Was soll das alles: Bargespräche zweier Philosophinnen
Von Patrizia Hausheer und Vanessa Sonder
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Über dieses E-Book
Der Wein fliesst und so ihre Gespräche. Dem Alltag der Philosophinnen entsprungen bewegen sie sich von einer Lebensfrage zur nächsten – was ist aus Sehnsüchten, Träumen und Hoffnungen geworden? Schreiben wir Selbstverwirklichung zu gross? Wo erfährt man sich als Mensch? Im Rausch? In der Liebe? Im Sex? Was wollen wir?. Meistens bleiben endgültige Antworten aus. Immer geht es in eine nächste Runde, aber immer ist auch irgendwann letzte Runde.
Mal abgeklärt, dann wieder hoffnungsvoll, persönlich, von tief philosophisch, weltentfremdet zu lebensnah, von ironisch zu bitterernst – Was soll das alles? basiert auf tatsächlich geführten Bargesprächen zwischen den beiden gut befreundeten Frauen und besticht durch seine Authentizität und Intimität. In Dialogform gehalten, schliesst es an die traditionsreiche philosophische Darstellungsmethode der platonischen Dialoge an.
Patrizia Hausheer
Patrizia Hausheer (*1983) studierte Philosophie und französische Literatur an den Universitäten Sorbonne, Bourgogne und Zürich. Anschliessend war sie als Lehrperson an Gymnasien und an Sekundarschulen tätig. Seit 2013 unterrichtet sie Kinder und Jugendliche in Philosophie. Nebenher arbeitet sie als freie Journalistin. Patrizia Hausheer lebt mit ihrem Partner in Zürich.
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Buchvorschau
Was soll das alles - Patrizia Hausheer
Zwei Freundinnen treffen sich regelmäßig in Bars. Was sie umtreibt, ist das Leben, das Leben in all seinen Facetten. Der Wein fließt und so ihre Gespräche. Vor dem Hintergrund ihrer Alltagswelt hangeln sie sich von einer Lebensfrage zur nächsten. Wo erfahre ich mich als Mensch? Im Rausch? In der Liebe? Existiere ich, wenn ich mich selbst vergesse? Wo beginne ich, wo ende ich? Und wie gehe ich mit meiner Endlichkeit um? … Mit einem Philosophiestudium im Rücken lassen sie sich nicht mit einfachen Antworten abspeisen. Immer geht es in eine nächste Runde, aber immer ist auch irgendwann letzte Runde.
Basierend auf tatsächlich geführten Bargesprächen zwischen den beiden gut befreundeten Frauen greift «Was soll das alles» die großen Fragen auf; mal direkt und unvermittelt, mal persönlich und intim, mal wissenschaftlich abgeklärt, dann wieder lebensnah, von ironisch zu bitterernst.
Vanessa Und wo bitte findet sich dieses Selbst?
Patrizia Nietzsche hatte Recht. Im Rauschzustand bin ich. Bin ich nicht. Ich falle in eine Art Weltfusion. Das Sonderbare ist, dass ich mich gerade dann am ehesten erfahre, wenn ich mich vergesse. Ich bin dann bei mir, wenn ich nicht da bin.
Tiefsinnige und ebenso witzige Gespräche zu lebensphilosophischen Fragen aus dem Alltag zweier Philosophinnen – unbeschönigt und intim.
«Beim Lesen von Was soll das alles wird man auch als Nichtphilosophin ermutigt, mitzudenken, mitzureden, Einwände vorzubringen. Dieses Büchlein macht Lust auf die grossen Fragen – das ist inspirierend.»
Martina Läubli, NZZ am Sonntag
Patrizia Hausheer (1983) studierte Philosophie und französische Literatur an den Universitäten Sorbonne, Bourgogne und Zürich. Seither ist sie als Lehrperson an Gymnasien und an Sekundarschulen tätig. Nebenher arbeitet sie als freie Journalistin.
Vanessa Sonder (1982) studierte Philosophie, Biologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Seither arbeitet sie als Redaktorin und Lektorin. Bisherige Veröffentlichungen: Gelebtes Embrach – Erinnerungen an ein vergangenes Jahrhundert (2014).
Patrizia Hausheer (l.) und Vanessa Sonder verbindet neben ihrer Freundschaft auch die Zusammenarbeit an künstlerischen Projekten in der Philosophie. Ihr Schaffen reicht von Installationen über philosophische Texterzeugnisse bis zu poetischen Kurzfilmen. Beiträge am Philosophiefestival Langenthal (2014) und an der Langen Nacht der Philosophie Zürich (2016 und 2017).
Autor© Cyril Müller, Zürich
TitelBibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten
2. Auflage
© 2018, Arisverlag
(Ein Imprint von Redaktionsbüro.ch GmbH)
Schützenhausstrasse 80
CH-8424 Embrach
www.arisverlag.ch | www.redaktionsbüro.ch
Coverfoto: ©fafarumba/123rf.com & Lynn Grevenitz, kulturkonsulat.com
Umschlaggestaltung und Satz: Lynn Grevenitz, kulturkonsulat.com
Lektorat: Redpen GmbH/Katrin Sutter
Druck: CPI books GmbH, www.cpibooks.de
ISBN Print: 978-3-9524924-0-6
E-Book-Erstellung: CPI books GmbH, Leck
ISBN E-Book: 978-3-907238-35-6
Mit freundlicher Unterstützung von
Inhalt
Vorwort
Sinn des Lebens
Selbstverwirklichung
Rausch
Ich und die anderen
Liebe
Von Leben und Tod
Was soll das alles? – Gespräche über Gespräche
Anhang: Literaturhinweise/zum Weiterlesen
Vorwort
In einer Bar nahm alles seinen Anfang. Unsere Freundschaft, die philosophischen Gespräche und nicht zuletzt dieses Buch.
Seit unserer ersten Begegnung treffen wir uns fast ausschließlich in Bars – bei einem Glas Rotwein, einem Drink, drinnen, draußen, in überfüllten Clubs oder in leeren Hotelbars. Unsere Gespräche handeln von alltäglichen Sorgen und Freuden, stoßen zu den großen Fragen vor, wieder zurück, vor, zurück.
Stets angetrieben durch den dringlichen Wunsch: Die Philosophie, unsere Leidenschaft, sie muss bleiben.
‹Was soll das alles› liegt allen hier versammelten Bargesprächen zugrunde, als ernsthafte Frage, Empörung, ernüchternde Feststellung oder als Ausdruck großer Irritation … Auch im Hinblick auf unser gegenwärtiges Tun: Was soll dieses Buch? – Der Leser möge für sich eine Antwort finden.
Sinn des Lebens
Patrizia
Das Wort Bonheur (franz. Glück) stammt aus dem Lateinischen. Es bedeutet so viel wie Chance. Etwas, das uns geschieht. Uns von außen her zufällt. Wofür wir nichts können. Genauso wenig wie für das Unglück. Eine prekäre Sache also. Mir ist bewusst, dass das keine moderne Auffassung ist. Heute würden viele sagen: «Das Glück, das hole ich mir. Dafür tue ich was.» Ein Recht auf Glück?
Wenn man gemäß ursprünglicher Bedeutung des Wortes nicht aktiv zum Glück beitragen kann, dann ist es doch umso besser, sich direkt ins Glück hineinzusetzen. An einen Ort, der schlichtweg Bonheur heißt. Café du Bonheur.
Es ist eines der wenigen Cafés, wo man ungestört auf der Terrasse die Sonnenstrahlen genießen kann und dabei einen wunderbaren Ausblick auf einen Springbrunnen hat. Nur zwischendurch hört man die Glocken der Bullingerkirche. Dann lauscht man wieder dem Plätschern des Wassers. Fast so wie im Zürcher Oberland, wo ich aufgewachsen bin.
Als Kind dachte ich immer, der Sinn des Lebens würde sich mir eines Tages wie eine Überraschung aus dem Nichts heraus offenbaren. Jemand würde mir das Geheimnis lüften. Jemand, der schon länger am Leben war als ich. Natürlich kannte ich die Konzepte des Glücks, Daseins und Sinns damals nicht, aber ich fühlte mich zu alten Menschen in der Nachbarschaft hingezogen. Ich suchte sie unangemeldet auf, setzte mich auf ihre Gartenstühle und unterhielt mich unverdrossen mit ihnen. Meine Mutter erzählte davon an Familienfeiern immer mit einem entzückten, aber zugleich auch verlegenen Gesichtsausdruck. Jemand musste doch über das