das Klasse und animierte seinen Freund, einfach einmal auszuprobieren, ob das alles auch stimmte. Die beiden Jungen nahmen am Spieltisch Platz und setzten genau einen Dollar. Marco nahm das Geld und Pit setzte es auf die rote Dreizehn. Schon kullerte die Kugel und das Roulette drehte sich ohne Unterlass. Immer langsamer wurde die Kugel und plötzlich sprang sie genau auf die rote Dreizehn.

    Ja, und Pit hatte gewonnen! Gleich hundert Dollar war sein famoser Gewinn. Die beiden Jungen konnten es nicht glauben, und setzten gleich noch einmal, diesmal auf die Schwarz-Sieben.

    Allerdings brauchten sie nun kein Geld mehr einzusetzen. Wenn sie gewannen, dann würden sie diesmal zweihundert Dollar erhalten, wenn sie verloren, brauchten sie nichts von ihrem vorherigen Gewinn herzugeben. Wieder drehte der Spielmeister das Roulette und wieder gewannen die beiden, die Kugel fiel in die schwarze Sieben.

    So etwas konnte es doch gar nicht geben. Ging hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu?

    Marco lächelte und machte den beiden Mut, vielleicht noch ein letztes Spielchen zu wagen. Und die beiden Jungen spielten weiter, setzten diesmal auf die Rot-Drei. Und erneut rollte die Kugel und fiel wahrhaftig auf die rote Drei. Dass sie solch ein großes Glück hatten, konnten die beiden wahrlich nicht begreifen. Sie hatten tatsächlich fünfhundert Dollar gewonnen. Pit schaute auf die Uhr und meinte erschrocken, dass sie nun schnellstens heimmüssten. Seine Mami würde sicher nicht erfreut sein, wenn er erst gegen Abend heimkommen würde, obwohl die Schule bereits am Nachmittag aus war. Joe verstand das, hätte allerdings gern noch weitergespielt. Aber auch sein Papa würde ganz sicher schon auf ihn warten. Die beiden verabschiedeten sich von Marco und wunderten sich, dass noch immer niemand in das Casino gekommen war. Alle Räume, an denen sie vorüber liefen, waren leer.

    Schnell verließen sie die Einrichtung und radelten nach Hause. Daheim erzählte Pit seiner Mami sofort von dem unglaublichen Erlebnis. Als er aber seinen Gewinnanteil, in Höhe von zweihundertfünfzig Dollar auf den Tisch legte, lächelte seine Mami gar nicht mehr. Sie war schlichtweg nicht damit einverstanden, dass ihr Sohn in einem Casino um Geld spielen durfte. Und sie wollte sofort in die Stadt, um den Casinobetreiber zur Rede zu stellen. Außerdem wollte sie das Geld zurückbringen, denn so viel Geld konnte ein Kind unmöglich erspielt haben. Nur widerwillig zog sich Pit seine Jacke über und folgte den strickten Anweisungen seiner Mami. Genauso erging es auch seinem Freund Joe. Auch sein Papa fand es ganz und gar nicht lustig, dass sein Sohn mit so viel Geld nach Hause kam. Und auch er wollte in die Stadt, um das Geld zurück zu bringen. Als sie sich auf dem Holiday-Boulevard trafen, liefen sie gemeinsam los, um nach dem Casino zu suchen. Sie suchten beinahe den gesamten Holiday-Boulevard ab, doch von dem Casino fehlte jede Spur. Pit konnte das nicht verstehen. Denn am Nachmittag war das Casino doch noch da. Joe fragte Passanten und sein Papa ging noch einmal genau die Häuserzeilen ab.

    Plötzlich rief Pits Mami: „Kommt mal her! Hier muss es sein! Die drei rannten zur Mami zurück und wunderten sich sehr. Denn das vermeintliche Casino war eine verfallene Ruine, in der es wohl mal gebrannt haben musste. Über dem Eingang waren noch die Überreste des Schriftzuges „Casino zu lesen. „War das dieses Gebäude", erkundigte sich die Mami bei ihrem Sohn.

    Irgendwie schien es ja eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Casino zu haben, in welchem die beiden am Nachmittag waren. Und es war auch das einzige Casino weit und breit, aber diese verfallene Ruine? Am Nachmittag war es noch nagelneu und sah ziemlich vornehm aus. Joe lief die Stufen nach oben und betrat das verlassene Gemäuer.

    Überall roch es muffig und von der Decke tropfte Wasser herab. Das musste tatsächlich jenes Casino sein, denn von der Raumaufteilung her, war es genauso, wie sie es noch in Erinnerung hatten.

    Die lange breite Vorhalle, der riesige Eingang zur Spielhalle, dort entdeckten die beiden Jungen schließlich auch die Nischen, in welchen vor Kurzem noch die Spieltische standen. In einer der Nischen war sogar noch der Rest eines verkohlten Spieltisches erhalten geblieben. Pit rannte dorthin, um sich den Tisch genauer anzusehen. Das musste genau der Tisch gewesen sein, auf welchem das Roulettespiel stand. Und nun erkannte ihn auch Joe. Genau hier war es, das wusste er genau! Aber wieso war plötzlich alles so verfallen? Was ging in diesem alten Gemäuer nur vor? Da entdeckte die Mami eine alte zerrissene Zeitung auf dem Fußboden. Sie hob die Zeitung auf und drehte sie mehrmals in ihren Händen. Dann schien sie etwas Lesbares gefunden zu haben. Auch ein vergilbtes Foto war zu sehen.

    „Das ist doch Marco, rief Joe. Und Pit glaubte, das Roulettespiel neben Marco genau zu erkennen. Unter dem Foto stand ein Text und Pit las ihn laut vor: „Casino bis auf die Grundmauern abgebrannt! Der Besitzer Marco Chandler kam dabei ums Leben. Sein letzter Gewinn, den er auszahlte, waren fünfhundert Dollar, die er einem Kind aushändigte, dessen Eltern gespielt hatten. Pit konnte nicht glauben, was er da las.

    Doch als er das Datum des Brandes las, stutzte er. Es war der 13. 7. 03, genau die Zahlen, die sie am Nachmittag gesetzt hatten…

    Die Suppe

    Seit Tagen hatte der kleine Pit aus Holiday Magenschmerzen und konnte einfach nichts mehr essen. Seine Mami bekam schon Angst, ihr Sohn könnte sich irgendeine schwere Erkrankung eingehandelt haben. Doch der Arzt konnte nichts dergleichen feststellen.

    Stattdessen erkundigte er sich bei Pit, ob der eventuell große Sorgen habe und deswegen nichts mehr essen konnte. Pit wusste es nicht, konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es so sein sollte. Und so blieb er eben erst einmal einige Tage daheim, um herauszufinden, woran es lag. Die Mami flößte ihm literweise Hühnerbrühe ein und gab ihm leichte Kost. Doch all das half nichts. Pit hatte einfach keinen Appetit mehr. Eines Morgens weckte ihn die Mami schon ziemlich früh und wollte mit ihm spazieren gehen. Die frische Morgenluft und der unbeschwerte neue Tag wirkten manchmal Wunder.

    Die beiden liefen los und Pit fühlte sich einfach wunderbar. Nur der Appetit, der wollte sich nicht einstellen. Traurig lief die Mami neben ihm her und wusste nicht, was sie noch tun sollte.

    Schließlich gingen sie wieder heim, aber Pit wollte noch ein wenig an der Luft bleiben. Er hatte auf einmal große Lust, noch ein wenig durch den nahen Wald zu spazieren. Die Mami meinte, dass er gegen Mittag wieder daheim sein sollte.

    „Mach ich", rief Pit und rannte los. Als er durch das Wäldchen lief, kam ihm plötzlich eine alte Frau entgegen. Sie humpelte ein wenig und hielt sich an einem Gehstock fest. Immer wieder stolperte sie über die hervorstehenden Baumwurzeln und Pit ging ein wenig zur Seite, um ihr nicht den Weg zu versperren. Er wollte sie schon fragen, ob er ihr helfen könnte, da blieb sie unverrichteter Dinge stehen und sprach mit zittriger Stimme: „Na Junge, so allein des Weges?

    Warum bist Du denn nicht in der Schule? Pit war ein wenig verlegen und wusste im ersten Moment gar nicht, was er antworten sollte. Doch dann lächelte er und meinte: „Ja, ich muss ein paar Tage daheimbleiben, weil ich andauernd Bauchschmerzen habe und nichts essen kann. Die Alte musterte den Jungen von oben bis unten und schüttelte dann ihren Kopf. Schließlich sagte sie: „So wie Du aussiehst, könntest Du ein ganzes Huhn vertragen. Warum also solltest Du nichts essen können? Hast Du Sorgen? Pit zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, rief er dann und setzte sich auf einen Baumstumpf. Die Alte setzte sich neben ihn und kicherte. „Ach, wenn Du keine Sorgen hast, dann kannst Du auch essen. Aber manchmal liegt uns etwas schwer im Magen, was wir zuerst gar nicht so ernst nehmen. Doch es belastet uns und macht uns große Bauchschmerzen. Da ist es gut, wenn wir uns auf unsere innere Kraft besinnen. Pit starrte die Alte verdutzt an. Er hatte sich doch stets auf seine inneren Kräfte besonnen. Und welche Probleme sollte er schon haben, von denen er nichts wusste? War es sein Papa, der nicht bei ihm war oder die Schule vielleicht? Er konnte sich das nicht erklären, aber er fühlte irgendwie schwach. Die Alte schaute zum Himmel empor und dann zu Pit. Schließlich sagte sie: „Tja, das ist ja das Problem. Wir sind manchmal schwach und wissen nicht wieso. Aber tröste Dich Junge, das geht jedem Menschen so. Man kann eben nicht immer stark sein, so etwas gibt es einfach nicht. Nur müssen wir schnell wiedersehen, dass wir unsere inneren Kräfte mobilisieren, damit wir wieder stark sind und unser Leben meistern, welches uns Gott gegeben hat. Pit wusste das nur zu gut und er fragte die Alte, wie er das tun könnte. Die Alte lachte kurz und sagte dann: „Du musst Dir eine Suppe kochen. Eine Suppe aus alledem, was Dir am Herzen liegt. Dabei sollst Du kein Tier schlachten, nein, besinne Dich auf Dich und auf Deine innere Kraft. Dann wirst Du wissen, was in die Suppe kommt! Am besten ist, Du nimmst einen alten Topf, der Euch immer gut genug war.

    Dann füllst Du ihn mit Deinen heißen Tränen und mit Deinem Kummer, der Dich bewegt. Als Beilage verwendest Du Deine Träume, die Du mit hineingibst. Und wenn Du die Suppe abschmecken willst, gebe das hinein, was Dir sonst noch am allerliebsten ist. Hast Du alles im Topf, dann rühre einmal kräftig um, dann esse die Suppe mit dem Menschen, der Dir am liebsten ist. Und Du wirst es spüren, dass es Dir gleich wieder bessergeht. Aber bedenke, dass Du bei alledem, was Du da anrührst, Deine Augen geschlossen hältst, sonst funktioniert es nicht!" Dann meinte die Alte noch, dass sie nun weitergehen müsste. Umständlich zupfte sie sich ihre Kleider zurecht und humpelte davon. Schließlich verschwand sie zwischen den Bäumen und Pit hatte noch so viele Fragen. Wie sollte er das alles in den einen Topf bekommen? Und was wäre, wenn er etwas vergessen würde? Er wollte der Alten nachlaufen, doch er sah sie nirgends mehr.

    Doch aus der Ferne vernahm er eine leise Stimme: „Du wirst allein wissen, was richtig ist. Vertrau nur immer auf Dich selbst, dann geht’s auch!" Und Pit spürte, dass er es schaffen könnte. Er wollte sofort nach Hause, um die Suppe anzurühren. Die Mami wartete schon auf ihren Sohn und fragte ihn, was sie ihm zu essen zubereiten könnte. Pit wollte aber an diesem Tag sein eigenes Rezept ausprobieren. Er bat die Mami, im Wohnzimmer auf ihn zu warten. Er würde sie dann schon rufen, wenn er alles fertig hatte. Die Mami wunderte sich über den ungekannten Tatendrang ihres Sohnes. Ging es ihm nicht eigentlich viel zu schlecht? Und hatte er nicht fürchterliche Bauchschmerzen? Egal, sie setzte sich ins Wohnzimmer und schaute sich eine Illustrierte an. Unterdessen holte Pit den alten Suppentopf hervor, den die Mami einst von der Großmutter geschenkt bekam. Der Topf war schon ziemlich arg ramponiert und sah auch gar nicht mehr schön aus. Aber die Mami hatte schon mit ihm gekocht und für Pits Suppe musste er ausreichen!

    Plötzlich kamen Pit die Erinnerungen an damals und drohten ihn zu übermannen. Er hielt den alten Topf in der Hand und schloss seine Augen.

    In Gedanken sah er die Großmutter, wie sie den alten Topf von ihrem bisschen Geld gekauft hatte. Sie hatte damals all seine Lieblingsgerichte in dem Topf gekocht. Und es hatte immer geschmeckt. Pit spürte, wie ihm dicke Tränen über die Wangen rollten. All diese Tränen tropften in den alten Topf hinein. Er weinte und weinte und irgendwann hatte sich der Topf bis zur Hälfte gefüllt. Pit wollte sich die Augen wischen, doch da fielen ihm die Worte der alten Frau ein: Halte bei allem, was Du kochst, stets die Augen geschlossen. Und er presste die Augenlieder ganz fest zusammen. Plötzlich sah er all seine großen Träume vor sich. Er sah seine Holiday-Sterne und all die vielen guten Taten, die er bereits geleistet hatte. Damals hatte er einem kleinen Mädchen das Leben gerettet und war immer für die anderen da. Und er liebte seine Mami so sehr, dass er es kaum beschreiben konnte. Noch immer hielt er seine Augen geschlossen und er tastete nach einem Rührgerät. Er fand einen Rührlöffel, den die Mami immer beim Kochen verwendet hatte. Er hielt den Löffel fest in seinen Händen und drückte ihn ganz fest an sein Herz.

    Er wollte sich bedanken, dass seine liebe Mami stets die köstlichsten Speisen gezaubert hatte, ganz ohne Murren und so, als wäre das die normalste Sache der Welt. Und er sprach ein leises „Danke" zu dem Kochlöffel, bevor er damit die Suppe umrührte. Nun brauchte er die Suppe nur noch abzuschmecken. Dazu zog er einen kleinen Holiday-Stern, den er immer bei sich trug aus seiner Hosentasche. Er legte ihn in den Topf und rührte emsig weiter. Sollte die Suppe nun fertig sein? Ob er seine Augen wieder öffnen durfte? Er hatte noch ein altes Foto von seinem Papa in der Hosentasche und auch das gab er in die Suppe.

    Er liebte seinen Papa nämlich sehr, auch, wenn der im Himmel war und nicht bei ihm sein konnte. Noch einmal atmete er tief ein und öffnete dann seine Augen. Vor ihm brodelte es in dem kleinen alten Topf. Und er wunderte sich, denn er hatte den Topf gar nicht auf den Herd gestellt.

    Mit dem Kochlöffel probierte er ein wenig von der Suppe. Sie schmeckte tatsächlich wunderbar und war wirklich sehr gut gewürzt. Er deckte den Tisch und rief schließlich seine Mami in die Küche.

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