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Serien fotografieren: Von Konzeption über Umsetzung bis Bildauswahl und -bearbeitung
Serien fotografieren: Von Konzeption über Umsetzung bis Bildauswahl und -bearbeitung
Serien fotografieren: Von Konzeption über Umsetzung bis Bildauswahl und -bearbeitung
eBook373 Seiten1 Stunde

Serien fotografieren: Von Konzeption über Umsetzung bis Bildauswahl und -bearbeitung

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Über dieses E-Book

Steigern Sie Ihre fotografische Kreativität mit Bilderserien
  • Für Ihre Entwicklung als Fotograf*in brauchen Sie Projekte
  • Serielle Fotografie schärft den Blick und das konzeptionelle Denken
  • Bilderserien können überall entstehen!

Wie keine andere fotografische Praxis kann Ihnen das Fotografieren von Serien helfen, Ihren fotografischen Blick und das flüssige Arbeiten mit Ihrer Kamera zu trainieren. Sie lernen ein selbst gewähltes Thema fotografisch zu verfolgen und entwickeln mit der Zeit eine eigene Sicht und Herangehensweise – Ihren ganz persönlichen Stil.
Stadt- und Architekturfotograf Eric Forey zeigt in diesem Buch, wie Sie Themen für Serien finden und fotografisch umsetzen – ob Farben oder Zahlen, ob konkret oder abstrakt, ob unter Einhaltung bestimmter Perspektiven oder selbstauferlegter Beschränkungen, die Ihre Kreativität befeuern. Sie lernen, einfache und komplexe Serien zu fotografieren und durch die richtige Auswahl und Nachbearbeitung Ihrer Bilder zu verfeinern. Das Buch schließt mit fünf Projekten des Autors, in denen er die Umsetzung des Beschriebenen zeigt – ob anhand eines selbst gesetzten Themas oder so vermeintlich uninspirierter Orte wie Hotelzimmern oder Kleinstädten.

SpracheDeutsch
Herausgeberdpunkt.verlag
Erscheinungsdatum15. Juni 2022
ISBN9783969108215
Serien fotografieren: Von Konzeption über Umsetzung bis Bildauswahl und -bearbeitung

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    Buchvorschau

    Serien fotografieren - Éric Forey

    KAPITEL 1

    Einige technische Grundlagen vorab

    1.1Die Fotoausrüstung

    1.1.1Digitalkameras

    Für Fotoserien sind alle Arten von Kameras geeignet, von den allereinfachsten bis hin zu leistungsstarken professionellen Modellen, denn die Kreativität steht über allem.

    Der technische Aspekt ist dabei eher zweitrangig. Aber die Technik kann auch das Fundament einer Serie bilden, das wie ein roter Faden auf allen Fotos erkennbar ist.

    Smartphones

    Mit einem Smartphone kann man in aller Ruhe fotografieren, ohne Aufsehen zu erregen. Allerdings stößt man schnell an seine Grenzen, was Brennweiten und den Umgang mit schwierigen Lichtverhältnissen angeht. Das Smartphone sollte also nur ganz bestimmten Serien vorbehalten bleiben.

    Da es bequem in eine Manteltasche passt und dadurch immer griffbereit ist, können Sie damit z. B. ganz spontan und ohne große Ausrüstung im Gepäck dieses oder jenes Foto aufnehmen, das Ihnen zur Abrundung Ihrer Serie noch fehlt.

    Mit einem Smartphone können Sie problemlos und diskret Straßenszenen oder Momente in Innenräumen einfangen und Ihre Serien mit Aufnahmen von Menschen bereichern.

    Für Smartphones gibt es außerdem eine beachtliche Anzahl von Apps, mit denen Sie viele verschiedene Effekte erzeugen können. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass diese Effekte zur einzigen Gemeinsamkeit der Bilder einer Serie werden. Wie wir später noch sehen werden, reicht das aber nicht aus.

    Auf alle Bilder dieser Serie zum Thema »Bahngleise« habe ich konsequent immer denselben Filter der Hipstamatic-App angewendet. Ein übermäßiger Einsatz solcher Filter kann allerdings schnell langweilig wirken. Diese Serie bezieht ihre Kraft vor allem aus dem Motiv, der Filter ist nur ein »Extra«.

    Ein Problem bei Smartphone-Aufnahmen ist die schiere Menge von Fotos, die man tendenziell mit einem Handy aufnimmt. Bei einem echten Serienprojekt muss man die Fotos nämlich sehr sorgfältig auswählen und ihre Anzahl begrenzen.

    Von Nachteil ist die begrenzte fotografische und optische Qualität eines Smartphones. Die Leistungsmerkmale werden zwar ständig erweitert, reichen aber trotzdem für technisch komplexere Serien mit speziellen Brennweiten oder Schärfentiefe-Effekten noch nicht aus. Das wird sich allerdings mittelfristig ändern, denn die technische Entwicklung der Qualität von Smartphones steigt rasant an.

    Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, kann man bei gutem Licht trotz der technischen Beschränkungen auch mit einem Smartphone gelungene Serien aufnehmen. Der gemeinsame Nenner dieser Serie von Architekturfotos ist nicht nur die Untersicht, sondern auch die Anwendung des gleichen Effekts auf alle vier Bilder.

    SLRs und Spiegellose

    Diese Kameras sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit eine ausgezeichnete Wahl. SLRs und Spiegellose verfügen über zahlreiche Automatikfunktionen, sodass man sich in aller Ruhe auf das Motiv konzentrieren und die Einstellungen getrost der Kamera überlassen kann. Aber auch höheren Ansprüchen werden sie gerecht: Da der Fotograf die Einstellungen manuell vornehmen kann, hat er noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten und kann beispielsweise Serien aufnehmen, die auf einer besonderen, immer gleich bleibenden Belichtungszeit beruhen.

    1.1.2Objektive

    Für Fotoserien kommen Objektive mit beliebigen Brennweiten infrage. Unterscheiden muss man allerdings zwischen Zooms und Festbrennweiten. Zur Erinnerung: Die Brennweite wird in Millimetern ausgedrückt.

    Zoom-Objektive

    Aufgrund ihrer variablen Brennweite ermöglichen Zooms das Fotografieren mit unterschiedlichen Brennweiten ohne Objektivwechsel. So lassen sich innerhalb einer Serie problemlos ganz verschiedene Blickwinkel nutzen, wodurch ein interessanter Rhythmus entsteht. Die Kehrseite der Medaille ist die Gefahr, dass man zu viele unterschiedliche Blickwinkel einfängt und den Zusammenhang der Serie dadurch schwächt.

    Welches Zoom-Objektiv sich am besten eignet, hängt von der jeweiligen Serie ab. Im Übrigen werden die künstlerischen Entscheidungen, die Sie für Ihre Serie treffen, natürlich auch vom gewählten Zoom-Objektiv bestimmt.

    Mit einer einzelnen Festbrennweite hätte ich diese Serie mit Fotos von Fabrikdächern niemals umsetzen können. Denn es besteht nicht immer die Möglichkeit, durch einen physischen Ortswechsel den idealen Kamerastandpunkt zu finden. Das Foto links auf dieser Seite wurde mit einer Brennweite von 85 mm aufgenommen, das Foto unten rechts mit 18 mm, das Bild auf Seite 10 mit 35 mm und das Foto ganz oben mit 135 mm.

    Festbrennweiten

    Bei Verwendung eines Objektivs mit Festbrennweite müssen Sie zur Veränderung des Blickwinkels Ihren Standort wechseln, indem Sie sich je nach dem gewünschten Effekt entweder vom Motiv entfernen oder näher an das Motiv herangehen. Als Alternative bleibt nur der Objektivwechsel. Eine Festbrennweite zwingt den Fotografen dazu, die jeweilige Optik bestmöglich und kreativ auszuloten. Außerdem lässt sich recht problemlos ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Aufnahmen der Serie herstellen.

    Der Nachteil beim Einsatz dieser Objektive ist die Gefahr, dass die Fotos eintönig wirken. Außerdem hat man nicht immer die Möglichkeit, den Aufnahmeabstand so zu ändern, dass das Ergebnis zur jeweiligen Serie passt. Eine Festbrennweite ist also nicht unbedingt ein Objektiv für alle Fälle. Trotzdem verwenden einige Fotografien bei all ihren Serien nur eine einzige Brennweite, und das mit großem Erfolg!

    1.1.3Sonderfall »analoge Kamera«

    Die Digitalkamera ist für uns alle zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Verwendung einer analogen Kamera zum Aufnehmen einer Serie ist dagegen eine echte Herausforderung: Der Fotograf muss sich an die bereits aufgenommenen Fotos erinnern, denn vor der Entwicklung bekommt man die Bilder nicht zu Gesicht. Außerdem müssen die Bilder der Serie äußerst sorgfältig geplant und gestaltet werden, denn Filme sind so teuer, dass man nicht unendlich viele Aufnahmen machen kann, um sicherzugehen, ein zur Serie passendes Foto im Kasten zu haben. Auch der eingelegte Film muss jederzeit zur jeweiligen Serie passen: Die Fotos eines Farbfilms können zwar nach der Entwicklung und Digitalisierung mit der Bildbearbeitungssoftware ohne viel Aufwand in Schwarzweiß umgewandelt werden, aber ein Schwarzweißfilm liefert niemals auf Knopfdruck Farbfotos, außer durch nachträgliche Kolorierung, was jedoch nicht mehr sehr viel mit dem eigentlichen Fotografieren zu tun hat (die resultierenden Serien können jedoch sehr interessant sein!).

    In der analogen Fotografie steht auch das Filmformat bereits fest. Eine Kleinbild-SLR liefert immer Negative mit einer Höhe von 24 mm und einer Breite von 36 mm. Die Negative des Mittelformats 6 × 6 sind immer 56 × 56 mm groß. Natürlich lässt sich der Ausschnitt auch nachträglich noch ändern, aber warum sollte man das Foto dann mit einer analogen Kamera aufnehmen?

    Vor einiger Zeit habe ich eine Serie angefangen, bei der ich Sitzbänke mit einer analogen Kamera (Hasselblad) mit Festbrennweite fotografiere. Da einige Bilder dieser Serie noch nicht entwickelt wurden, muss ich mir immer zuerst ins Gedächtnis rufen, was ich bereits fotografiert habe, damit die Aufnahmen nicht zu ähnlich sind. Wenn ich die letzten Bilder ein paar Stunden vorher aufgenommen habe, ist das kein Problem, aber wenn schon Wochen oder gar Monate vergangen sind, dann bedeutet das eine echte Gedächtnisleistung! In der analogen Fotografie hat man außerdem keine »kostenlosen« Probeaufnahmen, um den richtigen Abstand zu finden oder das Motiv – hier die Sitzbank – wirkungsvoll anzuordnen. Man muss also bereits im Vorfeld wissen, was man will.

    Bei dieser Serie habe ich versucht, immer mit demselben Abstand zu fotografieren und die Sitzbänke zur Hälfte von vorn und zur anderen Hälfte von der Seite oder von hinten ins Bild zu rücken.

    Einige Kameras haben eine ganz besondere »Handschrift«, die Sie mit etwas Übung als zusätzliches Bindeglied der Fotos Ihrer Serie nutzen können. Billige Plastikkameras wie die Holga oder Diana geben das Motiv aufgrund ihrer zahlreichen optischen Unzulänglichkeiten und ihrer Unberechenbarkeit auf ganz besondere Art und Weise wieder. Wenn man eine Serie nur mit einer solchen »Toy Camera« aufnimmt, lassen sich diese Bildfehler in ein kreatives Werkzeug verwandeln, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Serie hindurchzieht. Auch die typische Wiedergabe von Sofortbildkameras vom Typ Polaroid kann bei einer Serie ein gemeinsamer Nenner sein, in diesem Fall sogar mit dem zusätzlichen Vorteil, dass man die Ergebnisse sofort sehen kann.

    Im Juni 2013 durfte ich meine Bilder zusammen mit sieben weiteren talentierten Fotografen auf einer Gruppenausstellung namens »Les Échappes belles« ausstellen. Aufgrund dieser Veranstaltung verbrachte ich eine ganze Woche in Paris. Ich beschloss, eine Art fotografisches Tagebuch zu führen. Da ich den ganzen Tag von großartigen, wunderschönen und meist sehr hochwertigen Prints aus unterschiedlichen fotografischen Genres umgeben war, wollte ich bei diesem Projekt eine Sofortbildkamera verwenden: die Instax von Fuji. Diese einfache Kamera mit ihrer ganz besonderen Farbwiedergabe, ihrer mäßigen Schärfe und ihrem schwachen Blitz war für diese Zwecke sehr gut geeignet.

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