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Ein Fisch braucht Wasser: Wie Man Kinder vom Haken lässt
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Ein Fisch braucht Wasser: Wie Man Kinder vom Haken lässt
eBook111 Seiten1 Stunde

Ein Fisch braucht Wasser: Wie Man Kinder vom Haken lässt

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Über dieses E-Book

Die Geschichte von einem Fisch
Stellen Sie sich einen Fisch vor, der in einem kleinen Aquarium schwimmt. Holen Sie den Fisch heraus, legen Sie ihn auf den Boden. Während der Fisch nach Luft schnappt, wie auch herumspringt, denken Sie „Schon komisch, wie der Fisch sich verhält“. Der Fisch macht noch größere Sprünge, schnappt noch energischer. Sie sagen „Da stimmt etwas nicht mit ihm.“ Der Fisch bewegt sich noch auffallender! Sie entscheiden „Der ist verhaltensgestört, der braucht Therapie.“
Das Einzige was der Fisch braucht ist WASSER!
Wir neigen zu schnellen Interpretationen, Deutungen bzw. Diagnosen. Daraus folgen oft Methoden, Maßnahmen bzw. Interventionen, die weder uns noch dem Kind helfen. Im Falle des Kindes können wir in übertragender Weise sagen, das Kind braucht nur Zuneigung, das heißt nonverbale (Streicheleinheiten) und die verbale Vermittlung “Du bist in Ordnung“,
“Du bist ein wichtiger Mensch!”
Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch, Neues zu vermitteln, sondern Anderes. Frei nach dem Motto, wenn du etwas „Anderes“ willst, mache es anders!
Mein Bestreben ist, Ihnen eine andere Pädagogik nahe zu bringen, Ihre Sichtweise bzw. Perspektive zu erweitern. Stellen Sie sich auf einen Stuhl, schauen Sie das Aquarium an. Setzen Sie sich auf den Boden, wie sieht das Aquarium jetzt aus? Mit Sicherheit sehen Sie unterschiedliche Dinge. Eventuell ändert sich die Farbe, die Wahrnehmung der Wassermenge, die Anzahl der Fische und anderes mehr.
Die wichtigste Herausforderung, die Sie als relativ erfahrene Menschen bzw. Pädagogen und Erzieher innehaben ist, das „Kind“ zu befähigen, selbstständig sein Leben zu führen. Genau diese Aufgabe, die so einfach gesagt bzw. beschrieben ist, braucht, um sie praktisch auszuüben, nicht nur pädagogische Methoden, sondern Voraussetzungen, die über den eigenen Horizont hinausreichen.
Die Annahme, dass schon das Wissen darüber was z. B. Autonomie heißt, reichen würde, um sie praktizieren zu können, frustriert schon Generationen von Pädagogen. Aus diesem Grund werde ich sowohl die theoretische Grundlage, die „innere Haltung“ – Annahmen, Glaubenssätze – als auch die daraus folgenden Handlungen, Methoden bzw. Interventionen beschreiben. Ich könnte Ihnen erklären, wie Fahrradfahren funktioniert; fahren können Sie dadurch leider nicht. Sie müssen schon auf das Rad steigen und anfangen zu fahren. Dies können Sie mit verschiedenen Herangehensweisen unterstützen; jemand hält das Fahrrad im Gleichgewicht; Sie nutzen Stützräder etc. Entscheidend für das Gelingen ist, ob die theoretische Beschreibung, das Sehen wie andere fahren, die Hilfsmittel/Methoden sowie nicht zuletzt meine innere Einstellung („Fahrradfahren ist Spitze!“ oder „Ich werde es nie lernen!“) dies fördern. Um Sie mit diesem Buch zu bewegen, werde ich Sie nötigen, mit mir Tandem zu fahren. Sie werden mit mir durch eine Landschaft pendeln, in der Kinder sowie Pädagogen wohnen, die „Probleme aufweisen“ wie auch „Probleme machen“. Von Fall zu Fall werden Sie eine Zeit lang dort verbleiben und den Prozess der Eigenständigkeit, wie auch die Vermittlung, was einen Menschen wichtigmacht, miterleben. Anhand dessen hege ich die Hoffnung, dass Sie tatsächlich etwas Anderes wollen und anfangen, etwas Anderes zu machen!
SpracheDeutsch
HerausgeberPennings, Steven
Erscheinungsdatum20. Nov. 2013
ISBN9783923884032
Ein Fisch braucht Wasser: Wie Man Kinder vom Haken lässt

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    Buchvorschau

    Ein Fisch braucht Wasser - Steven Pennings

    © 2013 Steven Pennings

    Herausgeber: Steven Pennings

    www.praxispennings.de

    steven.pennings@interkult.de

    Autor: Steven Pennings

    Umschlaggestaltung, Illustration: Steven Pennings

    Lektorat, Korrektorat: Karin Baumann, Gudrun Müller-Reiners.

    EBook-Produktion: DIPUB Media Christian Melle, Potsdam

    Verlag: Steven Pennings

    ISBN: 978-3-923884-03-2

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Vorwort

    Die Geschichte von einem Fisch

    ¹

    Stellen Sie sich einen Fisch vor, der in einem kleinen Aquarium schwimmt. Holen Sie den Fisch heraus, legen Sie ihn auf den Boden. Während der Fisch nach Luft schnappt, wie auch herumspringt, denken Sie „Schon komisch, wie der Fisch sich verhält. Der Fisch macht noch größere Sprünge, schnappt noch energischer. Sie sagen „Da stimmt etwas nicht mit ihm. Der Fisch bewegt sich noch auffallender! Sie entscheiden „Der ist verhaltensgestört, der braucht Therapie."

    Das Einzige was der Fisch braucht ist WASSER!

    Wir neigen zu schnellen Interpretationen, Deutungen bzw. Diagnosen. Daraus folgen oft Methoden, Maßnahmen bzw. Interventionen, die weder uns noch dem Kind helfen. Im Falle des Kindes können wir in übertragender Weise sagen, das Kind braucht nur Zuneigung, das heißt nonverbale (Streicheleinheiten) und die verbale Vermittlung Du bist in Ordnung,

    Du bist ein wichtiger Mensch!

    Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch, Neues zu vermitteln, sondern Anderes. Frei nach dem Motto, wenn du etwas „Anderes" willst, mache es anders!

    Mein Bestreben ist, Ihnen eine andere Pädagogik² nahe zu bringen, Ihre Sichtweise bzw. Perspektive zu erweitern. Stellen Sie sich auf einen Stuhl, schauen Sie das Aquarium an. Setzen Sie sich auf den Boden, wie sieht das Aquarium jetzt aus? Mit Sicherheit sehen Sie unterschiedliche Dinge. Eventuell ändert sich die

    Farbe, die Wahrnehmung der Wassermenge, die Anzahl der Fische und anderes mehr.

    Die wichtigste Herausforderung, die Sie als relativ erfahrene Menschen bzw. Pädagogen und Erzieher innehaben ist, das „Kind" zu befähigen, selbstständig sein Leben zu führen. Genau diese Aufgabe, die so einfach gesagt bzw. beschrieben ist, braucht, um sie praktisch auszuüben, nicht nur pädagogische Methoden, sondern Voraussetzungen, die über den eigenen Horizont hinausreichen.

    Die Annahme, dass schon das Wissen darüber was z. B. Autonomie³ heißt, reichen würde, um sie praktizieren zu können, frustriert schon Generationen von Pädagogen. Aus diesem Grund werde ich sowohl die theoretische Grundlage, die „innere Haltung" – Annahmen, Glaubenssätze – als auch die daraus folgenden Handlungen, Methoden bzw. Interventionen beschreiben. Ich könnte Ihnen erklären, wie Fahrradfahren funktioniert; fahren können Sie dadurch leider nicht. Sie müssen schon auf das Rad steigen und anfangen zu fahren. Dies können Sie mit verschiedenen Herangehensweisen unterstützen; jemand hält das Fahrrad im Gleichgewicht;

    Sie nutzen Stützräder etc. Entscheidend für das Gelingen ist, ob die theoretische Beschreibung, das Sehen wie andere fahren, die Hilfsmittel/Methoden sowie nicht zuletzt meine innere Einstellung („Fahrradfahren ist Spitze! oder „Ich werde es nie lernen!) dies fördern. Um Sie mit diesem Buch zu bewegen, werde ich Sie nötigen, mit mir Tandem zu fahren. Sie werden mit mir durch eine Landschaft pendeln, in der Kinder sowie Pädagogen wohnen, die „Probleme aufweisen wie auch „Probleme machen. Von Fall zu Fall werden Sie eine Zeit lang dort verbleiben und den Prozess der Eigenständigkeit, wie auch die Vermittlung, was einen Menschen wichtigmacht, miterleben. Anhand dessen hege ich die Hoffnung, dass Sie tatsächlich etwas Anderes wollen und anfangen, etwas Anderes zu machen!

    Steigen Sie auf

    Los geht es

    10 Spielregeln, Kinder zu befähigen eigenständig (autonom) und eigenverantwortlich dieses Leben zu leben

    Gebt ihnen den ganzen Körper, die ganze Hand, nicht nur einen Finger!

    Traut ihnen alles zu, dann werden sie sich selbst vertrauen!

    Lehrt sie, sich selbst zu loben, damit ihr Lob sie noch stärker macht!

    Lebt vor, statt davon zu reden, damit sie ihre Möglichkeiten erfahren!

    Gebt ihnen Struktur vor, damit sie entscheiden lernen und begreifen, was Freiheit ist!

    Lebt eure Unterschiedlichkeit aus, damit sie entdecken, dass das eigene Tun nicht das Gleiche ist was andere tun!

    Lebt Gleichwertigkeit, damit sie sich aufgewertet und nicht abgewertet fühlen!

    Geht Beziehung ein, damit sie sich auf euch beziehen können!

    Stellt das ICH in den Vordergrund, damit sie besser mit dem DU leben lernen!

    Seid begeistert von ihnen, damit eure Liebe sie begeistert

    1 Vor vielen Jahren erzählte Theo Schoenacker, ein niederländischer Kollege, diese Geschichte.

    2 Pädagogik ( von griechisch paideia = Erziehung, Bildung bzw. pais = Knabe, Kind und griechisch agein = führen.

    Als Erziehung bezeichnet man in der Wissenschaft alle bewussten und gezielten (intentionalen) Handlungen und Verhaltensweisen eines relativ erfahrenen Menschen (Erzieher, Educans), die einen jeweils weniger erfahrenen (Zögling, Educandus) zur selbständigen Lebensführung befähigen sollen (Marie von Ebner-Eschenbach)

    3 Autonomie (von Altgriechisch, autonomía = sich selbst Gesetze gebend, Eigengesetzlichkeit, selbstständig) bezeichnet den Zustand der Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit.

    Kapitel 1

    Beziehung

    Es wird öfter vorkommen, dass ich Wörter erkläre. Dies resultiert hauptsächlich aus der Überzeugung, dass wenn wir etwas erreichen bzw. vermeiden wollen, dies besser zu beeinflussen ist, wenn uns die Bedeutung der zentralen Begriffe und deren Folgen bewusst sind.

    Beziehung

    Beziehung heißt: Ich beziehe mich auf dich, du beziehst dich auf mich. Voraussetzung hierzu ist, dass wir etwas voneinander wissen, damit wir uns darauf beziehen können! Wenn ich will, dass du mit mir eine Beziehung eingehst, muss ich dich dafür etwas von mir wissen lassen. Folglich muss ich immer den ersten Schritt tun!

    Das Einzige, was das Kind braucht, ist Wasser – Beziehung.

    Mark, 6 Jahre alt, deutscher Herkunft

    Marks Schuleinstieg gestaltete sich positiv.

    Seit Weihnachten traten folgende Veränderungen auf:

    Er nahm keinen Kontakt mehr zu den Lehrkräften auf.

    Er war kaum ansprechbar.

    Er saß nur da, arbeitete nicht mehr.

    Er vermied Gefühle.

    Er ging dem Kontakt auf allen Ebenen aus dem Weg.

    Alle Interventionen, ihn für die Aufgaben zu motivieren, fruchteten nicht.

    Die Frage, woher das kam, kann nicht beantwortet werden. Antworten diesbezüglich helfen meist auch ohnehin nicht weiter.

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