Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Sackkreisel auf Autopilot: Poetry Slam und Kabarett Texte
Sackkreisel auf Autopilot: Poetry Slam und Kabarett Texte
Sackkreisel auf Autopilot: Poetry Slam und Kabarett Texte
eBook284 Seiten2 Stunden

Sackkreisel auf Autopilot: Poetry Slam und Kabarett Texte

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Sackkreisel auf Autopilot" ist eine Sammlung von Bühnentexten, die zwischen Januar 2014 und Sommer 2015 entstanden sind. Texte, die auf satirischen Lesungen, Lesebühnen, bei Poetry Slams und natürlich im gleichnamigen Kabarettprogramm zum Einsatz kommen. Die Themen sind so vielfältig, wie die Sprachstile, die dramaturgischen Muster und das Publikum dieser verschiedenen Kulturszenen, die sich allmählich zu durchdringen zu beginnen.
Allen gemeinsam ist ein typischer, oft grenzgängerischer, meist schwarzer Humor, der nicht nur mit Wortspiel und Wortwitz reizt, sondern auch mit der seltenen Fähigkeit, auch an sich sehr ernste Themen auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. Was auch den kabarettistischen Charakter der meist poetischen Texte ausmacht. Sicher ist, dass – wenn auch nicht für jeden alle – so aber doch der eine oder andere Text Nerv, Seele oder Geschmack des Publikums trifft. Und wenn es zu all dem nicht taugt, dann doch wenigstens zur Kurzweil, zum schnellen Amusement, für ein paar billige Lacher über den einen oder anderen eingestreuten Kafkalauer.
Oder, um mal den besten Zeitungsartikel über GAX zu zitieren, den es sich wirklich lohnt zu zitieren, und zwar aus dem Darmstädter Echo nach den Hessischen Poetry Slam Meisterschaften von 2014:
„Am Ende wurde es noch einmal richtig spannend. GAX hatte als zweiter Starter der letzten Runde mächtig vorgelegt. „Sechs Minuten Ewigkeit“ hieß sein Sprach-Furioso, im Textwitz noch stärker, als in der Raffinesse des gehetzten Vortrags, aber mit so vielen Pointen und überraschenden Bildern gespickt, dass ein Spaßmacher aus dem großen Heer der Comedians daraus einen ganzen Abend bestreiten könnte. Dafür vergab die Jury 48,5 von 50 möglichen Punkten.“
Und das ist nur ein Text von 32 im Buch. Und die anderen, ebenfalls alle schon bühnenerprobt und mit vielen kleinen Meistertiteln geehrt, halten das Niveau. Also: Viel Vergnügen beim Lesen!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum8. März 2016
ISBN9783739278230
Sackkreisel auf Autopilot: Poetry Slam und Kabarett Texte
Autor

GAX Axel Gundlach

GAX Axel Gundlach Autor, Vielschreiber, Kabarettist, Poetry Slammer und Dadaist Der künstlerische Dutzendsassa sammelt seit zwanzig Jahren die Sprachperlen und Sprechfehler seiner Weggefährten und Zufallsbekanntschaften mehr unter gaxkabarett.de noch mehr unter gaxaxelgundlach.de

Ähnlich wie Sackkreisel auf Autopilot

Ähnliche E-Books

Poesie für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Sackkreisel auf Autopilot

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Sackkreisel auf Autopilot - GAX Axel Gundlach

    Für Waltraut, die uns alle viel zu früh hier zurückgelassen hat.

    Dein Lachen wird immer bei mir sein!

    Für Sabina, meine persönliche Sprechpolizei,

    dank der mich jetzt auch andere schon besser verstehen

    Für meine Eltern Eva und Werner

    Für Onkel Günter

    Für Günter, Ronni, Jul und Alvaro

    Für alle meine Freunde vom KaHouse für KunstKulturKommunikation

    Für Alf, Axxl, Flo, Frank, Frankie, Jan, Yonas

    Für die Slamily

    INHALTSVERZEICHNIS

    EDITORIAL

    OPFERLAMM

    Die Poesie

    HELDENFLUCHTEN

    Augmented Irreality

    Superfly

    Na gut, Quixote

    Tod durch Zukunft

    GELEGENHEITEN

    Abschied am Morgen

    Das Ballkleid

    Abschied, ein gründlicher

    Unsterblich verliebt

    Ein Tag wie gemalt

    GEDANKENSPIELWIESE

    Gedankenbrei

    Das SES-Treffen

    Jedermann

    Panta Rhei

    SACKKREISEL AUF AUTOPILOT

    Brügge für Esel

    Erich

    Fünfhunderttausend Ich

    Sprichwörtlich: Endkampf

    Der lange Weg

    DER RING

    Ringparabel

    Kreuzritter Sport

    Meine Fatwa

    Jesses, der Jesus

    Idiotendämmerung

    IRGENDWAS MIT MEDIEN

    Lange Krimi-Nacht

    Sturm im Wasserkopf

    Schicksal ohne Ende

    SECHS MINUTEN

    Tempus Fugit

    Form Fucks Function

    Kill the Poet

    Stillleben mit Titeln

    ZUGABEN

    Stadtnamenpoesie

    Psychedelisches Tagebuch

    AUTOR, WERBUNG, NACHWORT

    Das Universum liebt Dich

    VORWORT

    Von der lauten Bühne ins ruhige Buch! Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein Sprung ins Ungewisse für jeden einzelnen kleinen Text.

    Was sonst wie im Rausch über die Bühne hastet, poltert und mit Stimme und Spiel Augen und Ohren des Publikums umgarnt, ruht nun hier auf geduldigem Papier, harrt dem jetzt auch auf sich allein gestellten Leser. Hier müssen die Texte eine andere Qualität beweisen. Einzelne Zeilen, ja ganze Absätze dieser Bühnentexte können doppelt gelesen und so einer viel genaueren Prüfung unterzogen werden. Und vor allem der Humor, auf der Bühne ja gerne mal durch gut gesetzte Betonungen und schelmische Gesichtsgymnastik auffordernd hervorgehoben oder wahlweise besänftigend entschärft, muss sich nun auf sich selbst gestellt durchsetzen. Kann schwierig sein. Da wird’s Härtefälle geben.

    Auf der anderen Seite: In der Ruhe liegt die Kraft der Worte. Die dramaturgischen Aspekte, die hintergründigen Wendungen und Wandlungen, die versteckten Feinheiten haben als Lesestoff vielleicht sogar eine größere Chance sich zu entfalten als im Lärm der Bühne. Sofern es sie gibt. Also, geplant waren ja ein paar. Aber ich will mich mal nicht zu früh verraten.

    Ansonsten gilt mit Knecht Ruprecht: In der Rute liegt die Kraft! Kabarett und satirische Poetry Slam Texte dürfen auch mal nerven, einem heimlich in der Seele weh tun und den guten Geschmack verletzen – vor allem damit einem klar wird, dass man noch eine leicht genervte Seele und sowas wie guten Geschmack besitzt. Denn auch das leistet der Autopilot im Sackkreisel: Zuhörer, Leser und Autor müssen nicht immer derselben Meinung sein, die hier versammelten Texte dienen auch zur Abgrenzung, zur Bestimmung der eigenen Position, frei mach dem Motto: Bild dir meine Meinung.

    Es erwartet Sie im Buch also genau das, was Sie auch erwartet, wenn Sie eines Tages mal in Ihr Lieblingskabaretttheater gehen und sich einen ganzen Abend den Herrn GAX mit seinem „Sackkreisel auf Autopilot" anschauen: Ausflüge in Lebensgeschichten mit Umwegen, aber ohne Ausweg, mit äußeren und inneren Sperren, mit vielen gescheiterten Fluchtversuchen und auch so mancher Wendung, die man leichtsinnigerweise als gelungenen Fluchtversuch werten möchte.

    Dabei haben die Texte eine gewisse Spannbreite zwischen dem satirischen Kabarett – oder Literarièté, wie man manche der Texte vielleicht früher gattungsbezeichnet hätte – und den teils auf die Sekunde ausgezeiteten Texten, mit denen man sich beim Poetry Slam als siegeslustiger spoken word artist dem direkten Urteil der Publikumsjury stellt.

    Ich hoffe natürlich, dass – wenn auch nicht alle – so aber doch der eine oder andere Text Nerv, Seele oder Geschmack trifft. Und wenn es zu all dem nicht taugt, dann doch wenigstens zur Kurzweil, zum schnellen Amusement, für ein paar billige Lacher über den einen oder anderen eingestreuten Kafkalauer. Oder, um mal den einzigen Zeitungsartikel zu zitieren, den es sich wirklich lohnt zu zitieren, und zwar aus dem Darmstädter Echo nach den Hessischen Poetry Slam Meisterschaften von 2014:

    „Am Ende wurde es noch einmal richtig spannend. GAX hatte als zweiter Starter der letzten Runde mächtig vorgelegt. „Sechs Minuten Ewigkeit hieß sein Sprach-Furioso, im Textwitz noch stärker als in der Raffinesse des gehetzten Vortrags, aber mit so vielen Pointen und überraschenden Bildern gespickt, dass ein Spaßmacher aus dem großen Heer der Comedians daraus einen ganzen Abend bestreiten könnte. Dafür vergab die Jury 48,5 von 50 möglichen Punkten.

    Und nun: viel Vergnügen beim Lesen!

    Der Satyr

    OPFERLAMM

    Beim Poetry Slam wird das kleine Opferlamm nicht nur nicht zur Schlachtbank geführt, sondern vorher noch mit warmen Worten begrüßt und mit freundlichem Applaus empfangen. Er ist der dankbare Erste auf der Bühne, aber nicht der Erste im Wettbewerb, denn für den ist es oft undankbar der Erste zu sein. Diese Last lädt das Opferlamm auf sich und stimmt mit seinem Vorspiel Publikum und Jury auf die Teilnehmer eines Poetry Slams ein.

    Es ist schon eine besondere Situation, den Wettbewerb der Bühnendichter auf diese Art als Warm-Upper (vulgo: Einheizer) einzuläuten. Man soll gut sein, um das Publikum in Anspannung zu versetzen, damit die Aufmerksamkeit steigt; aber nicht so gut, dass sich der nachfolgende erste Slammer denkt: „Na, danke, jetzt ist es noch schwerer, als wenn ich nur einfach so als Erster auf die Bühne gegangen wäre."

    Damit es nicht soweit kommt, habe ich einen Opferlammtext geschrieben, der deutlich außerhalb der Konkurrenz steht, weil er erkennbar vom Inhalt und vom Pathos her den Abend ankündigt und die Bühne für meine lieben Slam-Kollegen bereitet.

    Und das ist ja auch ein idealer Einstieg in dieses Buch. Aber letztlich auch ein guter Einstieg in ein Soloprogramm!

    Vorhang auf!

    DIE POESIE

    Poesie kann diese Welt nicht retten

    Ein einzelnes Gedicht vielleicht

    kann eine Seele in Staunen wohl versetzen

    Sie so sehr verblüffen, dass sie sich hinterfragt

    Doch das ist leicht dahingesagt

    Wenn man, wie hier, in einer Höhle steht

    Und mit rotem Beerensaft

    Ein Bild auf Euren Felsen malt

    Wie Rauchzeichen, wie Dunst so zart

    In einen Hauch von Gegenwart gesprochen

    Voll Inbrunst, voller Hoffnung gar:

    Dies eine Zeichen eines Orpheus mag

    Jene eine, halb verlor’ne Seele retten

    Schnitt!

    Der Welttraum – unendliche Weiten!

    Inmitten eines Wertstoffhofs von Satelliten

    Odysseus, schwerelos in seinem Titansarg

    Blickt auf diese blaue Welt hinab

    Ein Flaum von kaum einer Meile Leben

    Mehr Menschen als es jemals Gräber gab

    Ein babylonisches Geflecht

    Von Unverstand und Unverständnis

    Ein ewig plapperndes Gefängnis

    Billiarden Bilder jagen durch den Äther

    - Und jedes Bild macht tausend Worte -

    In diesem Treibsand schwindet mein Gedicht

    Zu wenig Auftrieb, und doch kein Gewicht

    Schnitt – etwas später ...

    Nachher um halb drei in einem Loch von Kneipe

    Hier irgendwo nah bei

    Wir Dichter schulden uns harte Kritik – Wein hilft dabei!

    Gekonnt: Wir verteilen schlecht getarntes Eigenlob

    als Ratschlag an die Andren

    Am Nebentisch: ein genervter Informatiker:

    Hier, halt’ doch endlich mal das Maul!

    Euer ganzer Lyrik-Scheiß ist doch nur Hirngewix!

    Ihr verändert nix!

    Die ganze Welt - nichts als Physik

    Nur Null und Eins. Begreift Ihr’s nicht?

    Und wir? Betret’nes Schweigen ...

    Ich kann den Kerl nicht leiden

    Nicht dass es in der Mathe keine Schönheit gäbe

    Keine Lyrik, in der sich Form um Formel fügt

    Keine beerenrote Prosa, die von Ewigkeit erzählte

    Doch was nützt denn diese fremde Poesie?

    Die Technokraten sprechen grad mal ihren Grundwortschatz

    Es langt zum Zählen; also beziffern sie:

    – Wie viel Mensch passt wohl in einen Viehwagon?

    – Wie viele Nichtschwimmer in ein morsches Fischerboot?

    – Wie viel Geld passt noch in meine Taschen?

    Und wie viel lass ich Euch für Euer letztes Hemd?

    Ein harter Schnitt

    Kurze Rückblende aus der Unschärfe,

    Wir wissen nicht, wer sich erinnert:

    Gedichte können diese Welt nicht retten

    Sie sind in ihrem Innersten das Gegenteil der Politik;

    Vom Ideal geprägt, und nicht vom faulen Kompromiss

    Umso größer, umso mutiger die Tschechen

    Die ihren Dichter Havel zum Präsidenten kürten

    Welch wildes Herz, welch stolze Würde

    Und wen haben wir?

    Das Land der Dichter und Denker?

    Rau, Köhler, Wulff, Gauck

    Weniger Poesie ist kaum ...!

    Die Stimme bricht

    Das Bild verschwimmt, Schwarzblende

    Gedichte können diese Welt nicht retten

    Was macht dann eine Lesebühne? Ein Poetry Slam?

    Eine Operation am offenen Wort

    Wie eine Demonstration in der Pathologie

    Nur dass die Dichterleiche selbst mit dem Skalpell sich öffnet

    – CSI Poetry – und Einblicke gewährt, die manchmal auch zum

    Besseren erschrecken

    So hoffnungslos hoffnungsfroh, wie die Dichter sind

    Sieh da, ein Individuum

    Hoffnung keimt!

    Das hat der Warhol wohl damit gemeint

    Die paar Minuten Ruhm sind kein Fanal

    Sondern Fest und Manifest der Einzigartigkeit

    Jeder einzelne auf Erden ist es wert, gehört zu werden

    - In Liebe und Trauer, Glück und Freiheit! -

    sind wir einzig, aber nicht allein!

    Laufschrift des Senders

    Hier geht den Filmstudenten das Geld aus,

    deswegen zeigen wir den Rest in Schwarzweiß!

    Live aus dem Herz der Poesie

    Die Poesie kann diese Welt nicht retten

    Ich wünschte, irgendjemand könnte solche Zeilen schreiben,

    die Hitler, Pol Pot, Stalin doch verhindert hätten

    Oder etwas, um ISIS in die Menschlichkeit zu treiben

    Und die Falten auf Zar Vladis Seele zart zu glätten

    Und ich? ich bin mit mir im Reimen

    Da draußen im Leben möchte ich eigens,

    an meinen Taten nur gemessen werden

    Da zeigen sich Herz und Vernunft

    Hier drinnen aber, im feuchten Schoß des Dichterreigens

    In diesem Schatzbunker Eures Einvernehmens

    Hier darf Seele sich entblößen

    Hier wird der rote Beerensaft - vielleicht - zur Kunst:

    Johera trug

    Den Krug

    Auf ihrem Kopfe

    Sodass kein Tropfen

    Vom Gut

    Verloren gänge

    Wie geschickt

    Ihr Genick

    Ihre Hände

    Und ging ihres Wegs

    Vom Durst getrieben

    Doch war

    Am Ende

    Kein Tropfen

    Geblieben

    Nun war vielleicht

    Der Weg zu lang?

    Die Sonne stand

    Zu hoch?

    Cliffhanger, ein Gesichtsausdruck

    – bedeutungsschwanger: zu hoch?

    eine sanfte Blende

    Kurze Werbung,

    dann kommen wir zum Ende:

    Ein einzelnes Gedicht vielleicht

    kann eine Seele wohl zum Klingen bringen

    Wie das Grafitto jener Wasserträgerin

    Auf einem Felsen, irgendwo im Kongo

    An einer Bretterwand in Bergen-Belsen

    Hier, Schwachkopf! Gib mir konkrete Daten:

    GPS-Koordinaten, Datum und Wetterbericht

    Fassungsvermögen von dem Krug, – Und ich

    kann dir die ganze Verdunstungsscheiße ausrechnen!

    Schnitt, Epilog:

    Wenn es bei dieser Dichterschlacht was zu gewinnen gibt,

    dann ist es eine nächste freie Seele

    Viel Wenig ist ein Viel!

    Zwei Reiskörner im zweiten Feld des Schachbretts

    Erzählt es weiter:

    Die Poesie kann vielleicht nicht,

    doch sie will immer noch die Welt erretten!

    Mosquito Superfly

    HELDENFLUCHTEN

    Der Held steht natürlich oft im Mittelpunkt des Interesses, und das zu Recht, wie schon Aristoteles vor knapp zweieinhalbtausend Jahren glasklar erkannt hat. Denn er ist es, in dem wir uns am ehesten wiedererkennen möchten. Er ist es, dem durch das Schicksal unverdientes Leid widerfährt – so wie uns –; der sich unter dem Druck der Ereignisse an neue Situationen anpassen muss – so wie wir –; der sich verändern muss, um nicht endgültig vom Sackkreisel verschluckt zu werden – so wie wir –; und er ist es, der am Ende sein Ungemach mit Humor zu ertragen hat – auch wie wir! Denn seien wir doch mal ehrlich: sowas wie ein Happy End gibt’s doch nur in Hollywood oder in thailändischen Massage-Salons.

    Darum sind die Helden in diesem Buch nicht von der ganz klassischen Sorte, sondern irgendwie realitätsnäher: näher am Scheitern, näher am Verlust der eigenen Integrität, näher an der Katastrophe des eigenen Ichs. Selbst wenn sie wie mein Don Quixote mit den allerbesten Absichten daherkommen. Aber, na gut, da muss man dann halt durch.

    AUGMENTED IRREALITY

    Vergrößert, erweitert, vermehrt, erhöht, angereichert – augmented!

    Eine tolle Sache für alle, denen die Realität zu langweilig ist

    – oder wahlweise zu undurchsichtig!

    Auch ich bin auf das Produktversprechen dieser Digitalwirtschafter reingefallen:

    Werde zum besten Klugscheißer der Welt!

    Wie alles, was heute zutage toll und Industrie 4.0 ist,

    beginnt auch die Augmented Reality mit dem Download einer App!

    Und der Eröffnung eines Paypal-Kontos

    Digitales Einbildungsvermögen – Vorstufe zum Offenbarungseid!

    Aber egal, ... man kann eh nix mitnehmen.

    WLan stabil, also downloaden!

    Schon kann man mit seinem Schlauphone durch die Stadt laufen und sich die gut gescannte Welt im Realitäts-Virtualitäts-Kontinuum erklären lassen.

    Da Denkmal: Goethe, deutscher Dichter!

    Gut,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1