Traut den Weißen nicht!
Von Alain Badiou
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Alain Badiou
Alain Badiou, geboren 1937 in Rabat, Marokko, lebt als Philosoph, Mathematiker und Romancier in Paris.
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Buchvorschau
Traut den Weißen nicht! - Alain Badiou
An die Schwelle zu diesem Buch stelle ich ein „madagassisches Lied", das 1783 von Évariste de Parny geschrieben wurde, der dabei, wie es scheint, auf madagassische Überlieferungen zurückgegriffen hat. Es zeigt, und das ist eine gute Nachricht, dass ein radikaler, ja sogar gewalttätiger Antikolonialismus ebenso alt wie der Kolonialismus ist. Ravel, selbst ein wahrer Progressist, der insbesondere die Bolschewiken unterstützte, hat diesem Text 1926 eine herrliche Melodie gegeben.
A. B.
Trauet den Weißen nicht,
ihr Bewohner des Ufers!
In den Zeiten unsrer Väter
landeten die Weißen auf dieser Insel.
Man sagte zu ihnen: da ist das Land,
eure Frauen mögen es bauen;
seid gerecht, seid gut,
und werdet unsere Brüder.
Die Weißen versprachen, und dennoch
warfen sie Schanzen auf.
Eine drohende Festung erhob sich;
der Donner ward in eherne Schlünde gesperrt;
ihre Priester wollten uns
einen Gott geben, den wir nicht kennen;
sie sprachen endlich
von Gehorsam und Sklaverei.
Eher der Tod!
Lang und schrecklich war das Gemetzel;
aber trotz den Donnern, die sie ausströmten,
die ganze Heere zermalmten,
wurde sie alle vernichtet.
Trauet den Weißen nicht!
Neue, stärkere und zahlreichere Tyrannen
haben wir ihre Fahne am Ufer pflanzen gesehn.
Der Himmel hat für uns gefochten.
Regengüsse, Ungewitter und vergiftete Winde
sandt’ er über sie, sie sind nicht mehr,
und wir leben und leben frei.
Trauet den Weißen nicht,
ihr Bewohner des Ufers.¹
In gewissen Situationen scheint eine Frage eine andere zum Verschwinden bringen zu können, die gerade noch als die wichtigste erschien.
Wir alle wissen, dass die sogenannte Immigrationsfrage – die Frage der Migranten, der Ausländer, der Flüchtlinge – noch vor kurzer Zeit die öffentliche Meinung in Frankreich, in Europa und schließlich in der gesamten sogenannten westlichen Welt, das heißt in der Gesamtheit der privilegierten Länder unseres Planeten, spaltete und heftig spaltete. Man könnte behaupten, dass seit ein paar mageren Wochen die Frage der sogenannten Gelbwesten in Frankreich die sogenannte „Migrantenfrage", was die Äußerungen des Entsetzens und der Begeisterung in der öffentlichen Meinung angeht, ersetzt habe.
Nun ist aber die Frage der Gelbwesten in gewisser Weise das genaue Gegenteil der Frage der sogenannten „Migranten". Es handelt sich nämlich um das Schicksal des alten Frankreichs, das bedroht ist. Zuerst sind da die französischen Angestellten auf der untersten Ebene – Handwerker, Händler, kleine Chefs und Bauern –, die sich gegen das offensichtliche Schwinden ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihres Einkommens auflehnen, die Angst haben und wütend sind über das geringe Interesse, das