Wenn der Himmel den Tag grüßt: Worte für einen segensreichen Tag
Von Peter Haigis
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Über dieses E-Book
Oder den Sonntag mit dem Alltag. Den Morgen mit dem Abend.
In diesem Buch sind Rundfunkandachten gesammelt, die Peter Haigis für das „Wort zum Tag“ in SWR 2, aber auch für andere Sendungen im Hörfunk geschrieben hat.
Seine Texte wollen dazu einladen
- biblische Geschichten für das eigene Erleben hier und heute zu deuten
- Fragen und Zweifeln nachzugehen, um Antworten zu finden
- Schritte im Vertrauen auf Gott in einen neuen Tag zu wagen.
Die kurzen Texte geben Kraft, die Anforderungen des Tages im Vertrauen auf Gott gut zu bestehen.
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Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte Wenn der Himmel gute Nachricht sendet: Worte, die den Tag beflügeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Wenn der Himmel den Tag grüßt - Peter Haigis
Pilgern
Ein Sonntag im Advent
Die Häuser und Straßen sind mit Lichterketten behängt. Die Fußgängerzonen der Städte sind geschmückt, die Auslagen in den Schaufenstern ganz auf Weihnachten gestimmt. Doch Weihnachten ist mehr als Baum und Geschenke. Und Advent ist auch mehr als Türchen-Kalender und erhöhter Einkaufsstress.
Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Sonntagsschutz und zu den verkaufsoffenen Adventssonntagen gibt den Kirchen die Chance, aber auch die Aufgabe, neu durchzubuchstabieren, was Advent bedeuten kann.
Die Adventszeit soll uns auf etwas vorbereiten, womit sich eigentlich ganz gut leben lässt – jedes Jahr neu, sofern wir uns darauf einlassen mögen.
Weihnachten ist das Fest der Geburt Gottes unter den Menschen, und Advent ist die innere und äußere Einstimmung darauf.
Gott kommt auf die Erde. Man kann auch sagen: Er kommt zur Welt. Er nimmt sich eine Wohnung mitten in unserer Lebenswelt. Gott wird Mensch unter Menschen – einer von uns.
Das ist ein merkwürdiger Gedanke, dass Gott nicht im Himmel ist, sondern auf der Erde. Ungewöhnlich nicht nur vor 2000 Jahren, sondern auch heute. Gott ist kein weißhaariger, bärtiger, alter Herr; er ist es nie gewesen. Er ist auch kein kosmischer Geist, keine mysteriöse Tiefen-Energie im Universum. Zu Weihnachten zeigt er sich in der Gestalt eines kleinen Kindes.
Doch auch das ist missverständlich, wie es Bilder und Symbole so oft sind.
In den meisten künstlerischen Darstellungen der Weihnachtsgeschichte sehen wir ja nicht Gott in der Krippe liegen, sondern eben ein kleines Kind. Manchmal haben die Künstler versucht, die besondere Aura dessen, was sie zeigen wollen, dadurch einzufangen, dass sie das Kind mit einem goldenen Licht, einem sogenannten Heiligenschein, umgeben.
Bilder jedoch verführen dazu, an der Oberfläche zu verweilen, sich an einem fälschlich süßen Idyll genug sein zu lassen. Deshalb sind solche Darstellungen des Weihnachtsgeschehens oft vom Kitsch bedroht. Es mag mit künstlerischen Mitteln ja auch schwierig sein, die Transparenz des Kindes in der Krippe für Gottes Wesen zu zeigen. Genau darauf käme es aber an! Gott als Mensch. Gott im Menschen. Gott im heranwachsenden menschlichen Leben. Ein derart seltsamer Gedanke braucht Zeit, dass wir uns an ihn gewöhnen und seine heilsame Tiefe entdecken. Zeit, die uns die Adventswochen einräumen.
Im Mittelalter haben Mystiker versucht, die Geburt Gottes unter uns Menschen nicht als ein fern entrücktes historisches Ereignis zu verstehen, das irgendwann einmal Anno Domini stattgefunden haben soll. Sie haben erkannt, dass Gottes Geburt bei uns und unter uns immer wieder neu Wirklichkeit werden kann und muss.
Meister Eckhart beispielsweise spricht davon, dass Gott in unserer Seele, in unserem Herzen geboren werden soll. So wie Maria Gott in Jesus zur Welt gebracht hat, so soll sich auch in uns Gottes Geburt ereignen. Wir können Gottes Gegenwart in uns Raum geben, sein Licht in uns aufstrahlen lassen, können uns von ihm, von seiner Liebe, seiner Lebenszugewandtheit erfüllen lassen. Das ist das Thema von Weihnachten. Und das ist zugleich das Revolutionäre am Weihnachtsfest, dieses neue Gottesverständnis: dass Gott in einem menschlichen Leben Platz hat, dass er nicht nur in Maria oder in Jesus, sondern auch in mir Platz hat.
Die Adventszeit wird dann zu einer Zeit, in der ich Gott neu bei mir einziehen lasse. Eine Zeit, in der ich sozusagen mit Gott schwanger gehe. Und das führt zurück zu der Frage, was ich brauche in der Zeit des Advents, um dieses Werden Gottes in mir zulassen zu können.
Die mystische Tradition rät dazu, nicht die Orientierung nach außen zu suchen, nicht die geschäftige Ablenkung, sondern einen Weg nach innen zu gehen. Sie rät zu Stille und Abgeschiedenheit, zum Luxus einiger Stunden, die nicht der ökonomischen Verwertbarkeit dienen, sondern der Besinnung auf Gott und seine Gegenwart.
Warten auf Godot?
Da sitzen zwei Landstreicher irgendwo im Ödland, in einer Art Zwischenzone. Wladimir und Estragon, „Didi und „Gogo
, wie sie sich gegenseitig nennen. Sie sitzen da und warten auf einen gewissen Godot. Er soll ihnen Arbeit verschaffen. Sie warten und warten – und vertreiben mit allerhand Spielchen ihre Langeweile.
Mit der Zeit ihres Wartens vergeht auch der Theaterabend. Auch die Zuschauer sitzen da und warten und vertreiben sich untätig die Zeit, mit nichts als Warten und Zuschauen. Doch Godot kommt nicht.
Seit 1953 könnte man Becketts Stück „Warten auf Godot" wieder und wieder spielen – und auch immer wieder sehen; sozusagen alle Jahre wieder – zur Adventszeit.
„Advent" heißt Ankunft. Und es heißt Warten. Warten auf Ankunft. Warten wie in einer Bahnhofshalle: den Blick mal auf die Anzeigentafel, mal auf die Uhr gerichtet – oder auch hinaus schauend auf die Gleiskörper. Von dort müsste er kommen, der erwartete Zug.
Adventszeit ist Zeit des Wartens. Doch: Warten worauf? Im Kirchenjahr ist Advent die Zeit der Erwartung Christi. Aber nun sind 2000 Jahre vergangen seit der Zeit Jesu und kein Christus ist bisher erschienen. Und aller menschlichen Wahrscheinlichkeit nach wird auch keiner kommen. Jedenfalls nicht in dieser Weise: als königlicher Herrscher mit den Wolken des Himmels, für alle sichtbar. Dieselbe Situation also wie bei Becketts „Warten auf Godot"?
Das Entscheidende am adventlichen Warten ist, wie wir warten. Advent ist Einübung in ein bestimmtes Warten und Erwarten. Warten muss nicht notbehelfsmäßiges Überbrücken eines leeren Zeitraums sein. Warten als bloßer Zeitvertreib ist Leerlauf des Lebens. Diesen Leerlauf erleben Didi und Gogo. Ihn zeigt auch die Adventsroutine Jahr für Jahr. Die Kunst des Wartens aber besteht darin, Wartezeit zu füllen. Sie von dem erfüllen zu lassen, worauf gewartet wird.
Ich warte in der Adventszeit auf einige Tage im Jahr, an denen ein alter Gedanke neu Platz gewinnt: Dass diese Erde und dieses menschliche Leben wert genug sind, Gott als Wohnraum zu dienen – bildlich gesprochen.
Gott will ja in unserer Welt „zur Welt kommen". Es gibt also keine andere Welt für den Mensch gewordenen Gott, und auch keine andere Welt für uns Menschen. Nur diesen Globus. Die Erde ist ihm genug – sie ist ihm wert genug. Lebenswert genug. Ein solcher Gedanke braucht Zeit, sich einzunisten – und er braucht Vorbereitung. Erfüllte Wartezeit. Adventszeit.
Nikolaus und die drei Goldmädchen
Der Nikolaus ist zu einem Schokoladenheiligen geworden: Weißbärtig, in seinen roten Weihnachtsmantel gehüllt steht er von Ende September an in den Regalen und lächelt die Kunden freundlich an. Skandalös ist es, was wir aus dem „guten Menschen von Myra" gemacht haben: Einen gütigen und zugleich strengen Opa, der mit Sack und Rute bewehrt die Kinder auf ihr Gewissen hin befragt, ob sie im vergangenen Jahr denn auch schön artig waren; der die Braven belohnt und die Bösen – wer oder was auch immer das sein mag – bestraft. Oder eben einfach einen lustigen Gnom, der süß schmeckt und dessentwegen man – kein Kind weiß mehr so genau, warum eigentlich – die Stiefel vor die Tür stellt, damit sie sich mit Süßwaren füllen.
Zum üblichen Sortiment gehören übrigens auch in Goldfolie eingeschlagene Schoko-Kugeln. Früher hat man noch Walnüsse, mit Goldlack übersprüht, dazu gelegt. Der Brauch wird klarer, wenn man die Legenden kennt, die sich um die Person des Nikolaus ranken.
Nikolaus gab es ja wirklich. Er war Bischof in Myra, einer kleinen Stadt in der heutigen Türkei. Wahrscheinlich ist er gegen Ende des dritten Jahrhunderts geboren und wurde tatsächlich alt wie ein Greis. Sein Name steht seit jeher für Güte und Freundlichkeit. Schaut man genauer hin, dann zeigt sich, dass er eine recht ungewöhnliche Gestalt war. Ein heiliger Querkopf sozusagen.
Nikolaus hatte eine Schwäche für Arme und Benachteiligte. Sein Herz schlug für soziale Gerechtigkeit. Eine alte Geschichte von ihm erzählt, wie er den drei Töchtern eines Nachbarn aus einer scheinbar ausweglosen Situation half. Sein Nachbar, früher wohlhabend und vermögend, war in eine tiefe Schuldenkrise geraten. Nachdem sein ganzer Besitz bereits gepfändet war, die Schulden aber immer noch nicht getilgt, kam der Vater dreier Töchter auf die Idee, seine Mädchen als Prostituierte an ein Bordell zu verkaufen. Nikolaus erfuhr davon und entschloss sich spontan, das Erbe seiner Mutter zu investieren, um die Mädchen zu retten. Er ging nachts am Haus seines Nachbarn vorbei und warf den Töchtern drei Goldklumpen aufs Bett. Das verhalf dem Vater dazu, seine Schulden zu begleichen, und bewahrte die Töchter vor der Zwangsprostitution.
Die vergoldeten Nüsse oder Schokokugeln am Nikolaustag sollen noch heute an diese Geschichte erinnern – wie so manche Süßigkeit, die sich mit dem Namen von Nikolaus verbindet. Leider verdeckt die süße Kuvertüre die Botschaft des sozial engagierten Vorkämpfers für Gerechtigkeit.
Doch wenn die Schokoladenmännchen erst mal abgeräumt sind, bleibt vielleicht das Beispiel des echten Nikolaus übrig, der durch eine spektakuläre Spendenaktion eine Familie aus der Schuldsklaverei holte.
Nikolaus und die Containerschiffe
Wenn ich meine Schulkinder in der dritten oder vierten Klasse den Nikolaus malen lasse, dann erscheint ein rot bemäntelter „Weihnachtsmann" auf dem Papier, mit einem Schlitten voller Geschenke, mit Sack und Rute, mit wallendem Bart und mit einer Zipfelmütze!
Manchmal bringe ich ihnen dann eine Ikone mit, auf der Nikolaus wie ein ganz normaler Mann dargestellt ist, nur dass er einen goldenen, mit Kreuzen bestickten Umhang trägt. Und dann erzähle ich ihnen von dem Bischof der kleinasiatischen Stadt Myra, der im dritten und vierten Jahrhundert lebte. Legenden zwar, aber Geschichten von hoher Aktualität, weil sie uns das Bild eines sozial engagierten Menschen vor Augen stellen; einen unermüdlichen Kämpfer für Gerechtigkeit; einen, der lieber auf der Seite der Ohnmächtigen stand als auf der Seite derjenigen gesellschaftlichen Schicht, der er selbst