Dorian Hunter 73 - In den Abgrund
Von Christian Montillon und Catalina Corvo
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Über dieses E-Book
Der 73. Band der legendären Serie um den "Dämonenkiller" Dorian Hunter. - "Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ›Dorian Hunter‹ und sein Spin-Off ›Das Haus Zamis‹ vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction." Kai Meyer
enthält die Romane:
266: "Die Saat des Monsters"
267: "In den Abgrund"
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Dorian Hunter 73 - In den Abgrund - Christian Montillon
In den Abgrund
Band 73
In den Abgrund
von Christian Montillon und Catalina Corvo
nach einer Story von Susanne Wilhelm
© Zaubermond Verlag 2013
© Dorian Hunter – Dämonenkiller
by Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
Lektorat: Andrea Bottlinger
Titelbild: Mark Freier
eBook-Erstellung: story2go | Die eBook-Manufaktur
http://www.zaubermond.de
Alle Rechte vorbehalten
Was bisher geschah:
Der ehemalige Reporter Dorian Hunter hat sein Leben dem Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen verschrieben, seit seine Frau Lilian durch eine Begegnung mit ihnen den Verstand verlor. Seine Gegner leben als ehrbare Bürger über den gesamten Erdball verteilt. Nur vereinzelt gelingt es Dorian, ihnen die Maske herunterzureißen.
Bald kommt Hunter seiner eigentlichen Bestimmung auf die Spur: In einem früheren Leben schloss er als französischer Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit dem Bösen, der ihm die Unsterblichkeit sicherte. Der Pakt galt, und als de Conde selbst der Ketzerei angeklagt und verbrannt wurde, wanderte seine Seele in den nächsten Körper. Im Jahr 1713 wurde er als Ferdinand Dunkel in Wien Zeuge, wie Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, von einem Nachfolger verdrängt wurde, der sich fortan Asmodi II. nannte. Asmodi II. kann Dorian schließlich töten.
Nach vielen Irrungen nimmt Lucinda Kranich, die Schiedsrichterin der Schwarzen Familie, die Rolle des Asmodi an. Niemand weiß, dass sie in Wirklichkeit hinter dem wiedererstandenen Fürsten steckt. Und letztendlich wird ihre Maskerade Wirklichkeit. Dass Lucinda sich einen Teil Asmodis einverleibt hat, um seine Macht zu erlangen, wird ihr zum Verhängnis. Während eines Kampfes gegen einen Zentrumsdämon, der unter den Isles of Scilly gefangen war, übernimmt der in ihr schlummernde Asmodi die Kontrolle über ihren Körper und ersteht so tatsächlich wieder auf.
Zur selben Zeit kann Olivaro von den Scillies ein seltenes Artefakt mitnehmen: den Feuerschädel. Daraus erschafft er den Stab des Schlichters, ein Artefakt, mit dem eine Schlichterin noch vor der Zeit der Schwarzen Familie für Ordnung unter den Dämonen gesorgt hatte. Nun soll der neue Schiedsrichter der Schwarzen Familie derjenige sein, der diesen Stab berühren kann, ohne zu verbrennen.
In einem rumänischen Dorf fällt die Entscheidung – und ausgerechnet Coco Zamis wird zur neuen Schiedsrichterin. Dorian Hunter fühlt sich verraten und verlassen und setzt alles daran, sie zurückzuholen. Doch seine Feinde sind ihm einen Schritt voraus. Sie versprengen das Dämonenkiller-Team und töten Trevor Sullivan. Nur mit der Unterstützung der babylonischen Vampirin Salamanda Setis bricht Hunter auf, um Edwin Jong, Cocos größten Konkurrenten, für den Tod seines alten Freundes büßen zu lassen. Dabei findet er heraus, dass er dem Hexer nicht zum ersten Mal auf den Fersen ist. Bereits in einem früheren Leben als der Sklavenjunge Eno hat er versucht, Jong zu töten – und ist dabei selbst zum Monster geworden.
Erstes Buch: Die Saat des Monsters
Die Saat des Monsters
von Catalina Corvo
nach einer Story von Susanne Wilhelm
Prolog
»Es heißt, dass es einst einen ersten Dämon gab. Ein Wesen, das nicht sterben konnte.« Die Kreatur biss zu, kaute ein Stück des Muskels heraus. Es schmatzte; der Happen war zäh, aber frisch, und von saftigem Blut durchpulst.
Das Opfer lebte noch. Der schwarzhaarige Mann (oder der Mann, der bis vorhin schwarzhaarig gewesen war, ehe das Monstrum ihn skalpiert hatte) wand sich, wollte schreien. Es ging nicht. Natürlich … es gab keine Zunge mehr, keine Lippen und keine Stimmbänder. Ein Wunder, dass er nicht längst gestorben war.
Edwin Jong schaute seiner erst vor etwa dreißig Minuten erschaffenen Monster-Kreatur gelangweilt zu. »Und? Glaubst du daran? An einen solchen unsterblichen Dämon?« Das Thema interessierte ihn nicht, doch es war richtig, mit seiner neuen Gehilfin zu sprechen. Wenigstens ein bisschen. Dieses Monstrum hatte er mit einer gewaltigen magischen Kraftanstrengung aus der Ehefrau des Opfers geformt. Es ähnelte ein wenig einem Werwolf, hatte aber auch echsenhafte Züge. Außerdem verfaulte die Haut in rasender Geschwindigkeit; Jong konnte fast dabei zusehen.
Das Geschöpf war nun natürlich hungrig und fraß deshalb unentwegt. Der Hexer amüsierte sich bei der Vorstellung, dass es ebenso gut hätte umgekehrt laufen können: Dann würde sich nun der schwarzmagisch veränderte Mann am Körper seiner Frau gütlich tun und ihn Stück für Stück in sich hineinschlingen.
Die Kreatur zermahlte die Muskelfasern und schluckte. »So ein erster Dämon müsste in einer Zeit gelebt haben, lange bevor die Schwarze Familie entstand. Ehe die Menschheit sich erhoben hat.« Ein Blutstropfen rann ihr aus dem Mundwinkel, lief über das Grübchen am Kinn und platschte auf den Boden. Die Zähne schwammen in Rot, und als das Monstrum lachte, versprühte es einen blutigen Nebel. »Nein, ich glaube es darum nicht! Es sind bestimmt nur Gerüchte. Eine Theorie, die sich zurecht niemals hat beweisen lassen.«
Diese Worte weckten das Interesse des Hexers Edwin Jong nun doch. Woher wusste das Biest eigentlich von solchen Dingen? Wieso konnte es derart kluge Gedankengänge anstellen? Vor einer Stunde war es noch ein völlig normaler Mensch gewesen, der jeden ausgelacht hatte, der an Hexerei und Monster glaubte. Seitdem hatte die Kreatur nichts Neues gelernt, sondern war nur unter Jongs würgenden Händen und im Einfluss eines mächtigen Zauberspruchs gestorben … und als dämonisches Wesen wieder erstanden.
Waren diese Kenntnisse und der Wunsch, große Zusammenhänge zu erfassen, also aus Jongs Verstand auf sein Geschöpf übergegangen?
Es sah ganz so aus. Dem Hexer fiel keine andere Erklärung ein. »Wie kommst du überhaupt darauf?«, fragte er.
»Weiß nicht«, krächzte das Monstrum und bediente sich wieder am Büffet, das der Sterbliche ihr servierte. Es nahm eines der besten Stücke: ein Auge. Wie anmutig es aus der Höhle flutschte, das musste sogar Jong zugeben, der derlei Spezialitäten eher wenig abgewinnen konnte. Menschenfleisch zu fressen war etwas für niedere Wesen wie Werwölfe oder Ghoule. Nichts für einen echten Hexer, ein wohlgeborenes, ambitioniertes Mitglied der Schwarzen Familie der Dämonen.
»Gut, du weißt es nicht«, sagte der Hexer. »Aber … selbst wenn du nicht an einen ersten Dämon glaubst, denkst du, es könnte einen Dämon gegeben haben, den niemand zu töten vermochte?« Und wie ist es dir möglich, überhaupt an irgendetwas zu glauben? Du dürftest nur eine stumpfsinnige Kreatur sein, zum Töten geboren! Ein Jagdhund, den ich auf Dorian Hunter hetzen kann, um die letzten Hindernisse zu beseitigen und den Dämonenkiller endlich in meine Gewalt zu bringen!
»Echte Unsterblichkeit gibt es nicht«, gab sich das neu erschaffene Monstrum überzeugt. Der Sehnerv baumelte aus dem Mund, das Biest saugte ihn schlürfend ein. Etwas, das aussah wie eine bizarre Träne, blieb an den blutigen Lippen hängen. Beim Kauen glotzte eine tote Pupille blicklos auf die weite Welt. »Jeder und alles findet früher oder später ein Ende.«
Interessante Gedanken, das musste Jong zugeben. Sie entsprachen seiner Überzeugung, die er wohl niemandem je offenbaren würde. Wie dem auch sei; es waren absolut nicht die Überlegungen einer stumpfsinnigen Kreatur. Da war ihm augenscheinlich eine besonders gute Schöpfung geglückt, ohne dass er es beabsichtigt hatte. Ein Wunderwerk geradezu. Magie folgte manchmal ihren ganz eigenen Gesetzen und hielt so manches Mal Überraschungen bereit.
Fast war dieses Wesen zu schade, um es im Kampf gegen diesen Dorian Hunter zu verheizen, der sich als unendlich zäh und unendlich gefährlich erwies. Andererseits ging es um sein, Edwin Jongs, Leben! Der Hexer gestand es sich nicht gern ein, aber was half es, zu leugnen? Er hatte Angst! Das war ihm lange nicht mehr passiert. Doch dieser verfluchte Dämonenkiller konnte ihn jederzeit töten … denn er besaß Zugriff auf Edwin Jongs Herz. Hunter musste es nur zerquetschen, und er würde sterben. Bei dieser Vorstellung bildeten sich Schweißtropfen auf der Stirn des Hexers.
Er schüttelte den Gedanken ab. »So?«, fragte er seine Kreatur. »Es gibt also deiner Meinung nach niemanden, der ewig existieren kann?«
»Glaubst du doch, Meister? Aber … wenn dieser erste Dämon tatsächlich unsterblich war – wo ist er dann heute?«
»Ein gutes Argument. Wahrscheinlich hast du recht.«
Das Biest bückte sich, wollte das allerbeste Stück genießen, ehe der Hauch des Lebens endgültig aus dem Opfer wich. So fetzte es das letzte bisschen Stoff beiseite, das seiner Gier im Wege stand. Was da zum Vorschein kam, sah für es wohl appetitlich aus. Es kicherte rau. Mit seinen Krallen schnitt es die beiden Hoden auf einmal vom Körper. Wie wenig Blut noch aus der riesigen Wunde schwappte.
Das Opfer zuckte nicht mehr. Es war tot.
Edwin Jongs Geschöpf schmatzte. »Sie schmeckten wie Bonbons«, sagte es.
»Du hast recht«, sagte der Hexer. »Jeder kann sterben. Sogar Dorian Hunter.« Er stellte sich vor, wie der Dämonenkiller vor dem Monstrum lag, und wie es sich an Hunter gütlich tat. Gerade so weit, dass Hunter litt, aber nicht starb. Schließlich brauchte Jong ihn noch. Der Gedanke gefiel ihm. Es wurde Zeit, ihn in die Tat umzusetzen. »Genug gefressen!«, schrie er in plötzlicher Wut. »Geh auf die Jagd!«
»Aber wie?«, fragte die Kreatur. »Wie soll ich die Spur aufnehmen?« Sie schaute ihn an, und aus dem Mund tropfte Blut. Etwas Knorpeliges glänzte zwischen den Schneidezähnen.
Edwin Jong lachte. Völlig humorlos und zugleich völlig zufrieden. »Das sollte das Problem nicht sein. Ich habe mir einige Monstren wie dich erschaffen … aber du bist die Beste. Du sollst sie anführen.«
Ein blutiges Grinsen antwortete ihm. »Gerne, Meister. Nur … ich weiß nicht, wie ich die Spur aufnehmen kann.«
Jong schlurfte zur gegenüberliegenden Ecke des Raumes. Dort öffnete er quietschend eine Truhe, aus deren Innerem weißlich-grauer Nebel wallte. Die Schwaden rochen nach Schwefel, und sie verflüchtigten sich in der Luft. Hätte ein Sterblicher den Deckel gehoben, wäre er bereits tot; das magische Gift in den Dämpfen legte jedes normal-biologische Nervensystem augenblicklich komplett lahm.
Der Hexer hingegen konnte ohne Schwierigkeiten in das Behältnis hineingreifen und einen gläsernen Würfel herausholen. Obwohl dessen Wände aus fester Materie bestanden, griff er einfach durch sie hindurch. Er holte etwas aus dem Würfel: einen blutigen Klumpen Fleisch – und zugleich mehr als das.
Edwin Jong wandte sich zu dem Monstrum. Dieses schaute begehrlich auf das Etwas in seiner Hand. »Was … ist das, Meister?«
»Mein Herz schlägt in der Brust einer Sterblichen, wie du weißt. Sie befindet sich in der Nähe des verfluchten Dorian Hunter. Diese Frau war mein Opfer. Und dies hier wiederum …« Er streckte seiner Kreatur den blutigen Klumpen entgegen. »… ist das Herz dieser Sterblichen! Das Herz von Jasmijn Vollenhoven.«
Er warf es vor das Monstrum. Es klatschte auf den Boden, ein widerliches, schmatzendes Geräusch. Es lag dort wie die Reste eines von einem Raubtier erlegten Kadavers, frisch und glänzend feucht, so als wäre es gerade erst aus Jasmijns Körper entfernt worden. Edwin Jongs Magie hatte es so lange frisch erhalten.
»Nimm es! Friss es! Und wenn du es dir einverleibt hast, wirst du die Spur zu meinem Opfer jederzeit in dir selbst fühlen. Wie eine Kompassnadel, die stets auf diese Frau zeigt, kannst du sie dann vor dir sehen … weil sie ein Teil von dir geworden ist!«
Die Kreatur bückte sich, packte das Herz und schlang es in sich hinein. Sie schlürfte und schmatzte dabei.
»Führe uns!«, rief Jong. »Führe uns, auf dass wir dieses traurige Spiel endlich zu einem Ende bringen …!«
1.
Es brannte überall.
Zum Glück nur im übertragenen Sinn, aber das hob Dorian Hunters Laune nicht. Im Gegenteil, der Dämonenkiller war mies gelaunt, und er hatte jedes Recht dazu. Zum ersten Mal seit der Flucht aus dem »Seven Deadly Sins« fand er endlich einen Moment Ruhe. Seine Gedanken drehten sich wie in einem Karussell oder einem Teufelskreis gefangen immer tiefer in äußerst frustgeladene Gefilde hinein.
Wenn ihm irgendjemand mit einem klugen Spruch im Stil von »Es wird wieder besser« oder »Die Zeit heilt alle Wunden« gekommen wäre, hätte er ihm mit großer Freude und einem gezielten Faustschlag herzlich gern die Nase zerschmettert. Fast wünschte er sich, es käme jemand und würde versuchen ihn aufzumuntern.
Aber es kam keiner.
Jasmijn Vollenhoven und Hendrick van der Kroos hielten sich ebenso fern von ihm wie Thomas Becker, sein alter Freund, der den Posten des Großmeisters der Magischen Bruderschaft innehatte, in deren Tempel sie sich gemeinsam geflüchtet hatten. Sie alle hielten sich irgendwo in dem großen Zentralraum auf, aber keiner kam ihm nah genug, um mit ihm zu sprechen.
Ihm stand der Sinn sowieso nicht nach einer Unterhaltung.
Sie waren zum Tempel der Bruderschaft gekommen, um dort Schutz zu finden. Hunter hatte schon zuvor versucht, mit seinem alten Freund Thomas Becker Kontakt aufzunehmen, doch seine Feinde hatten es auf magischem Weg unterbunden.
Dorian befürchtete, dass der Tempel keine besonders gute Zuflucht bot. Allerdings gab es nirgends noch einen perfekt geschützten Ort. Der Dämonenkiller roch es geradezu: Der nächste dämonische Ansturm stand kurz bevor. Der Hexer Edwin Jong gönnte Hunter keine Ruhe, und Jasmijn würde er sowieso nicht ungeschoren lassen … denn die junge Frau trug das Herz des Dämons in ihrer Brust und bildete damit seinen wunden Punkt.
Dorian konnte das Herz jederzeit zerstören – ein einfacher Schuss, ein schnell geführter Messerstich – und Jong würde vergehen. Dummerweise allerdings Jasmijn Vollenhoven gleich mit ihm.
Hunter fragte sich jedoch, ob es nicht Zeit war, dieses Opfer zu bringen. Aber genau betrachtet wäre das gezielter Mord an Jasmijn. Dennoch … wie gern würde Hunter Jong sterben sehen, diesen verdammten Hund, der ihm stärker zusetzte und ihm mehr qualvolle Schicksalsschläge zugefügt hatte als nahezu jeder andere Dämon vorher. Der Hexer hatte fast alle Verbündete und Freunde des Dämonenkillers aus dem Verkehr gezogen.
Trevor Sullivan war tot.
Unga lag im Koma.
Jeff Parkers Konten waren eingefroren, Jeff selbst hatte gewaltigen Ärger mit sämtlichen Behörden, was nichts anderes hieß, als dass Dorian die finanzielle Unterstützung unter dem Arsch weggezogen worden war.
Das Schicksal vieler anderer Verbündeten war ungewiss, Hunter hatte sie nicht erreichen können. Keine schlechte Bilanz für Edwin Jong, und wahrscheinlich war die Liste der Katastrophen in Wahrheit sogar um einiges länger. Jong hatte gut vorgesorgt …
Dass Coco Zamis zur neuen Schiedsrichterin der Schwarzen Familie berufen worden war und diesen Ruf zu Dorians Verzweiflung auch noch angenommen hatte, setzte allem die Krone auf. Ganz zu schweigen davon, dass die ehemalige Hexe den Hermaphroditen Phillip mit sich genommen hatte.
Dorian war systematisch isoliert worden, Stück für Stück, bis er allein und verlassen dastand. Wie früher, dachte er grimmig. Man konnte mit Fug und Recht sagen, dass der Dämonenkiller ein in die Enge getriebenes Tier war, das um sein Leben kämpfte. Und diesen Kampf schon fast verloren hatte.
Aber er war keine Beute. Er war der Jäger!
Oder zumindest wäre er es gern.
Die Realität sah anders aus. Das gejagte Beutetier, einst der gefürchtete Dorian Hunter, war mit Jasmijn Vollenhoven und dem Arzt Hendrick van der Kroos zum Tempel der Magischen Bruderschaft in Frankfurt am Main geflohen.
Und mit … ihr. Salamanda Setis begleitete sie ebenfalls.
Wenigstens dort bei der Bruderschaft gab es noch jemanden, der ihn unterstützte: Thomas Becker. Nur dass Thomas seit der Ankunft in heiße Diskussionen mit seinem Stellvertreter für Deutschland, Hermann Falk, vertieft war.
Wahrscheinlich darüber, wie sie mit den unverhofft aufgetauchten Gästen umgehen sollten. Dabei ahnte Thomas nicht, mit wem er es bei der Person Salamanda Setis zu tun hatte.