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Die Sonne und das Glück kommen immer wieder: Wohltuende Inspirationen für alle, die für Eltern im Alter da sind
Die Sonne und das Glück kommen immer wieder: Wohltuende Inspirationen für alle, die für Eltern im Alter da sind
Die Sonne und das Glück kommen immer wieder: Wohltuende Inspirationen für alle, die für Eltern im Alter da sind
eBook141 Seiten1 Stunde

Die Sonne und das Glück kommen immer wieder: Wohltuende Inspirationen für alle, die für Eltern im Alter da sind

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Über dieses E-Book

"Wer anderen Gutes tun möchte, muss bei sich selbst anfangen."

Dr. Ilona Bürgel hat dieses Buch für erwachsene Kinder geschrieben, die für ihre älter werdenden Eltern sorgen. Diesen besonderen Menschen möchte sie das Leben leichter machen und zugleich Halt geben. Ihre eigene Lebenserfahrung trifft dabei auf gelebte Positive Psychologie. Die Diplom-Psychologin und helfende Tochter zeigt, welche Chance für eine Neubegegnung mit den Eltern selbst in einer herausfordernden Unterstützungssituation steckt.

Den Mittelpunkt der kurzen, prägnanten Kapitel bildet stets der gute Umgang mit sich selbst unter besonderen Belastungen. Eine positive Beziehung zu sich selbst kann das Verhältnis zu den Eltern befrieden – und nicht selten sogar beide Seiten beglücken!

Eine inspirierende, stellenweise vergnügliche Lektüre, die nach einem arbeitsreichen Tag noch echtes Wohlbefinden verspricht.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum13. Mai 2024
ISBN9783982323930
Die Sonne und das Glück kommen immer wieder: Wohltuende Inspirationen für alle, die für Eltern im Alter da sind

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    Buchvorschau

    Die Sonne und das Glück kommen immer wieder - Dr. Ilona Bürgel

    1

    Wer die Stühle wechselt, sollte gut sitzen

    Nie zuvor war ich meinen Eltern so nah.

    Nie zuvor in meinem Leben habe ich so viel gelernt wie in der Zeit der Pflege meiner Eltern – über mich.

    So viele Bücher sagen Eltern, was sie für ihre kleinen oder pubertierenden Kinder tun oder lassen könnten.

    Niemand bereitet uns auf ein neues Verhältnis zu unseren alternden Eltern vor.

    Wahrscheinlich wollen wir darüber nichts lesen, weil wir alle daran nicht denken wollen. Weder wir 50-, 60- oder 70-jährigen „Kinder", noch unsere 70-, 80- oder 90-jährigen Eltern. Niemand möchte alt werden oder sein. Beide Seiten versuchen, so lange wie möglich so zu leben wie früher. Es ist für uns und noch mehr für sie unfassbar, dass und wie sich Menschen nicht nur körperlich, sondern auch geistig verändern.

    Diese Lebensphase ist für beide Seiten höchst verunsichernd. Alte Spielregeln funktionieren nicht mehr. Mit Krankheit und Tod wollen wir nicht konfrontiert sein und sind es nun. Unsere Eltern waren souverän, klug, tüchtig und hatten die Welt im Griff. Nun ändert sich das. Was dürfen wir, was sollen wir, was wollen wir?

    Am Beginn dieses Weges galt es, eine Entscheidung zu treffen. Wage ich es, mich für sie zu öffnen, für eine ganz neue Qualität des Miteinanders? Die Folge wäre, persönlicher, wahrhaftiger, nahbarer zu sein, mich von Herzen einzulassen auf alles Leichte und Schwere. Ich habe es gewagt. Wohl vor allem deshalb, weil immer wieder kleine und große Krisen in meinem Leben mich darauf hinwiesen: „da fehlt noch etwas für ein erfülltes Leben". Nie hätte ich geglaubt, wie ich diese Erfüllung finden würde.

    Nichts von allem, worüber ich berichten möchte, lief von allein. Alle Beteiligten hatten viel einzubringen. Gleich an dieser Stelle möchte ich sagen, dass es überhaupt keine einzige Idee oder Erkenntnis gibt, die für jede Familie gilt. Das Spektrum unserer Eltern reicht von kompletter Ablehnung von Hilfe bis hin zur kompletten Vereinnahmung von Helfern. Das Spektrum auf der Seite der erwachsenen Kinder reicht von selbstverständlicher Aufopferung bis zum Desinteresse. Weder das eine noch das andere ist falsch oder richtig. Es ist, wie es ist. Beide Seiten haben Jahrzehnte so gelebt, dass das Ergebnis jetzt so ist – mit allem was uns gefällt und auch nicht. Beide Seiten – also auch wir.

    Ich möchte dazu ermutigen, sich und die Eltern auf den nun gewechselten Stühlen neu zu entdecken. Der Zauber könnte darin liegen, die Perspektive zu wechseln: weg von dem, was mal war, hin zu dem, was jetzt ist und vielleicht nur jetzt noch einmal möglich sein könnte.

    Mir gelang und gelingt dies nur, wenn ich immer wieder die wichtigste Erkenntnis dieses Weges umsetze:

    Wer anderen Gutes tun möchte, muss bei sich selbst anfangen.

    Hier kommt gleich noch eine weitere Erinnerung an Deine und Eure Einzigartigkeit. Vielleicht denkst Du beim Lesen manchmal, wie gut ich es in einer Situation hatte oder wie angenehm sich meine Eltern verhalten haben. Und vielleicht kommt dann der Gedanke, dass es Dir nicht so gut geht oder Deine Eltern besonders unangenehm sind. Du darfst ganz sicher sein, dass ich das auch über einzelne für Dich normale gute Dinge aus Deinem Leben denken würde und an Deinen Eltern etwas Gutes wahrnehmen würde. Was ich sagen möchte ist: Vergleichen macht unglücklich, weil wir dazu tendieren, das Funktionierende, Angenehme, Passende in unserem Leben zu übersehen.

    So vieles, was uns vielleicht einmal getrennt hat, verliert an Bedeutung. Alte Auseinandersetzungen können aufgegeben werden, weil sie sowieso nichts mehr ändern. Unsere Eltern haben in vielen Dingen keine Wahl mehr. Sie können sich nicht einfach dafür entscheiden, besser zu laufen, zu sehen, zu hören, keine Schmerzen mehr zu haben. Sie können ganz vieles einfach nicht mehr ändern. Wir jedoch haben eine Wahl. Wir können uns entscheiden, es ihnen leichter zu machen.

    Wir sind diejenigen, die mental und emotional flexibler sind als unsere Eltern. Wir können leichter als sie alte Wunden heilen, vergeben, großzügig sein. Wir tun dies als erstes für uns. Nicht um den Eltern einen Gefallen zu tun, sondern uns. Wir nehmen das Erfreuliche und Unerfreuliche zwischen uns und unseren Eltern mit – für immer.

    Diese Situation gibt uns eine Chance, die niemals wieder kommt: unsere Eltern und uns ganz neu kennenzulernen. Verletzlich, anders, als wir und sie vielleicht sein wollen, auf neue Weise schön. Wenn die alten Antreiber unseres Kulturkreises, wie „mehr, schneller, effizienter", nicht mehr funktionieren, entsteht stattdessen Raum für wohltuende Alternativen wie Qualitätszeit.

    Das schenkt uns die Gelegenheit, aus einer neuen Position zu entdecken, wer wir sind und woher wir kommen, zu schätzen, dass wir eine Familie sind. Wir haben nie wieder so eine Chance, genauer hinzusehen, was wir an unseren Eltern mögen oder nicht, was wir von ihnen gelernt und übernommen haben. Vor allem bei dem, was uns stört, ärgert, hilflos macht, haben wir die größten Chancen für Selbsterkenntnis. Denn wir sind ein Teil von dieser Familie.

    Ich sage nicht, dass diese neue Begegnung leicht wäre. Wir können die besten Absichten haben und werden trotzdem nie alles bestens hinbekommen. Das Mitgefühl, was wir für andere haben, dürfen wir uns gerade jetzt auch selbst gönnen.

    Mir ist erst seit kurzem richtig klargeworden, was Pflege in den Familien für ein großes gesellschaftliches Thema ist, das wir gern ausklammern. Älter zu werden und nicht mehr über Körper und Geist bestimmen zu können, ist für die meisten von uns ein gesellschaftliches Antiideal. Und doch liegt in diesem Anderssein der Älteren für uns Jüngere die Option, spätestens jetzt zu hinterfragen, ob wir selbst auf der richtigen Spur unterwegs sind, ob wir so leben, dass es uns und anderen künftig dienen wird. Was zählt für ein gelingendes Leben? Was tut uns wirklich gut? Welche Illusionen haben wir über uns?

    Ich habe zum Beispiel immer so schnell wie möglich so viel wie möglich gleichzeig erledigen wollen, war gern bei großen Feiern und Kongressen. Dabei tun mir Langsamkeit, Bedacht, Ruhe und kleine Kreise viel wohler. Auch, dass weniger oft mehr ist, weil man es mehr schätzt, erlebe ich jetzt.

    Ich betreue meine Eltern seit einem Jahr. Rückwirkend bin ich dem Leben, meiner Familie und ihnen so sehr dankbar. Dankbar dafür, dass wir alle gesunde Gene haben, dass sie bis Anfang 80 allein ein gutes und relativ gesundes Leben geführt haben. Das hat mir ein buntes berufliches und privates Leben ermöglicht.

    Jetzt helfe ich ihnen. Inzwischen habe ich so viele Menschen kennengelernt, die in einer ähnlichen Situation leben. Auch von ihnen sind Gedanken und Reflektionen in dieses Buch geflossen. Wir alle dürfen sehr stolz sein. Stolz darauf, dass wir uns um unserer Eltern kümmern wollen, dass unsere Eltern das zulassen. Dass wir ein familiäres Umfeld stärken, was es nicht für immer geben wird.

    Schon lange war mir klar, dass die

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