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Deidalus
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eBook161 Seiten1 Stunde

Deidalus

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Über dieses E-Book

Der Maschinenbauingenieur Michael Harris muss auf dem Terraformer-Planeten Deidalus nicht nur Sandstürme bewältigen, sondern auch noch die Streitigkeiten schlichten, die der aggressive Techniker Curtis immer wieder anzettelt. Dabei ist Curtis gar nicht so schwulenfeindlich, wie er immer vorgibt zu sein …
SpracheDeutsch
Herausgeberdead soft verlag
Erscheinungsdatum18. Mai 2014
ISBN9783943678680
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    Buchvorschau

    Deidalus - Norma Banzi

    Deidalus

    Norma Banzi

    Impressum 

    © dead soft verlag Mettingen, 2007

    © dead soft verlag, Mettingen 2014

    © by Norma Banzi/ Edition Banzini

    Cover: Irene Repp

    http://daylinart.webnode.com/

    Bildrechte:

    Mechaniker: wernerimages – fotolia.com

    Hintergrund: Marlene DeGrood – fotolia.com

    http://www.deadsoft.de

    http://www.banzini.de

    2. überarbeitete Auflage 2014

    ISBN 978-3-943678-67-3 (print)

    ISBN 978-3-943678-68-0 (epub)

    Eins

    Terraformer waren es gewohnt, in karg möblierten Containern auf tristen Planeten zu hausen. Dies war Teil ihres Berufes. Dennoch wälzte sich Mike unruhig auf seiner Pritsche. Glücklicherweise stand ihm als Ingenieur ein eigener Wohncontainer zu. Er musste nicht in einer der riesigen Unterkünfte hausen, in denen die in Reih und Glied gestapelten Schlafelemente nur eine minimale Privatsphäre boten. Seine Anspannung hätte jeden Elementnachbarn verrückt gemacht.

    Mike führte seine Ruhelosigkeit auf die Abwesenheit seines geliebten delairianischen Ehemannes Tin zurück. Ohne ihn fühlte Mike sich isoliert. Nicht nur der Delairianer litt unter den beruflichen Trennungen. Früher hatten sie jeden Auftrag gemeinsam ausgeführt. Dies war unmöglich geworden, als Tin vor einigen Jahren nach einem schwerwiegenden Vorfall mit einem Vorgesetzten dauerhaft auf der schwarzen Liste der Terraformer-Gesellschaften gelandet war und seitdem nicht mehr engagiert wurde. Tin hatte wenigstens die beiden Ehefrauen als Gesellschaft.

    Fluchend erhob sich Mike von seinem Bett und streifte sich seine Kleidung über. Er wollte in die Bar des Lagers gehen. Vielleicht ließ sich dort jemand aufreißen, der ihm über seine Sehnsucht nach seinem Ehemann hinweghalf.

    Als Mike die Bar betrat, schrie ein kräftiger Martika-Mann: „Michael Harris!"

    Weil Mike ihm zuwinkte, stieß der Martika seinen imposanten Leib von der Bar ab und ging auf ihn zu. „Bist du auch mal wieder auf Deidalus?", fragte der Riese. Er umarmte Mike mit seinen überlangen Armen und hob ihn hoch.

    „Lass mich runter, Groll!", fluchte Mike. Der Martika stellte ihn auf die Füße zurück.

    „Wo ist dein glatzköpfiger Ehemann?", fragte Groll. Er zog Mike zu der Bar und nötigte ihm einen grünlich schimmernden Drink auf. Das Getränk hieß im Terraformer-Jargon grünes Wasser, obwohl es alles andere als wässrig war. Da hochprozentiger Alkohol in Terraformer-Lagern verboten war, deklarierte man den Kräuterschnaps bei der Einfuhr einfach als grünes Wasser. Nicht einmal die Aufsichtsbehörde ließ sich dadurch täuschen, doch mit der Umbenennung des Getränkes war den Vorschriften genüge getan.

    „Tin befindet sich immer noch auf Delair."

    „Seid ihr nicht mehr zusammen?", wunderte sich Groll.

    „Doch, sind wir. Er kümmert sich um die Familie."

    „Weißt du nicht, dass Tin nicht mehr engagiert wird, seit er ein Projekt ruiniert hat?" Eine Frau, die neben Groll an der Bar stand, mischte sich in ihr Gespräch ein.

    „Tin war es nicht, der das Projekt ruiniert hat, Janice", zischte Mike seine Kollegin aus der Computerabteilung an.

    „Jedenfalls wurde es dem Delairianer in die Schuhe geschoben, mischte sich ein katzenähnliches Wesen vom Planeten Rastori ein. „Mike wäre auch beinahe auf der schwarzen Liste gelandet.

    „Mrress! Halt die Klappe!"

    „Seit Jahren verteidigt Mikie seinen Liebsten", lachte das weibliche Katzenwesen. Sie legte ihre mit scharfen Krallen ausgestatteten Hände an Mikes Wange. Im Augenblick waren die Krallen eingezogen. Doch Mike wusste, wie schnell sich dies ändern konnte.

    „Noch eine Runde grünes Wasser", bestellte der Riese. Martika hatten eine Größe von 2,20 Metern. Ihre Arme waren länger als die eines durchschnittlichen Humanoiden, wobei in der Liga als humanoid galt, wer Beine und Arme in beliebiger Zahl hatte, mehr oder weniger aufrecht ging und im weitesten Sinne ein lebend gebärendes intelligentes Säugetier war. Die außergewöhnlichen Körperkräfte der Martika waren in Außenteams von Terraforming-Gesellschaften geschätzt.

    „Groll! Die Menschen vertragen nicht so viel grünes Wasser", sagte der Barmann, ein bunt schillernder Insektoider. Dank seiner unzähligen Arme konnte er Cocktails in einer Geschwindigkeit mixen, die jeden menschlichen Barmann vor Neid erblassen ließ. Leider konnte er diese Fähigkeit in seinem jetzigen Job nur selten einsetzen, da Terraformer lieber Bier tranken. Er gehörte zu einer ansehnlichen Spezies. Deshalb ertrugen es die Humanoiden in seiner Nähe. Andere der Liga angehörenden Insektoidenvölker blieben lieber unter sich. Sie ekelten sich genauso vor den Humanoiden wie diese sich vor ihnen. Der Barmann war eigentlich eine große Raupe. Irgendwann würde er sich verpuppen und als intelligenter Schmetterling schlüpfen.

    „Dann eine Runde Bier!", entgegnete Groll schul-terzuckend.

    „Ist niemand hier, den du abgreifen könntest?", sagte Janice zu Mike.

    „Was soll das denn heißen?", fragte Mike ungehalten.

    Mrress schmiegte ihren knapp bekleideten Körper an Mike. Er kraulte ihr das Rückenfell.

    „Wir wissen doch, dass du auf Männer stehst. Die Jungs hier gehen aber lieber mit Frauen ins Bett", schnurrte sie und zeigte dabei auf einige junge Arbeiter, die in Gesellschaft von Liebesdienerinnen Billard spielten.

    „Eure freundliche Sorge um meine Entspannung ist rührend", sagte Mike ironisch. Er wusste, dass Mrress und Janice Recht hatten. In einem von Menschen dominierten Terraformer-Lager waren homosexuelle Verhaltensweisen unter den Angestellten und Arbeitern eher die Ausnahme. Wer gleichgeschlechtlich orientiert war, brachte besser seinen Partner mit ins Lager. Bei kleinen Lagern war dies sogar Vorschrift. Einige Holokammern boten schwule Programme an. Der Besuch in einer Holokammer war jedoch teuer und nur ein schwacher Abglanz der Wirklichkeit.

    Mit taxierendem Blick musterte Mike die Männer in der Billard-Ecke. Mit zunehmendem Lager-Koller würde der eine oder andere von ihnen wahrscheinlich zugänglicher werden.

    Einer der Männer bemerkte Mikes Blick. Für einen Moment erwiderte er ihn augenzwinkernd, um sich dann wieder der Frau zuzuwenden, die er umschlungen hielt. Mike griff sich sein Bier. Gutmütig hörte er zu, wie Groll von seinem ersten Kind erzählte. Eine Martika-Frau überließ die Pflege des Säuglings ihrem Ehemann. Deshalb hatte Groll einen großen Fundus von Baby-Anekdoten. Die ganze Zeit hatte Mike die Billard-Spieler im Blickfeld. Als er ein zweites Mal in die Augen des Arbeiters blickte, hob er grüßend seinen Krug in dessen Richtung, bevor er trank. Der junge Mann wurde jedoch von einem seiner Kollegen abgelenkt. Er war an der Reihe, die Billard-Kugeln aufzubauen. Während seines Spieles kümmerte er sich nicht um Mike. Die Arbeiter spielten um Geld, deshalb ließ er sich offenbar durch nichts ablenken. Nachdem er gewonnen hatte, wanderte sein Blick wieder zur Bar. Mike strich sich auf eine bestimmte Art mit der Hand über den Schenkel. Es war eine Geste aus der homoerotischen Symbolsprache der Ul`cha-Krieger. Der Arbeiter reagierte nicht. Vielleicht war ihm das Symbol unbekannt. Menschen verwendeten die Symbole der Ul`cha nur selten. Oder Mike hatte sich geirrt. Er wurde von Janice abgelenkt, die ihn in eine Diskussion über ein Computerprogramm verwickelte, das für die Steuerung großer Baumaschinen verantwortlich war.

    Plötzlich spürte er eine Schulter an seinem Rücken. Er drehte vorsichtig seinen Kopf und bemerkte den fremden Arbeiter. Dieser bestellte für seine Kollegen Bier. Als sich Mike umdrehte, nickte der junge Mann ihm zu. Ein leichtes Kribbeln durchlief seine Lenden. Also hatte er mit seiner Einschätzung doch richtig gelegen. Noch fünf Minuten unterhielt sich Mike mit Janice.

    „Ich haue mich besser wieder in meine Koje, sagte er dann und gähnte demonstrativ. „Die Umstellung liegt mir noch in den Knochen.

    Janice nickte mitfühlend. Die Umstellung war für jeden eine erschöpfende Angelegenheit, sogar für die robusten Martika, und Mike befand sich erst seit wenigen Tagen auf dem Planeten, der eine höhere Gravitation als Delair aufwies.

    Ohne Eile schlenderte Mike in Richtung Ausgang.

    „Hallo! Ich bin Ben, fing der Arbeiter ihn an der Eingangstür der Bar ab. Er lehnte lässig an der Wand. „Weißt du einen Ort, an den wir uns zurückziehen können?

    „Wir gehen zu mir", antwortete Mike. Er hob seine Hand und strich Ben durch die rotblonden, kurzen Haare. Der schloss für einen Augenblick genießerisch die Augen mit den langen, blonden Wimpern und trat dann einen Schritt zurück, so, als fürchte er sich davor, beim Austausch von Zärtlichkeiten mit einem anderen Mann erwischt zu werden.

    „Ich will aber nicht, dass jemand merkt, dass ich mit Männern ficke", sagte Ben abweisend.

    „Ich habe einen eigenen Container."

    „Bist du Ingenieur oder was?"

    „Genau! Ich bin für die großen Maschinen zuständig."

    „Bist du Harris?", fragte Ben nachdenklich.

    „Genau! Stört dich das etwa?"

    „Nein!", antwortete Ben gedehnt.

    „Dann komm!" Mike setzte sich in Bewegung. Er achtete nicht darauf, ob seine Eroberung ihm folgte. Aber er hörte dessen Schritte hinter sich. An seinem Container angekommen, tippte er den Öffnungscode in die Verriegelungstastatur. Die Tür sprang auf. Mike ließ seinen Gast zuerst eintreten.

    „Mann, ist viel bequemer als der Schlafsaal der Arbeiter."

    „Du verdienst als Terraformer viel Geld oder nicht?", wandte Mike ein. Die Tür schloss er mit einem Stoß seines Stiefels.

    „Ich beschwere mich nicht. Es ist nur so, dass man im Schlafsaal nicht viel Privatsphäre hat. Manche Jungs nehmen eine Frau aus der Bar oder eine Kollegin mit in ihr Schlafelement. Aber es ist schwierig, wenn man andere Interessen hat, solche wie ich, besonders in einem kleinen Lager wie diesem. Du kennst doch die Regeln."

    „Komm her!", befahl Mike.

    Ben stellte sich vor ihn hin. Die Männer blickten sich forschend in die Augen. Jäh fielen sie sich in die Arme. Ihr Kuss war fast schmerzhaft. Ben war ungeduldig, zerrte an Mikes gefütterter Jacke. Ohne den Kontakt ihrer Lippen zu unterbrechen, streiften die Männer ihre Jacken ab.

    „Fick mich, oder ich werde verrückt. Seit meinem letzten Urlaub hatte ich keinen richtigen Sex mehr", keuchte Ben.

    Mike tat ihm den Gefallen.

    „Wer ist das?, fragte Ben später und zeigte dabei auf ein Foto, das Mike an der Wand neben seinem Bett befestigt hatte. „Sieht aus wie ein Delairianer.

    „Mein Ehemann Tin", murmelte Mike im Halbschlaf.

    „Du bist mit einem Delairianer verheiratet?", wunderte sich Ben.

    „Seit zwanzig Jahren."

    „Mann! Delairianische Männer sollen ja scharfe Teile sein. Ich hatte leider noch keinen. Auf meiner Heimatkolonie gibt es nicht viele Möglichkeiten, mit anderen Rassen als mit Urtha in Kontakt zu kommen. Außerdem gibt es bei Terraforming-Jobs kaum Delairianer."

    „Mein Mann ist Terraformer, Biologe."

    „Sieht gut aus, dein Glatzkopf. Weshalb hast du ihn nicht mitgebracht?", fragte Ben neugierig.

    „Kau mir nicht das Ohr ab", brummte Mike.

    „Ich muss sowieso los, bevor meine Elementnachbarn sich wundern, wo ich bleibe. Kann ich deine Dusche benutzen?"

    „Bedien dich!", entgegnete Mike.

    Ben trat in die Duschkabine des Containers und drehte das Wasser auf. Mit sinnlichen Bewegungen verteilte er Waschgel auf seinem Körper. Er machte aus dem einfachen Vorgang der Körperpflege eine Show für Mike. Dabei strapazierte er dessen Wasserkontingent. Es schien, als habe Ben vergessen, wo er sich befand. Seine Augen waren geschlossen. Langsam tastete er über seinen beträchtlichen Bizeps. Als er Seifenschaum über seine athletische Brust

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