Der Geruch von Wind: Wörterbuch ohne Wörter
Von Joanna Lisiak
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Über dieses E-Book
Rund tausend Wörter findet man in diesem mal witzigem, mal melancholischen, mal nachdenklichen Wörterbuch - ohne Wörter.
Spielerisch geht die Autorin Joanna Lisiak auf Erkundungssuche. Sie stellt Fragen, beantwortet sie durch einen Vorschlag, eine Einladung. Es ist an der LeserIn/am Leser in diesem Buch Antworten zu finden. Weil es im weitesten Sinn nicht nur um die fehlenden Wörter geht, die vielleicht schon immer da waren oder bald sein werden, sondern weil das Buch unzählige, ungeschriebene Geschichten birgt; nämlich die derer, die darin lesen und sich darin finden mögen.
Joanna Lisiak
Joanna Lisiak ist in Polen geboren und lebt seit ihrem zehnten Lebensjahr in der Schweiz. Zahlreiche eigene Buchpublikationen im Bereich Lyrik und Kurzprosa. Sie schreibt auch dramatische Texte sowie Hörspiele. Nebst ihrer literarischen Arbeit ist sie Jazzsängerin. Mitglied u.a. von AdS, Autoren der Schweiz und P.E.N., International Poets, Essayists, Novelists.
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Rezensionen für Der Geruch von Wind
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Buchvorschau
Der Geruch von Wind - Joanna Lisiak
Aber Einweihung ist alles. «Schön ist es», sagen die Astronomen von Sternbildern; «dieses hier ist besonders schön.» Es sind Lichtpunkte, irgendwie verstreut. Auch ich habe, nach einigen Studien, irgendwelches Sternbild über die Maßen «schön» gefunden, dann aber auch – einzelne Sterne! Was aber ist ein Stern für unser äußeres Auges anderes als ein flimmernder Lichtpunkt, etwas mehr oder weniger klein, mit der Andeutung eines Farbtones? Wie kann man da von Schönheit reden – wie «Schönheit» gegenüber einem Bild, einem Mädchen, einem Antlitz gebraucht wird? Ich habe Betelgeuze angeblickt mit seltsamen Schauern: du also bist sie, selber, sie, die so gewaltig ist, mit hundertmal größerem Durchmesser als die Sonne, einer Million Mal so viel Rauminhalt, Stern der Kategorie M, mit nur dreitausend Grad Oberflächentemperatur, «rote Riesin»…: So still, rötlich, da oben, du!
Was aber ist für den, der diese paar Kenntnisse nicht hat, dieser Anblick? Was kann ihm ein Stern, gerade dieser Stern bedeuten? – Einweihung ist alles.
Ludwig Hohl
Zum Wörterbuch ohne Wörter
Was man benennen kann, kann man mit anderen teilen. Und teilt man es, wertschätzt man das Benannte gleich nochmals. Das Teilen ist Austausch und bewirkt, dass wir kommunizieren, uns, den anderen dadurch spüren, uns selbst und den anderen besser verstehen. Auf dieser Ebene sind wir mehr als die primär existierenden Wesen. Es ist ein Bedürfnis des Menschen etwas, das außerhalb von ihm ist an sich heranzuholen, es mittels der Benennung mit sich selbst zu verbinden. Die Sprache schafft Ordnung, schält Schichten heraus, vom dem, was sichtbar oder unsichtbar ist. Die Sprache ist Bindeglied, ja Kultur. Wenn wir an einem Baum vorbeigehen und dem anderen nicht sagen, dass wir den Baum als solchen sehen, wird der Baum für sich ein Baum bleiben. Sagt einer aber Baum und der andere antwortet damit, dass es eine Linde ist, dazu eine kraftvolle, formschöne, kann das Gespräch weitergehen; über den Wuchs der Äste, die halbgeöffneten Knospen, die Tiere, die in diesem Baum leben, darüber wie der Baum in der Landschaft steht. Das Gespräch kann über das Sichtbare, über das originär Vordergründige, hinausgehen. Wir können über das, was da ist, ins Wie, ins Warum hinübergehen, in die Tiefen gelangen, erkunden, was das Gefundene in uns auslöst. Wir können dabei anders zu uns selbst und zueinander finden, die Wirklichkeit bewusst wahrnehmen und sie zu anderen Wirklichkeiten formen.
Dieser Behauptung gegenüber steht die Aussage, dass die Sprache unzählige Fallstricke in sich birgt. Das ausgesprochene Wort kann zum Missverständnis führen, das innere Begreifen, das nach mehr Entfaltung ruft, zu früh verhindern. Das klare Wort vermittelt, dass etwas logisch, eindeutig ist und somit abgeschlossen, starr. Zu benennen, kann bedeuten allzu rasch zu schubladisieren, Stigmata zu schaffen. Die Bewahrung der Vieldeutigkeit kann in Gefahr geraten, wenn die Benennung zur Wahrheit erklärt wird. Das Wort vermag zum Stocken zu bringen, selbst dann, wenn es sich neutral gibt. Doch der Kultivierte fragt nach, hinterfragt, fügt hinzu, gibt seine Meinung preis, drückt seine Empfindung aus. Daher gilt es wohl hier wie sonst auch die richtige Balance zu schaffen. Nämlich das eine zuzulassen, ohne das andere auszublenden. Es geht darum wach, in Bewegung zu bleiben.
Auf Was wäre wenn?
, das dieses Buch als Frage stellt, ergibt sich eine Unzahl an Fragen und Gedankenspielen: Möchte man lieber in einem Land leben, das in der Praxis mit siebzig, siebenhundert oder siebentausend Wörtern verfährt? Angenommen, wir sind in einem Land, das unzählig viele Wörter kennt und auslebt und darunter eben solche, deren Hauptmerkmal die Mehrdeutigkeit ist. Wie würden ein solches Vokabular-Volumen und Sprache die Menschen herausfordern und wie prägen? Wären die Perspektiven der Einzelnen instabil oder gefestigt? Wie würden wir argumentieren,