Perry Rhodan 2377: ESCHER: Perry Rhodan-Zyklus "Terranova"
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Über dieses E-Book
Seit die Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR mit ungeheurer Waffengewalt die Kontrolle über die Milchstraße und ihre Planeten übernommen haben, steht die Menschheit in einem verzweifelten Abwehrkampf. Immerhin leistet das Solsystem - geschützt durch den TERRANOVA-Schirm - unter Perry Rhodans Führung hartnäckigen Widerstand gegen die Armada der Chaosmächte.
Nur wenige Verstecke in der Menschheitsgalaxis sind bislang nicht von TRAITOR besetzt. Zu diesen Schlupfwinkeln zählt der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften ebenso wie die Charon-Wolke. Nahezu alle anderen Systeme sind jedoch ungeschützt.
Auf Terra legt man keineswegs die Hände in den Schoß: Der sogenannte Nukleus, der den Schutzschirm verstärkt, erhält selbst Unterstützung durch die Terraner, die ihm ihre Mentalenergie zur Verfügung stellen. Zudem wird allenthalben geforscht - beispielsweise an einem Projekt, das bislang unter höchster Geheimhaltungsstufe lief: an ESCHER...
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Buchvorschau
Perry Rhodan 2377 - Christian Montillon
Nr. 2377
ESCHER
Ein Geheimprojekt in Terrania – die Genese einer Parapositronik
Christian Montillon
img2.jpgSeit die Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR mit ungeheurer Waffengewalt die Kontrolle über die Milchstraße und ihre Planeten übernommen haben, steht die Menschheit in einem verzweifelten Abwehrkampf. Immerhin leistet das Solsystem – geschützt durch den TERRANOVA-Schirm – unter Perry Rhodans Führung hartnäckigen Widerstand gegen die Armada der Chaosmächte.
Nur wenige Verstecke in der Menschheitsgalaxis sind bislang nicht von TRAITOR besetzt. Zu diesen Schlupfwinkeln zählt der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften ebenso wie die Charon-Wolke. Nahezu alle anderen Systeme sind jedoch ungeschützt.
Auf Terra legt man keineswegs die Hände in den Schoß: Der sogenannte Nukleus, der den Schutzschirm verstärkt, erhält selbst Unterstützung durch die Terraner, die ihm ihre Mentalenergie zur Verfügung stellen. Zudem wird allenthalben geforscht – beispielsweise an einem Projekt, das bislang unter höchster Geheimhaltungsstufe lief: an ESCHER …
Die Hauptpersonen des Romans
Dr. Laurence Savoire – Der »Zyklop« muss sich an der Waringer-Akademie beweisen.
Baldwin Carapol – Der gute Freund ist dann zur Stelle, wenn er am meisten benötigt wird.
Rodin Kowa – Der Leiter des ESCHER-Projekts erweist sich als Ekel besonderer Güte.
Perry Rhodan – Der Resident muss sich entscheiden, ob er das stagnierende Projekt ESCHER fördern soll.
»Ich predige euch denn heute nicht Frieden, sondern Krieg, weil jetzt den Frieden wollen heißt: das Ungerechte und Böse wollen.«
Superintendent Schulze in einer Predigt, 1814 n. Chr.
Prolog:
Der Wisperer
21. Januar 1346 NGZ
Es atmet Dunkelheit und spuckt Licht.
Nur Teile dieses Gedankens entsprachen der Wahrheit, das wusste der magere Mann, der Schritt für Schritt weiterwankte. Um ihn waren Lebewesen. Terraner. Ein Oxtorner. Ein Springer. Ein Springer? Oder … nicht?
Die Gestalten veränderten ihr Aussehen, verschwommen zu formlosen Silhouetten, die einer unsichtbaren Melodie folgten und einen gespenstischen Nebelreigen tanzten.
In Wirklichkeit, das wusste Dr. Laurence Savoire genau, war es ganz anders. Sie waren alle normal. Spaziergänger im Residenzpark. Was sie so seltsam erscheinen ließ, war nur seine Wahrnehmung. Sein gestörter Verstand, den er sich selbst in Stücke geschlagen hatte.
Auch das bedrohliche, grün wallende Schattenmonstrum war nichts anderes als ein Busch; seine furchtbaren glühenden Augen waren nur die Blätter einer wunderschönen Blüte. Das änderte nichts daran, dass für Savoire die Welt der Einbildung viel realer war als die sogenannte Realität.
Er hob die zitternden Hände. Zwischen Daumen und Zeigefinger zog eine kleine Brandnarbe einen grellroten Strich auf der blassgelben Haut. Die Adern traten dick über den deutlich sichtbaren Knochen im Handrücken hervor. Sie pulsierten ungeachtet der kleinen, fast verheilten Einstichstellen.
Sein Herz pumpte Blut durch den Körper. Er lebte. Und das war mehr, als er hätte erwarten können.
Savoire schloss kurz das Auge und atmete tief durch. Es stank widerlich, doch auch das war seine subjektive Erfahrung – der Gestank kam aus seinem eigenen Körper und drang durch die Luftröhre in Mund- und Nasenraum. Ein Ergebnis des Abbaus der Fremdstoffe in seinem Körper.
Er zwang sich zur Ruhe, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Er musste einen Auftrag erledigen, eine Mission, die er sich selbst gestellt hatte. Deswegen durfte er nicht aufgeben. Nicht ehe er die Botschaft weitergab, dass es zur Katastrophe gekommen war. Schon vor Tagen. Oder Wochen.
Oder Monaten.
Wann war es geschehen? Wann hatte es angefangen? Er vermochte es nicht zu sagen, obwohl er – besonders er – es eigentlich wissen müsste. Doch er war überrumpelt worden, schon längst. Schon vor viel zu langer Zeit.
Es atmet Dunkelheit und spuckt Licht.
Dr. Savoire sah den Lichtfunken vor seinem inneren Auge, ebenso die Erscheinung des Menschen, von dem alles ausging. Oder doch nicht? Nein, der Mensch war nicht das Zentrum.
Savoires Verstand war getrübt, ebenso wie seine Wahrnehmung. Er erinnerte sich nur noch verschwommen, und von Minute zu Minute wurde es schlimmer. Dabei war es so einfach, ihn wiederherzustellen. Jeder Mediker war dazu in der Lage. Aber noch war es nicht so weit. Er durfte sich niemandem anvertrauen: Wurde sein Fall weitergemeldet, war es aus.
»Er ist krank«, drang eine schrille Stimme zu seinem Verstand durch. »Warum hilft ihm niemand?«
»Es geht mir gut!«, schrie Savoire – zumindest wollte er es. Nur ein Wispern drang über seine ausgedörrten Lippen, das außer ihm wohl niemand hörte.
Aus dem konturenlosen Nebel schälte sich ein Gesicht – die Züge einer jungen Terranerin mit leuchtend grünen Augen, grell geschminkten Wangen und seltsam farblosen Lippen. »Brauchst du einen Mediker?«
»Was soll die Frage? Sieh ihn doch an, dieser Freak ist so gut wie tot«, sagte jemand, den Savoire nicht sah. Er sprach mit sich überschlagender Stimme, die nach einem Terraner im Stimmbruch klang.
»Nicht … Hilfe«, flüsterte Savoire. Das fehlte ihm gerade noch, dass er in irgendein Krankenhaus gebracht wurde. Die Gegenseite würde davon erfahren. »Geht mir gut. Es geht mir gut.«
»Der hat sich ins Grab geknallt mit irgendeinem Happytown-Zeug und weiß nur noch nicht, dass er tot ist«, behauptete dieselbe männliche Stimme, die von Wort zu Wort schriller wurde. Zweifellos ein junger Mann im Stimmbruch. »Selbst dran schuld.«
Die grünen Augen verengten sich, und der farblose Mund lächelte ihm zu. »Hör nicht auf Jonathas, der meint immer, er wäre brillant. Dabei hat er keine Ahnung, war wahrscheinlich niemals selbst in Happytown. Er bildet sich ein, er hätte dasselbe fantastische medizinische Wissen wie sein Vater. Es wird dir sicher bald besser gehen. Ich heiße Hammah, und ich rufe einen Mediker für dich.«
»Fass den Kerl bloß nicht an«, sagte Hammahs Begleiter, der offenbar weit weniger hilfsbereit war als die junge Frau. »Sieh dir nur die ekligen Ausschläge an, und wie trübe der mit seinem einen Auge glotzt … Wer weiß, was der intus hat. Sieht nach einem verdammten Virus aus. Und wie der wispert. Seine Stimme hat es wohl auch erwischt. Vielleicht das junkarianische Retrovirus, von dem in den letzten Wochen überall …«
»Kein Virus«, beeilte sich Dr. Savoire zu sagen, so laut er konnte. Jonathas’ Gedanken waren so intensiv, dass Savoire sie unwillkürlich mit seiner schwachen telepathischen Begabung erfasste – der andere war nahe daran, einen Seuchenspezialisten zu rufen. »Und ich brauche keine medizinische Hilfe, danke. Ich bin selbst Mediziner.«
Zumindest verfügte er über größere medizinische Bildung als seine beiden Gegenüber gemeinsam.
»Bist du sicher, dass ich keine Hilfe …«
»Komm, Hammah, lass doch den Freak in Ruhe. Wenn er nicht will, dann soll er doch krepieren.«
»Still jetzt!«, fuhr die Grünäugige ihren Begleiter an. »Du bist unmöglich!«
Dr. Laurence Savoire murmelte eine platte Dankesbekundung und ging weiter. Jeder Schritt fiel ihm schwer, obwohl sich seine Gedanken weiter klärten und auch seine Körperbeherrschung wieder zunahm. Er sah deutlicher und warf einen Blick über die Schulter zurück.
Die beiden Terraner entfernten sich, maßen der Begegnung offenbar keine weitere Bedeutung bei. Sie eilten in Richtung einer Gleiter-Haltestation, wo gerade ein weißes Standardmodell für knapp hundert Passagiere niederging. Da nur wenige Parkbesucher zu dieser frühen Tagesstunde auf einen Flug aus dieser paradiesischen Feuchtbiotop-Zone warteten, würden sich Hammah und Jonathas wohl noch einige Zeit gedulden müssen.
Ebenso wie Dr. Savoire, obwohl die Zeit drängte. Jede vergeudete Stunde konnte eine zu viel sein. Wegen des Unheils, das ganz in der Nähe seinen Lauf nahm, ebenso wie für ihn selbst. Seine Gedanken waren klar genug, um zu erkennen, wie schlecht sein körperlicher Zustand war.
Er hätte sich einen Gleiter nehmen können, um schneller zur Solaren Residenz zu gelangen – aber er befürchtete, dass er in diesem Fall sein Ziel nie erreicht hätte. Denn der Gleiterverkehr wurde überwacht.
Dr. Laurence Savoire sah sich um. Niemand schien ihn zu beachten. Gerade wollte er erleichtert aufatmen, als ihm ein massiger, in ein schreiend buntes Gewand gehüllter Insektoide auffiel, dessen Kopf ein wenig zu lange in seine Richtung gewandt war.
Savoires Atem ging schwer, und ihm wurde schwindlig. Wenn es so weiterging, brauchte es gar keinen Verfolger, um ihn außer Gefecht zu setzen; seine allzu effektiven Fluchtvorbereitungen würden das schon von allein erledigen. Er konnte sich vielleicht noch zwei, maximal drei Stunden auf den Beinen halten, dann würde er ohne die rettende Injektion sterben.
Der Insektoide breitete kurze, stummelförmige Flügel aus und erhob sich in die Luft. Er schwirrte über einen Tümpel, aus dem blaue