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Schläft ein Lied: Gedichte
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eBook75 Seiten23 Minuten

Schläft ein Lied: Gedichte

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Über dieses E-Book

Was bleibt von den Landschaften eines Lebens? Von den Bildern aus der Kindheit? Von den Eindrücken einer ursprünglichen Welt mit all ihren Schönheiten und Unbarmherzigkeiten?
Ein Bild nach dem anderen nimmt Sepp Mall in den Blick - ein langsames Gehen, in dem sich die Gedichte zu einem poetischen Panorama aneinanderreihen. Unaufgeregt, präzise und immer wieder überraschend spürt er dabei den Wörtern nach, ihrem Klang, ihrer Atmosphäre, ihrem Geschmack, ihren Andeutungen und Verweisen. In der Mischung aus längeren, erzählerischen Gedichten und kurzen, verknappten Versen folgt Sepp Mall einer Wellenbewegung zwischen Narration und Poesie. Sanft lässt er das Prinzip der Aufzählung zum Tragen kommen, wechselt mühelos die Tonlagen und zeigt, wie vielfältig die sprachlichen Felder sind, auf denen er sich bewegt.
SpracheDeutsch
HerausgeberHaymon Verlag
Erscheinungsdatum15. Juli 2014
ISBN9783709935958
Schläft ein Lied: Gedichte
Autor

Sepp Mall

Sepp Mall, 1955 in Graun (Südtirol) geboren, Studium in Innsbruck, lebt als Schriftsteller in Meran. Diverse Preise und Stipendien, u. a. Meraner Lyrikpreis, Staatsstipendium des österreichischen Bundesministeriums und Großes Literaturstipendium des Landes Tirol. Sein Roman »Wundränder« wurde 2005 zum »Innsbruck-liest«-Buch gewählt und ist heute Schullektüre. Zuletzt erschienen sein Roman »Hoch über allem« (Haymon 2017) und der Gedichtband »Holz und Haut« (Haymon 2020).

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    Buchvorschau

    Schläft ein Lied - Sepp Mall

    Sepp Mall

    Schläft ein Lied

    Gedichte

    für H.

    Landschaftn Vergangenheitshaufen

    Wiederbelebung der Tiere

    Unsre Väter / hinterm Haus warn jung

    Und ein kurzer Schlag hinter die Ohren

    genügt

    Sie lachtn laut / stießn den Rauch

    durch die Nase

    und spannten die blutnassn Felle

    auf Rahmen aus Holz

    Zusammen pfiffn wir Melodien unverschämt

    (Marina Marina Ramona)

    Mama kam / in den Garten

    Und schrie / als Sterne in ihren Körper schlugn

    Und sie braustn davon / himmel-

    wärts auf ihren Lambrettas

    Wir legtn unsre Wangen an flauschiges Fell

    (Hasenherz spürst du das Pulsen)

    und trockneten die Tränen

    : auf Kissen / blütenweiß

    Frühe Landschaften

    Gemeinsam stapften wir weit

    durch Stubnkammern

    (über dankbare Teppichbödn)

    und im Halbdunkel der Kleiderschränke / immer noch

    das eingemottete Begehrn

    Auf fernen Hügeln stehn

    versprechen uns die Nazarener-

    szenen

    Sorglos im frischen Sonntagsgewand

    Und diese Frau dreht sich um

    zwischen Bügelbrett und Blätterwald

    Und prostet uns zu

    (tröstender Eierlikör in zittriger Hand)

    : Mutter / sagst du

    Du bist doch lange kalt

    Disperato erotico stomp

    (remember Lucio D.)

    I.

    Mein erstes Bett sei ein Strohsack gewesn

    Ich lag da kaum der Mutter entwöhnt

    Mein letztes / wer weiß

    Vielleicht wirds ein Seesack sein

    Oder ein Brett aus weichem Fichtnholz / Föhrn

    Das einen leichter trägt

    Ein Strohsack aus knisterndem Hafer / von den Äckern

    hoch überm Meer

    Und wenn ich mich umdrehte nachts

    Klangs wie das Rauschen des Sensenblatts

    (ein lichtes / windiges Rascheln)

    das durch das Dickicht der Halme fährt

    : Im Traumbild siehst du den Schnitter vorwärts-

    ziehn / spürst wie

    jeder Stängel sich wehrt und trotzdem

    fällt / so als wär die Vergeblichkeit

    : ihm eingeschriebn

    Mein erstes Bett kam aus den Dreschmaschinen

    im staubigen Stadel

    Kroch unter Hustn und Spuckn zur Welt

    Und Goldgelb hat mit Gold nichts gemein

    : außer ein paar Buch-

    stabn und einer Ahnung von Farbe vielleicht

    Aus diesem Stroh wuchs ich

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