Reise der Veränderung
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Über dieses E-Book
Welche Entdeckungen die Passagiere machen und welchen Preis sie letztendlich zahlen, verraten wir nicht. Lies es selbst!
Mit dieser gelungenen Allegorie auf den aktuellen Dimensionswechsel trägt Friederike Steinhagen der wachsenden Sehnsucht vieler Menschen nach innerem Frieden, Ausgeglichenheit und kreativer Lebensfreude inmitten einer sich rasant und unvorhersehbar entwickelnden Welt Rechnung. Es wäre kein Zufall, wenn der Leser bei der Lektüre seinem vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftigen Selbst begegnete.
Friederike Elisabeth Steinhagen
Friederike Elisabeth Steinhagen, Jahrgang 1953, ist Hamburgerin und Lehrerin. Zusätzlich zu ihrem Studium der Pädagogik und Anglistik (Uni Hamburg) machte sie eine umfangreiche Kinesiologieausbildung (IFAK) und beriet in eigener Praxis Kinder und Erwachsene. Sowohl in Deutschland als auch in Spanien war sie in der Lehrerfortbildung als Dozentin für Kinesiologie tätig. Parallel dazu erwarb sie weitere Kenntnisse in zahlreichen holistischen Arbeitsweisen. Ihre Gabe, den Zustand von Personen und Systemen wie Familien, Firmen oder Schulklassen intuitiv zu erfassen und den Weg zu einer Harmonisierung aufzuzeigen, setzt sie international auf ihren Workshops und in ihren Online-Beratungen ein. Friederike ist Mutter zweier Töchter und mehrfache Großmutter. Sie lebt freischaffend in Spanien. Neben einigen Büchern auf Spanisch hat sie auf Deutsch die vierteilige CD-Meditationsserie INNERE VISIONEN veröffentlicht. www.globaljoy.org/deutsch/reise-der-veränderung/
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Rezensionen für Reise der Veränderung
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Buchvorschau
Reise der Veränderung - Friederike Elisabeth Steinhagen
Inhalt
Vorwort
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
Neunzehn
Zwanzig
Einundzwanzig
Zweiundzwanzig
Dreiundzwanzig
Vierundzwanzig
Fünfundzwanzig
Sechsundzwanzig
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Nachwort
Impressum
Vorwort
Die Reise der Veränderung ist vielleicht auch deine Geschichte, geschätzte Leserin, geschätzter Leser!
Nur du selbst kannst beurteilen, ob du gerade vor dem Werbeplakat stehst und auf dem Handy überprüfst, wie dir die Gratis-Sonderfahrt in den Terminkalender passt; ob du dich schon im Zug durch den überfüllten Gang drängelst auf der Suche nach einem Sitzplatz oder ob du seit einer halben Stunde mit deiner kleinen Tochter ungeduldig in der Schlange vor dem WC wartest. Möglich auch, dass du gerade dabei bist, die weiteren Abenteuer dieser Fahrt zu bestehen. Bist du eventuell der Funktechniker, den ich an der Lok gestikulieren sah?
Vielleicht war es aber auch dein Ticket, das der einbeinige Sudanese gefunden hat, und du nimmst lieber später mal den Fahrstuhl.
Wie auch immer, ich wünsche dir ein entspannendes Leseerlebnis.
Almerimar im November 2016
Friederike
Eins
Unverhoffter Halt auf freier Strecke. Der Zug, der uns durch eine Landschaft trug, die wir nur schemenhaft vorbeiflitzen sahen, hat uns an einem neuen Ort ausgespuckt, wo wir uns gerade orientieren.
An einen knorrigen Eichenstamm gelehnt lasse ich meinen Blick schweifen: Die Reisenden schlendern herum, hocken oder stehen in Grüppchen zusammen. Sie sprenkeln die Landschaft diesseits des Schienenstranges. Wie bunte Käfer auf Sanddünen am Meer. Nur ohne Meer. Und ohne Dünen. Die Käfer sind wir. Krabbeln geschäftig in der Gegend herum. Nur wenige haben sich entfernt, um das weitere Gelände zu erkunden. Die meisten haben Sorge, dass der Zug ohne sie wieder abfahren könnte. Das hier ist kein Bahnhof, wo früher oder später der nächste Zug hält und sie mitnimmt.
Ich war zufällig auf die Werbung für die kostenlose Sonderfahrt gestoßen: „Besser leben ist möglich!" Manche Dinge kann man nicht rational erklären. Das innere Wissen klopft unüberhörbar an dein Bewusstsein: Das ist das Richtige für dich. Wenn du nicht diesem Impuls folgst, verpasst du eine einmalige Chance. Und so nehme ich an dieser Fahrt teil. Im Prinzip waren die Tickets nur für junge Familien mit Kindern vorgesehen. Der Schalterbeamte ließ sich aber erweichen, denn zumindest junge Enkelkinder konnte ich anbieten. („Für die brauche ich keine Fahrkarten, nur eine für mich, bitte.")
***
Nach der ersten Aufregung vor einigen Stunden, als der Lokführer beschloss, die ohnehin schon notgebremste Fahrt für eine Weile zu unterbrechen, um das verschwundene Kind zu suchen, haben sich die meisten in ihr Schicksal ergeben. Sie hoffen, dass der Junge bald wieder auftaucht und sie weiterfahren können.
Leider ist er aber nicht aufzufinden. Es herrscht Ratlosigkeit. „Stellen sie sich doch mal vor, das wäre Ihr Kind, dann würden Sie wahrscheinlich nicht so reden", empört sich eine der Mütter, als jemand ärgerlich die Weiterfahrt fordert.
„Und wo wollen Sie überhaupt hin, dass Sie es so eilig haben?", schiebt eine andere Stimme nach. Ja, die Antwort möchte ich nicht verpassen. Nähere mich unauffällig, um zu lauschen. Lustig, wenn sich Menschen in ihrer eigenen Logik verheddern, um schließlich selbst die Absurdität ihrer Konzepte zu erkennen. Passiert mir auch von Zeit zu Zeit.
‚Klick‘ höre ich leise neben mir, kann aber nicht ausmachen, woher das Geräusch kommt.
Da ist es wieder, dieses Gefühl, dass irgendetwas im Gange ist. Es brodelt unter der bewussten Oberfläche. Der Frust, der Ärger und die Langeweile suchen ein Ventil. Dampf ablassen bringt zwar eine Art momentaner Befriedigung, trifft aber leider fast immer die Falschen; so auch hier auf der freien Strecke.
Zugegeben, wir sind alle ein wenig geschafft von der langen Fahrt in dem überfüllten Zug. Objektiv betrachtet sind die spontanen Ausbrüche völlig fehl am Platze. Aber die Falschen, die es trifft, tragen ja dieselben Züge wie die Richtigen, denen der nachträgliche Angriff eigentlich gilt.
Einige Reisende sind natürlich gelassener, trotz ihrer Erschöpfung. Vertrauen darauf, dass die Lösung schon auftauchen werde, wenn man nur die Ruhe bewahrt. Zum Beispiel der Afrikaner mit dem Beinstumpf. Er hat in seinem Leben schon so viel durchgemacht, dass dieser unerwartete Aufenthalt unter mysteriösen Umständen ihm nur als ein weiteres ungeplantes Detail seines sowieso schon vor langem aus der Spur geratenen Lebens erscheint. Er hat die Fahrkarte übrigens gefunden. „Die sollte dann wohl für dich sein", bemerkt tiefsinnig, mit einem breiten Lächeln, ein braungebrannter Späthippie, der mit seiner Partnerin und zwei gelangweilt tuenden Teenagern unterwegs ist.
„Wie gut, dass ich mir im Bahnhofskiosk noch diesen Schmöker besorgt hab! Er zeigt sein dickes Taschenbuch. „Für die Kinder ist es ja ideal hier, und ich komm sogar mal zum Lesen.
„Nehmt ihr mal eure Rätselhefte, Lisa und Simon. Ich helf euch, wenn ihr nicht weiter wisst. Mit diesen Worten öffnet sie ihren Handarbeitskorb und bemerkt, zu den Frauen gewandt, die sich neben ihr im weichen Gras niedergelassen haben, „der Pullover soll zum Geburtstag meiner Tochter fertig sein, da nutz ich jeden Moment aus, um ein paar Runden zu stricken.
Die Sinnsucher unter den Passagieren finden sich bald zusammen. Sie sind tatsächlich davon überzeugt, ALLES habe einen Sinn. Auch, dass sie genau in diesem Zug gesessen haben, der mit ihnen auf der eingleisigen Strecke dahin rollte: rabumm rabum rababababumm rabumm... Dass die Menschen, die ihnen in ihrem Abteil oder im Gang, ja sogar in der Schlange vor dem WC Gesellschaft geleistet haben oder auf die Füße getreten sind, zu irgendeinem (zugegebenermaßen derzeit noch ihrem Verstand verborgenen) Zweck dort waren. Dass auch dieser ungeplante Halt irgendetwas mit ihnen zu tun hat. Dass das verschwundene Kind irgendwie mit ihnen in Verbindung steht, obgleich sie anscheinend nur zufällig den vom Gepäcknetz herabgetropften Saft auf ihrem Anzug, ihrem T-Shirt oder in den Haaren kleben haben; oder obgleich sie den Jungen nie gesehen haben, der unsanft von seiner Mutter durch die Schiebetür auf den Gang bugsiert wurde, als der Tumult im Abteil ausbrach, heute Mittag, kurz bevor Tim verschwand.
Die Geschichte hat sich herumgesprochen, ist auch mit bizarren Details ausgeschmückt worden von Leuten, die zwar gar nicht dabei gewesen sind, sich aber lebhaft die Szene vorstellen können, die dort abgelaufen