Leonard Da Vinci
Von Jp. A. Calosse
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Über dieses E-Book
Leonardo war ein tiefgründiger Gelehrter und unvergleichlicher Schöpfer und ist der einzige Mensch in unserer Geschichte, der in die geheimnisvollsten Verstecke der Wahrheit eingedrungen ist und gleichzeitig Visionen der strahlendsten Schönheit heraufbeschworen hat, der die Wissenschaft des Aristoteles mit der Kunst des Phidias verbunden hat."
“Dadurch, dass er die Natur und alle für ihre vollkommene Wiedergabe wichtigen Wissenschaften – Anatomie, Perspektive, Physiognomie – leidenschaftlich studierte und klassische Modelle konsultierte, sich gleichzeitig allerdings die für ihn typische Unabhängigkeit bewahrte, konnte er bei der Kombination von Präzision mit Freiheit und von Wahrheit mit Schönheit nicht fehl gehen. Die raison d’être und der Ruhm des Meisters beruhen auf dieser endgültigen Emanzipation, dieser perfekten Meisterschaft der Modellierung, der Lichtgebung und des Ausdrucks, dieser Weite und Freiheit. Auch andere mögen neue Wege gebahnt haben, aber niemand reiste weiter oder stieg höher als er."
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Buchvorschau
Leonard Da Vinci - Jp. A. Calosse
Autor: Jp. A. Calosse
Text: Gabriel Séailles
Layout:
Baseline Co. Ltd
61A-63A Vo Van Tan Street
4. Etage
Distrikt 3, Ho Chi Minh City
Vietnam
© Parkstone Press International, New York, USA
© Confidential Concepts, worldwide, USA
Weltweit alle Rechte vorbehalten.
Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Photographen. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.
ISBN : 978-1-78160-752-7
Jp. A. Calosse
Leonardo da Vinci
INHALT
Einleitung
Sein Leben
BIOGRAPHIE
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
ANMERKUNGEN
1. Bildnis einer jungen Dame
(Porträt der Ginevra d’Benci), 1474-1476.
Öl auf Holz, 42 x 37 cm.
National Gallery of Art, Washington, D.C.
Einleitung
Leonardo da Vinci wurde im Jahr 1452 in der am rechten Ufer des Arno zwischen Florenz und Pisa liegenden Stadt Vinci geboren. Sein Vater, Ser Piero, war zu dieser Zeit 22 oder 23 Jahre alt und Leonardos Mutter ein junges Bauernmädchen namens Catarina. Die uneheliche Geburt Leonardos bereitete der Romanze ein harsches und prosaisches Ende. Man kann sich die Einzelheiten des damaligen kleinen Familiendramas gut vorstellen. Ser Pieros Vater setzte seinen Sohn sicherlich unter erheblichen Druck, mit Caterina zu brechen, und so nahm der seinen Sohn Leonardo und heiratete noch im selben Jahr Albiera di Giovanni Amadori. Caterina ihrerseits ehelichte geräuschlos einen gewissen Accatabriga di Piero del Vacca, einen Bauern, der ihre Vergangenheit nicht weiter untersuchte. Als illegitimer und von seinem Vater aufgezogener Sohn musste Leonardo ohne jenen mütterlichen Einfluss auskommen, den jeder große Mann mit Selbstachtung erfahren sollte. Leonardo da Vinci wuchs im Haus seines Vaters auf. Es ist gut möglich, dass er wegen seiner unehelichen Herkunft nicht leiden musste, denn er hatte das Glück, dass während seiner Kindheit kein legitimes Geschwister geboren wurde, das seine Stiefmutter gegen ihn hätte einnehmen können.
Über seine frühen Studien ist nur wenig bekannt. Er ging etwa 1469, spätestens aber 1470 von Vinci weg in das Atelier Andrea del Verrocchios (um 1435/36 bis 1488) in Florenz, aber sein Name erscheint schon ab 1472 in der Liste der Kunstmalergilde als der eines eigenständigen Mitglieds. Pietro Perugino (um 1448 bis 1523) und Lorenzo di Credi (um 1459 bis 1537) zählten in Verocchios Atelier zu seinen Mitschülern.
Dies war die Zeit, als sich die Welt für ihn öffnete. Schon mit seinen ersten Arbeiten als Künstler zog er alle Augen auf sich, erweckte die Aufmerksamkeit seiner Rivalen und, wenn wir der Legende glauben dürfen, entmutigte seinen Meister. Verrocchio hatte von den Mönchen von Vallombrosa den Auftrag für eine Taufe Christi erhalten, und Leonardo trug einen knienden Engel zu dem Gemälde bei. Diese Figur hätte in dem Gesamtensemble eigentlich unauffällig sein sollen, sie ragte jedoch so sehr heraus, dass alles andere nicht mehr registriert wurde. Vasari erzählt, wie „…Verrocchio dadurch, dass ein Kind besser malte als er, so verstört wurde, dass er sich entschloss, von jenem Tag an niemals wieder einen Pinsel in die Hand zu nehmen". Leonardo muss während dieses ersten Aufenthaltes in Florenz ein großartiges, ja teilweise ein etwas zügelloses Leben geführt haben – und auch seinem Sinn für Humor ließ er mehrmals auf Kosten der gesetzten Bürger von Florenz freien Lauf. Von den frühen Werke Leonardos sind kaum welche erhalten, und man weiß nur durch Vasaris Beschreibungen etwas über sie, die jedoch ausreichen, um uns zu zeigen, dass Leonardo von Beginn an seine eigene künstlerische Identität gefunden hatte.
Von Anfang an kam in dem Künstler auch der Gelehrte zum Ausdruck, der die Gesetze der Natur studierte, um sie im menschlichen Bereich anzuwenden,