eBook115 Seiten1 Stunde
Die Malerei als Zeichensystem: Eine semiotische Analyse von drei Werken Caravaggios
Von Lejla Halilović
Bewertung: 0 von 5 Sternen
()
Über dieses E-Book
Zum vorliegenden Untersuchungsgegenstand gehören bildnerische Texte, denen gewisse sprachliche Texte zugrunde liegen. Es soll festgestellt werden, inwiefern ein Bild als Zeichen gesehen werden kann, aus welchen Unterelementen sich dieses Zeichen zusammensetzt und wie diese wiederum gedeutet werden. Als Vorgehensweise habe ich ein eigenständiges Modell ausgearbeitet. Ziel ist es zu zeigen, wie Bild- und Textstrukturen funktionieren, wie Zeichensysteme zusammenspielen und wiederum neue Systeme bilden. Die "richtige" Erfassung und Auslegung von Systemen, Symbolen und Zeichen ermöglicht ein besseres Verständnis des vorliegenden Textes, der Botschaft des Bildes.
Das Wort "Text" bedeutet so viel wie Geflecht, metaphorisch ist es der inhaltliche und strukturelle Zusammenhang der Rede. Aus linguistischer Sicht stellt also auch ein Gemälde einen Text dar, denn die Begriffe von Textkohäsion und Textkohärenz sind auch auf ein Bild anwendbar. Wenn ein Bild ein Text ist, so können seine Unterelemente analog zu den Unterelementen des geschriebenen Textes gesehen werden. Um die meiner Meinung nach vorhandene visuelle Syntax zu bestätigen, bediene ich mich der exakten Wissenschaften: der Mathematik und der Geometrie. Die Mathematik wird von vielen nicht als Sprache wahrgenommen. Grundkonzepte der mathematischen Sprache sind uns aber bei einfacher Formulierung durchaus auch in anderen Fächern geläufig: größer-kleiner-gleich, absorbieren-reflektieren-Änderung der Reflexionsrichtung und differenzieren-integrieren, also zerlegen und zusammenfassen. Wir brauchen für diese Art von Kommunikation noch ein zweites System, das Sender als auch Empfänger identisch sehen und dieses bietet die Geometrie, das Visuelle also.
Um Kulturwissenschaft zu betreiben muss man wörtlich nach dem verbindenden Motiv zwischen Kultur und Wissenschaft, oder auch Kunst und Wissenschaft suchen. In der Absicht, das menschliche Sein durch Kunst zu erfassen begegnen einander genau diese Disziplinen. Der Mensch wird davon getrieben, Sinn zu schaffen. Ebenso wird er getrieben davon, Dinge, die er nicht hören kann, hörbar zu machen, Dinge, die er nicht fühlen kann, zu materialisieren, und Dinge, die er nicht sehen kann, sichtbar zu machen. Das letzte Bestreben bringt meine Studie auf den Punkt, nämlich das "Evidente" zu suchen. Ich untersuche Bilder, um sie auf kultureller Ebene sichtbar zu machen, indem ich das Werk, den Produzenten und den Rezipienten in ihren persönlichen Kontext einbette und die daraus resultierenden Ergebnisse nochmals in den historischen und soziokulturellen Kontext setze. Ich versuche somit den Kulturtransport gewisser semiotischer Produkte zu decodieren und gleichzeitig durch die Anwendung unterschiedlicher Disziplinen ein Dechiffrieren aus verschiedenen Perspektiven zu ermöglichen, um neue Erkenntnisse daraus zu schöpfen. Der interdisziplinäre Ansatz zwischen Wissenschaft und Kunst im Bestreben einer Kulturanalyse zieht sich dementsprechend wie ein roter Faden durch meine Studie.
Wissenschaft ist für mich ein pulsierender Vorgang, ein Einatmen und Ausatmen, nicht das Auswendiglernen von Theorien und vorgegebenen Schablonen. Aus diesem Grund habe ich mich auch für eine für manche gewöhnungsbedürftige Herangehensweise entschieden, nämlich etwas ungewöhnliche Methoden auszuprobieren. Dieses Wagnis führte allerdings zu neuen Möglichkeiten, sodass ich behaupten kann, ein innovatives Thema, beziehungsweise eine innovative Annäherung an ein Thema entwickelt zu haben.
Das Wort "Text" bedeutet so viel wie Geflecht, metaphorisch ist es der inhaltliche und strukturelle Zusammenhang der Rede. Aus linguistischer Sicht stellt also auch ein Gemälde einen Text dar, denn die Begriffe von Textkohäsion und Textkohärenz sind auch auf ein Bild anwendbar. Wenn ein Bild ein Text ist, so können seine Unterelemente analog zu den Unterelementen des geschriebenen Textes gesehen werden. Um die meiner Meinung nach vorhandene visuelle Syntax zu bestätigen, bediene ich mich der exakten Wissenschaften: der Mathematik und der Geometrie. Die Mathematik wird von vielen nicht als Sprache wahrgenommen. Grundkonzepte der mathematischen Sprache sind uns aber bei einfacher Formulierung durchaus auch in anderen Fächern geläufig: größer-kleiner-gleich, absorbieren-reflektieren-Änderung der Reflexionsrichtung und differenzieren-integrieren, also zerlegen und zusammenfassen. Wir brauchen für diese Art von Kommunikation noch ein zweites System, das Sender als auch Empfänger identisch sehen und dieses bietet die Geometrie, das Visuelle also.
Um Kulturwissenschaft zu betreiben muss man wörtlich nach dem verbindenden Motiv zwischen Kultur und Wissenschaft, oder auch Kunst und Wissenschaft suchen. In der Absicht, das menschliche Sein durch Kunst zu erfassen begegnen einander genau diese Disziplinen. Der Mensch wird davon getrieben, Sinn zu schaffen. Ebenso wird er getrieben davon, Dinge, die er nicht hören kann, hörbar zu machen, Dinge, die er nicht fühlen kann, zu materialisieren, und Dinge, die er nicht sehen kann, sichtbar zu machen. Das letzte Bestreben bringt meine Studie auf den Punkt, nämlich das "Evidente" zu suchen. Ich untersuche Bilder, um sie auf kultureller Ebene sichtbar zu machen, indem ich das Werk, den Produzenten und den Rezipienten in ihren persönlichen Kontext einbette und die daraus resultierenden Ergebnisse nochmals in den historischen und soziokulturellen Kontext setze. Ich versuche somit den Kulturtransport gewisser semiotischer Produkte zu decodieren und gleichzeitig durch die Anwendung unterschiedlicher Disziplinen ein Dechiffrieren aus verschiedenen Perspektiven zu ermöglichen, um neue Erkenntnisse daraus zu schöpfen. Der interdisziplinäre Ansatz zwischen Wissenschaft und Kunst im Bestreben einer Kulturanalyse zieht sich dementsprechend wie ein roter Faden durch meine Studie.
Wissenschaft ist für mich ein pulsierender Vorgang, ein Einatmen und Ausatmen, nicht das Auswendiglernen von Theorien und vorgegebenen Schablonen. Aus diesem Grund habe ich mich auch für eine für manche gewöhnungsbedürftige Herangehensweise entschieden, nämlich etwas ungewöhnliche Methoden auszuprobieren. Dieses Wagnis führte allerdings zu neuen Möglichkeiten, sodass ich behaupten kann, ein innovatives Thema, beziehungsweise eine innovative Annäherung an ein Thema entwickelt zu haben.
Ähnlich wie Die Malerei als Zeichensystem
Ähnliche E-Books
Die Philosophie der Oberfläche: Medien- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Äußerlichkeiten und ihre tiefere Bedeutung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanz der Quanten: Die Welt, der Geist und die Matrix der Schöpfung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZsuzsa Bánks Beziehungssemantiken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach . . .: Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungena tempo - Das Lebensmagazin: Dezember 2020 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerspektivismus: Neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Geruch von Wind: Wörterbuch ohne Wörter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRuinen-Ästhetik: Über die Spuren der Zeit im Raum der Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEssays - Aus Inspiration & Transpiration Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Himmelsblau lastet auf meinen Lidern: Ein trotziges Trostbüchlein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Formen des Vergessens Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Handbuch zur Lage: 2020 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Diktatur der Angepassten: Texte zur kritischen Theorie der Popkultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bin ich, wenn ich vor dem Bildschirm bin?: Liturgisch-ästhetische Untersuchungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas hinzutretende Dritte: Über das Somatische in der Bildungstheorie Theodor W. Adornos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÄsthetik des Fadens: Zur Medialisierung eines Materials in der Avantgardekunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWege eines Wanderers im Morgengrauen: Auf den Spuren Gotthard Günthers in transklassischen Denk-Landschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRufe in die Wüste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeinsentdeckungen, Seinsverdeckungen: Eine literaturphilosophische Untersuchung zu den Vorsokratikern, Platon, Nietzsche und Heidegger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Physiker und eine Philosophin spielen mit der Zeit: Mit einem Vorwort von Karlheinz Geißler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weg zu mir selbst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPostmoderne Bildparodien: Sigmar Polke und das Potential parodistischer Interventionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenken in Strukturen und seine Geschichte: Von der Kraft des mathematischen Beweises Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKontrastive Linguistik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schüler und sein Denker: Eine philosophische Begegnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIdentität im Zeitalter des Chamäleons: Flexibel sein und Farbe bekennen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Motiv: Motive erkennen und kreativ fotografieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜberleben des Phänomens im Symbolischen: Studien zur sprachphänomenologischen Kulturwissenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZäune vermitteln gesteckte Grenzen: und andere Kolumnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSignaturen der Erinnerung: Über die Arbeit am Archiv Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Populärkultur & Medienwissenschaft für Sie
Auf dem Weg zu einer Neuen Aufklärung: Ein Plädoyer für zukunftsorientierte Geisteswissenschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenALIEN-HYBRIDEN! Sie sind mitten unter uns: Der Plan der Außerirdischen, die Menschheit zu unterwerfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSexualität - Geschlecht - Affekt: Sexuelle Scripts als Palimpsest in literarischen Erzähltexten und zeitgenössischen theoretischen Debatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrühe Neuzeit im Videospiel: Geschichtswissenschaftliche Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedien der Forensik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMonster: Zu Körperlichkeit und Medialität im modernen Horrorfilm Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Dramaturgien: Zwischen Monomythos, Storyworld und Serienboom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrategien ›kultureller Kannibalisierung‹: Postkoloniale Repräsentationen vom brasilianischen Modernismo zum Cinema Novo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEchokammer: Soziale Kommunikation unserer digitalen Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man einen verdammt guten Thriller schreibt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnscharfe Grenzen: Perspektiven der Kultursoziologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFilmgeschichte als Krisengeschichte: Schnitte und Spuren durch den deutschen Film Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenYasujirō Ozu und die Ästhetik seiner Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChatGPT und andere »Quatschmaschinen«: Gespräche mit Künstlicher Intelligenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInternet der Dinge: Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom imaginären Leben in der Spätmoderne: Wie technische Bilder die Realität beeinflussen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPOP: Kultur und Kritik (Jg. 4, 1/2015) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenModezeitschrift und Zuschneidewerk: Das Schnittmusterjournal "Frohne Modelle" in Schötmar (Lippe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerformativität: Eine Einführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBestseller in der Weimarer Republik 1925-1930 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGames | Game Design | Game Studies: Eine Einführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPropaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlagsratgeber Lektorat: Registererstellung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlichkeit: Zur Vergänglichkeit und Begrenztheit von Mensch, Natur und Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenschön normal: Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHexen - Schamaninnen Europas Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Musik/Medien/Kunst: Wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKritische Theorie heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKünstliche Intelligenz in Nachrichtenredaktionen: Begriffe, Systematisierung, Fallbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Die Malerei als Zeichensystem
Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Malerei als Zeichensystem - Lejla Halilović
Gefällt Ihnen die Vorschau?
Seite 1 von 1