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Babybrei und Bettgeflüster: Erprobte Tipps und Impulse für Schwangerschaft, Erziehung und Partnerschaft.
Babybrei und Bettgeflüster: Erprobte Tipps und Impulse für Schwangerschaft, Erziehung und Partnerschaft.
Babybrei und Bettgeflüster: Erprobte Tipps und Impulse für Schwangerschaft, Erziehung und Partnerschaft.
eBook283 Seiten2 Stunden

Babybrei und Bettgeflüster: Erprobte Tipps und Impulse für Schwangerschaft, Erziehung und Partnerschaft.

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Über dieses E-Book

Eltern sein und gleichzeitig ein Liebespaar bleiben - das ist nicht immer einfach! Dieses Buch vermittelt fundierte Empfehlungen, wie Paare die herausfordernde Zeit vom positiven Schwangerschaftstest über die Geburt bis hin zu den ersten Lebensjahren des Kindes optimal gestalten können - und dabei auch ihre Liebesbeziehung nicht aus den Augen verlieren.

Ein Ratgeber voller interessanter Fakten, persönlicher Berichte und hilfreichen Strategien rund um Erziehung, Lebensgestaltung und Paarbeziehung.
SpracheDeutsch
HerausgeberGerth Medien
Erscheinungsdatum28. Aug. 2017
ISBN9783961222933
Babybrei und Bettgeflüster: Erprobte Tipps und Impulse für Schwangerschaft, Erziehung und Partnerschaft.
Autor

Melanie Schüer

Melanie Schüer hat Erziehungswissenschaft und Germanistik studiert. Sie schreibt Romane, Kinderbücher und Artikel für die Zeitschrift "family". Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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    Buchvorschau

    Babybrei und Bettgeflüster - Melanie Schüer

    Inhalt

    1. Das Familien-Balance-Modell

    2. The wind of change – Von den natürlichen Höhen und Tiefen einer Liebesbeziehung

    Schmetterlinge im Bauch und der erste unsanfte Aufprall in der Realität

    Gut streiten

    Einen gemeinsamen Rhythmus finden

    Sexuelle Anlaufprobleme

    Alles nur eine Phase

    Von Glückssuchern und Zweckgemeinschaften

    3. Schwangerschaft – Jetzt wird alles anders!

    Ein kleines Wesen stellt alles auf den Kopf

    Körperliche Veränderungen und so viele Entscheidungen …

    Hallo Baby, wie geht es dir? Bindung beginnt im Mutterleib

    Die Schwangerschaft als Paar erleben

    Die ersten Weichen frühzeitig stellen:

    Wie wollen wir als Familie leben?

    4. Die Geburt – die Reise ins Leben

    Wo sind die guten Geburtsberichte?

    Was oft in der Geburtshilfe schiefläuft – und wie Eltern damit umgehen können

    Geburt – wo und mit wem?

    Wehen bewältigen – natürliche Methoden

    Mann kann … sich bei der Geburt aktiv einbringen

    Das Baby willkommen heißen

    5. Das Wochenbett – anstrengend und zauberhaft!

    Ruhe, Ruhe, Ruhe

    Heultage oder mehr?

    Die Mama-Kind-Symbiose oder:

    Wenn Väter eifersüchtig sind

    Die Geburt verarbeiten

    Paar-Beziehung im Wochenbett

    Zärtlichkeit im Wochenbett

    Stillen

    Geschrei ohne Ende: Warum weint unser Kind so viel?

    Was bei Schreiproblemen hilft: die TROST-Methode

    6. Erstes Lebensjahr – Augenringe und Entzücken

    Liebe im Ausnahmezustand: Meine Bedürfnisse, deine Bedürfnisse

    Zeit für uns?

    Im Alltag die richtigen Prioritäten setzen

    Sex und der entspannte Umgang mit dem eigenen Körper

    Wenn es in der Liebe kriselt

    Was Ihr Kind in dieser Zeit braucht:

    Bindung und Bildung

    Zärtlichkeit, sexuelle Entwicklung und Selbstregulation

    Ernährung und Erste Hilfe

    Die ANGEL-Schlaf-Methode – wirksame und sanfte Hilfe für Ihr Kind

    Und wann kommt das zweite?

    7. Das zweite bis dritte Lebensjahr – „Ich will aber!"

    Die Ich-Entwicklung und was trotzende Kinder brauchen

    Von Belohnungen und Strafen

    Celebrate your marriage – Wir haben schon einiges geschafft!

    Was Ihr Kind jetzt braucht

    8. Viertes bis sechstes Lebensjahr – Schon so groß!

    Wir beide: Manches wird einfacher,

    manches auch nicht

    Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen

    Was Ihr Kind jetzt braucht

    9. Das siebte bis zehnte Lebensjahr – Vom Leben mit Schulkindern

    Der Übergang zum Schulkind – eine Herausforderung für die ganze Familie

    Mein Kind in der großen, gefährlichen Welt

    Aufklärung und Sexualität

    Medien und Familienzeit

    Das Paar mit großem Kind

    Kinder und Gott

    10. Altersübergreifende Themen

    Mitten in der Krise – Von Entfremdung, Konflikten und Fremdverlieben

    Dank

    1. Das Familien-Balance-Modell

    Man sagt, die Ehe sei ein großes Abenteuer. Mindestens genauso abenteuerlich ist die Erfahrung, Kinder auf die Welt zu bringen und zu erziehen. Und oft gehen diese Abenteuer ja auch Hand in Hand – was einiges erleichtert (gegenseitige Unterstützung, Zusammenhalt) und anderes erschwert (unterschiedliche Ziele oder Werte sowie zusätzliche Bedürfnisse).

    Menschen, die heiraten und ein oder mehrere Kinder bekommen, befinden sich also mitten in einem wunderschönen und gleichzeitig sehr herausfordernden Doppelabenteuer: Sie sind konfrontiert mit der Aufgabe, gute Eltern zu sein und gleichzeitig auch die Beziehung zu ihrem Ehepartner lebendig zu halten. Und das natürlich neben den üblichen Lebensaufgaben wie persönliche Entwicklung, berufliche Entscheidungen, Freundschaften, Hausbau und so weiter!

    Besonders in den ersten Jahren erleben Eltern ein stetiges herrlich-schreckliches Wechselbad unterschiedlichster Gefühle: Himmelhochjauchzende Freude über das neue Leben und überwältigende Erschöpfung durch Schlafmangel und einen viel zu vollen Alltag, meterhoher Stolz über die ersten Worte und zentnerschwerer Frust über das Unverständnis des Partners, beflügelnde Erfüllung durch die neue Rolle und erdrückende Langeweile nach der zweiundzwanzigsten Runde „Baggerspielen", übersprudelnde Liebesgefühle zu dem neuen Erdenbürger und unterdurchschnittliche Zufriedenheit mit dem ehelichen Liebesleben, offenes Entzücken über diese unglaublich kleinen Hände und versteckter Ekel über kilometerweit stinkende, übergelaufene Windeln.

    Puh!

    Kein Wunder, dass die Familienforschung mit Blick auf die Phase zwischen Mitte zwanzig und Ende dreißig von der „Rushhour des Lebens" spricht. In kaum einer anderen Zeit werden wir mit so zahlreichen, unterschiedlichen Aufgaben und so viel Verantwortung, mit so wenig Zeit und so wenig Raum für unsere eigenen Bedürfnisse konfrontiert. Daher ist es nur allzu verständlich, dass sich viele Eltern in ihrem Alltag überfordert fühlen!

    Eine Freundin schloss daraus recht passend: „Das kann man doch gar nicht alles schaffen! Da muss einem doch eigentlich jemand helfen!"

    Ja, wirklich! Es ist wahr, wir können nicht alles schaffen. Zumindest nicht alles perfekt. Und ja, auch das stimmt: Wir brauchen Hilfe, um dieses Chaos an großen Herausforderungen so gut wie möglich zu bewältigen.

    Und genau davon handelt dieses Buch: davon, wie sich das Elternwerden auf alle Lebensbereiche, besonders aber auf die Liebesbeziehung eines Paares auswirkt. Wir möchten uns damit befassen, welche Strategien Eltern nutzen können, um als Individuum, als Ehepaar und als Familie heil durch die „Rushhour des Lebens" zu kommen.

    Dabei beginnen wir bei den Veränderungen, die eine Partnerschaft im Laufe der Zeit durchläuft, und befassen uns dann mit den Herausforderungen, die die einzelnen Phasen der Elternschaft – Schwangerschaft, Geburt, Babyzeit, Kleinkindzeit, Kindergartenzeit bis zum Übergang in die Schule – für die Elternrolle und auch für die Beziehung eines Paares bedeuten.

    Wir geben Anregungen und Hilfestellung, um die jeweiligen Phasen sowohl für das Kind als auch für die Eltern möglichst positiv zu gestalten. In den einzelnen Kapiteln finden Sie nicht nur fundierte Informationen und Tipps, sondern auch persönliche Impulse.

    Paare, die sich dem christlichen Glauben verbunden fühlen oder einfach mal das gemeinsame Beten ausprobieren wollen, finden am Ende jeden Kapitels ein passendes Gebet. Es kann eine große Hilfe sein, die besprochenen Aspekte jemandem anzuvertrauen, der unsere täglichen Kämpfe sieht und gern bereit ist, uns Kraft und Segen zu schenken.

    Ab Seite 166 finden Sie außerdem unser Ehe-Quiz, welches Partnern eine tolle Möglichkeit bietet, einander noch besser kennenzulernen und nahezubleiben.

    Die Gedanken dieses Buches basieren auf dem sogenannten Familien-Balance-Modell, das wir Ihnen kurz vorstellen möchten. Dabei gehen wir davon aus, dass das System „Familie" aus verschiedenen Elementen besteht, die einander stark beeinflussen.

    Diese Vorstellung kommt aus der Systemtheorie und der systemischen Familienberatung, welche sich als sehr wirksam erwiesen hat. Die einzelnen Familienmitglieder, die Ehe und die Familie als Ganzes gehören eng zusammen und weisen unterschiedliche Bedürfnisse auf.

    Es ist wichtig, dass alle Elemente ausreichend berücksichtigt werden: Wenn zwar eine liebevolle Beziehung zwischen Eltern und Kindern besteht, aber die beiden Partner sich nicht mehr umeinander bemühen, wird das früher oder später auch das Wohlergehen der Kinder beeinträchtigen. Wenn eine Frau zwar die perfekte Mutter und Ehefrau ist, aber selbst ständig zu kurz kommt, schadet das nicht nur ihr, sondern auch dem Rest der Familie.

    Deshalb ist es wichtig, immer wieder die verschiedenen Perspektiven in den Blick zu nehmen, wie wir es auf den folgenden Seiten tun.

    Das Familien-Balance-Modell

    Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Ihnen ein wertvoller Begleiter durch das wohl aufregendste Doppelabenteuer des ganzen Lebens sein wird!

    2. The wind of change – Von den natürlichen Höhen und Tiefen einer Liebesbeziehung

    So liefs bei Melanie:

    17 Jahr, blondes Haar … Dieser Schlager erinnert mich immer ein wenig daran, wie ich Simon kennengelernt habe, denn damals war er 18, ich 17 (und etwas übertrieben blondiert), und wir besuchten die gleiche Schule. Lange Zeit hatten wir nichts miteinander zu tun gehabt, und als wir dann plötzlich auffällig viel miteinander sprachen, konnten es weder die Lehrer noch unsere Mitschüler fassen: er, der Bad Boy der Schule – bodenlanger Ledermantel, lange Haare, Heavy-Metal-Fan –, sie das brave, christliche Streberchen. „Das hält keine zwei Wochen!", war der Kommentar meiner Freundin. Und diese Meinung teilten wohl damals die meisten.

    Aber uns war das ziemlich egal. Nachdem wir bei einem Schulausflug nebeneinandergesessen und aus Langeweile heraus ein Gespräch angefangen hatten, war etwas passiert. Die berühmten Schmetterlinge hatten in meinen Bauch Einzug erhalten, und als meine Mutter mich abholte, fiel sogar ihr auf, dass „der Junge mit dem Motorrad dir mit so einem traurigen Blick nachgesehen hat" … Mütter und der sechste Sinn!

    Jedenfalls ging mir dieser Junge mit dem Motorrad nicht mehr aus dem Kopf. Und er hatte, wie ich später erfuhr, ganz ähnliche Gefühle. Als wir dann nach einigen Monaten endlich offiziell ein Paar waren, hing wirklich der Himmel voller Geigen. Sie wissen vermutlich, wovon ich spreche … Verliebtheit pur. Schön ist das! Und ziemlich verrückt.Psychologen sagen, dass die Verliebtheitsphase ca. sechs bis maximal 18 Monate anhält. Danach verliert die rosarote Brille ihre Wirkung und die Macken des vermeintlichen Traumpartners treten zutage.

    Wir durften die rosarote Phase tatsächlich etwa anderthalb Jahre genießen, wobei es zwischendurch natürlich auch mal Streitigkeiten gab. Und danach? Na ja, die Schmetterlinge sind natürlich nicht gleich als ganzer Schwarm ausgeflogen. Freundlicherweise kommen diese kleinen Liebestiere immer mal wieder zu Besuch. Aber es ist eben nicht mehr dieses permanente unfassbare Glücksgefühl wie am Anfang der Beziehung.

    Und ganz ehrlich: Phasenweise haben wir ziemlich wenig Romantik und stattdessen ziemlich viel Alltag. Noch immer liebe ich diesen Mann, aber mein Gefühl schreit mir das nur noch selten laut in beide Ohren, wie es das früher tat. Denn heute weiß ich genau, was mich an ihm nervt. Was uns zum Streiten bringt und was wir einfach nicht auf die Reihe kriegen. An manches gewöhnt man sich, anderes nervt, je länger man es ertragen muss, noch mehr. (Ebenso verhält es sich natürlich mit meinen Schwächen, die Simon ertragen muss.)

    Ich fürchte, wenn ich damals, mit 17 Jahren und etwas zu blond gefärbten Haaren, gewusst hätte, wie sich unsere Liebe heute anfühlt, wäre ich erst mal schockiert gewesen. Nicht weil wir uns nicht mehr lieben. Sondern weil diese Liebe jetzt – meistens – so bodenständig, so nebenher geschieht. Weil so viel weniger Raum für Zärtlichkeiten, Leidenschaft oder lange Gespräche ist. Dennoch wäre ich nach dem ersten Schock vermutlich auch stolz gewesen. Und glücklich, dass meine Ahnung, mit diesem Mann die Höhen und Tiefen sowie die langen, manchmal sehr ermüdenden Strecken dazwischen gemeinsam bestehen zu können, sich als richtig erwiesen hat.

    Schmetterlinge im Bauch und der erste unsanfte Aufprall in der Realität

    Unser Abenteuer beginnt mit Liebe: Liebe hat Gott dazu angetrieben, jeden Einzelnen von uns kunstvoll zu erschaffen. Liebe war es, die uns vor den Traualtar treten und dem Menschen, dessen Ring wir am Finger tragen, unser Jawort geben ließ. Und Liebe ist es, die uns trotz aller Widrigkeiten an diesem Ja festhalten lässt. (Die Widrigkeiten kommen unweigerlich auf uns zu, und es gilt, ihnen nicht auszuweichen, sondern sich ihnen mutig, Seite an Seite, zu stellen.)

    Die erste Zeit, die ein Paar gemeinsam verbringt, ist meist geprägt von überwältigenden Gefühlen des Glücks und der Verbundenheit. Die Hormone vernebeln unser Gehirn und alles ergibt auf einmal einen Sinn. Wir könnten uns stundenlang mit unserem Partner unterhalten und das Sexleben ist … Nun ja, seien wir ehrlich, der Anfang gestaltet sich oft etwas holprig. Doch wenn es sich erst einmal eingespielt hat, erleben die meisten Paare eine sehr erfüllte Sexualität. Solange noch keine Kinder da sind, hat man so viel mehr Zeit und Energie für diese (und natürlich auch andere) Vergnügungen.

    Auch ohne die Geburt eines Kindes lässt die erste Euphorie jedoch meist nach spätestens 18 Monaten deutlich nach und plötzlich hält der Alltag Einzug in die Beziehung. Viele stellen sich hier schon die Frage, ob etwas schiefläuft, ob die Wahl vielleicht doch auf den Falschen/die Falsche gefallen ist …

    Doch, Moment, es ist noch nicht vorbei, wir fangen gerade erst an! Denn diese Ernüchterung nach der ersten Begeisterung ist völlig normal.

    Jetzt geht es darum, ob die erste Phase der Verliebtheit sich weiterentwickeln kann zu Liebe – der Liebe, die nicht auf Gefühlen basiert, sondern auf Vertrauen und bewussten Entscheidungen. In dieser Liebe haben Gefühle zwar ihren Platz, aber sie wird nicht von Gefühlen bestimmt.

    Gut streiten

    Streiten ist erlaubt – ja, sogar nötig. Oft muss man in einer Beziehung allerdings erst lernen, gut zu streiten, weil es entscheidend ist, wie man streitet. Das bedeutet nicht, dass man nie laut werden darf, im Gegenteil.

    Ich (Melanie) bin zum Beispiel ein Mensch, der sich schnell mal von seiner Wut mitreißen lässt, und für den es einfach nicht authentisch wäre, wenn ich nicht auch mal schreien dürfte. Dennoch stelle ich fest, dass die Art, wie ich meinem Ärger Luft mache, großen Einfluss auf den Streitverlauf hat.

    Folgende Prinzipien helfen bei der Entwicklung einer guten Streitkultur:

    Ziehen Sie sich zurück: Die meisten Kinder kommen gut damit klar, die ein oder andere Zickerei zwischen den Eltern mitzuerleben, wenn sie auch die Versöhnung mitbekommen.Vor einem echten Streit sollten Sie aber dafür sorgen, dass Sie unbeobachtet sind und auch genug Zeit haben. Beginnen Sie keinen Streit, wenn Sie in fünf Minuten aus dem Haus müssen.

    Vermitteln Sie Ihrem Partner, dass Sie ihn annehmen und verstehen. Solange man sich sicher ist, dass man als Person vollkommen akzeptiert und geliebt ist, kann man Beschwerden nämlich viel besser annehmen. Zum Beispiel: „Ich kann gut verstehen, dass du momentan gestresst bist. Das neue Projekt bei der Arbeit, die Probleme mit deinem Chef …" Ein solcher Anfang schafft eine gute Basis und hilft Ihnen zudem, nicht nur Ihre eigene Sicht, sondern auch die des Partners zu berücksichtigen.

    Senden Sie nicht immer nur Du-Botschaften („Du hast das Gartenhäuschen ja immer noch nicht aufgebaut!), sondern bevorzugt Ich-Botschaften, zum Beispiel: „Ich fühle mich einfach nicht wohl, wenn das Gartenhäuschen weiterhin in tausend Teilen auf der Terrasse herumliegt. Ich sehe es jedes Mal, wenn ich nach draußen schaue, und fühle mich dann gestresst.

    Bleiben Sie beim Thema: Fangen Sie nicht an, alte Geschichten hervorzukramen. Konzentrieren Sie sich auf die Aspekte, die Sie jetzt klären können und möchten.

    Drücken Sie Ihre Wut niemals körperlich aus. Wenn Ihr Ärger zu groß wird, verlassen Sie lieber kurz den Raum, um sich abzureagieren.

    Vermeiden Sie die „vier apokalyptischen Reiter", vier grobe Kommunikationsfehler, die der amerikanische Psychologe John Gottman beschreibt¹:

    Kritik: Streit lebt von Kritik, und es ist wichtig, diese auch äußern zu dürfen. Doch achten Sie auf ein „So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Verfallen Sie nicht in ein permanentes „Mecker-Muster, indem Sie Ihren Partner ständig anklagen und heruntermachen. Versuchen Sie außerdem, möglichst oft „Beschwerden" statt Kritik zu äußern: Beschwerden konzentrieren sich auf das störende Verhalten, ohne aber Ihren Partner bzw. seinen Charakter anzugreifen.

    Ein Beispiel: „Du nimmst dir einfach nie Zeit für die Kinder. Sobald du zu Hause bist, verkriechst du dich in den Hobbykeller und bastelst an deinen seltsamen Figuren oder schraubst sinnlos herum. Was die Kinder erlebt haben, interessiert dich offenbar überhaupt nicht – du bist echt ein toller Vater!" – das wäre Kritik.

    Als Beschwerde formuliert – kombiniert mit einer Ich-Botschaft – könnte das so klingen: „Es stört mich, dass du nach der Arbeit meistens direkt in den Hobbykeller gehst. So haben die Kinder gar nichts von dir. Ich würde mir wünschen, dass du dir mehr Zeit für sie nimmst."

    Verachtung: Probleme sollten offen besprochen und nicht unter den Teppich gekehrt werden. Wichtig ist dabei allerdings, die Ablehnung einer bestimmten Verhaltensweise nicht zur Ablehnung unseres Partners an sich werden zu lassen. Dass dies geschieht, merken wir an einer geringschätzigen, häufig auch sarkastischen, bitteren Einstellung unserem Partner gegenüber – wir verachten ihn. Behalten Sie daher Ihre Herzenshaltung Ihrem Partner gegenüber im Blick!

    Wenn diese zu negativ wird, erinnern Sie sich daran, dass Wahrnehmungen stets subjektiv sind und dass das, was Sie wahrnehmen, nicht unbedingt die „objektive Realität" ist (wenn es so etwas denn überhaupt gibt …). Führen Sie sich bewusst die positiven Seiten Ihres Partners vor Augen. Finden Sie für jeden Aspekt, der Sie nervt, eine Stärke Ihres Partners, die Sie seiner Schwäche gegenüberstellen. Versuchen Sie außerdem, sich in die Perspektive Ihres Partners zu versetzen, der ganz anders aufgewachsen ist und vieles anders erlebt und bewertet als Sie.

    Rechtfertigung: Diese Haltung signalisiert: „Nicht ich mache den Fehler, sondern du! Eigene Verhaltensweisen werden gerechtfertigt; die Schuld wird dem Partner zugeschoben. Tappen Sie nicht in diese Falle, denn das führt nur dazu, dass Sie einander mit einem großen „Ich wars nicht! über dem Kopf gegenüberstehen, ohne eine Einigung erzielen zu können. Seien Sie selbstkritisch genug, um der alten Weisheit „Zu einem Streit gehören immer zwei Glauben zu schenken. An den allermeisten Eheproblemen sind beide beteiligt, und letztlich sollte die Klärung, wer „schuld ist, nie das Ziel sein.

    Ihr „Feind" ist nicht Ihr Partner, sondern das Problem, das Ihre Ehe bedroht. Verbünden Sie sich gemeinsam dagegen und bekämpfen Sie dieses Problem als Team. Seien Sie dazu auch bereit, eigene Fehler einzugestehen und zu überlegen, was Sie verbessern können. Die Erfahrung zeigt, dass jeder Mensch nur sich selbst ändern kann. Tun Sie also das, was in Ihrer Macht steht – in den meisten Fällen steckt das früher oder später den Partner an, und auch er ist bereit zu wachsen.

    Mauern: Besonders Männer neigen zu dieser Verhaltensweise. Um Streit aus dem Weg zu gehen, schirmen

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