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Im Land der Prinzessin
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eBook98 Seiten1 Stunde

Im Land der Prinzessin

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Über dieses E-Book

Nun endlich war es soweit. Ich war kurz davor, das Drama, welches ich durchlebt hatte, und den Wirrwarr aufzulösen. Meine Reise ins Land der Prinzessin brachte Unglaubliches zu Tage...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum9. Sept. 2014
ISBN9783735731203
Im Land der Prinzessin
Autor

Nathaijana Narantho

Tja, nun ist es da, das zweite Buch von Nathaijana Narantho.

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    Buchvorschau

    Im Land der Prinzessin - Nathaijana Narantho

    Protagonistin

    DAS ENDE DER ÄRA FRANZ

    Nur für Sekunden dachte ich an die schwere Zeit während meiner Scheidung zurück. Diese irrsinnige Liebschaft zu Franz, der unsäglichen Interneteroberung. Dabei war sie doch eine lange Phase in meinem Leben gewesen, der man eigentlich mehr Zeit und Erinnerung schenken müsste. Und nun war auch sie endlich Vergangenheit. Rückblickend verstand ich mich sowieso nicht. Ich hätte mir viel Leid ersparen können, wenn ich auf meine innere Stimme gehört hätte, die mir bereits von Anfang an Warnsignale zugeraunt hatte. So weh diese abrupte Trennung auch getan hatte, so wichtig war sie doch für mein weiteres Fortkommen. Ich seufzte kurz kaum wahrnehmbar auf. Ein ganzes Jahr hatte ich benötigt, um von diesem Mann loszukommen. Wahnsinn! Und erst die drei Jahre, die ich in dieser Verbindung verplempert hatte, darüber schwieg ich am liebsten.

    Mitten in meinem Examen zerplatzte diese Beziehung, weil ich es mit Vivien, der schönen jungen Frau aus dem hohen Norden, mit der wir unser Leben teilten, nicht mehr ausgehalten hatte. Für mich brach eine Welt zusammen. Die Vision, an der ich krampfhaft geklammert hatte, mit Franz eine glückliche Beziehung bis in alle Ewigkeiten zu führen, war an der Realität gescheitert. Prinzessin Vivien blieb die wichtigste Frau in Franzis Leben. Ihr hatte er ein Haus gebaut und ich hatte ihn noch dazu ermutigt, ihr wirklich bis zum Ende zu helfen und das nicht nur finanziell. Aber was hätte ich tun sollen? Er hatte mir damit gedroht, dass es für ihn unumstritten oberste Priorität hätte, dass Vivien das Schönste und Beste hatte, was er ihr ermöglichen konnte, und rundum abgesichert war. Und so schrieb er auch in einer seiner Mails an mich:

    …Ich empfinde Liebe für dich, aber auch auf eine bestimmte, extrem tiefe Art für Vivien. Und Vivien geht es genauso. Jedenfalls braucht mich Vivien gegenwärtig sehr und das wird für die nächsten 6 Monate so bleiben. Und ich werde ihr alle meine Kraft, mein Können und alles, was ich habe, geben und für sie da sein. Vivien wird ein Haus bauen und ich werde ihr bei allem helfen. Das wird mich ziemlich einspannen, vor allem nach dem Rohbau, wenn wir vieles zusammen erarbeiten wollen. Wir harmonieren da sehr gut und Vivien kann arbeiten wie ein Tier.…

    Ach ja, Vivien kann arbeiten wie ein Tier. Nun, dem konnte ich wirklich nichts entgegensetzen. Ich war auch fleißig, doch auf meine Art. Dennoch begriff ich, dass es egal war, wie ich mich positionieren würde und was sich in meinem Gehirn abspielte, da es auf die Handlungsweisen von Franz eh keinerlei Auswirkungen haben würde. Um mich oder uns ging es schon lange nicht mehr.

    Dieses idiotische Spiel bestimmte unser Leben und unsere ganze Beziehung. Da er beruflich in der Schweiz arbeitete, konnte er nur an den Wochenenden bei mir sein, doch auch hier musste er in den Norden zu seiner Prinzessin düsen. Immer wieder erreichten mich diese blöden Handynachrichten, die mich auf der einen Seite besänftigen sollten, auf der anderen Seite jedoch für ein so starkes inneres Aufbrausen sorgten, dass ich nur schwer an mich halten konnte:

    Mein Mäh,

    ich will nicht, dass du dir immer Prüfungen auferlegst. Ich will nicht, dass du so schwer arbeitest.

    Ich liebe dich wirklich und fühle, dass ich zu dir gehöre. Was du für mich fühlst, weiß ich schon lange, und dass es nie mehr einen Menschen geben wird, der so zu mir steht. Es ist schlimm für mich, dass ich nicht meinen Part, meiner Verpflichtung dir gegenüber nachkommen kann.

    Ich sollte dich finanziell unterstützen und auch moralisch nur für dich da sein. Ich sollte dir ein schönes Leben mit all den Annehmlichkeiten ermöglichen.

    Aber ich kann es zurzeit nicht, weil ich selber jeden Cent spare. Ja, es geht zurzeit alles in das Haus. Aber du hast die Sache mit Vivien und mir nie verstanden und tust es auch jetzt nicht.

    Ich liebe dich und ich bleibe bei dir.

    Franzi

    An Ostern kam es dann zum Eklat, ich schmiss ihn aus meinem Haus, in der damaligen Hoffnung, er würde bekehrt zu mir zurückkommen. Aus heutiger Sicht hat er das dankenswerterweise auch tunlichst unterlassen. Der groteske Irrsinn wäre nur verlängert worden. Eine gute Lösung, die mich hätte als Siegerin hervorgehen lassen, hätte es niemals gegeben.

    Schon gegen Ende der Partnerschaft, als sich irgendwie in mir der Drang manifestierte, nun endlich die Wahrheit über Vivien zu erfahren, hatte ich mir ihre Handynummer zugänglich gemacht – nicht durch List, sondern durch mein fotografisches Gedächtnis. Nun stand ich da. Franz war weg. Er hatte mich nach meinem Rausschmiss nachträglich verlassen. Ich stand also da und überlegte, wie klug oder dumm es denn wäre, die Prinzessin anzurufen und einfach zu fragen, wie sich die Dinge denn so aus ihrer Sicht gestalteten. Ich wusste, dass Franz gewalttätig werden konnte und gerade diese Frau mit all seinen Leibeskräften verteidigen würde, wenn er erführe, dass ich sie belästigte. Nach vielem gedanklichen Hin und Her ließ ich dann doch lieber die Finger davon. Das Leben ging weiter. Schließlich waren da noch meine vier Kinder, die mich täglich brauchten und der Job, mit dem ich unsere kleine Familie damals über Wasser hielt, denn an Unterhalt vom Vater war ja nicht zu denken. Also keine Zeit, um sich mit einer fremden Prinzessin aus dem Norden auseinanderzusetzen. Ich sollte lieber froh sein, dass der Irrsinn ein Ende hatte. Ja, allerdings musste man das so sehen. Irrsinn, Blödsinn, Dummheit, ganz egal, es war vorbei.

    Die Erleuchtung kam, wie eben erwähnt, am Ostersonntag und endlich war ich so weit gewesen.…

    RÜCKBLICK AUF OSTERN

    Ostern stand vor der Tür. Franz kündigte seinen Besuch für die Feiertage und eine weitere Woche im Anschluss danach an. Ich arbeitete nach wie vor in der Versicherung und hatte immerhin einen Betrag von monatlich Euro 600.- fest, der das sogenannte Grundgehalt darstellte. Um auf mehr zu kommen, musste ich gut und erfolgreich telefonieren. Jeder Abschluss brachte Aussicht auf eine nicht geringe Prämie, mit jeder Prämie stieg die Summe dessen an, was mir dann letztendlich auf mein Konto überwiesen wurde.

    Weil ich schnell begriffen hatte, dass Verträge, die ich zwar augenscheinlich zunächst zu einem für mich positiven Ende geführt hatten, dann genau einen Monat später meist wieder in Storno gingen und die entsprechende Vergütung so wieder in Abzug kam, jobbte ich weiter als Nachhilfelehrerin. Allerdings konnten diese Stunden nun nur an den Abenden stattfinden, an denen ich nicht in der Versicherung saß. Für mein Examen war ich ebenso angemeldet und marschierte auch schon in die ersten mündlichen Prüfungen. Nicht unerheblich war das Pensum dessen, was ich jetzt zu lesen und lernen hatte. Wann immer ich auf dem Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Versicherung oder zurück nach Hause war, hatte ich meine Skripten mit. Ich nutzte genau diese Zeiten, um zu pauken.

    Ostern rückte näher und schließlich war Franz auch da. Der Samstag verlief noch ganz vernünftig und auch so, wie ich es kannte. Wir standen auf und er fuhr in seine Wohnung, um die dort angefallenen Dinge zu erledigen. Fröhlich krähten und tobten oben die Kinder. Meine Ältesten erklärten mir, dass sie morgen mit ihrem Vater zu Oma und Opa fahren wollten.

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