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Scott Kelbys beste Foto-Rezepte
Scott Kelbys beste Foto-Rezepte
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eBook621 Seiten4 Stunden

Scott Kelbys beste Foto-Rezepte

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Über dieses E-Book

Der Bestseller ist zurück – mit dem Besten aus Scott Kelbys Büchern "Foto-Rezepte 1" und "Foto-Rezepte 2" sowie den "Foto-Sessions".
Komplett aktualisiert und mit vielen neuen Tipps für richtig gute Fotos! Ein Buch für alle Einsteiger in die Digitalfotografie, zum Durchlesen, Stöbern und Nachschlagen.

Scott Kelby zeigt Ihnen, wie Sie vom Start weg Bilder machen wie ein Profi. Lernen Sie mit seinen Schnellrezepten, welches Zubehör Sie
benötigen, welche Tricks Sie kennen sollten und wie Sie knifflige Probleme lösen.

Keine Theorie, nur Praxis pur – unterhaltsam und leicht verständlich präsentiert von einem der weltweit erfahrensten Trainer in der Digitalfotografie!

Mit diesem Buch lernen Sie:
- wie viel Potenzial für bessere Fotos in einem separaten Blitz steckt
- welche Objektive Sie haben sollten und wie Sie diese einsetzen
- wie Sie unscharfe Fotos vermeiden
- was Sie beim Fotografieren im Studio beachten müssen
- wie Sie professionelle Porträts fotografieren
- wie Sie die perfekten Hochzeitsfotos machen
- was Sie für packende Sportfotografie haben und wissen müssen
- wie Sie Natur und Landschaft in atemberaubenden Bildern einfangen
- wie Sie mit Ihren Reisefotos spannende Geschichten erzählen
- was Sie beim Umstieg von der Smartphone auf eine richtige Kamera beachten müssen
- wie Sie in der Nachbearbeitung das Beste aus Ihren Bildern herausholen
- und noch vieles andere mehr!
SpracheDeutsch
Herausgeberdpunkt.verlag
Erscheinungsdatum16. März 2017
ISBN9783960881131
Scott Kelbys beste Foto-Rezepte
Autor

Scott Kelby

Scott Kelby is the world’s #1 best-selling author of photography technique books, as well as Editor and Publisher of the highly acclaimed <i>Photoshop User</i> magazine. He is co-host of the influential weekly photography talk show <i>The Grid</i> and he teaches digital photography workshops and seminars around the world. Scott is an award-winning author of over 60 books, including <i>How Do I Do That in Lightroom?</i>, <i>How Do I Do That in Photoshop?</i>, <i>The Lightroom Book for Digital Photographers, The Digital Photography Book series, Professional Portrait Retouching Techniques for Photographers, and Light It, Shoot It, Retouch It</i>. He lives in Oldsmar, FL. For more on Scott, visit his fantastic blog at scottkelby.com.

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    Buchvorschau

    Scott Kelbys beste Foto-Rezepte - Scott Kelby

    Kapitel 1

    Mit System blitzen wie ein Profi

    Sie finden geblitzte Fotos furchtbar? Sie sind nicht allein.

    Wenn Sie jemals ein Foto mit dem eingebauten Blitz Ihrer Kamera aufgenommen haben, fragen Sie sich bestimmt, wie die Kamerahersteller mit diesen Blitzen prahlen konnten, ohne rot zu werden. Vermutlich hat sich eine hochbezahlte PR-Agentur mit dem Begriff »eingebauter Blitz« eine goldene Nase verdient, während »der Hässlichmacher« eigentlich zutreffender wäre. Normalerweise müsste man, um diese »Qualität« fotografischer Beleuchtung zu erleben, Fahndungsfotos von sich anfertigen lassen, aber zum Glück geht es einfacher: ein einfacher Druck auf einen kleinen Knopf – schon werden wir von gnadenlos grellem Licht direkt ins Gesicht geblitzdingst. Mal im Ernst, es gibt doch kaum etwas Besseres, oder? Doch – schalten Sie den Kamerablitz einfach aus. Wenn Sie das erste Mal die »Qualität« (die nicht vorhandene) Ihres Kamerablitzes erleben, möchten Sie den Blitz am liebsten herausreißen (habe ich Recht?). Dabei wurden diese Blitze nur aus einem Grund eingebaut: Sie sollen den Absatz externer Blitzgeräte ankurbeln. Denn sobald Sie sehen, was Ihr eingebauter Blitz angerichtet hat, fragen Sie doch: »Oh Gott, ich muss irgendwas falsch gemacht haben?!« oder »Meine Kamera ist bestimmt kaputt!« oder »Es muss etwas Besseres geben!« oder »Warum gerade ich?« oder »Das muss die Kamera sein, die bei der Polizei die Fahndungsfotos macht«. Jedenfalls ist dieses Kapitel für alle jene gedacht, die nach Besserem suchen und die, wenn es ihnen mal jemand erklärt, ihren Blitz auch wieder mögen werden (nicht unbedingt den in der Kamera, sondern eher einen externen Systemblitz – Sie wissen schon).

    Sieben Dinge, die Sie gern gewusst hätten, …

    (1) So funktioniert dieses Buch: Wir treffen uns also sozusagen beim Shooting und ich gebe Ihnen dieselben Tipps und Hinweise und zeige Ihnen dieselben Techniken, die ich im Laufe der Jahre von den Top-Profis gelernt habe. Unter Freunden lasse ich den ganzen technischen Kram weg. Wenn Sie mich also zum Beispiel fragen: »Scott, ich möchte das Licht richtig weich und toll haben. Wie weit soll ich die Softbox zurücknehmen?«, würde ich Ihnen keinen Vortrag über Lichtverhältnisse und Zubehör wie Lichtformer halten. Stattdessen würde ich antworten: »Stellen Sie sie so nah ans Motiv, dass sie gerade so nicht im Bild auftaucht. Je näher Sie herankommen, desto weicher wird das Model vom Licht umhüllt.« Ich fasse mich kurz und bringe es auf den Punkt und in diesem Buch mache ich das genauso.

    (2) Auf manchen Seiten gibt es extra Tipps – manchmal beziehen sie sich auf die Technik dieser Seite und manchmal ist es einfach nur ein Tipp, den ich irgendwo unterbringen musste. Werfen Sie also auch einmal einen Blick in diese Kästen.

    … bevor Sie dieses Buch gelesen haben!

    (3) Manchmal müssen Sie investieren. Dieses Buch ist nicht dazu da, Ihnen etwas zu verkaufen. Aber bevor Sie weiterlesen, müssen Sie verstehen, dass Sie sich manchmal Profi-Geräte zulegen müssen, um wie ein Profi arbeiten zu können. Ich werde nicht von Firmen für meine Tipps bezahlt, ich gebe Ihnen nur dieselben Tipps, die ich Freunden geben würde.

    (4) Ich habe ein paar Video-Tutorials für Sie (in englischer Sprache). Manche Nachbearbeitungen sind mit reinem Text etwas schwer zu erklären, darum habe ich für Sie einige Videos produziert, die Ihnen die Bearbeitung bestimmter Bilder im Buch etwas näher erläutern. Bei manchen Bearbeitungen handelt es sich lediglich um die »normale Porträtretusche«, darum erkläre ich in einem Video, was ich darunter verstehe (damit Sie dieselbe Retuschen nachvollziehen können). Bei einigen Fotos musste ich etwas mehr tun, aber zum Glück war das nicht kompliziert – das können Sie auch, denn die Videos sind einfach, klar und Schritt für Schritt nachvollziehbar. Ich arbeite viel mit Lightroom (mein Hauptwerkzeug), manchmal muss ich auch Photoshop einsetzen (und fast alles im Video lässt sich auch in Photoshop Elements erledigen, falls Sie also mit Elements arbeiten, sind Sie dabei). Ebenso ist es in Ordnung, wenn Sie Photoshops Camera-RAW-Zusatzmodul verwenden (statt Lightroom), denn Camera RAW ist in Lightroom integriert (es hat dieselben Regler in derselben Reihenfolge, die genau dasselbe tun). Alle diese Videos und auch Links zur Fotoausrüstung, die in diesem Buch erwähnt wird, finden Sie auf der Website zum Buch. Die gibt es neu, ausschließlich zu diesem Buch extra für Sie, liebe Leser: http://kelbyone.com/books/bestof (und weiter geht’s mit drei weiteren wichtigen Dingen auf der nächsten Seite!).

    Nur noch zwei Dinge!

    (5) Wenn Sie mit einer Kamera von Sony, Olympus oder Fuji fotografieren, lassen Sie sich durch die abgebildeten Nikon- oder Canon-Modelle nicht abschrecken. Sie sind eben weit verbreitet. Ich zeige meist die eine oder andere, aber es ist nicht schlimm, wenn Sie eine andere benutzen. Die meisten Techniken in diesem Buch treffen auf alle digitalen Spiegelreflexkameras zu, viele auch auf Kompaktkameras (zumindest auf die mit mehr Einstellmöglichkeiten).

    (6) WARNUNG: Die Einleitung zu Beginn jedes Kapitels soll Ihrem Kopf nur eine kleine Pause verschaffen und hat mit dem Inhalt des Kapitels sehr wenig bis gar nichts zu tun. Tatsächlich haben sie mit kaum etwas zu tun, aber diese schrägen Kapitelanfänge sind mittlerweile Tradition in meinen Büchern. Falls Sie eher der »ernsthaften« Fraktion angehören, bitte ich Sie inständig, die Kapitelanfänge zu überspringen – die würden Ihnen doch nur auf die Nerven gehen. Aber falls sie Ihnen gefallen: Ich habe ein ganzes E-Book nur mit meinen Lieblingsanfängen herausgebracht, das heißt Buy This Book of Chapter Intros Even Though You Won’t Learn Anything. Der Erlös daraus geht zu 100 % an das Springs of Hope Orphanage in Kenia, ein Waisenhaus, das mit der Unterstützung von großzügigen Spenden der Leser meiner täglichen Blogbeiträge und von Teilnehmern des jährlichen Worldwide Photo Walks erbaut wurde. Sie finden es als Kindle-Exemplar bei Amazon oder im Apple iBooks Store. Sie werden es entweder lieben oder hassen, dazwischen gibt es nichts, in jedem Fall helfen Sie jedoch den Waisen.

    Eins noch!

    (7) Merken Sie sich: Das ist ein»Zeig-mir-wie-es-geht«-Buch. Ich gebe Ihnen dieselben Tipps, die ich auch einem Freund geben würde. Das bedeutet oftmals, dass ich Ihnen nur sage, welchen Knopf Sie drücken, welche Einstellung Sie ändern müssen, wo der Blitz zu stehen hat – ohne die ganzen technischen Details. Wenn Sie einmal tadellose Fotos aufgenommen haben, können Sie sich immer noch eines dieser »Ich will alles wissen«-Bücher über Kameras und Blitzgeräte kaufen, die sich über all die technischen Einzelheiten auslassen und Begriffe wie »chromatische Aberrationen« und »hyperfokale Distanz« erklären.

    Ich hoffe sehr, dieses Buch heizt Ihre Leidenschaft für die Fotografie weiter an und hilft Ihnen, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Packen Sie also Ihren Kram ein und auf zum ersten Shooting!

    Der eingebaute Blitz: eine Waffe

    Der in eine Digitalkamera eingebaute Blitz liefert Ihnen das flachste, raueste und unschmeichelhafteste Licht, das der moderne Mensch je gesehen hat. Es gibt handfeste Gründe, warum Sie diesen Blitz unter allen Umständen vermeiden sollten: (1) Die Lichtquelle des Blitzes ist sehr klein, und je kleiner eine Lichtquelle ist, desto härter ist das von ihr gespendete Licht. (2) Da sich der Blitz direkt über dem Kameraobjektiv befindet, bietet er dieselbe Lichtqualität und denselben Einfallswinkel wie die Helmlampe eines Bergmanns (Glück auf beim Fotografieren!). (3) Bei einem eingebauten Blitz ist es fast zu 100 % sicher, dass abgelichtete Personen rote Augen haben. (4) Weil der Blitz das Motiv direkt von vorn trifft, sieht das Motiv meist recht flach aus. (5) Sie haben wenig Kontrolle über das Licht, wohin es gerichtet ist und wie es auftrifft – wie bei einer Leuchtgranate. Das sind die Gründe, warum so viele Leute davon enttäuscht sind, wie ihre Fotos mit einem eingebauten Blitz aussehen. Deshalb sollten Sie den eingebauten Blitz nur, wirklich nur in absoluten Notlagen verwenden, als letzte Rettung sozusagen. Was also verwenden Sie stattdessen? Das kommt auf der nächsten Seite.

    DIE LEISTUNG DES KAMERABLITZES REDUZIEREN

    Bei den meisten Kameras können Sie die Leistung des eingebauten Blitzes reduzieren und ihn als Aufheller verwenden. Halten Sie bei einer Nikon die Blitzmodus-Taste gedrückt und drehen Sie das Einstellrad, bis im Anzeigefeld oben auf der Kamera ein negativer Wert erscheint. Bei einer Canon drücken Sie die ISO/Blitzkorrektur-Taste und drehen am Einstellrad, bis eine negative Zahl im oberen LCD angezeigt wird.

    Die Vorteile des externen Blitzes

    Wenn Sie von einem Blitz Profiqualität erwarten, benötigen Sie eine externe Blitzeinheit – einen sogenannten »Systemblitz« (wie in der Abbildung oder unten in der Liste). Folgende Vorteile zeichnen externe Blitze aus:

    (a) Sie können den Blitz in verschiedene Richtungen drehen (ein eingebauter Blitz schießt immer geradeaus).

    (b) Sie können den Blitz nach oben richten (großer Vorteil!, siehe Seite 13).

    (c) Sie können den Blitz von der Kamera abnehmen und als gerichtetes Licht einsetzen.

    (d) Auch wenn er auf der Kamera montiert ist, gibt es weniger rote Augen.

    (e) Kurz: mehr Kontrolle, ein stärkerer Blitz und bessere Lichtqualität.

    WENN SIE NOCH KEINEN SYSTEMBLITZ HABEN

    Nikon und Canon bieten beide geniale Systemblitze an (sie werden auf den Zubehörschuh der DSLR-Kamera gesteckt). Wenn Sie aber gerade erst anfangen und nicht gleich Ihr ganzes Taschengeld für ein Einsteigermodell von Nikon oder Canon investieren wollen, ist vielleicht ein Yongnuo YN-560 IV für ca. 60 € eine Option. Der tut, was man von ihm verlangt: gut blitzen.

    Wie die Profis: Blitz von der Kamera nehmen und Licht streuen

    Eigentlich müssen Sie nur vier Dinge tun, um mit einem Systemblitz professionell ausgeleuchtete Bilder zu erzeugen. Die zwei wichtigsten sind: (1) Nehmen Sie den Blitz von der Kamera, platzieren Sie ihn so, dass er für das Motiv schmeichelhafteres Licht erzeugt. Und (2) suchen Sie sich eine Möglichkeit, das Licht zu streuen und weicher zu machen, dann wirkt es schöner. Ansonsten erzeugen diese Blitze sehr hartes und unvorteilhaftes Licht – aber das lässt sich auf unterschiedliche Weise abwenden (wir kommen gleich dazu). Damit Sie es gleich von vornherein wissen, um diese beiden Hürden werden wir uns kümmern, denn sie sind sozusagen der Schlüssel zu tollen Fotos. Wenn Sie das im Hinterkopf behalten, macht die ganze Blitzerei ziemlich viel Spaß – und so schwer ist es dann auch nicht. Nicht vergessen: Das Ziel ist, den Blitz von der Kamera zu nehmen und sein Licht weich und schön zu machen. Darum geht es im Rest dieses Kapitels.

    BLITZVERSICHERUNG BEI BEZAHLTEN AUFTRÄGEN

    Wenn Sie im Kundenauftrag unterwegs sind, sollten Sie immer auf Nummer sicher gehen und einen zweiten Blitz dabei haben. Wenn nämlich der erste, aus welchem Grund auch immer, den Geist aufgibt, können Sie nahtlos mit dem zweiten weiterarbeiten. Der zweite Blitz sollte genau der gleiche sein wie Ihr Hauptblitz (Marke, Modell). So brauchen Sie sich beim plötzlichen Umstieg mitten im Shooting nicht erst zu orientieren, wie der neue Blitz funktioniert, welche Einstellungen Sie vornehmen sollten oder was auch immer Sie aus der Ruhe bringen kann, wenn Sie sich mit einem neuen Blitz nicht so gut auskennen.

    Ausklappblitz als Auslöser

    Wenn Ihre Kamera über einen eingebauten Blitz verfügt, können Sie ihn so einstellen, dass er nicht Ihr Motiv beleuchtet, sondern einen kleinen Vorblitz aussendet, um den großen Systemblitz drahtlos auszulösen (und Sie brauchen sich um kaputte oder verlorene Kabel keine Sorgen mehr zu machen, überhaupt keine Kabelsorgen mehr). Damit der Systemblitz funktioniert, muss er aber den Mini-Vorblitz von der Kamera »sehen« können (darum brauchen die beiden eine »Sichtverbindung« – wenn der Systemblitz das Licht vom Kamerablitz nicht sehen kann, löst er nicht aus). Das ist so lange kein Problem, bis Sie einmal in eine wirklich wichtige Situation geraten, in der diese Sichtverbindung nicht möglich ist, der Blitz aber unbedingt auslösen muss. Darum gibt es eine weitere Möglichkeit, den Blitz drahtlos auszulösen (kommt gleich).

    DAS EINSTELLLICHT VOM AUSKLAPPBLITZ VERWENDEN

    Die meisten Ausklappblitze haben kein dauerhaftes Einstelllicht, wohl aber eins, das aus vielen kurzen Blitzen besteht. Bei Canon-Blitzen schalten Sie es ein, indem Sie die Funktionstaste drücken und halten, bis das Icon auf dem LCD des Blitzes zu sehen ist. Dann wählen Sie das Einstelllicht (Fn 02) mit dem Wählrad. Bei einem Nikon-Blitz drücken Sie die Menü-Taste, scrollen bis zu Blitz/Einstelllicht und drücken auf OK. Scrollen Sie zu Einstelllicht und drücken Sie erneut auf OK. Sie lösen das Einstelllicht aus (eine Reihe sehr kurzer Blitze), indem Sie auf die Taste Testblitz drücken.

    Blitz drahtlos auslösen

    Sie können Ihren externen Blitz auch ohne eine Sichtverbindung zum Kamerablitz auslösen, und zwar mit einem drahtlosen System. Das besteht aus zwei Teilen: (1) einem drahtlosen Sender (den Sie auf den Zubehörschuh oben auf der Kamera stecken) und (2) einem Drahtlos-Empfänger, der mit einem sehr kleinen Gerätekabel an eine Buchse Ihres Systemblitzes angeschlossen wird. Früher war das eine ausgesprochen teure Lösung, heute können Sie ein Set (Sender und Empfänger) bereits für ca. 40 € kaufen. Geht doch! Vor ein paar Jahren musste man dafür noch um die 400 € berappen. Es gibt richtige Funksysteme, bei denen die Geräte um die hundert Meter voneinander entfernt aufgestellt werden können und immer noch stabil auslösen. Möglicherweise müssen Sie zum Einstellen der Blitzleistung dann doch wieder zu Ihrem Blitz hinlaufen, manche Systeme lassen sich aber auch am Sender einstellen.

    Mehr Hintergrund mit mehr Umgebungslicht (»Drag Shutter«)

    Die Profis haben drei Geheimnisse, wenn es um gutes Licht (und um professionelle Fotos) mit ihren externen Blitzgeräten geht. Nummer eins kennen Sie bereits: Nehmen Sie den Blitz von der Kamera, um modellierendes Licht zu erhalten. Das zweite ist, den Blitz so einzustellen, dass er nicht heller als das Umgebungslicht blitzt. Nummer drei: das Foto so zu belichten, dass der Hintergrund natürlich wirkt. Ohne diese Technik sehen Ihre Bilder aus wie alle – der Hintergrund wird schwarz, sie wirken grob und ziemlich furchtbar, weshalb kaum jemand Blitzaufnahmen leiden kann. Die Technik heißt »Drag Shutter« (etwa »verschleppter Verschluss«). Im Grunde verlängern Sie damit die Belichtungszeit Ihrer Kamera so, dass das Umgebungslicht mit aufs Bild kommt, wenn Ihr Blitz das Motiv ausleuchtet. Das klingt zwar kompliziert, ist aber total einfach. Wählen Sie für Ihre Kamera zuerst den Automatik-Modus. Zielen Sie dann auf Ihr Motiv und halten Sie den Auslöser halb gedrückt, so dass Ihre Kamera die Szene ausmessen kann. Merken Sie sich die beiden Werte für Blende und Belichtungszeit, die in Ihrem Sucher auftauchen. Wechseln Sie nun in den manuellen Belichtungsmodus und stellen Sie die eben ermittelten beiden Werte ein. Um also bei, sagen wir, gemessenen 1/60 s mehr Umgebungslicht im Bild zu haben, müssen Sie die Belichtungszeit verlängern, korrekt? Gehen Sie also auf 1/15 s. Dann machen Sie das Bild. Keine Sorge, unscharf wird das Foto nicht, denn der Blitz friert das Motiv ein. Sie werden begeistert sein, wie sich das auf die Qualität Ihrer Blitzaufnahmen auswirkt!

    Weicheres Licht von Ihrem Blitz

    Okay, Sie haben alle bisher besprochenen Tricks angewendet und Ihre Fotos werden langsam besser – trotzdem gibt es noch ein Problem. Das Licht ist noch sehr hart, denn der Blitz ist klein, und je kleiner die Lichtquelle ist, desto härter wirkt das Licht. Um also eine weichere, angenehmere Lichtquelle zu schaffen, müssen Sie die vorhandene vergrößern. Es gibt unter Profis verschiedene Tricks, um ein weicheres oder diffuseres Licht vom Blitz zu erhalten (das vierte Geheimnis für Profifotos mit externem Blitz). Am schnellsten und einfachsten geht es vermutlich, wenn Sie einen Diffusor-Aufsatz auf Ihrem Blitz anbringen (siehe oben), der das Licht weichzeichnet und streut. Je nachdem, wie klein und leicht er ist, geht das ziemlich gut. Stellen Sie Ihren Blitz mit dem Aufsatz in einem Winkel von 45° nach oben, dann macht er den Rest selbst. Wenn Sie einen Nikon SB-700- oder SB-910-Blitz kaufen, wird dieser mit Aufsatz geliefert, wie oben zu sehen ist. Bei einem Canon-Blitz kaufen Sie den Diffusor extra, ich würde Ihnen den Sto-Fen Omni-Bounce empfehlen, der gut funktioniert und bei Hochzeits- und Veranstaltungsfotografen beliebt ist. Aber bitte aufpassen: Dieser Diffusor funktioniert bei Innenaufnahmen, draußen kann das Licht jedoch nirgends reflektiert werden, deshalb ist er dort wenig hilfreich.

    WANN SIE KEINEN DIFFUSORAUFSATZ VERWENDEN SOLLTEN

    In manchen Situationen wollen Sie lieber keinen Blitzvorsatz auf Ihrem Blitz haben, und zwar nicht nur dann, wenn Sie auf hartes Licht aus sind. Wenn Ihr Blitz zum Beispiel weit vom Motiv entfernt ist, nehmen Sie den Vorsatz besser ab. Die Batterie wird viel schneller leer und durch die große Entfernung wird das Licht ohnehin weiter gestreut und somit weicher.

    Weicheres Licht durch indirektes Blitzen

    Indirektes Blitzen (auch »Bouncing«), also das Licht z. B. von der Decke streuen lassen, ist eine weitere Methode, um Blitzlicht weicher zu machen. Dabei passieren drei tolle Sachen: (1) Wenn das harte Licht aus Ihrem kleinen Blitz die große Decke trifft, verteilt es sich. Also ist das Licht, das auf das Objekt trifft, viel weicher. (2) Da das Licht jetzt von oben kommt, ist es nicht mehr eindimensional – es ist ein modellierendes Licht, das Ihrem Motiv nette Schatten und viel Tiefe hinzufügt. Als Zugabe (3) vermeiden Sie scharfe Schatten auf der Wand hinter dem Motiv – da das Licht von oben kommt (von der Decke), liegen die Schatten auf dem Fußboden hinter dem Motiv, nicht mehr auf der Wand. Und da das Licht weicher ist, sind auch die Schatten weicher. Wenn also dieses indirekte Blitzen so toll ist, warum tun wir es dann nicht immer? (1) Nicht immer gibt es eine Decke, von der das Licht zurückgeworfen werden kann, oder sie ist (2) zu hoch (z. B. in einer Kirche). Wenn die Decke viel höher ist als drei Meter, funktioniert dieser Trick nicht mehr. Außerdem stört natürlich (3), dass das Licht die Farbe der Fläche annimmt, von der es reflektiert wird. Bei einer gelblichen Decke wird also auch das Licht gelblich und damit auch Ihr Motiv.

    WIE SIE WEITER ALS DREI METER ZURÜCKTRETEN

    Wenn Sie mehr als drei Meter Abstand zum Motiv halten müssen, können Sie die Leistung Ihres Blitzes indirekt verstärken, indem Sie den ISO-Wert der Kamera erhöhen. Eine Erhöhung von ISO 100 auf ISO 200 ist also, als würden Sie die Leistung Ihres Blitzes verdoppeln. Ansonsten müssen Sie den Diffusor entfernen.

    Softbox-Qualität vom Blitz

    Wenn Sie das Thema »Weiches Licht« in punkto Qualität auf höherem Niveau weiter erkunden wollen, könnten Sie sich eine Softbox zulegen und diese über Ihren Blitz stülpen. Das Problem ist aber, dass die portabelsten Softboxen auch klein sind und sich das Licht nicht genügend verteilen würde. Ich arbeite vor Ort gern mit Diffusor-Schirmen – großen weißen, lichtdurchlässigen Textilschirmen mit meist abgerundeten Ecken (wie oben zu sehen), die das Licht verteilen und streuen. Ich verwende gern den Westcott 5-in-1 Reflektor mit 76 cm Durchmesser, er ist sehr leicht und nicht zu teuer (ca. € 50,-). Außerdem lässt er sich sehr klein zusammenfalten und so gut transportieren. Für den Diffusor sollten Sie einen Assistenten bemühen (oder Freund, Freundin, Nachbarn), der den Diffusor ca. 40 cm vor den Blitz hält. Wenn also nun das Licht des Blitzes auf den Diffusor trifft, wird es sehr breit gestreut, wirkt also viel weicher, diffuser und angenehmer. (Denken Sie jedoch daran: je weiter der Blitz vom Model entfernt ist, desto schwächer wird die Lichtausbeute. Wenn Sie den Blitz also weiter weg aufstellen, müssen Sie seine Leistung erhöhen.) Falls keine hilfreiche Hand zugegen ist, können Sie den Diffusor auch auf einem Stativ anbringen und festklemmen.

    Ein Funkeln in die Augen zaubern

    Wenn Sie einen indirekten Blitz benutzen und dennoch in den Augen des Motivs so etwas wie ein Leuchten oder Funkeln sehen wollen, ziehen Sie einfach die weiße Reflektorkarte heraus, die in manche Blitzköpfe eingebaut ist. Wenn Sie diese kleine Karte aufstellen, wird nicht alles Licht über die Decke reflektiert, sondern gelangt von der weißen Reflektorkarte auf das Motiv, so dass es sich nett in den Augen widerspiegelt. Als weitere Zugabe verschwinden so auch kleine Schatten, die unter den Augen auftreten können. Wichtig ist nur, dass der Blitzkopf um 45° nach oben gestellt und die Karte vollständig herausgezogen wird.

    Wenn Ihre Karte kaputt ist oder Ihr Blitz einfach keine hat (naja, kann ja vorkommen), nehmen Sie stattdessen einfach Ihre Hand. Genau – halten Sie die Kamera mit einer Hand und halten Sie die andere dorthin, wo die Reflektorkarte sein sollte. Damit wird etwas Licht nach vorn gelenkt (wie bei der Karte) und wird dazu noch schmeichelhaft warm (dank der es reflektierenden Handfläche).

    Das vierte Geheimnis des Profi-Blitzes

    So können Sie Ihren Blitz wie natürliches Licht aussehen lassen – kaum jemand wird glauben wird, dass überhaupt geblitzt wurde. Ihr Ziel ist, dass sich das Licht vom Blitz mit dem aktuellen Licht aus der Szenerie (Umgebungslicht) gut mischt und es nicht überstrahlt. Nun der Trick: Ändern Sie weder die Blende noch die Verschlusszeit, verringern Sie einfach die Stärke des Blitzes, bis er zum vorhandenen Licht passt. Nehmen Sie dazu zuerst den Blitz von der Kamera, um modellierendes Licht zu erzeugen, und streuen Sie es, z. B. über einen Diffusor. Machen Sie dann eine Testaufnahme. Wahrscheinlich überstrahlt der Blitz das Umgebungslicht. Verringern Sie nun die Blitzleistung direkt am Blitzgerät (das geht zum Teil auch an Ihrer Kamera) und machen Sie eine weitere Testaufnahme. Betrachten Sie diese im LCD Ihrer Kamera, um festzustellen, ob der Blitz noch immer offensichtlich ist. Falls ja, verringern Sie die Blitzleistung um eine halbe Stufe und testen Sie erneut. Tun Sie das so lange (immer Blitzleistung verringern, dann Testaufnahme), bis der Blitz gerade so ausreicht, um das Motiv zu beleuchten, nicht mehr. So sieht er natürlich aus und wirklich nicht wie ein Blitz.

    WIE HOCH SOLL DER BLITZ STEHEN?

    Sie haben also den externen Blitz auf einem Lichtstativ aufgestellt (oder ein Freund hält ihn für Sie in Position) und fragen sich jetzt: »Wie hoch soll ich den hängen und wohin ausrichten?« Lassen Sie den Blitz so leuchten, wie das die Sonne auch tun würde. Die Sonne steht normalerweise hoch am Himmel und scheint auf uns herab, stellen Sie den Blitz also hoch und neigen Sie ihn nach unten auf Ihr Motiv.

    Farbfilter (und warum Sie sie brauchen)

    Das Licht von Ihrem Blitz hat immer dieselbe Farbe – Weiß. Es ist nettes, helles und weißes Licht, das in den meisten Situationen okay ist. Sobald Sie aber Porträtaufnahmen einer Person in deren Büro anfertigen wollen, in einer Garderobe oder einem Konferenzraum fotografieren – was dann? Das ist ein echtes Problem, denn die Blitzfarbe wird nicht mehr mit der Farbe des Lichts in dem jeweiligen Raum übereinstimmen. Deshalb werden manche Blitze (wie der Nikon SB-910) mit fertigen Farbfiltern

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