Lenis Märchen: Eine Geschichte zur Ermutigung
Von Joanna Lisiak
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Über dieses E-Book
Das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben und eignet sich für alle, die mit einem Krankheitsbefund konfrontiert werden, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Lenis Märchen ist gedacht für Jung und Alt, für Betroffene und diejenigen, die die Erkrankten begleiten. Vor allem für die, die in dieser Krise Wege suchen, um kraftvoll durch den Heilungsprozess zu kommen und die Mut schöpfen wollen. Es ist ein Buch für diejenigen, die den Funken ihrer eigenen Hoffnung nicht verloren haben und diesen Hoffnungsfunken noch mehr zum Leuchten bringen möchten, um sich in dieser schwierigen Lebensphase zu festigen. Kinder glauben, ohne es anzuzweifeln, an Märchen und der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Wir alle sind Kinder, und eine Diagnose ist kein Urteil.
In dieser berührenden Geschichte finden sich ausserdem zwei Meditationen, die den Betroffenen helfen sollen, mit Zuversicht in die Selbstheilungskräfte zu kommen.
Die beiden Meditationen sind als Audio-Version kostenlos im Internet zu finden unter: Meditation "Heilkraft aus Lenis Märchen" und "Ich bin gesund Meditation aus Lenis Märchen" unter: Heilmeditation: https://youtu.be/5VhTb2KQARo sowie Ich bin gesund Meditation: https://youtu.be/hWOhRMke9EA
Joanna Lisiak
Joanna Lisiak ist in Polen geboren und lebt seit ihrem zehnten Lebensjahr in der Schweiz. Zahlreiche eigene Buchpublikationen im Bereich Lyrik und Kurzprosa. Sie schreibt auch dramatische Texte sowie Hörspiele. Nebst ihrer literarischen Arbeit ist sie Jazzsängerin. Mitglied u.a. von AdS, Autoren der Schweiz und P.E.N., International Poets, Essayists, Novelists.
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Buchvorschau
Lenis Märchen - Joanna Lisiak
Wichtiger, rechtlicher Hinweis
Das vorliegende Buch ersetzt nicht die medizinische Behandlung durch Fachkräfte. Es ist als eine mental bestärkende Lektüre gedacht, die einen inneren, spirituellen Weg aufzeigt, mit dem Ziel, die unterstützenden Selbstheilungskräfte während und nach einer Therapie zu aktivieren.
Inhaltsverzeichnis
Deal
Beim Arzt
Noch ein Doktor
Das Gespräch
Die Nachricht
Die Brombeere isst mit
Therapie
Vorschlag
Verabredung zum Tee
Brief
Warum ich
Selbstmitleid
Heilung von innen
Der Plan
Tschüss Haare
Die Brombeere ist eine Brombeere und kein Urteil
Wenn es regnet
Brombeere in sieben Schritten klein machen
Der Trick mit der Vase und den Kärtchen
Lieblings-Zitate
Spaziergänge mit Carlos
Leni schreibt sich einen Brief
Freunde rufen nicht mehr an
Lenis Knirps
Die Operation
Traum
Das gerupfte Huhn
Arthur übernimmt die Küche
Statt Kaffee eine Kerze
Gespräch über die Brombeere
Arthur hat eine Überraschung
Die Meditation
Erstaunlich schön war das
Die Heilung beginnt
Zugabe
Kleine Momente des Glücks
Noch eine Zugabe
Es wird gefeiert
Meditationen
Zur Entstehung des Buchs und zur Autorin
Literaturhinweis
Deal
Leni geht zum Arzt. Arthur hat versprochen bald auch zu gehen. Arthur war in den letzten Jahren immer zum Arzt gegangen, weil Leni es so wollte. Leni hat für Arthur die Termine festgelegt und Arthur konnte dann nichts mehr dagegen einwenden. Er wurde jeweils vor die Tatsachen gestellt.
«Das ist Erpressung», sagte dann Arthur und war sauer.
«Ich mache das aus Liebe», antwortete Leni.
Dann schaute sie Arthur mit ihren großen Reh-Augen an.
Lenis tiefer Blick machten Arthur sanft.
Jetzt hat Arthur den Spieß umgedreht. Arthur kann zudem auch rechnen. Leni war vor zehn Jahren zum letzten Mal bei der Jahreskontrolle. Arthur jedoch geht jedes Jahr. Er muss. Ob es ihm passt oder nicht. Manchmal muss er sogar mehrmals hin. Er macht das für Leni. Weil er sich gegen ihre Augen nicht wehren kann. Weil er weiß, dass Leni recht hat, wenn sie ihn zum Arzt schickt.
Jetzt aber sagt Arthur: «Ich habe einen Termin bei Doktor Wrubel für dich vereinbart.»
Leni meint sich verhört zu haben. Doch sie hat sich nicht verhört. Leni ist außer sich vor Wut. Sie hat doch Wäsche zu waschen! Sie muss noch Konfitüre einkochen. Sie möchte sich mit ihrer Freundin verabreden, der es nicht gut geht. Sie sollte sich um die Pfote des Katers kümmern. Sie möchte absagen. Sie will mit Arthur schimpfen. Sie möchte schmollen. Aber sie ist sprachlos. Wie kann Arthur es bloß wagen?
Noch bevor Leni etwas sagen kann, fügt Arthur lächelnd hinzu:
«Ich habe es aus Liebe getan.»
Leni ist zu müde, um sich zu verteidigen.
Arthur versucht große Reh-Augen zu machen und Lenis tiefen Blick zu imitieren. Es gelingt ihm nur ein bisschen. Leni lächelt Arthur zerknirscht an. Innerlich tobt sie vor Wut.
Noch innerlicher spürt sie Unbehagen. Nachts schläft Leni sehr schlecht.
Beim Arzt
Leni ist verunsichert. Das Wartezimmer bei Dr. Wrubel hat sich verändert. Alles ist neu und hell. Die Dame vom letzten Mal ist jetzt ein junger Mann. Dr. Wrubel habe sein Arbeitspensum aufgrund des hohen Alters reduziert, wird Leni aufgeklärt. Heute sei der Doktor nicht da. Seine Nachfolgerin ist Frau Chiarello. Sie wird sich um Leni kümmern. Leni findet es nicht in Ordnung, dass Frau Chiarello am großen Arbeitstisch von Dr. Wrubel sitzt. Noch seltsamer findet es Leni, dass die Ärztin so jung ist wie Lenis Nichte. Das ist alles sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist Leni etwas peinlich sich vor der jungen Frau auszuziehen. Leni ist sonderbar aufgewühlt. Frau Chiarello spricht klar und deutlich. Dr. Wrubel hat immer genuschelt und die Vokale verschluckt. Leni hat nie etwas verstanden. Das war gut so. Heute versteht Leni alles, aber sie will das gar nicht. Sie möchte taub sein. Wäsche bügeln. Im Café sitzen. Leni will nicht, dass Frau Chiarello so nett ist. Leni dürfe sich Zeit nehmen und Fragen stellen. Frau Chiarello sei für Leni da. Aber das will Leni alles nicht. Sie hat keine Fragen. Sie hat keine Zeit. Denn Leni möchte erst gar nicht hier sein. Sie will sich am liebsten nicht ausziehen. Sie hätte großen Spaß zu toben wie ein dreijähriges Kind. Oder auf Dr. Wrubels Tisch zu hauen. Sie hat keine Lust auf Untersuchungen. Sie hat gerade überhaupt keinen Sinn für solche Dinge. Das ist alles nicht richtig. Das ist alles falsch. Leni ärgert sich im Stillen über Arthur. Nichts stimmt hier. Leni hat daher Angst, dies könnten alles schlechte Vorboten sein. Weil nichts mehr so ist wie es beim letzten Mal war. Weil vielleicht nichts mehr so sein wird, wie es soeben noch war. Das war gut damals, denkt Leni für sich, als Dr. Wrubel nuschelte. Leni musste ihm bloß zunicken und brauchte dann für zehn Jahre nicht mehr zu kommen.
Noch ein Doktor
Dr. Chiarello ruft Leni an. Leni solle dringend zum Doktor-Kollegen gehen: Dr. Schmittchen. Er habe Geräte und ein kleines Labor. Er werde Leni besser untersuchen können, erklärt Dr. Chiarello. Sie meint es offenbar genauso gut mit Leni wie Arthur. Denn auch Frau Dr. Chiarello hat bereits ungefragt einen Termin für Leni vereinbart. Leni darf den Termin selbstverständlich ändern oder auf Wunsch absagen. Aber Dr. Chiarello findet, man soll keine Zeit verlieren. Leni fühlt sich überfahren. Keine Zeit verlieren! Gerade durch den Termin verliert Leni doch ihre so kostbare Zeit! Leni knirscht. Aber sie getraut sich nicht abzusagen. Widerwillig geht Leni zu diesem Dr. Schmittchen. Dort füllt sie Berge von Formularen aus. Sie wartet, zieht sich aus, legt sich hin. Sie gibt von ihrem Blut, macht einen Becher Urin voll. Dr. Schmittchen schaut mit Geräten in Leni hinein. Die