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Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte: Plädoyer für ein humanistisches Denken und einen "adäquaten ideologischen Bauchumfang". Essay
Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte: Plädoyer für ein humanistisches Denken und einen "adäquaten ideologischen Bauchumfang". Essay
Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte: Plädoyer für ein humanistisches Denken und einen "adäquaten ideologischen Bauchumfang". Essay
eBook90 Seiten1 Stunde

Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte: Plädoyer für ein humanistisches Denken und einen "adäquaten ideologischen Bauchumfang". Essay

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Über dieses E-Book

"Die Freiheit eines Christenmenschen beginnt mit der Zwangstaufe."
(Karlheinz Deschner)

Aus welchem Grund pflegen wir das mittelalterliche Ritual der Zwangstaufe bei unseren Kindern? Warum lassen wir sie nicht selbst wählen, wenn sie jene mündigen Erwachsenen geworden sind, zu denen wir eigentlich den Auftrag haben sie zu erziehen? Wie muss eine Erziehung aussehen, die den Erkenntnissen der Aufklärung Genüge leistet? Wie fundamentalistisch ist Österreich in Glaubensfragen?
Gerhard Engelmayer verlässt mit seinem Essay die Komfortzone bloßen Mitschwimmens mit dem Strom der Mehrheit. Diese Mehrheit glaubt nicht, frönt aber noch einem Feiertags-Christentum. Welches Potenzial verschenken wir, indem wir fraglos beim Club dabei sind? Ein Pamphlet für den kritischen Atheisten und solche, die es werden wollen.
Mit einem Vorwort von Günther Paal alias Gunkl.
SpracheDeutsch
HerausgeberLimbus Verlag
Erscheinungsdatum29. Jan. 2015
ISBN9783990390092
Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte: Plädoyer für ein humanistisches Denken und einen "adäquaten ideologischen Bauchumfang". Essay

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    Buchvorschau

    Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte - Gerhard Engelmayer

    Gerhard Engelmayer

    Warum man seine Kinder nicht taufen lassen sollte

    Plädoyer für ein humanistisches Denken und einen „adäquaten ideologischen Bauchumfang"

    Essay

    Für meine Kinder Julia, Conrad, Valentin und Maresi

    Vorwort

    Am Anfang war das Wort. Jaja.

    Ein Wort, das nichts benennt, weil es nichts benennen kann, weil es außer diesem Wort nichts gibt, ist keines. Zumindest keines, das in irgendeiner Form in der Lage ist, Sinn zu transportieren. Wer aber bereit ist, entgegen dieser blanken Offensichtlichkeit zu glauben, dass am Anfang das Wort war, streift beim Überqueren dieser Hürde ins Land der Gängelbarkeit weite Teile der Vernunft ab. Jener Vernunft, die uns gewöhnlich in die Lage versetzt, Aussagen über Gott und die Welt auf innere Logik und äußere Überprüfbarkeit abzuklopfen, diesbezügliche Verscherungen zu erkennen und als solche zu markieren.

    Nun mag der Gläubige einwenden, dass das ja nur symbolisch gemeint ist, aber bei Verwendung von Symbolen herrscht Ausweispflicht der Zuschreibungsgrammatik – gerade wenn es um Themen geht, die in ihrer Tragweite den Rahmen von „Trägt man heuer Stulpen? verlassen. Wenn von „allem und damit einhergehend einer Einteilung der Menschen in „gute und „böse die Rede ist, dann muss, wer sich auf Symbole in seiner Darlegung zurückzieht, wenigstens dazusagen, ob sie bijektiv sind, ob das Symbol nur als Symbol oder an gegebener Stelle auch als das tatsächlich Benannte im Diskurs auftaucht, ob auch ein Symbol mit einem Symbol belegt werden kann, wenn ja, woran das zu erkennen ist, wofür die Symbole denn überhaupt stehen und warum man das denn nicht gleich einfach so in Reinsprache sagt und so fort. Wer verschleiert, wovon er gerade mit welchen Begriffen spricht, kann nicht in Anspruch nehmen, ernst genommen zu werden.

    So eine semantische Beliebigkeitspolonaise mit berührungsfreiem Abklatschen mag ja hingehen, wenn da ein paar erwachsene Soseinsflüchter im Kreis sitzen, heftig mit Betulichkeitslametta rascheln und sich dann als erleuchtet empfinden. Danach gehen die wieder nach Hause und nerven eventuell ihre nähere soziale Umgebung mit Ideensubstituten, und wer das für so blöde hält, wie es ja auch unlogisch und sinnfern ist, wendet sich ab und verbringt ansonsten einen angenehmen Tag in der Realwelt. Und die Erleuchteten finden sich durch das Unverständnis der Welt, die „eben noch nicht reif ist", in ihrem Auserwähltsein in der kleinen Gruppe bestätigt und bleiben unter sich. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Wenn aber Kinder auf so eine Larifarinummer eingeschworen werden, noch bevor sie ihr erstes Wort selber gesagt haben, dann wird’s echt problematisch – ein Befund, den Sektenbeauftragte aller Couleurs grundsätzlich teilen. Und besonders problematisch wird es, wenn es sich dabei nicht um eine ignorierbare kleine Gruppe von richtungslos Erlösungssuchenden handelt, die in der Stunde der Wahrheit nicht einmal benennen können, wovon oder auch nur wohin es gilt, erlöst zu werden, sondern wenn das eine Kirche ist, die in allen Belangen des öffentlichen Diskurses einen Fuß in der Türe hat. Dann wird nämlich der inhaltlich gerechtfertigte Sektenstatus per Masse formal ausgehoben.

    Günther Paal (alias Gunkl)

    Einleitung

    Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser, sind in einer absolut einmaligen Situation, die Sie nützen sollten: Die Gelegenheit, sich zurückzulehnen, die frühkindlichen Denkprägungen zu hinterfragen, die Sie ohne Ihr Wissen und ohne Ihre Einwilligung erhalten haben, frei zu denken, religiös oder aber auch areligiös, sich selbst ein Bild zu machen von der Natur der Dinge mit Hilfe der heutigen Wissenschaften, zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammenhält – das hätte Ihnen sogar Goethe geneidet. Sie gehören zu dem millionstel Teil der Menschheit, der überhaupt in die Lage gekommen ist, sich frei zu entscheiden zwischen verschiedenen Denksystemen und abzuwägen, ob sich dieses überkommene System für das eigene Leben eignet oder nicht.

    Den Komfort, sein Leben ohne geistige Vorgaben zu gestalten, gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten für die breite Allgemeinheit und selbst heute ist das nur für unsere Breiten selbstverständlich. Im Jahre 1600 hatten Freigeister wie Giordano Bruno und Galileo Galilei, die sich der Natur und ihren Antworten mehr verpflichtet fühlten als den Aussagen einer Obrigkeit, mit schwerwiegenden Konsequenzen zu kämpfen. Giordano endete sogar auf dem Scheiterhaufen. Der gesellschaftliche Druck ist aber heute noch immer gewaltig. In Deutschland und Österreich sind die Verhältnisse beispielgebend für den Rest der Welt, wir sind an der vordersten Front der Entwicklung, beide Länder zählen in puncto Säkularisierung zu den Spitzenreitern. Im Vergleich dazu ist die USA ein Entwicklungsland, dort halten rund vierzig Prozent die Bibel für wörtlich richtig, was bedeutet, dass sie mit der Aussage leben können, dass die Erde rund sechstausend Jahre alt ist, womit sie, was das richtige Alter des Universums angeht, schlappe 13,7 Milliarden Jahre danebenliegen.

    Wir können daher wählen zwischen zwei Lebenswegen: Entweder mit den religiösen Prägungen der Kindheit zu leben, sodass wir brav mitschwimmen mit den anderen, wobei wir einen moralischen Level aus grauer Vorzeit in Kauf nehmen und mit den von der heutigen Wissenschaft erkannten Tatsachen in Konflikt geraten, oder – auch nicht angenehm – den sozialen Status eines tradierten Außenseiters zu wählen, allerdings mit dem Komfort dessen, der aufrecht geht und mit den realen äußeren Gegebenheiten wirklichkeitsverbunden im Einklang leben kann. Die meisten scheuen diese Entscheidung und lavieren unentschlossen herum, was zu einem unaufgeräumten Inneren führen kann. Saubere Lösung ist das keine.

    Bei näherer Betrachtung, zu der ich Sie hier einlade, und aus aktuellem Anlass, z. B. bei

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