Perspektivismus: Neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik
Von Hartmut von Sass
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Buchvorschau
Perspektivismus - Hartmut von Sass
95.
I.
Standortgebundenheit.
Zum epistemischen Perspektivismus
»Man erwäge, ob Jemand einen guten Willen zur Erkenntniss der moralischen Dinge hat, der von vornherein durch den Glauben an die Unbegreiflichkeit dieser Dinge sich beseligt fühlt! Einer, der noch ehrlich an Erleuchtungen von Oben, an Magie und Geistererscheinungen und die metaphysische Hässlichkeit der Kröte glaubt!«
(Nietzsche, Morgenröthe § 142)
Friedrich Nietzsches sogenannter Perspektivismus wird häufig als zentraler Bestandteil seiner Philosophie betrachtet. Dabei wird der Perspektivismus vorwiegend als eine epistemologische, d. h. Erkenntnis, Wissen und Wahrheit betreffende These angesehen. Dieser die Diskussion dominierenden epistemologischen Deutung des Perspektivismus bei Nietzsche soll eine psychobiologische Deutung entgegengesetzt werden.¹ Für Nietzsche, so möchte ich zeigen, sind nicht die Erkenntnis oder gar die Wahrheit perspektivisch, vielmehr gibt es perspektivische Bewertungen, Bewegungen und Repräsentationen, die Lebewesen für das Erkennen nutzbar machen.²
1. Sehen als vieldeutiges Paradigma für EDP
³
Eine häufig angeführte Stelle zur Unterstützung der EDP findet sich im zwölften Aphorismus der dritten Abhandlung von Zur Genealogie der Moral (1887): »Es giebt nur ein perspektivisches Sehen, nur ein perspektivisches ›Erkennen‹.«⁴ Nimmt man diese Passage beim Wort, so argumentiert Nietzsche in etwa folgendermaßen: Sehen ist das korrekte Modell für Erkennen; alles Sehen ist perspektivisch; alles Erkennen ist perspektivisch. Der Ausdruck ›sehen‹ ist freilich zweideutig, weil man ihn sowohl transitiv als auch intransitiv benutzen kann. So kann man einfach feststellen, dass man in der Lage ist zu sehen, auch wenn es stockdunkel und nichts sichtbar ist; demgegenüber kann man auch darauf hinweisen, dass man etwas sieht. Gemeint ist offenbar der transitive Gebrauch von Sehen, das reine Vermögen des Sehens – der intransitive Gebrauch – scheint an dieser Stelle (noch) nicht relevant zu sein. Deshalb lautet das Argument für den Perspektivismus wie