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Achtung , bissig!
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eBook151 Seiten2 Stunden

Achtung , bissig!

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Über dieses E-Book

Braunbär Freddie ist ausgebrochen! Diese Hiobsbotschaft erreicht Jocelyn und ihre Eltern zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn der Wildtierpark, den die Familie betreibt, leidet schon seit einiger Zeit unter Besuchermangel. Jocelyns Verehrer Liam glaubt, dass Percy, einer der Pfleger, für Freddies Verschwinden verantwortlich ist. Tatsächlich deutet vieles darauf hin, zumindest taucht Percy nach diesem Vorfall nicht mehr auf der Arbeit auf. Die Lage spitzt sich zu, als die Nachricht die Runde macht, dass Freddie angeblich Wanderer angegriffen hat. Aber das kann Jocelyn nicht glauben. Das passt einfach nicht zu Freddie. Sie beschließt, sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihm zu machen. Dabei trifft sie auf Percy. Und der behauptet, dass nicht der Bär sein Unwesen treibt – sondern ein Mörder ...

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum28. Juli 2023
ISBN9783755445265
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    Buchvorschau

    Achtung , bissig! - Dana Kilborne

    Prolog

    Dunkel und still lag der Wald da. Schwarze Wolken hingen tief am Himmel und verdeckten die Sicht auf den fast vollen Mond und die Sterne. Die dichten Kronen der Bäume taten ihr Übriges, dass kein Lichtschimmer den Erdboden erreichte, der von dichtem Laub und weichem Moos bedeckt war. Plötzlich kam Wind auf und fuhr raschelnd durch das Unterholz.

    Tiger öffnete die Augen.

    Um ihn herum war es stockfinster, doch seine Katzenaugen erlaubten es ihm, auch bei absoluter Dunkelheit zu sehen. Nicht, dass es hier draußen viel zu sehen gab. Tiger erhob sich von dem weichen Laubhaufen, in dem er sein Nickerchen gehalten hatte, und streckte sich genüsslich. Dann fing er an, sich das Fell zu putzen, so wie er es immer tat, wenn er gerade aufgewacht war.

    Ein seltsames Geräusch ließ ihn innehalten. Was war das? Ein Kaninchen vielleicht? Oder ein Reh?

    Nein. Argwöhnisch blickte er sich um, während er angestrengt lauschte. Da war es wieder. Es klang fast wie ihre Schritte – die des Mädchens, bei dem er wohnte. Nur viel schwerer und unbeholfener. Eher wie ein großes, schwerfälliges Tier, nicht wie ein Mensch.

    Ein Tier? Tigers Barthaare zitterten vor Aufregung. Nein, das war kein gewöhnliches Tier. Irgendetwas Merkwürdiges trieb sich hier draußen im Wald herum. Doch damit hatte er nichts zu tun.

    Er wollte sich gerade erheben, um zurück zum Haus des Mädchens zu laufen, als er das Fauchen hörte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Erst jetzt fiel ihm auf, wie ruhig es war. Der Wald war sonst immer von unzähligen Geräuschen erfüllt. Das Rascheln von Käfern, die durch das verrottende Laub am Boden krochen, Eichhörnchen, die an den Bäumen emporkletterten, und das Flattern von Vögeln, die ihr Gefieder schüttelten. Jetzt aber war es, abgesehen von den seltsamen Schritten, absolut still.

    Totenstill.

    Angstvoll legte Tiger die Ohren an. Was für ein Narr er doch war, hier durch die Dunkelheit zu tappen, wo er stattdessen gemütlich zusammengerollt am Fußende vom Bett des Mädchens liegen könnte!

    Als er den gewaltigen Schatten mit den langen Klauen und den Reißzähnen der aufrecht laufenden Gestalt erblickte, gab es für ihn kein Halten mehr. Mit einem Fauchen wirbelte Tiger herum und rannte so schnell wie noch nie in seinem Katzenleben zuvor.

    Erster Teil

     1.

    Fluchend rammte Jocelyn die schwere Mistgabel ins Stroh und beförderte die übel riechende Ladung in den Schubkarren, der im Gang bereitstand. Wäre ich doch nur nicht so dumm gewesen! Dann bräuchte ich jetzt nicht diesen blöden Stall ausmisten!

    Jocelyn war sauer. Auf die Schule, die Lehrer, ihre Eltern – und vor allem auf sich selbst.

    »Hey, was machst du denn hier?«

    Ihre Miene hellte sich schlagartig auf, als sie die Stimme ihrer Freundin Claire hinter sich vernahm. Jocelyn drehte sich um, und einen Moment standen sich die Freundinnen nur schweigend gegenüber. Dann musste Claire grinsen.

    »Kannst du mir mal sagen, was so lustig ist?«, fragte Jocelyn leicht gereizt, obwohl sie es sich eigentlich schon denken konnte. In ihren alten Fetzenjeans, dem dreckigen Pullover und den viel zu großen Gummistiefeln, mit der Mistgabel in der Hand und glänzenden Schweißperlen auf der Stirn gab sie mit Sicherheit ein reichlich dämliches Bild ab.

    »Ach, nichts weiter.« Claire winkte kichernd ab. »Ich hab mich nur grad gefragt, ob der Dress nichts für die nächste Party wäre. Das käme bestimmt gut an.«

    »Sehr witzig. Glaubst du etwa, mir macht es Spaß, so rumzulaufen?«

    »Warum machst du es dann? Es gehört doch sonst nicht zu deinen Aufgaben, die Ställe auszumisten.«

    »Stimmt, aber du kannst dir ja bestimmt denken, warum meine Eltern mir diese Strafarbeit aufgebrummt haben.«

    Claire überlegte kurz, dann verzog sie mitfühlend das Gesicht. »O je, ist das etwa wegen dem Brief vom alten Matthews? Wegen deiner schlechten Leistungen in Mathe?«

    »Erraten.« Jocelyn seufzte. Sie verstand sich ja selbst nicht mehr. Früher war sie mal gut in der Schule gewesen, heute brachte sie eine schlechte Note nach der anderen nach Hause. Wenn kein Wunder geschah, würde es auf dem nächsten Zeugnis sogar eine Fünf geben. Genau das hatte ihr Mathelehrer Mr. Matthews ihren Eltern in seinem Brief auch mitgeteilt. Und auch, dass sie bei der letzten Arbeit schon nach dem ersten Blick auf die Aufgaben aufgegeben und ein leeres Blatt abgegeben hatte. Aber was sollte sie denn machen? Sie konnte den Kram einfach nicht! Dass ihren Eltern dafür jegliches Verständnis fehlte, wunderte sie nicht.

    Mathe war ihr Problemfach. Sie wusste selbst nicht, woran es lag, aber sie konnte sich einfach unheimlich schlecht auf den Stoff konzentrieren, auch in den anderen Fächern, aber bei Mathe war es ganz besonders schlimm. Ihren Eltern gefiel das natürlich gar nicht, und ihr Dad ließ sich jedes Mal was Neues einfallen, um seiner Tochter für schlechte Arbeiten einen Denkzettel zu verpassen. Meistens bekam sie Hausarrest, dieses Mal musste sie halt die Ställe der Ponys ausmisten.

    Es war ja nicht mal so, dass sie ihren Eltern, die einen kleinen Wildpark leiteten, nie bei der Arbeit zur Hand ging, im Gegenteil: Sie packte sogar recht häufig mit an. Ställe ausmisten aber fand sie ganz furchtbar, und das wusste ihr Dad genau. Gerade deshalb hatte er sie heute zu dieser Aufgabe verdonnert.

    »So eine Strafarbeit ist aber auch nicht gerade das Wahre«, murmelte Claire. »Vielleicht sollte jemand deinen Alten mal verklickern, dass solche Methoden längst überholt sind.«

    »Vergiss es.« Jocelyn schüttelte den Kopf. »Gegen solche Belehrungen sind die resistent. Aber irgendwie bin ich’s ja auch selbst schuld. Wenn ich wenigstens versucht hätte, die letzte Mathearbeit wenigstens einigermaßen auf die Reihe zu kriegen. Aber als ich da vor den Aufgaben saß, wurde mir richtig übel. Ich hatte das totale Blackout, weißt du?«

    »Und da hast du aufgegeben.« Claire nickte. »So ganz kapier ich’s ja auch nicht. So schwer war die Arbeit nämlich eigentlich gar nicht. Vielleicht solltest du einfach zu Hause mal ein bisschen was für die Schule tun.« Sie hob rasch die Hände. »Hey, ich will jetzt hier echt nicht die Streberin raushängen lassen, aber …«

    »Nee, ist schon gut. Du hast ja auch recht. Ich hätte es wenigstens versuchen können. Na ja, jetzt ist es nicht mehr zu ändern. Wenigstens sind jetzt Herbstferien und ich hab für eine Weile Ruhe vor der doofen Penne... Aber sag mal, was treibst du eigentlich hier?«

    Claire lachte. »Na, was wohl? Ich wollte meine beste Freundin besuchen. Und da ich jetzt schon mal hier bin, kann ich dir auch gleich helfen. Also, habt ihr noch irgendwo so ein Teil?« Sie deutete auf die Mistgabel.

    Dankbar nickte Jocelyn, und kurz darauf legten die Freundinnen gemeinsam los.

    »Sag mal, ist das der Neue, von dem du mir neulich erzählt hast?«

    Es dämmerte bereits, als Jocelyn und Claire mit dem Ausmisten der Ställe fertig waren. Sie befanden sich gerade auf dem Rückweg zum Wohnhaus, das sich auf der anderen Seite des Tierparks befand, als Claire plötzlich stehen blieb.

    Jocelyn folgte dem Blick ihrer Freundin und verzog die Miene. »Ach, du meinst Percy? Ja, das ist er.« Sie schauderte. »Er ist irgendwie unheimlich, findest du nicht?«

    »Unheimlich? Du hast sie ja nicht mehr alle«, erwiderte Claire kopfschüttelnd. »Entweder du bist blind, oder du hast einfach keinen Geschmack. Der Typ ist echt der totale Hammer! Also, mit dem würd ich gern mal ausgehen, das sag ich dir aber. Die Mädels aus unserer Klasse würden blass werden vor Neid!«

    »Na, wenn du meinst …«

    »Warum fragst du ihn nicht, ob er dich zum Herbstball begleitet?«, fragte Claire. »Soweit ich weiß, hast du doch ebenfalls noch keinen Begleiter, oder?«

    Jocelyn schüttelte den Kopf. »Nein, hab ich nicht. Aber Percy werde ich ganz bestimmt nicht fragen, darauf kannst du dich verlassen.«

    »Vielleicht sollte ich einfach mein Glück versuchen«, sagte Claire grinsend.

    »Tu, was du nicht lassen kannst, meinen Segen hast du. Aber behaupte hinter her bloß nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«

    Trotzdem musterte sie den neuen Pfleger, den ihre Eltern erst vor ein paar Wochen eingestellt hatten, noch einmal heimlich aus den Augenwinkeln, während sie weitergingen. Sie konnte nicht verstehen, was Claire an Percy fand. Er sah schon ganz gut aus, das stimmte, aber irgendwie hatte er eine seltsame Ausstrahlung. Außerdem sprach er so gut wie nie, und wenn er mal den Mund aufmachte, dann klang er nicht besonders freundlich.

    Nein, ihr Fall war Percy ganz eindeutig nicht. Sie bevorzugte fröhliche, lockere Jungs, mit denen man Spaß haben konnte. Mit trübsinnigen Grüblern konnte sie hingegen nicht so viel anfangen. Und genau so einer schien Percy zu sein.

    Sie nahmen die Abkürzung durch das Gehege der Damhirsche, und kurz darauf erreichten sie das Haus, in dem Jocelyn mit ihren Eltern lebte. Es war ziemlich idyllisch, wenn auch einsam gelegen. Die nächste kleine Ortschaft, in der auch Claire und die meisten anderen Kids aus ihrer Schulklasse wohnten, war mit dem Auto gut eine Viertelstunde entfernt. Mit dem Fahrrad brauchte man locker eine halbe Stunde, und das war gerade bei schlechtem Wetter nicht immer eine Freude.

    Aber wenn sie recht darüber nachdachte, konnte sich Jocelyn eigentlich gar nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben. Der Wildpark war schon ihr Zuhause, solange sie zurückdenken konnte. Sie liebte die Arbeit mit den Tieren, obwohl diese zugleich auch sehr zeitintensiv war – auch wenn das Ausmisten der Ställe nicht zu ihren Lieblingsaufgaben gehörte. Nein, im Grunde war ihr Leben gar nicht mal so verkehrt, wenn man mal von der Schule absah, und davon, dass ihr noch immer nicht der richtige Junge über den Weg gelaufen war.

    Aber das mit dem ›über den Weg laufen‹ war in einer Gegend wie dieser auch gar nicht so einfach. Eigentlich kannte Jocelyn nur die Leute von der Schule (von daher war es vielleicht doch gar nicht so schlecht, dass es so was gab), und ein paar Kids aus Ambleside, aber das war ziemlich weit entfernt, von daher sah man sich nur recht selten. Die Besucher des Parks bekam man in der Regel nur einmal zu sehen, ehe sie wieder nach Hause abreisten. Nicht gerade die perfekten Bedingungen für eine Fünfzehnjährige, um die Liebe fürs Leben zu finden.

    »Na, worüber grübelst du denn jetzt schon wieder nach?«, riss Claire sie aus ihren Gedanken.

    Jocelyn seufzte. »Kannst du dir das nicht denken? Ich bin die Einzige in unserer Klasse, die noch nie mit einem Typen ausgegangen ist. Selbst du hattest schon mal ein Date!«

    »Ich? Hör mal, du spielst doch hoffentlich nicht auf das Desaster mit Kevin Preston an, oder?« Ihre Freundin verdrehte die Augen. »Das kann man ja wohl kaum als ein Date bezeichnen. Du weißt genau, dass meine Mom die ganze Sache eingefädelt hat. Und das auch nur, weil Kevins Mutter immer zusammen mit meiner im Kirchenchor singt. Ich sag dir, das war eine abgekartete Sache! Außerdem waren wir nur zusammen auf einem Pfarrfest gewesen, und es war tödlich langweilig.«

    »Immer noch besser als gar nichts«, wandte Jocelyn ein, obwohl sie Claire nicht gerade um ihre Erfahrung beneidete. »Im Gegensatz zu mir kannst du wenigstens überhaupt etwas vorweisen!«

    »Ach, und was ist mit dir und Liam?«

    Jocelyn schnaubte empört. »Liam? Hast du sie noch alle? Mit dem würde ich nichts

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