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Ein offenes Tagebuch: Erfahrungen und Erfolge
Ein offenes Tagebuch: Erfahrungen und Erfolge
Ein offenes Tagebuch: Erfahrungen und Erfolge
eBook968 Seiten13 Stunden

Ein offenes Tagebuch: Erfahrungen und Erfolge

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Über dieses E-Book

Dies ist nun der zweite Band eines außergewöhnlichen Tagebuches. Es schildert das Alltagsleben einer Autistin, die die Sprache mit Hilfe der FC - Methode (Facilitated Communucation) als das elementare Mittel der Kommunikation erst im Alter von 18 Jahren erlangte, obwohl sie seid ihrem fünften Lebensjahr auch Lesen und Schreiben können hätte. Im ersten Band konnte der Leser die Konfliktreichen Kommunikationsversuche zwischen Mutter und Tochter miterleben. In diesem Band berichten beide über ihre weiteren Erfahrungen und Erfolge und geben einen persönlichen Einblick in ihrer beider Empfindungswelten.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Apr. 2017
ISBN9783744812672
Ein offenes Tagebuch: Erfahrungen und Erfolge
Autor

Bettina Eckardt

Bettina Eckardt, geb. 1978, besuchte seit 1984 bis 1999 die Tagesstätte St. Franziskus in Dresden, welche 1991 in eine Förderschule umgestaltet wurde. Im Rahmen eines Integrationsprojektes besuchte sie in der Zeit von 1996 - 1998 als Gastschülerin das St. Benno-Gymnasium in Dresden. Sie belegte in einer 9. und 10. Klasse die Fächer Kunstgeschichte, Deutsch/Literatur und Musik. Seit 1999 bis 2016 hatte sie einen Arbeitsplatz in der Werkstatt für Behinderte St. Josef des Caritas Sozial Werkes. 2017 wechselte sie in den Förder- und Betreuungsbereich der Werkstatt.

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    Buchvorschau

    Ein offenes Tagebuch - Bettina Eckardt

    Ein offenes Tagebuch

    BoD - Eine Innovation von Libri

    Vorwort

    zusammen muessen wir immer reden und duerfen nie aufhoeren damit, das will ich.

    „koennte es moeglich sein, das ich mich selbst behindere, wenn ich zusammen mit dir rede denke ich zu viel nach."

    „...nun vielleicht koennte man eine schule eroeffnen fuer autisten?"

    „habe das reden gerne gemacht, da ich denke,

    „ja, das ich werden moechte wie ein normaler mensch,

    „...und gerede das sagt mir, die sind zusammen noch duemmer als ich."

    „...denn ich bin nicht nur fuer dich da, sondern auch fuer ihn!"

    „fuer das gerede bekommt man fragen und nicht den tod"

    „gerede das der tag es bringt, wo ich gerne gehe kommt,

    „reden ist gut, nur eine antwort ist besser."

    „es errettet doch viele kinder von der dummheit"

    „kerzen der frauen muesste man machen, die das lebensalter zeigt,

    Danksagung

    Impressum

    BoD - Eine Innovation von Libri

    Bettina und Kristina Eckardt

    Ein offenes Tagebuch

    Erfahrungen und Erfolge

    Band 2

    Eine in ihrem kommunikativen und sozialen Verhalten Behinderte,

    die mit Hilfe der FC – Methode nun mit ihrer Mutter

    kommunizieren kann.

    Die Autorinnen

    Kristina Eckardt, geb. 1955, erlernte einen handwerklichen Beruf. Nach der Geburt ihrer Tochter Bettina und die damit verbundenen anfänglichen gesundheitlichen Probleme sowie die Feststellung, dass ihre Tochter schwer geistig behindert sei, veranlassten sie, ihren Beruf 1979 aufzugeben. Danach widmete sie sich vornehmlich der Erziehung und Förderung ihrer Tochter. In Schulungen und im Selbststudium erwarb sie sich ihr Wissen über die spezifische Verhaltensproblematik bei Behinderten sowie die FC-Methode, auch gestützte Kommunikation genannt. Nach der Tätigkeit bei einem regionalen Verlag beschäftigte sie sich intensiv mit der FC - Methode und deren Nutzung, Verbreitung und Publikation. 

    Bettina Eckardt, geb. 1978, besuchte seit 1984 bis 1999 die Tagesstätte St. Franziskus in Dresden, welche 1991 in eine Förderschule umgestaltet wurde. Im Rahmen eines Integrationsprojektes besuchte sie in der Zeit von 1996 - 1998 als Gastschülerin das St. Benno-Gymnasium in Dresden. Sie belegte in einer 9. und 10. Klasse die Fächer Kunstgeschichte, Deutsch/Literatur und Musik. Seit 1999 bis 2016 hatte sie einen Arbeitsplatz in der Werkstatt für Behinderte St. Josef des Caritas Sozial Werkes. 2017 wechselte sie in den Förder- und Betreuungsbereich der Werkstatt.

    Zitat einer Selbstdarstellung:

    „...ich bin autistisch das ist eine behinderung die vielleicht nicht so gelaeufig ist deshalb eine kurze beschreibung: ich kann nicht sprechen und nicht so sein wie gesunde menschen weil meine wahrnehmung gestoert ist aber dafuer kann ich anderes naemlich prima schreiben und lesen und zwar ganz schnell fuer eine a4 seite benoetige ich bloss 5 sekunden und deshalb bin ich auch nicht dumm sondern bloss anders..."

    Täglich Mensch-Sein

    Der Mensch kann sprechen, denken, fühlen. Der Mensch hat fünf Sinne. Wenn ein Sinn fehlt, sollte ein guter Mensch ihm helfen. Menschen haben Probleme. Ein Problem haben heißt, viele Fragen auf einmal zu haben. Der Mensch sucht nach einer Lösung des Problems. Wenn Menschen miteinander sprechen, können sie sich austauschen. Zwei Menschen haben mehr Geist als einer. Sie machen sich gemeinsam Gedanken. Einer hilft dem anderen. Gute Menschen lassen Menschen mit Behinderung nicht links liegen.

    Siegbert Mäder,

    Schreibwerkstatt Bad Langensalza

    Vorwort

    Kapitel I

    Da machst du deinen Zivildienst und lernst einen der wundervollsten Menschen dieser Welt kennen. Diese Wärme, die Bettina ausgestrahlt hat, als ich das erste Mal engeren Kontakt mit ihr hatte, dieser verschmitzte Blick, die Freude in den strahlenden Augen und dieses wunderschöne Lächeln, bei dem man gar nicht böse sein kann, egal wie sie dich vorher gereizt hat. Sie hat immer mit meiner Unwissenheit gespielt, sich bei Sachen, die sie beherrscht hat dumm gestellt und dann immer ganz süß in sich hinein gelacht, weil ich nach „zig" Erklärungen die Schnauze voll hatte. Aber wie gesagt, wie will man dieser jungen Frau böse sein? Sie lebt in ihrer Welt, kann sich nicht immer so äußern und nicht immer auf Fragen sofort antworten, sich zu unterhalten geht nicht. Aber ist das denn eigentlich wichtig? Ist es nicht schöner, aus ihren Augen zu lesen, zu sehen, dass sie glücklich ist und dass es ihr gut geht? Sie hat mein Leben, mein Verhältnis zu behinderten Menschen sehr positiv verändert, hat mir beigebracht, das Leben so zu nehmen, wie es ist und die Momente, wenn es auch wenige sind, zu genießen und zu leben. Leider habe ich berufsbedingt kaum bzw. keine Zeit mehr auf ihre Wünsche, meine Wünsche, unsere Freundschaft tiefgründig einzugehen, aber ich weiß, es gibt da einen Menschen, der immer für mich da ist. Und Bettina weiß, dass ich sie lieb habe, auch ohne sich jeden Tag zu sehen, und das ist wichtiger als vieles andere dieser Welt.

    Genieße das Leben, so wie es ist! Es hat so viele wunderbare, überraschende und unentdeckte Seiten......Das habe ich von ihr gelernt.

    Danke Bettina! Ich hab dich lieb.

    Steffen Stoldt

    Unser weiterer Weg

    Leider war das Interesse an unserem Tagebuch doch nicht so groß, wie wir erhofft hatten. Trotzdem haben wir uns entschlossen, einen zweiten Band und möglicherweise einen dritten Band zu veröffentlichen. Mag es an unserem Marketing gelegen haben oder an dem allgemeinen Desinteresse, ich vermag es nicht zu sagen. Wir glauben fest daran, dass die FC- Methode uns und auch anderen, die nicht verbal kommunizieren können, geholfen hat, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Diese Gruppe von Behinderten hat eine Sprache gefunden und kann nun gehört werden.

    Vieles hat sich in den vergangenen Monaten ereignet und es ist wert, hier erwähnt zu werden. Abgesehen von der Tatsache, dass wir unsere Familie mit unserem Buch ganz schön sprachlos gemacht haben. So war es auch für Außenstehende, Bekannte, Betreuer, Lehrer, Verwandte und Freunde ein Überraschung. Nur wenige wussten von diesem Projekt. Andere wiederum waren begeistert und staunten über unseren Mut, so etwas zu veröffentlichen. Besonders möchte ich zwei Ereignisse hervorheben. Zum ersten ist durch das Buch eine Freundschaft zu einem jungen Mann entstanden ist. So ergab es sich, dass ein Zivildienstleistender in der Werkstatt, welcher schon zuvor ein besonderes Interesse für Bettina hatte, von unserem Buch erfuhr. Er war so begeistert, dass ihm seine Mutter dieses zu Weihnachten schenkte. Im neuen Jahr dann fragte er uns, ob er einmal mit Bettina mit Hilfe der FC-Methode schreiben könnte. Ich hatte keine Einwände, und Bettina war auch damit einverstanden. Nach dem üblichen Anfangsschwierigkeiten, entwickelte sich ein tiefe Freundschaft. In einem Gespräch erzählte er mir, dass er in Vertretung der Gruppenleiterin, Bettina kennengelernt hatte. Und schon damals hatte er das Gefühl, dass das, was er von ihr wahrnahm, nicht alles sein konnte. Er war sich fast sicher, dass da noch mehr sein musste. Das sollte sich dann auch bestätigen. Mit dieser inneren Einstellung und der gewissen jugendlichen Neugier sowie auch der nötigen Unbeschwertheit entwickelte sich daraus ein enge und wunderbar Freundschaft. Diese hält nun trotz großer Entfernung an und ich hoffe, dass sie auch noch lange weiter besteht. Einzelheiten dazu mehr im V. Band. In Vorbereitung dieses zweiten Bandes fragte ich ihn, ob er dazu das Vorwort schreiben würde. Er war sofort damit einverstanden, und sie haben es auf den ersten Seiten gelesen.

    Auch erhielten wir aus Australien von einem Mitarbeiter der Begründerin dieser FC-Methode, Rosemary Crossley, eine E-Mail. Darin teilte er mir mit, dass er unser Buch im Internet entdeckt habe und bat mich, ihm ein Exemplar unsers Buches im Tausch gegen ein Exemplar von R. Crossley mit dem Titel „Speechless" zu schicken. Über eine Beurteilung und Meinung zu unserem Buch vielleicht in einem nächsten Band.

    Auf jedem Fall können wir mit dem Interesse zufrieden sein. Es ist, wie gesagt keine leichte Lektüre und wird vor allem von Betroffenen oder von Interessierten gelesen, die irgendwann von diesem Thema gehört haben oder damit zu tun hatten.

    Wir bedanken uns für dieses große Interesse und wollen sie gleichzeitig auf diesen zweiten Band, der nun vorliegt, einstimmen.

    Einen weiteren Umstand möchte ich hier ansprechen. Immer wieder wird das Thema Autismus von den Medien aufgegriffen, nur einen Erkenntnisdurchbruch über die Ursachen und seine Heilung gab es bis jetzt noch nicht. In einem Ordner sammle ich alles, was über das Thema „Behinderung, „Autismus und „FC" in den Medien publiziert wird. Meist sind die Inhalte ähnlich und sprechen mir auch voll aus dem Herzen. Bei diesen Artikeln wird meistens nur das äußere Erscheinungsbild gezeigt. Ein tiefgründiges Eindringen in die Thematik fehlt jedoch. Es gibt wenige Autisten und Eltern, die sich trauen, so viel von sich preiszugeben, wie wir es gewagt haben. Was es uns bringt, wird uns die Zeit zeigen. Ich hoffe nur, dass es nichts Negatives, sondern nur Positives sein wird.

    Nun spreche immer von uns oder von mir. Aber ich kann es nur aus dieser Sicht betrachten. Sicher gibt es auch Augenblicke, da ich denke, so kann es nicht weitergehen. Warum gibt es nichts, um diese Situation für Bettina zu verbessern? Es werden so viele Mittel für alle möglichen und unmöglichen Dinge zur Verfügung gestellt, nur nicht für die Erforschung dieser Krankheit sowie ihrer Heilung. Jetzt werden viele einwerfen, eine Heilung könne es nicht geben. Aber mit einer Verbesserung der Situation wäre uns schon geholfen. Ich fühle mich so hilflos, wenn sie mich fragt, warum sie das Sprechen nicht lernen kann. Sie möchte ein normaler Mensch sein. Solche Bemerkungen können einen schon ganz schön beschäftigen.

    Trotzdem habe ich einige Beobachtungen gemacht, die möglicherweise bei Untersuchungen zu wenig beachtet werden. In bestimmten, von unterschiedlichen Gefühlen gesteuerten Situationen, ist ihre interaktive Sprache fast normal. Diese Gefühle entstehen oft aus extrem negativen (Aggression) oder extrem positiven (Euphorie) Situationen. Warum hat sie, wenn sie sehr negativ aufgeregt ist, eiskalte und harte Hände, wenn sie aber freudig erregt ist, sehr warme und lockere Hände. Dies stelle ich jedesmal beim Schreiben fest. In beiden Fällen werden nach meinem laienhaften Verständnis zwei unterschiedliche Hormone ausgeschüttet: Adrenalin und Nor-Adrenalin. Das eine erweitert, und das andere verengt die Gefäße. Spielt das eine Rolle? Oder ist es nur eine unbedeutende Nebenwirkung, die ich da spüre? Aber, wovon? Sei es, wie es sei! Ich habe mich darauf eingestellt und erkenne inzwischen auch an ihren Händen und nicht nur an ihrem Sprechen, ob es ihr gut geht oder nicht.

    Bevor ich mit den Aufzeichnungen beginne, möchte ich noch einmal den Gedanken von Bettina zitieren, der sich auch auf dem Cover befindet. Jedesmal, wenn ich diesen Satz lese, werde ich sehr nachdenklich.

    „zusammen war es immer so,

    als gaebe es nur das herz und den verstand,

    aber nun merke ich, gibt es das nicht nur."

    Ein neues Jahr

    Ich habe nach langer Zeit wieder etwas Ruhe gefunden, um mich dem Tagebuch zu widmen. Es ist viel passiert in den vergangenen 3 Monaten. Zuerst beendete ich Anfang November meinen Lehrgang, und dann kam der Dezember mit seinen Weihnachtsvorbereitungen sowie das Organisieren des Umzuges in die neue Wohnung im Januar 1999. Nun sitze ich in einem ca. 1,5 m² großen Raum, wo ich in Ruhe schreiben und auch einmal etwas liegen lassen kann. Dies, so denke ich, ist es eine große Erleichterung für mich.

    Die ersten Wochen im neuen Jahr waren angefühlt mit zwei Geburtstagen und den dazu gehörigen Feiern. Es vergingen die Winterferien und heute ist der erste Schultag und ich habe Zeit, mich wieder eingehend mit dem Tagebuch zu beschäftigen, um die Fortschritte und die weitere geistige Entwicklung, die sich bei Bettina vollzogen hat, zu verdeutlichen. Trotz der vielen Vorbereitungen und der wenigen Zeit, die wir hatten, haben wir jeden Tag regelmäßig geredet (geschrieben) und in der Vorweihnachtszeit 3 - 4 Bücher gelesen.

    Der vorliegende Band schildert nun den Abschluss der Schule und den Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Dieser war verbunden mit der Aufnahme in den Arbeitstrainingsbereich der Werkstatt für Behinderte St. Josef in Zschieren. Dieses Jahr sollte wiederum zu einem sehr aufregenden Jahr werden. Zu Beginn konnte ich ihr praktisch nur sehr wenig helfen, und manchmal hatte ich den Eindruck, dass meine Überredungskünste einen „Investmentberater" beeindruckt hätten. Nur, dass meine Beredsamkeit nur äußerlich war, denn im Inneren war ich meist genauso verzweifelt wie Bettina. Wie sich dann auch später herausstellen sollte, waren ihre Ängste nicht ganz unbegründet. Aber dazu lesen sie in den folgenden Dialogen mehr.

    zusammen muessen wir immer reden und duerfen nie aufhoeren damit, das will ich.

    Kapitel II

    Tagebuch 1999

    „zusammen muessen wir immer reden und duerfen nie aufhoeren damit, das will ich."

    01.01.1999 Neujahr

    Zur Entspannung wollte ich mir einen Film ansehen. Weil sie in der Vergangenheit so großes Interesse für das Fernsehen gezeigt hat, dachte ich, sie guckt mit mir. Gleichzeitig fängt sie an zu schimpfen und zu schreien.

    Bettina:      frage, warum muss ich das sehen? Ich moechte das nicht sehen.

    Ich:      Und warum nicht?

    Bettina:      ja gut, errate was ich moechte, das wir reden und das heute frueh und nicht erst heute abend.

    Ich:      Na, du bist gut! Worüber möchtest du denn reden?

    Bettina:      gerede ueber gestern will ich nicht, sondern ueber das was du erzaehlt hast von der erraten der gedanken das man solche experimente macht schon lange, das ist interessant und darum moechte ich mehr.

    Ich:      Aber ich habe keine Literatur mehr. Das Buch, welche darüber schreibt, gibt es im Moment nicht. Wir können es nur in der Bibliothek ausleihen.

    Bettina:      ja, das gerede war aufregend, deshalb bin ich so unruhig. Frage was bringt das, wenn man so etwas macht und dann noch zusammen das reden, das bringt doch unruhe.

    Ich:      Sicher ist dieses Thema nicht einfach. Es bringt wirklich Unruhe, wenn man die wahren Gedanken eines Menschen lesen oder hören kann. Aber, es ist interessant zu erfahren, wie es überhaupt funktioniert. Das hat man meines Wissens noch nicht herausgefunden.

    Bettina:      gerede war aber wichtig das zu wissen und dann noch zu gerede das geht nicht. Koennen wir mehr darueber erfahren?

    Ich:      Ich sagte ja, dass das Buch im Moment nicht mehr aufgelegt wird, d. h. gedruckt wird.

    Bettina:      koennen wir das ganze selber machen das reden im ohr und dann noch mit der ganzen welt, das muss doch gehen. Koennen wir dann mit anderen reden und dann zusammen etwas machen?

    Ich:      Das weiß ich nicht. Sicherlich kannst du dich nur mit jemandem unterhalten, der auch diese Fähigkeit besitzt.

    Bettina:      frage, weil es fuer mich wichtig ist zusammen mit jemanden zu reden, das zusammen mich versteht was ich sage.

    Ich:      Aber deshalb musst du doch nicht so auf die Tasten hauen! Das ist sehr anstrengend, dich zu stützen.

    Bettina:      ja gut, aber das ist doch nur, weil ich aufgeregt bin und das wissen moechte. Haben die menschen denn so etwas schon gemacht, das uebertragen der gedanken.

    Ich:      Soweit ich weiß, hat man Versuche in den USA gemacht. Diese waren auch sehr erfolgreich.

    Bettina:      gar nicht war, du hast erzaehlt mit den versuchen in russland.

    Ich:      Ja gut, aber da wurde mit Hypnose gearbeitet.

    Bettina:      ja gut, aber das haengt doch zusammen.

    Ich:      Nicht ganz. Wenn man unter Hypnose Versuche macht, wird das Unterbewusstsein beeinflusst, bei der Telepathie wird versucht, bestimmte Gedanken über größere Entfernungen zu übertragen.

    Bettina:      ja es ist klar der unterschied, das habe ich nicht gewusst, aber interessant ist es trotzdem.

    Sie wird immer aggressiver und schlägt auf die Tasten. Ich frage sie, warum sie das tue? Es ist sehr schmerzhaft. Mir tun da der Finger und der Arm weh.

    Bettina:      ja gut, ich war aber so aufgeregt, deswegen das ich mich wieder daneben benommen habe. Bitte entschuldige, aber manchmal geht es dann durcheinander.

    Ich:      Du kannst ja aufgeregt sein, aber vorsichtig. Ich weiß doch nicht, warum du so bist, ob lieb oder böse.

    Bettina:      gerede stimmt bereits schon, aber ich war gar nicht boese, habe mich sehr beherrscht. Koennen wir jetzt weiter lesen?

    Ich:      O.k.

    Bettina:      ja, das weis ich schon, aber gesehen habe ich so was noch nicht.

    Ich:      Doch, du erinnerst dich doch, als wir damals im Marienkrankenhaus waren und ein „EEG" gemacht werden sollte?

    Bettina:      ja, ich erinnere mich, ich hatte damals angst das es weh tut, dabei tat es gar nicht weh und es ging trotzdem nicht.

    Ich:      Eben. Aber von der Telepathie habe ich dir doch auch schon vorgelesen?

    Bettina:      leider noch nicht, aber jetzt hast du es ja gemacht, das war schoen denn nun weis ich das es das wirklich gibt und du mich auch wirklich hoeren kannst, wenn ich dich rufe, darum freue ich mich ja so.

    Ich habe auf einmal große Schwierigkeiten mit meinem Kreislauf, mir ist schwindlig und übel. Meine Hand zittert, ich bitte sie deswegen, eine kleine Pause einzulegen und frage, ob sie das merke.

    Bettina:      ja, irgendwie stimmt es nicht, du redest komisch. Irgendwie bist du verkrampft und zitterst. Frage wie kam das denn, ich war so froehlich und auf einmal ging das los. Ja gut, das fragen reicht eigentlich. Ich bin ruhig und zufrieden und denke, reden ist trotzdem wichtiger als telepathie. Zusammen muessen wir immer reden und duerfen nie aufhoeren damit, das will ich.

    Ich:      Da kannst du sicher sein, dass wir das machen. Ich wünsche dir noch ein gesundes neues Jahr!

    Bettina:      ja, das wuensche ich euch auch und das ihr noch viel freude an mir habt und nicht so viel schimpft.

    Ich:      Das tun wir doch gar nicht.

    Bettina:      ja doch, sogar im bett noch, wenn ihr schlafen sollt. Koennen wir dann lesen?

    Ich:      Was soll ich lesen?

    Bettina:      frage, was gibt es den noch alles fuer sachen, die unerklaerlich sind?

    Ich:      Vieles, z. B. warum du nicht redest.

    Bettina:      ja, das stimmt, das verstehe ich auch nicht, das ich nicht das reden was ich moechte, aber schreiben kann ich es doch sehr genau.

    Ich:      Es ist ja nicht so, dass du gar nicht reden kannst. Aber lassen wir das, es wird der Tag kommen, wo auch das geht.

    02.01.1999

    Wir haben einen Film gesehen, worin es um Generationen und Wünsche nach einem bestimmten Lebensabschnitt ging, aus der Serie „Star Treck". Sie hat sehr ruhig und interessiert zugesehen. Ich dachte gar nicht, dass es sie so beschäftigt. Aber die Fragen kamen am nächsten Tag.

    Bettina:      frage, was machen wir jetzt, reden ja?

    Ich:      Was du möchtest!

    Bettina:      denn ich habe fragen zu dem film von gestern abend und das was gesagt wurde. Denn ich verstehe es nicht das „nexus, das was ist das, denn der „kirg war gar nicht tot, sondern lebte dort. Frage, wieso konnte man dort leben? Habe es nicht verstanden. Zusammen haben wir so oft darueber geredet, darum habe ich schon erraten was das ist.

    Ich:      Es soll so etwas wie der Himmel sein, wo man nach dem Tod lebt, oder auch nur eine Wunschvorstellung, die sehr real ist, wo man nie altert, also ewig lebt.

    Bettina:       Habe es mir gedacht, aber wieso kann man dort richtig leben, wie auf der erde, die auch kinder haben.

    Ich:      Es ist eben eine Wunschwelt, da kann man all das haben, was man im realen Leben nicht hatte.

    Bettina:      ja gut, nur wie ist das moeglich?

    Ich:      Möglich ist es nicht. Es ist eine Zukunftsvision. Vielleicht gibt es sie oder auch nicht. Der Autor des Films hat sich das ausgedacht mit dem Hintergedanken, dass, wenn man in der Vergangenheit richtig lebt und handelt, man damit auch die Zukunft bestimmen kann.

    Bettina:      ja gut, aber schoen waere es doch, wenn es so etwas gaebe, da koennte ich auch welche haben.

    Ich:      Aber, dann wärst du nicht in dieser Welt, sondern würdest in einer anderen Welt leben, d. h. für uns nicht sichtbar.

    Bettina:      ja, existieren moechte ich schon, nur nicht so wie jetzt, das gefaellt mir auch nicht das leben.

    Ich:      Aber dir geht es doch nicht schlecht. Alles dreht sich um dich, du hast keine Verpflichtungen, keine Verantwortung zu tragen, musst dich um nichts kümmern.

    Bettina:      wer sagt, das es mir gut geht, das leben kotzt mich an so wie es ist.

    Ich:      Sicher hat jeder einmal so eine Phase, wo einem alles ankotzt, wie du sagst, aber das ist doch nicht immer so.

    Bettina:      ja gut, aber irgendwie geht das auch nicht so zu leben ohne das man kinder hat.

    Ich:      Es gibt so viele Menschen, die gewollt keine Kinder haben sowie es auch Menschen gibt, die sich Kinder wünschen und keine bekommen. Es ist nun eben so, dass es nicht immer so ist, wie man es gern möchte.

    Bettina:      ja gut, aber in wirklichkeit ist es nicht schoen so zu leben, wenn man niemanden hat der einen lieb hat.

    Ich:      Wieso hat dich niemand lieb? Wir haben dich alle lieb.

    Bettina:      ja gut, aber du kannst reden und ich nicht. Frage das nicht, warum ich es nicht kann, das weis ich auch nicht.

    Ich:      Sicher kannst du reden, nur nicht immer das, was du möchtest, aber wenn du etwas Bestimmtest willst, dann kannst du auch das Richtige sagen.

    Bettina:      ja, das weis ich, das ich es da kann, aber wieso das so ist weis ich auch nicht und warum das so ist. Koennen wir von etwas anderem reden.

    Ich:      Du hast damit angefangen, also kannst du es auch beenden.

    Bettina:      ja gut, was machen wir jetzt, lesen ja, oder in den wald gehen.

    Ich:      Und warum willst du in den Wald gehen?

    Bettina:      ja, es ist sonst langweilig.

    Ich:      Ich habe eigentlich noch zu tun. Ich habe mir nur die Zeit genommen, um mit dir wunschgemäß zu reden. Du weißt doch, warum ich jetzt nicht so viel Zeit habe?

    Bettina:      weil wir umziehen, das weis ich ja, das geht schon klar, denn helfen kann ich nicht viel, das weist du ja, aber mich beschaeftigen.

    Ich:      Wenn du etwas zum Beschäftigen suchst, ich habe dir doch das Buch „Phänomene zum Ansehen hingelegt. Da steht u.a. zu dem Thema „Telepathie etwas drin. Ich dachte du liest es selbst, und dann sprechen wir darüber. Das andere musst du nicht lesen, das würde dich sicherlich nur aufregen.

    Bettina:      ja gut, das glaube ich auch, da werde ich unruhig. Ich habe schon mal rein gesehen gestern. Zusammen muessen wir das buch lesen.

    Ich:      Mir fehlt aber im Moment die Zeit, um mit dir zu lesen, deshalb dachte ich, du liest es allein, und dann reden wir darüber.

    Bettina:      ja, koennen wir jetzt lesen ja?

    Ich:      Jetzt nicht.

    Sie steht auf und geht auf die Toilette. Nach einer ganzen Weile, ich hatte einiges zu tun, bin ich nachsehen gewesen. Sie saß immer noch auf der Toilette. Ich forderte sie auf, nun endlich herunterzukommen. Sie ging in ihr Zimmer und blieb an der Tür stehen. Da ich nicht wusste, was los ist, setzte ich mich auf meinen Stuhl und bat sie, mir zu schreiben, warum sie so lange auf der Toilette gesessen habe.

    Bettina:      ja gut, du bist wirklich immer fuer mich da und denkst das ich gesellschaft brauche, aber das stimmt nicht, denn manchmal brauche ich nur ruhe.

    Ich:      Da hat ja keiner etwas dagegen, du kannst dich doch auch dann zu uns setzen.

    Bettina:      habe nur manchmal keine lust mit euch zu sitzen und deshalb gehen ich in mein zimmer und denke.

    Ich:      Du musst doch nicht auf der Toilette denken oder an der Tür stehen und denken. Warum machst du das dann?

    Bettina:      ja gut, wenn ich auf toilette rennen will ich reden, aber nicht, wenn ich an der tuer stehe, da bin ich unruhig wegen irgend etwas.

    Ich:      Aber du musst doch da nicht auf die Toilette gehen! Du brauchst dich doch nur hier auf den Stuhl zu setzen und ich weiß, dass du mit mir reden willst.

    Bettina:      ja schon, nur wenn ich ins bad gehe dann stimmt etwas nicht was mich stoert.

    Ich:      Ach so, du meinst, wenn du auf die Toilette gehst, dann stört dich etwas? Wenn du an der Tür stehst, dann denkst du über etwas nach?

    Bettina:      ja, da denke ich nach!!

    03.01.1999

    Ich hatte wieder eine sehr starke „Gallenkolik. Mein Mann hat mir heiße Umschläge gemacht, und einmal war der Wickel so heiß, dass ich eben mit mir geschimpft habe. Bettina schlief wahrscheinlich auch nicht sehr fest. Auf jedem Fall war es am Morgen ihre erste Bemerkung. Gleichzeitig haben wir mit dem Lesen des Buches „Der Abessiner angefangen.

    Bettina:      frage, was war den die nacht los und du hast gesagt: „so was bloedes".

    Ich:      Ja, weil ich Schmerzen hatte und der Wickel zu heiß war.

    Bettina:      und gingen die dann weg?

    Ich:      Ja schon, aber es ist eben nicht gerade sehr angenehm.

    Bettina:      koennen wir das buch weiter lesen?

    Ich:      Nicht unbedingt, mir geht es noch nicht so gut. Vielleicht später, ja?

    Bettina:      ja, und dachte, sonst was ist los.

    Ich:      Also, so laut war das auch nicht. Du weißt ja, Papa ist da nicht so vorsichtig, Lärm zu vermeiden.

    Bettina:      ja gut, das ging ja noch aber das reden.

    Ich:      Ich habe nicht laut geredet, denn mir war es nicht nach Reden zumute.

    Bettina:      ja gut, ich weis ja jetzt bescheid das ihr nicht gestritten habt. Zusammen haben wir... ja, koennen wir lesen ja? Koennen wir lesen jetzt es ist ja gut, jetzt, ich war nur aufgeregt wegen heute nacht. Zusammen haben wir so oft darueber geredet schon.

    Ich:      Aber, es war ja gar nichts. Du tust gerade so, als ob wir ständig streiten. Du neigst auch ganz schön zur Übertreibung.

    Bettina:      ja gut, aber reden nicht so laut und dann geht es. Ja, gerede reicht du sollst lesen und nicht reden, ueber das es so war.

    Sie ist auf einmal völlig umgewandelt. Erst war sie mürrisch und unruhig, und nun lacht sie, redet und jauchzt. Was ist los?

    Bettina:      ja, ich bin so froehlich, weil ihr so fragen stellt an mich, was ich haben moechte zum... ich meine, weil gesagt hast, ich soll zu tante i., wenn wir umziehen. Das sie mich da abholt aus der schule, das wusste ich noch gar nicht.

    Ich:      Ich habe es dir doch erzählt, dass Tante I. vorgeschlagen hat, sich um dich zu kümmern. Diesem Angebot haben wir in deinem Interesse zugestimmt.

    Bettina:      ohne mich ist es dann nicht so schlimm, sondern ihr koennt alles in ruhe machen.

    Ich:      Eben, wir haben gedacht, es wäre für dich das Beste, wenn du dann in dein neues Zimmer kommst und es steht alles wieder an seinem Platz.

    Bettina:      ja, das verstehe ich und denke, das ist eine gute idee von... ich wollte sagen, es ist gut so, wenn das geht, denn ich bin dann nicht im wege und mache euch nervoes ja. Liebe mami, ich bin froh das wir ohne das ganze durcheinander dort hin ziehen ja.

    Ich:      Schön, wenn du dich freust. Ganz so ruhig wird es nicht werden, mit einer gewissen Unordnung musst du schon rechnen.

    Bettina:      liebe mami, das ist nicht so schlimm, wenn es mal unordentlich ist, hauptsache ruhig und gesittet geht es zu nicht mit streit.

    Ich:      Wie kommst du immer darauf, dass wir streiten? Es sieht ja gerader so aus, also ob wir ständig nur streiten. Also, so ist es nun auch wieder nicht. Warum malst du jetzt? Ich denke, ich soll lesen?

    Bettina:      ja, ich bin aufgeregt wegen dem umzug und deshalb male ich. du kannst aber weiter lesen jetzt, ich habe gesagt was ich wollte.

    04.01.1999

    Mein Mann ist in den Keller gegangen, um sein Handwerkzeug einzupacken und auszusortieren, was wir wirklich nicht mehr gebrauchen können. Es beunruhigt sie schon wieder.

    Bettina:      frage, wo ist papa, im keller, der baut schon wieder?

    Ich:      Nein, er räumt auf und packt das Werkzeug zusammen.

    Bettina:      ja gut, so lange das dauert ja schon viele stunden.

    Ich:      Sicher, er hatte es nicht so gut wie du, dass er sich hinlegen konnte. Hast du denn ein wenig geschlafen oder nur geruht?

    Bettina:      ja, etwas schon, ich konnte nicht schlafen, weil ich nachgedacht habe ueber das was du gefragt hast mit dem theater. Reden beide darueber. Es wuerde mich das schon interessieren aber nicht, wenn es brutal ist dann, rege ich mich auf.

    Ich:      Es wird nicht so einfach sein, es zu verstehen. Auch werden schwierige Szenen darin enthalten sein, aber das Wichtigste wird sein, die Jugendlichen und ihre Leistungen zu sehen.

    C. hat Karten für das Theaterstück „Woyzeck, aufgeführt von der Theatergruppe „Ramba Zamba. In dieser Gruppe spielen auch behinderte Jugendliche mit. Es soll sehr gut sein. Wir finden, für Bettina wäre es bestimmt ein Erlebnis, wenn sie sieht, was Behinderte alles können, wenn sie wollen. Im Theaterlexikon finde ich das Stück und eine kurze Inhaltsangabe. Nachdem ich sie ihr vorgelesen habe, schreibt sie folgendes:

    Bettina:      ja gut, dann gehe ich nicht, das wollte ich sagen, es gibt bestimmt auch andere sachen.

    Ich:      Bestimmt gibt es bessere Stücke, wie z. B. „Was ihr wollt"; aber dann kannst du nicht das Ensemble sehen.

    Bettina:      ja, das waere schoen das gefaellt mir auch besser.

    Ich:      Also, überlege es dir!

    Bettina:      ja doch, es klingt trotzdem nicht so schlimm wie c. und du gesagt haben.

    Nach langem Hin und Her hat sie sich nun doch entschlossen, mit C. in das Stück zu gehen.

    Gestern hatte Omi R. und Onkel P. ein Fax geschickt, worin sie beschreiben, wie es im Urlaub war und was sie erlebt haben. Da ich gestern keine Zeit hatte, es ihr vorzulesen, gab ich es meinem Mann mit der Bitte, es ihr vorzulesen. Heute dachte ich, dass sie von selbst die Initiative ergreift, um den Brief zu beantworten. Ich frage sie, ob ich ihn ihr noch einmal vorlesen solle.

    Bettina:      ja, das waere gut, der papa hat so schnell gelesen gestern. Ja, jetzt habe ich es verstanden und denke, das es sehr schoen gewesen sein muss. Nun kann ich auch schreiben.

    liebe omi r. und onkel p..

    Gerade habe ich eure zeilen gelesen und denke das ihr einen schoenen urlaub hattet und das es bestimmt schoen war im schnee, aber wir waren auch zu weihnachten im wald und da lag auch noch schnee, das war schoen denn weihnachten ohne schnee ist nicht so schoen, darum denke ich, das ihr das richtig gemacht habt und in die berge gefahren seit, das gibt es hier natuerlich nicht solche schoenen berge, aber trotzdem war es auch schoen hier und ich habe auch einen gardrobenstaender bekommen, wie ich gewuenscht hatte und dazu ein buch und pullover, das war alles so wie gewuenscht, deshalb bin ich auch froh gewesen, das es alles so war wie ich wollte. Ja, es ist schwer fuer mich das ganze so zu verarbeiten, wenn es einmal gelesen wird deshalb musste ich es noch einmal von lieber mami zu hoeren, die kann gut vorlesen. Zur zeit lesen wir ein buch ueber das leben in aegypten und wie man geheilt hat, das ist interessant so etwas zu hoeren denn ich brauche solche geschichten um mich im leben zurecht zufinden und das zusammenleben zu verstehen. Ja, es ist schwer fuer mich solche gedanken zu formulieren, den das ganze beschaeftigt mich immer sehr lange wenn menschen wo anders sind auch wenn wir umziehen wird es fuer mich schwer sein mich in der neuen wohnung zurecht zu finden, das weis ich und mami genau, trotzdem feure ich mich sehr auf die wohnung, weil sie ruhiger ist und einen balkon hat, das brauche ich auch immer luft um mich, das ist fuer meine ruhe wichtig zusammen sehen wir uns zu meinen und lieses geburtstag ja? Ja gut, es ist reden genug und ich wuensche euch noch ein gesundes neues jahr eure liebe bettina zusammen mit mami und dem papa gruesse ich euch von herzen.

    Bettina:      ja, es ist gut, das ich gleich geschrieben habe, sonst habe ich naemlich keine lust wenn es zu lange her ist, das weist du scheinbar, darum musst du mich an solche sachen, sachen erinnern, gleich, ja?

    Ich:      Wem sagst du das?

    Bettina:      ja gut, liest du jetzt weiter ja? Ich bin naemlich gespannt ob der „jean den „negus heilt oder nicht das will ich wissen.

    Ich:      Ich lese gleich weiter vorher noch eine Frage: „Willst du heute sehen?"

    Bettina:      ja, auf jeden fall gucke ich das ja.

    Lesen...

    Bettina:      zusammen sind wir schon weit im buch voran gekommen und es gefaellt mir sehr das buch vom onkel j. mir geschenkt wurde. Denn es zeigt mir, wie die menschen reden und denken und das sind gedanken darauf wuerde ich gar nicht kommen so genau durchdacht sind sie. Koennen wir das buch morgen weiter lesen und das jeden abend, dann schaffen wir es noch vorm umzug.

    Ich:      Ich werde es versuchen. Nur allzu lange kann ich nicht lesen, da tut mir dann der Hals weh.

    Bettina:      ja gut, das ist klar das wird dir dann zu viel ja?

    05.01.1999

    Bettina:      frage, warum sind wir nach hause,. wir wollten doch bus fahren?

    Ich:      Es wird zu viel.

    Bettina:      ja gut, ich habe tanzen.

    Ich:      Und morgen hast du Sport.

    Bettina:      ja gut, das reicht auch, wenn ich mit c. fahre. Ja gut, da lesen wir jetzt ja?

    Mein Mann wollte noch Getränke holen und fragte mich, was er anziehen solle. Ich dachte, er bliebe so aber er meinte, so könne er nicht gehen. Also musste ich ihm etwas zum Anziehen herausgeben. Somit konnte ich nicht sofort mit dem Lesen anfangen.

    Bettina:      ja gut, und der papa hatte es schon geholt und hatte wut deshalb. Ja gut, deshalb spinnt er, das ist klar und deshalb hast du gesagt er soll aufhoeren damit.

    Ich:      Es ist schon lustig, dass er sich für einen kurzen Weg über die Straße „fein" anzieht. Da kommt man schon auf komische Gedanken.

    Bettina:      ja gut, das reicht ich habe verstanden, das er eitel ist, selbst ueber die strasse zieht er sich noch fein an.

    Ich muss mir das Lachen verkneifen. Nur durch die Unterhaltung ist sie selbst zu dieser Erkenntnis gekommen.

    06.01.1999

    Heute will Claudia den Tisch und die fünf altdeutschen Stühle abholen, weil wir sie in der neuen Wohnung nicht mehr unterbringen können.

    Bettina:      das wusste ich gar nicht, das claudia die bekommen soll, sondern jemand anderes. Ja gut, da kann ich sie ja noch sehen.

    Ich:      Wir müssen jetzt auch langsam anfangen, die Sachen auszusortieren und zu packen.

    Bettina:      ja gut, ich bin gespannt, das ganze regt mich auf aber positiv das heist ich freue mich auf die wohnung.

    Ich:      Schön, wenn du dich freust. Was gab es sonst noch Neues heute?

    Bettina:      ja, ich habe tante i. mit der johanna-sophie getroffen auf dem schillerplatz. Wir waren in der kirche zum neujahrsfest und sind dann am schillerplatz in den bus gestiegen.

    Ich:      Und was hat sie gemacht?

    Bettina:      ja, sie hat mich umarmt und begruesst und dann aufwidersehen gesagt und das ganze ging ziemlich schnell und frau b. hat gesagt sie kann mich aber nicht mitnehmen. Und dann hat sie gesagt, das wir uns sehen werden am sonntag wenn ich zu ihr komme.

    Ich:      Mal sehen, ob wir Zeit haben, zu ihr zu gehen.

    Claudia kommt die Möbel holen. Es sieht jetzt leer aus im Wohnzimmer, aber wir haben Platz für die Kisten.

    Bettina:      ja gut, und nun was machen wir jetzt? Das weitere kannst du dir ja denken. Koennen wir dann danach lesen?

    Ich:      Wenn ich aufgeräumt habe, lesen wir, ja? War irgend etwas, während wir unten waren?

    Bettina:      ja gut, das verstehe ich wenn du da wartest. Ja, das telefon hat geklingelt, aber ich bin nicht ran gegangen. Ja, und wer war der man bei claudia und wo sind die jetzt hin?

    Ich:      Der Mann, war ein Bekannter, und jetzt sind sie zu Dirk gefahren, um auch noch etwas abzuholen.

    Bettina:      ja gut, zusammen gehen wir ja claudia mal besuchen, ja, und da sehe ich was sie damit gemacht hat mit den moebeln. der tag war schoen, und es hat spass gemacht der sport, den das ganze war so wie ich es wollte, das spielen mit dem ball und das laufen das war schoen und wer sagt, dass ich keine lust habe zu gehen dahin, das frage ich?

    Es steht noch nicht fest, ob das Sozialamt weiter Begleitstunden für den Sport bezahlt. Es muss erst ein neuer Antrag gestellt werden.

    Ich:      Und wenn C. es nicht mehr genehmigt bekommt, wer geht dann mit dir, wenn du doch weiter Sport machen willst?

    Bettina:      liebe mami, ich weis das, vielleicht gehst du dann mit mir?

    Ich:      Es war ja nur eine Frage von C..

    Bettina:      ja gut, dann ist ja alles klar mit dem sport und deshalb frage ich wieso und warum habt ihr schon soviel gemacht, es sieht so leer aus in dem wohnzimmer und auch bei mir. Zusammen muessen wir das auch machen das raeumen.

    Mir geht es wieder einmal nicht sehr gut.

    Bettina:      ja gut, das geht und der papa ist auch lieb mit dir, wenn du schmerzen hast, das merke ich, das du die hast, denn sonst bist du gleich da, wenn ich komme. Liebe mami, ich verstehe gar nicht, warum du arbeitest, wenn du schmerzen hast?

    Ich:      Erstens muss es gemacht werden, denn wir wollen ja in eine andere Wohnung ziehen und zweitens, werde ich „eine alte Mutter", da beginnen eben die kleinen Wehwehchen.

    Bettina:      ja, aber huebsche alte mutter.

    Ich:      Du bist wirklich lieb und kannst einen ganz schön aufmuntern. Das meine ich im Ernst. Wie ist das eigentlich: „Bleibt es bei dem Besuch bei Frau B.?"

    Bettina:      ja, aber vielleicht wird es gar nichts, weil sie gerade erfahren hat, das sie ein kind bekommt das war eine ueberraschung. Zusammen geht es ihr schon gut nur frage ich mich, ob sie dann auch in die schule kommt?

    Ich:      Das ist wirklich eine Überraschung! Wann hast du es denn erfahren?

    Bettina:      ja, das rede ich, c. hat es erst vorhin erfahren und mir erzaehlt unterwegs. Zusammen muessen wir mit c. reden was wir da mitnehmen zu frau b., denn ich habe keine ahnung was sie braucht.

    Mir geht es wirklich nicht gut. Sie reagiert sofort darauf, ohne dass ich etwas sage.

    Bettina:      liebe mami, ja es geht dir wirklich schlecht. Hoeren wir auf mit reden du hast schmerzen das merke ich, darum hoeren wir auf. Habe gedacht, ich gucke heute fern mit dir, ja?

    Ich bin ihr sehr dankbar für diese Entscheidung, obwohl er mir leid tut, aber es ist doch ganz schön anstrengend.

    08.01.1999

    Wir wollen die Einrichtung von Bettinas Zimmer in der neuen Wohnung verändern. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Da das Zimmer zwei Fenster hat, können wir das Bett so und so stellen. Nach langem Hin und Her entscheiden wir, dass wir uns das noch einmal vor Ort ansehen, bevor wir es ändern. Umstellen können wir es noch allemal. Die ganze Zeit sitzt Bettina auf ihrer Couch und hört uns zu, ohne sich zu rühren. Ich frage sie nach der Diskussion, was sie zu allem meine.

    Bettina:      frage, worin liegt das problem, ich muss doch nicht zum fenster raus gucken, wenn ich im bett liege, das brauche ich nicht.

    Ich:      Wir dachten nur, weil du hier ja nicht die Möglichkeit hast, aus dem Fenster auf Bäume zu sehen und auch die Sonne nicht hereinscheint, darum unsere Diskussion.

    Bettina:      gerede war lustig von euch, das habe ich genossen und mich gar nicht gelangweilt. Es stoerte mich nicht euer gerede und der papa war auch lustig mit seinen bemerkungen ueber die voegelein beobachten, so kenne ich ihn gar nicht, das war lieb von ihm.

    Ich:      Aber es war schon lustig, als wir wieder in der neuen Wohnung waren und Papa es so eilig hatte, dass er wieder eine Treppe übersehen hat und gestürzt ist. Sicher ist das nicht zum Lachen, aber er hat sich ja nicht ernsthaft weh getan.

    Bettina:      ja, ich habe es gehoert, als du es erzaehlt hast, und du konntest gar nicht reden so hast du gelacht. Ja gut, es muss schon komisch ausgesehen haben, wenn du es so erzaehlst, da muss man auch lachen im innern, denn laut kann ich nicht so lachen. Der papa hat sich aber gar nicht weh getan, das sieht man auch, gar nicht so wie silvester, da hat es geblutet und sah schlimm aus.

    Ich:      Ja, da hast du recht!

    Bettina:      gerede war aber lieb gemeint von euch, und deshalb denke ich, es sagt der papa, es wird zu viel des guten.

    Ich:      Na ja, aber du solltest auch deine Meinung dazu sagen, was du hiermit auch getan hast. Und nun?

    Bettina:      ja gut, lesen wir jetzt etwas ja?

    10.01.1999

    Bettina:      der denker fragt, was wir machen heute, das will ich wissen?

    Ich:      Warum hast du den Gummi aus deinem Haar genommen?

    Bettina:      Und was sagt der papa zu meiner frisur ich habe gedacht es gefaellt ihm nicht wie ich aussehe, deshalb habe ich es rausgemacht den gummi.

    Ich:      Ihm gefällt es auch, wenn du den Gummi im Haar hast.

    Bettina:      kinder haben einen denker und der sagt, ich sollte die haare offen tragen, wie die franzi, darum dachte ich es so.

    Ich:      Aber es ist doch unbequem, wenn du die Haare offen trägst. Wie war eigentlich das Theaterstück?

    Bettina war mit C. im Schauspielhaus in der Aufführung des Ensembles „Ramba Zamba in „Woyzeck.

    Bettina:      ja gut, aber draussen offen und das geht noch das ganze. Frage nicht so, es war anstrengend gestern abend, aber das weist du ja.

    Ich:      Was war anstrengend, das Stück oder das Sitzen?

    Bettina:      beides das sage ich dir, denn der mensch(en) gerede war schwer zu verstehen, darum bin ich so unruhig, aber es geht ja schon wieder. das schreiben, den es hilft mit das zu verarbeiten.

    Ich:      Hast du Fragen zu dem Stück?

    Bettina:      ja, was sind das fuer kinder die da mit gespielt haben, sie sahen gar nicht so aus als waeren sie behindert.

    Ich:      Es ist nicht jeder behindert von den Schauspielern.

    Bettina:      ja gut, das hat man gemerkt, das es nicht nur, errate mal was waren.

    Ich:      Man kann für bestimmte Rollen nicht unbedingt Behinderte einsetzten. Dazu ist das Stück zu schwierig zu spielen.

    Bettina:      das wollte ich wissen, denn das stueck war schwer zu verstehen, aber gut gespielt, das sage ich dir, ich habe mich gar nicht dumm gefuehlt unter den anderen, denn das theater war voll das sagte ja c. schon, aber wir haben direkt auf der buehne gesessen, das war toll mitten drin im stueck, das war eine beruhigendes gefuehl das zu sehen.

    Ich:      Ich freue mich, dass es dir trotz der schlechten Sitze gefallen hat.

    Bettina:      frage was anderes, es geht mir nicht gut zusammen muessen wir in den wald.

    Ich:      Dir tut wohl der Rücken weh vom Sitzen?

    Bettina:      ja, beides es tut mir der ruecken weh und der kopf vom denken.

    Ich:      Der Kopf auch, da müssen wir eben darüber reden.

    Bettina:      habe keine lust darueber zu reden, wie es mir geht.

    Ich:      Manchmal hilft es, wenn man über das Gedachte reden kann.

    Bettina:      ja gut, du bist lieb, aber es geht schon das ganze. Reden wir ueber dich wie es dir geht, was macht deine...

    Ich:      Besser. Ich fühle mich gut. Sieht man das nicht? Meist dauert es nicht so lange oder nur einen Tag.

    Bettina:      ja gut, siehst du so ist es bei mir.

    11.01.1999

    Bettina:      der tag war sehr unruhig heute, weil der frager immer fragt was wird mit mir, ob tante i. mich abholt oder du.

    Ich:      Ich muss erst noch Tante I. fragen, ob sie es überhaupt kann.

    Bettina:      ja gut, ich dachte nur, deshalb habe ich geschimpft heute frueh, weil du gar nichts gesagt hast.

    Ich:      Aber heute ziehen wir doch noch nicht um, erst nächste Woche.

    Bettina:      ja gut, das ist ja gut, ich habe mich eben geirrt und dachte heute schon, darum meine unruhe.

    Ich:      Ich sage dir schon, wenn es soweit ist. Ich muss auch jetzt weiter die Sachen einpacken. Was machst du derweil?

    Bettina:      ja gut, das musst du machen und ich gucke „hier ab vier", ja?

    Ich:      Schön. Hast du mitbekommen, dass C. dich nach Hause bringt?

    Bettina:      habe es gehoert und freue mich auch darauf, das das so geht, denn c. hat es mir auch schon gesagt das, um das gerede wegen der zeit.

    Ich:      Was hat C. mit den Spielsachen gemacht, die wir ihr mitgebracht haben?

    Bettina:      ja, c. hat sie mit in die schule gegeben nur manche sachen hat sie behalten fuer mich und das reden damit kann man gut reden sagt sie das brauche sie.

    Ich:      Gut, alles geklärt?

    Bettina:      ja nur, das ich jetzt ruhiger bin wegen dem umzug das du mir bescheid sagst.

    Ich:      Aber, habe ich dir schon einmal nicht vorher Bescheid gesagt? Ich erzähle dir immer vorher, wenn es etwas Besonderes gibt.

    Bettina:      habe das auch nicht verstanden darum die aufregung.

    Da ich voll mit dem Umzug beschäftigt bin, haben wir nur wenig Zeit, uns zu unterhalten. Ich nehme mir jeden Tag die Zeit, mich mit ihr zu unterhalten. Aber so ausführlich wie sonst ist es nicht.

    12.01.1999

    Bettina:      der tag war bestimmt anstrengend, denn du siehst schlecht aus, das sieht man.

    Ich:      Es ist schon beschwerlich, alle Sachen einzupacken. Aber das macht nichts. Da muss ich durch. Und was gab es bei dir heute?

    Bettina:      habe heute bei den kindern frau g. gesehen, sie war dort als erzieherin und das wusste ich gar nicht, das sie kindergaertnerin ist.

    Ich:      Doch, ich wusste es und ich dachte, du auch. Aber vielleicht hast du es nur vergessen. Was hast du denn heute im Praktikum gemacht?

    Bettina:      ja, kartoffeln geschaelt, das hat mir auch spass gemacht das schaelen. Der tag war ueberhaupt schoen, das du gekommen bist und nicht papa das, darum habe ich mich gefreut das ganze macht mit dir mehr spass nach hause zu gehen. Papa schweigt dann immer, du erzaehlst, das ist schoener.

    Ich:      Wie hast du dich mit C. nun geeinigt mit dem Abholen vom Sport?

    Bettina:      ja gut, sie hat heute gesagt, das sie mich auch bringen wuerde aber es geht nicht immer den es wird fuer sie ja auch spaet dann und darum weis sie es noch nicht, wie wir es machen, sie ruft aber noch an.

    Sie sitzt da und stiert auf eine Plastetüte mit bunten Bildern.

    Ich:      Warum stierst du so darauf?

    Bettina:      ja, ich gucke was da drauf ist und denke, es sieht lustig aus der, und darum habe ich gelacht und so, auch weil ich so gucke und das so lange.

    Ich:      Du bist schon eine! Was sagst du zu deinem Zimmer, dass alles schon eingepackt ist?

    Bettina:      ja, es sieht leer aus und komisch aber das stoert nicht, denn das noetigste hast du draussen gelassen, das sehe ich, ja? So, jetzt gehen wir zu papa.

    Ich:      Warum?

    Bettina:      ja, er macht das abendbrot!

    13.01.1999

    Ich:      Heute bin ich wirklich geschafft. Wir haben jetzt das Schlafzimmer und das Wohnzimmer eingepackt.

    Bettina:      der tag war wirklich anstrengend fuer dich, du siehst schlecht aus, das packen strengt wohl sehr an ja?

    Ich:      Ja, da man muss schon überlegen, was man noch braucht. Denn das ständige Bücken in die Kisten geht ganz schön über den Rücken. Aber wir haben jetzt nur noch die Küche einzupacken. Das machen wir erst am Sonntag.

    Bettina:      ja gut, das geht ja dann die kueche das ist nicht so viel ja du schwer auch nicht.

    Ich:      Das stimmt. Es ist lieb von dir, dass du dir solche Gedanken machst.

    Bettina:      gerede ueber das fragen, wann wir umziehen, ist jetzt klar, das habe ich begriffen und denke, das wird auch langsam zeit, das umziehen, immer das gerede und nichts passiert.

    Ich:      Es geht nun einmal nicht schneller. Außerdem haben wir noch nicht einmal die Schlüssel für die Wohnung. Aber, da bin ich wie immer sehr zuversichtlich, dass alles klappt.

    Bettina:      ja, nur das es sehr unruhig ist zur zeit. Aber, es geht gesittet zu, da stoert es mich nicht so wie das letzte mal, da war es ganz schoen durcheinander.

    Ich:      Das war ja auch etwas anderes. Da sind wir aus einer 5-Raumwohnung in eine 3-Raumwohnung gezogen, und wir haben viele neue Möbel kaufen müssen. All das musste organisiert werden. Damit hast du recht, dass es gesittet zugeht. Ich müsste noch etwas tun. Kann ich das, oder soll ich bei dir bleiben?

    Bettina:      ja gut, damit du fertig wirst das glaube ich dir, fange jetzt an. Ja, und ich gucke ja?

    14.01.1999

    Regine hat zu ihrem 20. Geburtstag, Bettina und C. eingeladen. Frau G. wollte mit dem Auto nach Weesenstein fahren und dort in der „Schlossküche" essen gehen. Sie ist sehr unruhig und fragt:

    Bettina:      gerede verstehe ich nicht von dem geburtstag von regine. Ich gehe doch da ... frage doch nicht das c.. Der denker fragt, ob du auch mit gehst oder redet ihr nur das ich gehe.

    Ich:      Du und C. sind dazu eingeladen.

    Bettina:      frage, warum gehst du nicht mit. Wer geht noch mit?

    Ich:      Weil ich nicht eingeladen bin. Außerdem habe ich dann in der neuen Wohnung zu tun.

    Bettina:      zusammen muessten wir das machen, weil wir da ja schon umgezogen sind. Gerede weis ich ja, aber ihr koennt doch mitkommen und dann mich auch fahren das geht doch ja?

    Ich:      Aber wir haben dazu doch keine Zeit.

    Bettina:      ja, das habe ich gehoert und das wir dann nach weesenstein fahren wollen, aber ich bin traurig wenn ich da ohne euch hinfahre das moechte ich nicht, nur mit euch.

    Ich:      Wir sind doch öfters dort. Aber Frau G. kennt es noch nicht. Es wäre außerdem unhöflich, wenn wir so unaufgefordert mitfahren würden.

    Bettina:      ja gut, aber vielleicht geht es das ganze.

    Ich:      Das kann ich dir aber nicht versprechen.

    Bettina:      ja gut, das weis ich doch, aber es waere toll mit euch. Frage wer faehrt da noch hin das moechte ich wissen. Frage nur weil ich keine lust habe mit dort hin zu fahren, das geht nicht wenn ich mit jemanden anderen dorthin fahre, denn ihr wart auch immer mit.

    Ich:      Wer genau mitfährt, weiß ich auch nicht. Aber sicherlich wird noch jemand mitkommen.

    Bettina:      ja, das sage ich ja, es muss jemand dabei sein. Ja schon, aber nur c. geht nicht mit. Der papa und dir ist es trotzdem schoener dorthin zu fahren. Frage warum soll das nicht gehen.

    Ich:      Was soll ich Frau G. sagen, weshalb wir mitfahren? Ich kann ihr doch nicht sagen, dass du keine Lust hast, mit ihr zu fahren.

    Bettina:      ja gut, vielleicht faellt dir ein grund ein. Ja gut, das geht auch da habt ihr gleich zwei fliegen mit einer klappe geschlagen. Liebe mami, du bist wie immer sehr, sehr verstaendnisvoll. Wie das ganze geklaert wird, ueberlasse ich dir, du kennst meine gruende. Reden wir ohne es zu zerreden von den tag heute. Er war sehr aufregend mit dem sport. Ich habe wieder so viel mit gemacht, das ich sehr muede bin und heute zeitig ins bett gehe. Darum lass und „gute zeiten, schlechte zeiten" sehen und dann ins bett ja gehen.

    Ich:      Wie du es möchtest!

    15.01.1999

    Leider habe ich nicht gleich mit ihr geschrieben, da ich noch einiges zu tun hatte. Aber ich nehme mir immer die Zeit.

    Bettina:      der tag war wieder fruchtbar und deshalb sage ich auch, das ich reden muss sonst werde ich damit nicht fertig.

    Ich:      Womit wirst du nicht fertig?

    Bettina:      habe gehoert, das wir irgendwann nach „zschieren" gehen zum praktikum das war furchtbar. Frage was machen wir dort, arbeiten, ja?

    Ich:      Sicher, sich auf das leben und das Arbeiten in der Werkstatt vorzubereiten. Ich finde es gut, wenn ihr die Möglichkeit bekommt, euch dort jetzt schon einzuleben. Außerdem ist es wichtig, euch an die Arbeit zu gewöhnen.

    Bettina:      ja gut, das stimmt, aber es regt mich immer auf und das ganze umziehen, das gerede darueber auch.

    Ich:      Aber wir reden doch gar nicht so sehr über den Umzug. Wir packen, wenn du nicht da bist. Also kann es dich nicht sehr stören.

    Bettina:      ja gut, dann sage ich nichts, nur „zschieren" wird wieder bloede, das weis ich jetzt schon.

    Ich:      Du sollst dir nicht immer schon vorher, Gedanken darüber machen. Es ist besser für dich, wenn du mal anfängst, die Dinge positiv zu sehen. Ich weiß, das ist schwer, aber die Medaille hat immer zwei Seiten.

    Bettina:      ja gut, ich werde daran denken das positiv zu sehen, das ganze und dann geht es auch, ja? Habe es das ganze auch nicht so ernst gemeint, denn wir haben schon so oft geredet darueber, das ich ja sowieso ab september dorthin muss und das ganze als gewoehnung nehmen soll. Habe es nur erzaehlt wie es heute war. Treffen deine meine gedanken, so seit ihr noch nicht fertig mit raeumen. Ich habe aber auch das gefuehl, das ihr fertig seit auf den docht, so sagt man doch, ja? Und darum muss ich lieb sein damit ihr keinen kummer habt.

    Sie steht auf und setzt sich auf ihre Couch. Ich denke sie will allein sein und gehe weite packen. Nach ca. 10 min. sehe ich nach ihr. Sie sitzt immer noch so da. Ich sage ihr, sie solle sich doch Licht einschalten. Keine Reaktion. Ich lasse sie sitzen. Nach einer Stunde wird es mir doch unheimlich. Ich setze mich an die Schreibmaschine. Ohne große Aufforderung kommt sie und schreibt. Ich frage sie, warum sie so im Dunkeln gesessen habe?

    Bettina:      ja, zum denken ist das gut im dunkel zu sitzen, da wird man nicht abgelenkt mit dem sehen, das ist der grund. Und das ganze darf nicht zur gewohnheit werden das du nicht gleich mit mir redest, sondern frage nicht warum, frage das nicht es ist so. sage nicht das weist du, da wuerdest du gleich mit mir reden. Gerede klar, ja?

    Ich:      Oh ja, es ist klar. Ich habe verstanden, dass du sehr gereizt bist, wenn ich nicht sofort mit dir rede. Aber leider ist es im Moment nicht immer möglich.

    Bettina:      gerede reicht, das war mein tag und wie war eurer? Frage weil ihr so kaputt seit und das reden so schwer ist mir dir, habe gedacht du hast keine lust zu reden.

    Ich:      Von „keine Lust haben", ist überhaupt nicht die Rede.

    Bettina:      gerede, gerede, das war gar nicht der grund, du musstest nur noch packen deshalb und dann gehe ich in die werkstatt. Habet ihr auch zeit fuer mich und das immer, ich glaube das nicht, zusammen ist das wichtig zu reden und darum hoeren wir jetzt auf damit, das reicht und zusammen sehen wir „gute zeiten, schlechte zeiten", ja?

    Sie scheint wirklich sehr durcheinander zu sein. Das neueste ist, dass sie sich sehr für diese Kult-Serie interessiert. Ich lasse sie auch, weil die Personen, die da spielen alle in ihrem Alter sind. Vielleicht sieht sie Parallelen zu ihren eigenen Gedanken und Gefühlen.

    17.01.1999 Sonntag

    Wir haben heute die Küche auseinandergenommen und eingepackt. Und wie es so ist, kam ich erst sehr spät zum Schreiben. Morgen ist ja der große Tag, d. h., an dem wir in die neue Wohnung umziehen werden. Gestern haben wir erst die Schlüssel bekommen. Danach haben wir die Küchenstühle und den Küchentisch abgeholt. Da wir nicht mehr Platz im Auto hatten, sind wir mit dem Bus zurückgefahren. Es war noch einiges zu erledigen, z. B. Lampen anbringen, ausmessen usw. Es wurde sehr spät.

    Bettina:      sage dem papa, das du mehr arbeitest als er, das er nicht so schimpfen soll. Frage blos, warum er das so macht, das stoert ganz schoen das geschimpfe, das sage ihm von mir.

    Ich:      Ich werde es ausrichten. Aber so schlimm ist es doch gar nicht. Er ist eben auch geschafft und deshalb etwas gereizt

    Bettina:      frage, wie geht es dir du bist auch kaputt. Es war wieder viel zu machen, das sehe ich, aber es ging trotzdem ruhiger als sonst, das wollte ich sagen.

    Ich:      Sicher bin ich müde und kaputt, aber ich habe daran gedacht, mit dir zu reden.

    Bettina:      frage das den, der es gesagt hat, ich soll helfen, denn das merke ich, wenn du fertig bist, darum frage ich ja auch.

    Ich:      Es ist lieb von dir, dass du dir über mich Gedanken machst und merkst, wenn ich geschafft bin.

    Bettina:      gratuliere zu der feststellung, denn sonst geht es dir besser, denn der tag war auch anstrengend stimmts, das sehe ich, darum musst du bald aufhoeren damit.

    Ich:      Ich verspreche es. Ich mache nicht mehr sehr viel. Was möchtest du essen?

    Bettina:      ja, 1 schnitte und etwas zu trinken, das langt mir auch das essen und zu trinken. Der papa muss auch mal fertig werden, das geht nicht, es muss mal schluss sein das ganze gerede es regt ein auf.

    Ich:      Welches Gerede meinst du?

    Bettina:      gerede ueber das geht nicht, frage warum geht es dann nicht noch zusammen das machen, das frage ich.

    Ich:      Ehrlich gesagt, ich verstehe „Bahnhof".

    Bettina:      frage das den frager, wie es weiter geht.

    Ich:      Was meinst du mit weitergehen?

    Bettina:      Gerede meine ich auch nicht, sondern morgen.

    Ich:      Gut, also morgen ziehen wir um. Ich schaffe dich in die Schule, und Tante I. holt dich ab, wie besprochen.

    Bettina:      gerede weis ich, und wann holst du mich?

    Ich:      Abends hole ich dich dann.

    Bettina:      gerede meine ich auch nicht, wohin bringt sie mich?

    Ich:      Ihr geht zu ihr. Das ist dann nicht mehr so weit entfernt von der neuen Wohnung.

    Bettina:      gerede frage ich auch nicht.

    Ich:      Dann weiß ich auch nicht was du wissen willst.

    Bettina:      gerede reicht nicht, sondern wann gerattel, (?) das frage ich.

    Ich:      Was meinst du damit?

    Bettina:      frage, was machst du denn, wenn ich nicht da bin?

    Ich:      Jetzt verstehe ich dich. Es kommen ein Möbelwagen und Möbelträger. Dann wird alles aus der Wohnung geräumt und in den LKW geladen. Dann fahren wir ab und es wird alles wieder aus- und in die neue Wohnung eingeräumt.

    Bettina:      gerede frage ich nicht umsonst, denn da hast du keine zeit, dich um mich zu kuemmern. Vielleicht kann ich bei tante i. schlafen.

    Ich:      Ich glaube nicht, dass sie dafür Platz hat. So viele Betten hat Tante I. nicht.

    Bettina:      gerede stimmt, das habe ich nicht beruecksichtigt, das die nicht so viele betten haben. Das gerede haetten wir uns jetzt sparen koennen. Kinder sind ja jetzt 3 und das baby.

    Ich:      Eben, und deshalb haben wir diese Variante gar nicht erst in Erwägung gezogen.

    Bettina:      gerede dazu das nervt auch mich. Ja gut, und nun schluss mit dem reden.

    Ich dachte, damit wäre alles geklärt, aber nein. Nachts um 23.20 Uhr fängt sie an zu schimpfen und zu schreien und später auch zu weinen. Ich weiß gar nicht, was los ist. Ich frage sie mit der Buchstabentafel - wir haben die Schreibmaschine schon verpackt - was eigentlich los sei. Nach vielen Umwegen kommt heraus, dass sie nicht in die Schule und zu Tante I. will, sondern mit beim Umzug dabei sein möchte. Ich mache sie darauf aufmerksam, dass ich mich nicht sehr um sie kümmern kann. Aber sie akzeptiert das. Sie möchte dabei sein, und sehen, wie der Umzug vonstatten geht. Ich entscheide also: Gut, soll sie dabei sein!

    18.01.1999

    Der gesamte Umzug hat wunderbar geklappt, außer, dass der Möbelwagen zweimal fahren musste und er nicht durch das Hoftor kam. Die Möbelträger mussten alles vom Fußweg ins Gartenhaus tragen. Um 21.30 Uhr war alles vorbei. Bettina war völlig entspannt. Ihr Möbel standen an Ort und Stelle, und ihr Bett war auch schon gemacht. Als wir dann in der Küche saßen, sprang sie vergnügt durch die Wohnung und lachte und freute sich. Geschlafen hat sie auch gut. Damit wir den nächsten Tag nicht so früh aufstehen mussten, haben wir Bettina noch zu Hause gelassen. Es war ein ruhiger und schöner Tag. Sie wird dazu sicherlich auch noch ihre Meinung abgeben.

    19.01.1999

    Außer, dass ihr Bett schon an der richtigen Stelle stand, war es genauso wichtig, dass die Schreibmaschine ausgepackt war.

    Bettina:      der tag war wirklich sehr anstrengend fuer dich, du musst dann... der papa gaehnt auch schon. das reicht, ich gehe morgen in die schule dann tanzen und dann holt ihr mich ab, ja?

    Ich:      Richtig. Und wie siehst du nun die Wohnung? Ist immer noch so ein Durcheinander? Und ist dein Zimmer richtig eingeräumt?

    Bettina:      ja, nicht mehr so sehr. es steht fast alles wieder an seinem platz, da muss ich mich nicht sehr umstellen, da geht es wirklich gut.

    Ich:      Und wie gefällt dir sonst dein Zimmer?

    Bettina:      ja, es stimmt es gefaellt mit auch besser das zimmer und gerede war dumm das ich genug zeit hatte mich zu gewoehnen das dauert eine weile, aber es geht mir trotzdem gut. Es stoert mich nicht ganz so sehr, wie das letzte. Aufregen tut mich nur, das wir, koennen wir morgen gleich reden, wenn ich komme?

    Ich:      Wenn ich Zeit habe, ja. Aber ich möchte gleich sagen, dass ich ja alles, was ich eingepackt habe, auch wieder auspacken muss.

    Bettina:      gerede reicht nicht, ich muss mitmachen koennen. Gerede darueber und mitmachen ist gut und darum ging es heute auch gut.

    Ich:      O.k. es wird sich schon etwas finden, was du machen kannst. Heute hast du ja auch gesaugt, damit hast du mir sehr geholfen.

    Bettina:       ja, das habe ich auch gern gemacht. Morgen kann ich wieder saugen, wenn du willst.

    Ich:      Wie findest du die Umgebung der neuen Wohnung?

    Bettina:      ja, es gefaellt mir hier auch sehr gut, vor allem die ruhe, kein auto, keine kinder die morgens... kinder sind immer laut und das stoert mich, aber heute frueh war eine ruhe, ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon spaet war und ihr schon aufgestanden seid.

    Ich:      Ich freue mich, wenn es dir so gefällt. Was sagst du zu den Bildern? Habe ich sie an die richtige Stelle gehängt?

    Bettina:      ja, die haengen gut das stimmt, hoffentlich bleiben sie auch haengen. Ja, ihr habt es richtig gemacht mit dem umzug nur die zeit war unguenstig, weil es kalt war, aber es geht jetzt, ich friere nicht mehr.

    20.01.1999

    Wir haben gestern und heute erst einmal die Küche aufgebaut und die Spüle angeschlossen sowie den E-Herd und die Kühlschränke, denn das war vorerst das Wichtigste. Ich bin noch nicht dazu gekommen, ihre Kisten auszupacken. Also stehen sie noch in ihrem Zimmer.

    Bettina:      gerede das ihr arbeiten wolltet, stimmt gar nicht.

    Ich:      Na weißt du, wir mussten zuerst die Küche aufbauen, weil wir ja Essen kochen und aufwaschen müssen.

    Bettina:      ja gut, das stimmt auch, aber es ist noch gar nichts ausgepackt.

    Ich:      Mal sehen. Vielleicht mache ich

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