Des Bäckerlehrlings Johannisnacht
Von Helene Böhlau
()
Über dieses E-Book
Helene Böhlau
Helene Böhlau, verh. al Raschid Bey, (* 22. November 1856[1] in Weimar; † 26. März 1940 in Augsburg[2]) war eine deutsche Schriftstellerin. (Wikipedia)
Mehr von Helene Böhlau lesen
Der Rangierbahnhof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalbtier! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rangierbahnhof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRatsmädelgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Recht der Mutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommerbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalbtier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRatsmädel- und Altweimarische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie kleine Goethemutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKußwirkungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRatsmädelgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer gewürzige Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Haus zur Flamm' Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie leichtsinnige Eheliebste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommerseele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schöne Valentin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerspielte Leute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalbtier! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAltweimarische Liebes- und Ehegeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAltweimarische Liebes- und Ehegeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie alten Leutchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRatsmädelgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKristine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMuttersehnsucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine zärtliche Seele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Garten der Frau Maria Strom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rangierbahnhof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn frischem Wasser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Des Bäckerlehrlings Johannisnacht
Ähnliche E-Books
Hans Georg Portner (Historischer Roman): Eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ostereyer: Eine Erzählung zum Ostergeschenke für Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke Paul Ernsts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichten für Kinder: (illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas falsche Testament: Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHans Georg Portner: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schmale Weg zum Glück: Autobiografischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kaffeehaus im Aischgrund (eBook) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Kuckuck Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der schmale Weg zum Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHexengeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalpurgisnacht: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBinas Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Familienschreck: Leni Behrendt Bestseller 15 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDAS EULENHAUS (Historische Liebesgeschichte): Ein Klassiker der Frauenliteratur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schmale Weg zum Glück (Klassiker der Moderne): Autobiografischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Einzige u.a. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Haus am Mühlengraben: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSein oder Nichtsein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schattenuhr: Roman Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Bergpfarrer 397 – Heimatroman: Schicksalhafte Begegnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Heinzelmännchen Wiederkehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen von Treppi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnde gut, alles gut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schwarze Spinne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus vergangenen Tagen: Ein Heimatbuch für Jung und Alt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerels Berta: Eine Bauerngeschichte aus dem Luxemburgischen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTolldreiste Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Trollen und Muhmen: Volksmärchen aus Norwegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSebastian in der Mühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ilias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/51984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen80 Afrikanische Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Des Bäckerlehrlings Johannisnacht
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Des Bäckerlehrlings Johannisnacht - Helene Böhlau
Des Bäckerlehrlings Johannisnacht.
An einem Juninachmittag, der das ganze Saalethal und die heiteren, absonderlich geformten Jenenser Berge strahlen und leuchten ließ, arbeitete der Meister, seine zwei Söhne und zwei Gesellen mit entblößtem Oberkörper in der dämmerigen, großen, niederen Backstube, mitten in Mehl und Mehlgeruch.
In den weiten Mulden gärt Brotteig und strömt säuerlichen Dunst aus, der sich mit dem Schweißgeruch der derben Burschen mischt. Aus dem dunkeln, verbauten Erdgeschoß, in dem die Backstube liegt, steigt Tag und Nacht ein warmer, mehliger Duft auf, zieht durch das uralte Haus, durch das schluchtartige Höfchen bis hinauf zum sonnigen Dach, ein echter, rechter Duft nach hausbackenem Brot, nach kräftigen Leckerbissen, nach echtem Mehl und echtem Zucker und guter Butter, nach kernigem Buchen- und Tannenholz, ein Geruch von Redlichkeit und Wohlbekömmlichkeit, kein solcher Uebelkeit erregender, klebriger, süßlicher, chemischer Geruch, wie er in den heutigen Bäcker- und Konditorenhäuser einem jeden, der ihn spürt, den Appetit benimmt. Der Meister war dabei, ein paar Torten mit schnäbelnden Tauben und Rosenguirlanden zu verzieren, die der Rosenwirt in Jena zum heutigen Ball bei ihm bestellt hatte. Ein Geselle stieß Mandeln zur Mandelmilch, die Söhne waren mit Riesenkuchenblechen beschäftigt, und aus dem Nebenraum glühte, wenn von Zeit zu Zeit der frisch 100 geheizte Backofen geöffnet wurde, ein feuriger Höllenrachen und strömte seine Glut bis in die Backstube, so daß Meister und Burschen nur so troffen.
Es war in der That ein heißer Juninachmittag. Von all der Herrlichkeit draußen aber ahnte man in diesem wie in Fels gehauenen Raume nichts.
Von der Backstube aus führt eine steinerne Wendeltreppe hinab in den Keller, und in der Nähe dieser Treppe ist ein kühler Modergeruch zu spüren, wie er aus uralten Kellern aufsteigt. Dieser weiche, fließende Moderduft und alte Erdgeruch mischt sich mit dem Dunst der Mehlwolken, des Sauerteigs, des Schweißes, der Backofenglut und gehört zum Ganzen.
Unten im Keller, in stockfinsterer Nacht, gärt des Meisters Hausmuff, sein Hausbier, das der Lehrbub aus dem Faß in die Steinkrüge zu füllen hat.
Den Keller aber hatte noch jeder Lehrbub auf dem Strich gehabt, den Keller, das »verflucht'ge Loch«, denn im Keller war es nicht geheuer, da befand sich mitten in der schwärzesten Dunkelheit, oben im Gewölb, ein riesiger Schornstein, der kerzengerade durch alle Etagen hindurchführte, bis er hinauswuchs auf das schwarze, zerbröckelte Schieferdach des hohen, greisenhaften Hauses. Keine Feuerstätte mündete in ihn ein.
Wozu er da war, wußte kein Mensch; aber wenn man mitten unter dem weiten Kamin stand, war ein wirkliches und wahrhaftiges Wunder zu sehen: am helllichten Tage leuchteten durch diesen schwarzen Schlund die Sterne vom Himmel herab.
Die Lehrbuben hatten, wie gesagt, in diesem Keller nicht gern zu schaffen, und des Meisters Hausmuff war daher eine minder angreifbare Ware, als sie es unter gewöhnlichen Umständen gewesen wäre.
101 Während Meister und Gesellen in der dumpfen Backstube ihre Arbeit thaten, öffnete sich die Thür, und ein grobknochiger Junge von sechzehn Jahren, dessen Haupt ein dichter, starrer Haarschopf zierte, schob sich herein, wie durch den Thürspalt geschossen.
»Bin so frei,« sagte er.
Das mußte er sagen, das verlangte der Meister so, denn der Junge war der Lehrbub und sollte auch Lebensart lernen.
»Nu,« sagte der Meister, »no sag mersch lieber gar nich, was de angestellt hast.«
»Nä,« sagte der Junge, »er hat seinen Kuchen ganz ordentlich gekriegt – wenn ich's sag'.«
»Hast du denn, als du mit den Botenweibern 'neinfuhrst, dein Blech och ordentlich auf den Knieen gehalten? Ich hab' dersch gesagt, daß Excellenz Goethe, was den Prophetenkuchen betrifft, eklich is.«
»Na,« meinte der Junge, »gestern sin mer ganz gut 'neingekomme, grad noch vorm Wetter.«
»Un was die Hauptsache is, seine Rechnung, hat er die endlich beglichen?« fragte der Meister mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Nä,« sagte der Junge.
»Schöpps, verdammter! Was hab' ich dir denn gesagt? Auftreten sollst de, bis daß ersch herausgerückt hat. Was meenst du denn, daß ich dich wegen dem lumpigen Prophetenkuchen 'nein nach Weimar ließ? Ne, so 'n Brummochs! Auftreten solltste ordentlich. Nischt hat er gezahlt, un den letzten Kuchen och nich?«
»Nischt,« bestätigte der Junge.
Da hatte er's.
Der Meister legte ein schnäbelndes Taubenpaar aus der Hand und wischte dem Jungen eine aus in ungetrübter Gemütlichkeit.
102 Die Gesellen lachten.
»No, Hans,« sagte einer.
Hans fuhr sich mit dem Aermel über die runden Backen und grinste