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In den Hügeln der Montagnola
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eBook598 Seiten7 Stunden

In den Hügeln der Montagnola

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Über dieses E-Book

Un´ estate italiana - Italienische Momente

Keine Frage, der Sommer kommt wieder. Gönnt Euch ein paar italienische Momente, laßt Euch von den Aromen des italienischen Sommers, dem Duft nach wildem Fenchel, Rosmarin und wildem Thymian verführen. Wenn der warme Sommerwind über die Reben streicht und der Wein die Hitze der Sonne mit vollen Zügen trinkt. Dann lauscht der Melodie der Singzikaden, begleitet Eva und Peter auf ihrem Weinbauernhof in "La Bella Toscana".
Ein Tischchen unter der Markise des kleinen Ristorante ist noch frei. Genießt ein Glas des unvergleichlich dunkelrot im Glase funkelnden Chiantis als Willkommenstrunk, schaut den vorüber flanierenden Italienerinnen hinterher, lauscht dabei den Klängen von Angelo Branduari, die sich mit den leisen Gläserklirren und den Gesprächsfetzen vom Nachbartisch vermischen und entspannt Euch. Ihr seid angekommen in einem der schönsten Fleckchen Erde, in der Toskana.
Wie lautet ein toskanisches Sprichwort: Als Gott die Welt erschuf, hat er den Menschen mit der toskanischen Küche ein ganz besonderes Geschenk gemacht.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum24. Feb. 2023
ISBN9783755433453
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    Buchvorschau

    In den Hügeln der Montagnola - Wolfgang Hengstmann

    Prolog

    Das Buch

    Eva und Peter haben sich in der Toskana eingelebt.

    Sie genießen die Schönheit dieses bezaubernden Landstriches und sehen ihre kleine Lena aufwachsen.

    Aber auch die Arbeit nimmt sie in Beschlag, denn auf einem Weingut ist immer etwas zu tun, auch wenn Peter mit Gianfranco, dem Verwalter, den er von Don Filippo übernommen hat, eine tatkräftige Unterstützung hat.

    Dieses Buch erzählt von ihren weiteren Erlebnissen.

    Der Lenz wars

    Gestern übern Tag

    Sah ich´s in der Ferne

    Sein blaues Band

    Es flatterte im Winde

    Ein zarter Kuß

    Ein erstes Frühlingsahnen

    Benvenuti in Italia.

    Mein Name ist Peter Steinhartinger und ich lebe mit meiner Frau Dr. Eva Brandner und unserer kleinen Tochter Lena seit etwa einem Jahr auf unserem Weinbauernhof am Rande Pievescolas in der wunderschönen Toskana.

    Pievescola ist ein Gemeindeteil von Casole d`Elsa und liegt zwischen den Hügeln der Montagnola senese nur etwa 25 km von Siena entfernt.

    Wir bauen auf etwa 8 Hektar Wein an, hptsl. Sangiovesetrauben für unseren Chianti Colli Senese und den Rosso Toscano. Daneben wachsen auf kleineren Flächen Merlot- und Syrahtrauben, die wir zum verschneiden verwenden. Ganz wichtig für uns sind aber auch die Malvasiatrauben für den Vino Santo, eine ganz besondere Köstlichkeit.

    Die Ernte unserer Olivenbäume verarbeiten wir in unserer neu restaurierten Ölmühle selbst für den Eigenbedarf.

    Angesteckt mit dem toskanischen Virus haben uns unsere Freunde Benedetta und Mario, die wir schon aus Wiener Zeiten kennen. Wir waren oft Gast in ihrem Ristorante La Vecchia Fattoria in Grinzing.

    Bis sie uns zu einem Urlaub auf ihrem Weingut bei San Gimignano eingeladen hatten. Ich habe damals noch Pharmazie studiert, während Eva bereits als Apothekerin in der Marienapotheke in Wien gearbeitet hatte. Da haben wir uns auch kennen gelernt. Ich habe mich vom ersten Moment an in sie verliebt, bei Eva hat es etwas gedauert.

    Während unseres Aufenthaltes in San Gimignano verliebten wir uns dann unsterblich in diese wundervolle Landschaft. Und wir haben sofort zugegriffen, als Marios Vater uns den Kauf seines Weinbauernhofes angeboten hatte. Ich hatte von meinem Großvater einen Weinberg im Burgenland geerbt für dessen Erlös wir uns hier ansiedeln konnten.

    Im Frühjahr nach Abschluss meines Studiums bin ich dann zuerst allein hierher gekommen und habe mich eingelebt. Eva folgte ein Viertel Jahr später.

    Benedetta hatte uns während unseres Urlaubs verkündet, dass sie schwanger sei. Jetzt sind die Zwillinge auf der Welt und Mario und Benedetta sind überglücklich.

    Nach der Elternpause wird Benedetta wieder als Dozentin für Geschichte an der Uni in Siena arbeiten.

    Viele schöne Stunden haben wir bei Giancarlo, Marios Bruder, und seiner Waltraud im Tre Archi, ihrem Ristorante in San Gimignano und im zugehörigen Hotel verbracht.

    Nicht zu vergessen Benedettas kleiner Bruder Bruno, der mit einem Großraumtaxi Gäste für Giancarlos Hotel vom Flughafen in Florenz oder von den Bahnhöfen der Region abholt und die Gäste nach Bedarf in der Toskana herumfährt. Ja und seine Frau Paola, der Inbegriff einer rassigen italienischen Schönheit, die Männerherzen in Flammen aufgehen lassen kann. Flirten war für sie ein Lebensinhalt, ein Spiel, das die Trauer überdeckte, keine Kinder bekommen zu können. Jetzt wo sie auf Vermittlung von Don Filippo einen kleinen Jungen, Guido, adoptieren konnten, ist ihre Ehe fester denn je.

    Auch Paola ist Dozentin für Geschichte an der Uni in Siena.

    Nicht vergessen dürfen wir unseren Verwalter Gianfranco und seine liebe Frau Francesca, ohne deren Arbeit und Einsatz unser Hof verloren wäre. Gianfranco ist ein alter gewiefter Fuchs, der mir sehr viel, beinahe alles beigebracht hat, was ein Weinbauer wissen muss und Francesca ist wie eine Mutter für uns.

    Die wichtigsten Menschen in meinem Leben aber sind Eva und unsere kleine Lena. Lange hat es gedauert, bis Eva nach vielen Fehlschlägen schwanger wurde und schließlich im Frühjahr unser Sonnenschein Lena auf die Welt kam.

    Jetzt spielen Eva und Lena gerade im Hof. Lena hat das Krabbeln für sich entdeckt und unter jauchzen und quietschen krabbelt sie durch die Wohnung. Jetzt beschäftigt sie sich gerade damit Bauklötze zu sortieren.

    Eva wird nach dem Mutterschaftsurlaub in Siena arbeiten. Mein Vater hat dort für seine amerikanische Firma, deren Vizepräsident er ist, einen kleinen Hersteller von Vorprodukten für die Medikamentenproduktion gekauft.

    Eva wird dort die technische Leitung übernehmen. Als Pharmazeutin hat sie auf diesem Gebiet promoviert und im Herbst ein sechswöchiges Praktikum in der Firmenzentrale in New Jersey absolviert.

    Na und nicht vergessen möchte ich unser äußerst lebhaftes Katzenpärchen Strega und Leone, die gerade neugierig um meine Beine wuseln. 

    In den Hügeln der Montagnola

    Um unsere Vorratskammer wieder aufzufüllen, hatten wir bei Valeria ein halbes Cinta senese Schwein bestellt. Don Luigi hatte frisch geschlachtet und an uns gedacht. Ich nahm Francesca mit zur Macelleria und fuhr auf den Hof. Valeria trug unter ihrem Kittel offensichtlich nur ihre Unterwäsche. Sie empfing uns mit einem breiten Lächeln, das aber etwas verblasste, als sie Francesca aussteigen sah. Sie hatte wohl nur mit mir gerechnet. Trotzdem suchte sie immer wieder wie unbeabsichtigt körperlichen Kontakt. Mir wurde heiß und ich war froh, Francesca bei mir zu haben.

    Valeria hatte schon mehrfach versucht, mich zu verführen. Das letze Mal ausgerechnet zwischen den Schweinehälften. Als ich mich reckte, um den bestellten Schinken vom Haken zu nehmen, grabschte sie mir in die Pobacke.

    Ich hatte mich schleunigst von ihr gelöst und ihr klar gemacht, dass sie das Spiel mit mir nicht machen könne.

    Das Schwein war grob zerteilt und Valeria hatte es in Kühlkisten aus Styropor verpackt. Ich trug die Kartons auf die Ladefläche der Ape und bezahlte. Zum Schluss drückte mir Valeria noch einen Kuß auf die Wange, was Francesca mit einem leichten Kopfschütteln quittierte.

    „Nimm dich vor der in Acht. Valeria würde dir nicht gut tun."

    „Darum habe ich dich mitgenommen Francesca." Ich lächelte.

    Ich nahm den Telefonhörer ab, lauschte dem aufgeregten Anrufer. Es war der Lieferant unserer Flaschen. Wir hatten 5000 bestellt und jetzt erfuhr ich, dass der Lastwagen von der Straße abgerutscht und umgeschlagen war. Alle Flaschen waren zersplittert. Jetzt hatten wir ein Problem. Dass die Versicherung den Schaden ersetzen würde, nützte uns nichts. Wir mussten demnächst den Wein abziehen. Jetzt war guter Rat teuer, woher nehmen. Die Firma konnte frühestens in zwei Wochen liefern.

    Mario konnte uns mit 500 Flaschen aushelfen, zwei unserer Nachbarn aus der Cooperative hatten 1000 Flaschen, die sie uns überlassen konnten.

    Woher sollten wir den Rest nehmen?

    Wir stützen unsere Köpfe in den Händen und überlegten.

    „Warum rufen wir nicht den Conté an. Er hat doch versprochen uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen."

    „Ja, weil er ein Auge auf dich geworfen hat. Kannst du dich erinnern, wie er dich beim Besuch auf seinem Gut mit den Augen verschlungen hat?" Brummte ich mürrisch.

    „Ach was mein Peterl. Ich rufe ihn jetzt an. Laß mich nur machen." Gesagt getan, Eva wählte ihn an und hatte den Conté auch gleich am Apparat.

    Ich konnte hören, wie Eva ihn mit allen Mitteln der Kunst um den Finger wickelte. Dann bedankte sie sich und legte auf. Sie grinste mich an, setzte sich auf meinen Schoß und gab mir ein dickes Busserl.

    „Was ist?"

    „Du hast Recht Peterl, er ist ein alter Lustmolch. Aber er hat gesagt, er sei deinem Vater sehr zu Dank verpflichtet und könnte uns aushelfen, no problemo hat er gesagt. Übermorgen schickt er uns die Flaschen."

    Eva war erfolgreich dabei, mich in Fahrt zu bringen. Sie bewegte sich rhythmisch auf meinem Schoß und hatte schnell Erfolg mit ihren Bemühungen. Dann glitt sie von meinem Schoß herunter und ging, sich lasziv in den Hüften wiegend, zur Treppe. Die Luft knisterte vor Erotik. Wir hatten uns eigentlich fürs Laufen fertig gemacht, als das Telefon klingelte. Evas knappes Laufhöschen unterstrich die Herausforderung, die ihre Kurven auf mich ausübten. Und meine enge Hose verbarg auch nicht die Wirkung, die Evas Bewegungen auf mich hatten. Warum sollten wir nicht gleich hier unten..? Lena war bei Francesca und Laura. Wir hatten freie Bahn. Eva schob ihre Hände in meine Hose und zerrte sie mir von den Hüften herunter. Schnell standen wir schwer atmend nackt voreinander. Ich ließ mich von Eva zum Sofa schieben, während ihre Hände schon zielstrebig am Werk waren. Ich sank in die Polster und Eva hockte gleich auf mir. In letzter Minute, dann kamen wir gemeinsam zum Höhepunkt. Eva ließ sich vorsichtig sinken, ohne sich von mir zu lösen. Ich spielte mit ihren weichen Pobacken, was Eva wie eine Katze schnurrend genoß. Irgendwie mussten wir eingeschlummert sein und wurden erst wieder wach, als Francesca gegen die Tür klopfte. Ich schlüpfte in Windeseile in meine Laufhose und eilte zu Tür. Francesca hatte Lena auf dem Arm und musterte mich verschmitzt grinsend von Kopf bis Fuß. „Laß nur, lachte sie, als ich sie hereinbitten wollte. „Dio mio, tut mir leid, dass ich euch aufgeschreckt habe. Ich wollte euch nur das kleine Weib vorbeibringen."

    Ich nahm Lena aus der Karre.

    Lena freute sich, als ich sie auf den Arm nahm und zupfte an meinen Brusthaaren.

    „Willst du einen Kaffee haben Francesca?" Eva rief aus dem Hintergrund.

    „Papa, will runter." Lena strampelte in meinen Armen.

    „Will runter", protestierte sie mit deutlich erhobener Stimme.

    „Die kleine Maus, hat eine ganz schöne Durchsetzungskraft. Das hat sie bestimmt von Eva", lächelte Francesca, während ich Lena auf dem Fußboden absetzte. Sie machte schon ziemlich sicher ein paar Schritte, dann ließ sie sich auf den Po plumpsen und krabbelte in Windeseile auf allen Vieren Eva entgegen. Eva hatte eins meiner Shirts übergestreift und brachte Francesca und mir einen Kaffee. Dann bekam ich einen Klapps auf den Hintern.

    „Ich muß erst mal duschen, bin aber gleich wieder da. Ich schaute meiner Liebsten hinterher und seufzte.

    Lena zog sich am Tisch hoch und verwuchte auf meinen Schoß zu klettern. Ich schnappte mir das kleine Fräulein, was sie mit einem begeisterten Quietschen quittierte und setzte sie mir auf den Schoß. Dann schnappte sie sich einen Löffel, kniff die Augen zusammen, holte aus und klopfte den Löffel mit aller Kraft auf den Tisch. Sie schaute selbst zuerst erschrocken, dann beobachtete sie uns und fing an zu quietschen. Ihr Wortschatz war noch etwa eingeschränkt. Lena hatte erst die letzte Woche angefangen verständlich zu sprechen.

    „Was macht ihr morgen zu Lenas Geburtstag?"

    „Morgen ist Zwergentreffen bei uns, kommt doch auch. Paola und Bruno bringen Kaffee und Kuchen aus dem Tre Archi. Benedetta und Mario, na und die Zwerge natürlich. Tabea, Tommaso und Guido. Das gibt eine heiße Party."

    Wir feierten in der Diele und hatten außer dem großen Tisch und den Stühlen alles auf die Seite geräumt. Mit Teppichen, Decken und Kissen war der Raum kindersicher. Jedes Kind hatte sein Lieblingsspielzeug dabei,

    Auf alten Spuren

    Im Sommer verbrachten wir noch ein paar Tage am Meer. Mit Giancarlo und seinen Cousins hatten wir hart in den Weinfeldern und im Keller gearbeitet. Alles war in bester Ordnung und Giancarlo hatte gemeint, „Fahrt ruhig, bevor die Arbeit wieder richtig losgeht."

    Wir hatten in unserem kleinen Albergo in der Via Ansedonia in Castiglione della Pescaia ein Zimmer gebucht. Eva schob den Kinderwagen über die Promenade, während ich fotografierte. Als der Carabinieri uns sah, glitt ein Grinsen über sein Gesicht, er hatte uns sofort erkannt. „Gli austriaci!" rief er aus.

    Wir begrüßten uns, dann beugte er sich über den Wagen und betrachtete Lena mit einem Lächeln: „Tu piccolo uomo non sarebbe in questo mondo se non avessi poi distolse lo sguardo. Non è vero? Du kleiner Mensch wärst nicht auf der Welt, wenn ich damals nicht weg geschaut hätte."

    Eva umarmte ihn und drückte ihm ein Busserl auf die Wangen.

    „Kocht ihre Schwägerin immer noch so gut?" Eva schaute ihn an. Mit seinem Dreitagebart und der gut sitzenden Uniform gab er ein beeindruckendes Bild ab.

    „Essen sie doch heute Abend mit uns und bringen ihre Frau mit", lud ich ihn ein.

    Er war nach kurzem Zögern einverstanden und versprach bei seiner Schwägerin zu reservieren.

    „Meine Nichte Clemenza, sie ist dreizehn, kann auf die Kleine solange aufpassen."

    Dann salutierte er zackig und eilte um die nächste Ecke.

    Lena schaute uns mit großen Augen an. Die Kleine hatte eine neue Angewohnheit, sie stopfte sich ihre kleine Faust in den Mund und saugte und schmatzte daran. Genauso machte sie es, wenn wir sie auf dem Arm hielten, dann mußte unsere Schulter herhalten. Dottor Faletti meinte, das bei Lenchen langsam die Zähne in den Kiefer einschießen und sie sich damit Erleichterung verschafft.

    Lena gluckste vor Vergnügen als ich mit ihr in der Badewanne planschte. Immer wenn ich sie wieder hoch aus dem Wasser hob zappelte sie mit Armen und Beinen. Eva bürstete ihre Haare vor dem Spiegel und beobachtete uns grinsend. „Das kleine Weib genießt das, schau nur wie sie sich freut. So gib mir mal Lenchen, ich komme dann in die Wanne und du kannst dich fertig machen Peterl."

    Lena protestierte natürlich sofort als Eva sie heraushob und beruhigte sich erst als ihre Mama mit ihr weiter planschte. Beim heraus klettern aus der Wanne bekam ich von meiner Liebsten noch einen Klaps mit der nassen Hand auf den Po. „Bleib stehen Liebster, Lena möchte auch einmal Popoklatsch bei ihrem Papa machen."

    „Untersteht euch", schimpfte ich, als ich auch schon, mit Evas sanfter Nachhilfe, Lenas kleines Händchen spürte.

    „Schau mal Lenchen wie das schön klatscht, noch einmal?"

    „Weiber," murmelte ich und verschwand in Richtung Dusche.

    Ich duschte ausgiebig, während sich Eva mit der Kleinen in der Wanne vergnügte. Lena juchzte und gluckste vor Freude. Ich war stolz auf meine beiden Mädels.

    Dann ging ich ins Zimmer und zog mir Jeans und ein Oberhemd an.

    „Peterl nimm mir mal das kleine Fräulein ab und mach sie landfein." Lena maulte zwar als sie aus dem Wasser mußte, aber abgetrocknet werden mit einem großen flauschigen Tuch mochte sie auch. Wir spielten verstecken. Lena zappelte mit Armen und Beinen und gab wieder vergnügte Geräusche von sich. Endlich hatte ich unserer Maus die Windeln angelegt und sie angezogen, gar nicht so einfach, weil sie keine Minute Ruhe gab und mit ihrem Papa spielen wollte.

    Eva beobachtete uns lächelnd. In ihrem engen schwarzen Etuikleid sah sie bezaubernd aus. Das Kleid endete eine gute Handbreit oberhalb der Knie und wirkte sehr verführerisch auf mich.

    „Wir können wohl nicht einfach hierbleiben", wollte ich wissen, während meine Augen in Evas Ausschnitt versanken.

    Eva faßte mich am Kinn und lächelte, dann drückte sie mir ein dickes Busserl auf. Ich erwiderte den Kuß, bis wir uns atemlos wieder voneinander lösten.

    Lena fing an zu quengeln, sie vermißte wohl die gebührende Aufmerksamkeit. Eva lachte, nahm unseren Liebling auf den Arm und Lena beruhigte sich wieder.

    Maresciallo Capo Corrado Mazzoleni und seine Frau Renata waren sehr angenehme Gesprächspartner und wir waren uns schnell sympathisch. Renata war ausgebildete Sängerin und sang während der Festspiele im Chor in Massa Marittima. Von Beruf war sie Lehrerin für Musik und Kunst am Liceo Statale im 25 km entfernten Grosseto. Der Maresciallo stammte aus Neapel, tat aber schon seit Jahren hier in der Maremma seinen Dienst, während Renata aus einer Weinbauernfamilie aus der Gegend stammte. Ihr Bruder führte das elterliche Gut.

    „Ihr habt damals wirklich Glück gehabt, das mein Brigadiere nicht unterwegs war. Er ist ein ziemlicher Frömmler und hätte euch gnadenlos angezeigt. Ich bin froh, wenn ich einmal aus der Büroarbeit herauskomme und unternehme gern hin und wieder eine Tour." Der Maresciallo lachte und wir stießen miteinander an.

    Seine Schwägerin hatte sich in der Küche übertroffen und servierte uns eine Spezialität des Hauses Gamberi con Lardo.

    Dazu tranken wir einen erfrischenden Vermentino della Maremma Toscana Occhio a Vento IGT aus der Fattoria Rocca delle Macie. Er funkelte strohgelb mit leuchtenden Reflexen im Glas. Sein fruchtig frisches blumiges Bukett erinnerte an Aprikose und Pfirsich, mit einer zitronigen Note und knackiger Säure. Trocken vollmundig, weich und harmonisch glitt der Wein die Kehle herunter.

    Die mit Speck gebratenen Garnelen erwiesen sich als wahrer Augen- und Gaumenschmaus. Ich tupfte mir mit einer Serviette die Mundwinkel ab.

    Lena schlief seelenruhig weiter, während wir uns angeregt unterhielten. Sie zog eine Schnute, saugte an ihrer kleinen Faust und gab leise Geräusche von sich.

    Gamberi con Lardo (Riesengarnelen mit Lardo)

    Zutaten:

    400g kleine weiße Bohnen

    400 ml Gemüsefond

    1 Rosmarinzweig

    1 Karotte, 1 Selleriestange, 1 kleine Zwiebel

    150 g Dinkel

    schwarze Pfefferkörner

    Meersalz

    Peperoncino

    Olivenöl

    12 Riesengarnelenschwänze

    12 dünne Scheiben Lardo di Colonnata

    Zubereitung:

    Die weißen Bohnen über Nacht einweichen und früh mit dem Gemüsefond und dem Rosmarinzweig langsam auf kleiner Flamme erhitzen (nicht kochen)

    Karotten, Selleriestange putzen, waschen und stückeln, die Zwiebel vierteln. Dinkelkörner in einer Kasserolle mit Wasser bedecken. Das zerkleinerte Gemüse, fünf Pfefferkörner und etwas Salz zugeben, ca. 15 bis 25 min kochen bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Den Rosmarinzweig aus den Bohnen nehmen und die Bohnen passieren. Mit Salz, wenig Peperoncino und Olivenöl abschmecken. In den fertig gegarten Dinkel ein wenig Bohnenpüree und Olivenöl einrühren und wieder mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Garnelenschwänze unter fließendem Wasser waschen, schälen, den Darm entfernen und trocken tupfen. Jede Garnele in eine Scheibe Speck wickeln und in Olivenöl goldbraun anbraten.

    In die Mitte der vorgewärmten Teller ein wenig Dinkel geben und mit Bohnenpüree umgießen. Die angebratenen Garnelen auf dem Dinkel anrichten und servieren.

    Nach dem Essen schaute mich Renata prüfend an. „Sagen sie Peter, haben sie schon einmal Modell gestanden?" Ich schüttelte den Kopf, während Eva mich etwas misstrauisch musterte.

    „Nein, nie."

    „Ganz bei uns in einem kleinen Dorf in der Nähe, ich fahre täglich vorbei, hat sich eine Künstlerin niedergelassen. Und in ihrem Garten steht eine Statue, die ihnen verblüffend ähnlich sieht. Sehr gut gemacht aus hellem Marmor, ein nackter Mann in Pose, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Davide. Ach sie hat noch mehr Statuen von nackten Männern in ihrem großen Garten, aus Stein, aus Holz, aus Bronze. Ist zwar nicht jedermanns Geschmack, aber ich finde es ziemlich sinnlich."

    „Donatella, hier ist sie also gelandet", entfuhr es Eva und mir beinahe gleichzeitig.

    „Sie kennen sie wohl?" Renata lächelte.

    Eva sprudelte heraus „Sie hat bei uns im Ort gewohnt und sie wollte Peter modellieren. Ich war natürlich dagegen, aber sie scheint es doch gemacht zu haben. Peter hat mir versprochen, nicht Modell zu stehen. Irgendwann waren sie und ihr Mann über Nacht verschwunden."

    „Wenn sie über Grossetto zurückfahren, kommen sie beinahe daran vorbei."

    Einige Zeit später, nachdem ich die Rechnung bezahlt hatte, brachen wir auf. Der Maresciallo und seine Frau begleiteten uns noch bis vor die Tür unserer Pension.

    Als wir gemeinsam im Bett lagen, hatte ich Eva hoch und heilig versichert, dass ich Donatella nicht Modell gestanden hatte.

    „Aber wie kann sie dich dann modelliert haben? flüsterte Eva mit Tränen in den Augen.

    „Lass uns Morgen vorbeifahren, das bin bestimmt nicht ich" schlug ich ihr vor.

    Eva drehte sich weg und weinte sich in den Schlaf. Ich ziemlich verzweifelt, Eva schien mir nicht zu glauben.

    Am nächsten Morgen schwiegen wir.

    Ich fuhr und hätte beinahe den Wegweiser übersehen, auf dem in großen Buchstaben „Donatella Vesari, scultore" stand.

    Ich bog in den Feldweg ein und bald standen wir vor dem offenen Tor eines Gartens. Wir wanderten schweigend hindurch und schauten uns die Skulpturen an. Bis wir die Skulptur erreichten. Das war ich, unzweifelbar, unverkennbar.

    Eva schaute mich mit tränenüberströmten Gesicht an „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du ihr Modell gestanden bist, nackt vor diesem Weibe? Warum lügst du mich an Peterl?"

    „Er hat dich nicht angelogen Eva. Hallo ihr Beiden, schön euch wiederzusehen. Ihr müsst sagen, ich habe Peter gut getroffen. Schaut er nicht herrlich aus?"

    Donatella war unbemerkt an uns herangetreten und merkte jetzt betroffen, dass Evas Gesicht ganz verweint war.

    „Aber wieso...kannst du Peterl dann so genau......?"

    „Eva, ich habe ein fotografisches Gedächtnis. Nein, ich habe deinen Peter nicht nackt gesehen. Ich habe ihn beim Laufen beobachtet, sein Muskelspiel beobachtet, ihm hinterher geschaut. Die hautenge Hose und sein Shirt haben ja nichts verborgen, da brauch ich seinen nackten Körper nicht zu sehen. Ja und dann habe ich ihn modelliert. Na ein paar Dinge. Sie grinste verschmitzt, „habe ich mir zusammengereimt und du hast ihn wieder erkannt, das ist Lob genug für mich.

    Eva schaute sie ungläubig an, dann nahm sie meine Hand und schmiegte sich an mich.

    „Sie schaut wunderschön aus", murmelte Eva.

    „Wisst ihr was, ich schenke euch die Statue. Dann könnt ihr sie in eurem Garten aufstellen, oder in der Diele, oder vielleicht im Schlafzimmer". Donatella kicherte.

    „Du sei nicht so eitel", schimpfte Eva zu mir und lächelte aber wieder dabei.

    „Ich muss nächste Woche noch einmal nach Pievescola, um die letzten persönlichen Dinge abzuholen. Das Haus ist jetzt verkauft. Dann bringe ich die Statue mit. Ein Klein LKW kommt ja zu euch hoch, oder?" Ich nickte. Eva grinste „Für dein bestes Stück häkele ich aber eine Mütze, das geht wirklich keinem was an.

    Ein halbes Jahr später, Lenas 1. Geburtstag stand vor der Tür, geht unsere Geschichte weiter. 

    Montalcino

    Mein Vater hatte uns spät abends noch angerufen und verkündet er hätte vom Conte eine Einladung zu einer Weinverkostung in Montalcino erhalten, wir wären auch herzlich eingeladen.

    Freitag nachmittag brachten wir Lena zu Benedetta und Mario. Sie freute sich schon darauf mit Tabbea und Tommaso zu spielen. Lena schnatterte während der Fahrt in einer Tour. Sie war gern bei Benedetta und Mario, die uns spontan angeboten hatten, Lena die zwei Tage vorbeizubringen.

    Ich saß mit Lena und ihrer großen Reisetasche voller Spielsachen und Kleidung hinten. Sie kuschelte ihren Kopf an meine Seite und meinte mit einem mal

    „Papa, anrufen Nacht sagen", dabei quollen zwei Tränchen aus ihren Augenwinkeln.

    „Wir rufen ganz bestimmt an und sagen dir gute Nacht Liebes" meinte Eva tröstend.

    Als wir auf den Hof fuhren, sahen wir Tabbea und Tommaso spielen. Eva hielt an. Lena war wie ein Blitz draußen und lief unter großem, Hallo auf die Zwillinge zu. Benedetta begrüßte uns, nahm Lenas Gepäck in die Hand und meinte: „ Seht nur, wie sie sich freut, wie schön die Kleinen spielen." Dann umarmte sie uns zum Abschied. Wir warfen noch einen letzten Blick auf die spielenden Kinder, die keinerlei Notiz von uns nahmen, so sehr waren sie in ihr Spiel vertieft. Eva seufzte. Der Abschied von Lenchen fiel ihr immer schwer. Unterwegs regnete es, es war recht frisch für Mai, aber zum Wochenende hatten die Wetterfrösche Besserung angesagt. Gut für unsere Rebenbestände. Ich hatte die Woche über die Reihen zwischen den Reben mit dem kleinen Traktor aufgelockert, sodaß sie jetzt das Wasser gut aufnehmen konnten. Es versprach wieder ein gutes Weinjahr zu werden.

    Anschließend fuhren wir quer durch die Montagnola nach Siena. Auf der Straße bis Sovicile waren nicht viele Autos unterwegs, dafür begegneten uns Gruppen von Radfahrern, die das schöne Wetter für einen Ausflug nutzten. Immer wieder querten Wanderer die Straße. Hinter Sovicille, je näher wir der Autostrada kamen, wurde der Autoverkehr dichter. Siena, auf den Hügeln gelegen, strahlte im Sonnenlicht. Wir fuhren die Serpentinenstraße den Hügel hinauf und bogen in die Sackgasse ein, an deren Ende sich das Haus meines Vaters befindet. Das Tor war offen und wir fuhren die Auffahrt hinauf und hielten vor der Treppe zur Terrasse.

    Mein Vater winkte uns von oben aus zu, dann kam er uns entgegen und nahm uns die Reisetasche ab. Ich behielt unseren Kleidersack und Eva nahm den Blumenstrauß.

    „Laura und Nina bringen gerade Max zu Bett. Er bekommt Zähne und ist recht unleidlich, aber du warst nicht anders mein Sohn."

    Eva grinste und meinte „Mein Peterl kann auch jammern, wenn er mal etwas unpäßlich ist. Streite es ja nicht ab." Schicksalsergeben nickte ich und mußte auch lachen. Es war ein komisches Gefühl, plötzlich nach fast dreißig Jahren ein Brüderchen zu bekommen. Ich fand es schön, dass sie den Kleinen nach Opa benannt hatten.

    Abends saßen wir auf der Terrasse. Die Lampions warfen Lichtreflexe in unsere Weingläser. Ein laues Lüftchen wehte und brachte die Geräusche der Autostrado herbei. Die Luft war noch voller Aromen. Ich nahm mir ein Stückchen Precorino von der Platte, die uns Nina zubereitet hatte. Mein Vater hatte uns einen exzellenten Brunello serviert.

    „Aus den Kellern des Conté, zur Einstimmung, wie er betonte „Und zur Feier des Tages, fügt er hinzu. Wir waren entsprechend neugierig.

    „Laura hat Evas Verbesserungsvorschläge durchgerechnet. Wir sparen dadurch bis zu 25% der Produktionskosten. Mike ist sehr angetan. Du kannst dich auf eine satte Erfolgsprämie freuen Eva. Macht mir bis zum Wochenende eine Präsentation davon. Ihr dürfte sie dann nächste Woche Mike persönlich vorstellen." Mike McPershon war der Präsident der New Jersey Pharmazeutical Company, der Mutterfirma der Siena Biopharmaceutical S.A.

    „Kommt Mike nach Siena?" Eva war neugierig.

    „Nein, ihr werdet nächste Woche nach Trenton fliegen und ihm die Präsentation persönlich vortragen, du und Laura. Die Tickets liegen schon im Safe."

    Eva schluckte, dann strahlte sie uns an.

    „Leider kann ich nicht mitkommen, nächste Woche hat uns Gianfranco einen Haufen Arbeit aufgeladen", meinte ich etwas traurig.

    Eva hatte, als technische Leiterin, eine Studie erarbeitet, um das Produktionsverfahren zu optimieren. Mein Vater war begeistert und anscheinend der CEO auch. Jetzt winkte zur Belohnung ein Flug in die Zentrale.

    In Buonconvento tankten wir bei Shell kurz auf. Das Städtchen wollten wir uns auf der Rückfahrt ansehen. Ich wußte von Carola noch, dass hier ein deutscher Kaiser gestorben war.

    Die sanften Hügel der Crete schimmerte im Sonnenschein goldgelb von den weiten Getreidefeldern. Mohn und Kornblumen standen in voller Blüte und verzierten das Bild mit roten und blauen Farbtupfern.

    Kurze Zeit später erreichten wir die von malerischen Zypressen gesäumte Strada Bianca, die Auffahrt zum Weingut des Conté. Das geduckte im warmen Ocker strahlende Haupthaus mit Taubentürmchen nahm die eine Breitseite des Hofes ein, die anderen Seiten waren von etlichen Wirtschaftsgebäuden eingerahmt. Ein livrierter Diener empfing uns mit hochgezogenen Augenbrauen. Als mein Vater ihm unsere Einladung gab, lächelte er, wies uns an, den Wagen am Ende des Hofes abzustellen und begleitete uns dann ins Haus. Er zeigte uns dann unsere Zimmer und sagte, dass der Conté uns in einer halben Stunde in der Bibliothek empfangen könnte.

    Ich packte die Flasche „Vecchio Santucci No. 8" aus, ein achtjähriger Grappa, der nach der Riserva Reifung noch weitere fünf Jahre in alten Portweinfässern lagert und daher seine unvergleichliche Milde und den exquisiten Geschmack bekommt. Unsere Brennerei hatte diese Kreation in einer kleinen Auflage nur für besondere Kunden ausgeführt. Die Flasche war nummeriert und vom Brennmeister handsigniert. Ein besonders edler Sangiovese Brand, unser Gastgeschenk für den Conté.

    Don Alfiero empfing uns an der offenen Tür der Bibliothek und bat uns herein. Bei der Begrüßung, für die Frauen mit Handkuß, schaute er ihnen unverschämt in die Ausschnitte. Für uns Männer hatte er ein Schulterklopfen übrig. Dann bot er uns die Plätze an. Auf dem Tisch standen Gebäckschalen und eine Karaffe mit Vin Santo. Der Diener füllte unsere Gläser und mit einem Santé stießen wir an. Don Alfiero erzählte amüsante Anekdoten und lud uns zu einer Führung über seine Weinfelder ein.

    „Nachher haben sie noch Zeit, sich umzuziehen, wir fahren erst gegen acht Uhr, meinte er dann. Wir stiegen in die bereitgestellten Gummistiefel. Wir waren natürlich neugierig und ließen uns vom Conté und seinem Cantiniere durchs Gelände führen. Im Gegensatz zu uns, hatte er den Bewuchs zwischen den Reihen entfernt. Ich hielt nicht viel davon, die Pflanzen schützten den Boden vor Austrocknung und speicherten die Feuchtigkeit über einen gewissen Zeitraum. Die an Draht gezogenen Reben standen etwas weniger dicht als unsere, waren aber im guten Zustande. „Hier wächst unser Brunello, ich hoffe wieder auf ein Spitzenergebnis dieses Jahr. Letzes Jahr haben wir im Gambero Rosso die höchste Wertung, drei Weingläser, bekommen. Wir gratulierten ihm dazu und freuten uns um so mehr auf die Verkostung heute abend. Auf einem freien Feld sah ich etwa ein Dutzend bunte Bienenstöcke. Don Alfiero schmunzelte, und meinte: „Immerhin ist Montalcino auch eine Honigstadt. Sie sollten ihn einmal probieren, er ist einfach köstlich. Wir haben verschiedene Sorten, hauptsächlich Kastanien-, Rosmarin- Thymian- und Lavendelhonig. Diese Bienen hier produzieren zum Beispiel Lavendelhonig. Erst jetzt wurde ich auf die die Lavendelfelder im Hintergrund aufmerksam und sog den intensiv aromatischen Duft ein. Dann folgte ich dem Conté, Laura, Eva und meinem Vater, die schon vorausgegangen waren. Der Conté erzählte von seinen Plänen, Weingüter im Chianti zu verkaufen, um hier weiter auszubauen. „Der Brunello bietet ein lukrativeres Geschäft, als meine Chiantigüter. Haben Sie, er wandte sich an meinen Vater und mich zugleich „keine Lust zu expandieren? Ich mache ihnen auch einen fairen Preis."

    Wir waren überrascht. Für Eva und mich kam das nicht infrage, aber mein Vater schien zu überlegen. Er schaute Laura an, die nickte. „Von welcher Summe ist denn die Rede? Mein Vater schaute den Conté prüfend an. „Nun, ich dachte überschlägig an 1,5 Mio Dollar. Sie müssen bedenken, das fragliche Weingut ist sehr ertragreich und verfügt über ca. 10 Hektar Anbaufläche, hauptsächlich Sangiovese und Cannaiolo, dazu die Gebäude und wenn sie ihn übernehmen wollen, der Cantiniere und seine Mannschaft. Das Gut liegt in der Gemeinde Panzano. Kommen sie doch mal zum anschauen vorbei, vielleicht in der nächsten Woche?

    „Kommst du mit Peter, du verstehst mehr von der Materie als ich? Aber ich denke Mike wäre interessiert. Er schätzt den Wein aus der Toskana. Dein Chianti Colli Senese hat ihm zum Beispiel sehr gut geschmeckt." Mein Vater legte mir die Hand auf die Schulter.

    „Wollt ihr denn hier bleiben?"

    Mein Vater schaute Laura verschmitzt an. „Wir haben schon mal darüber gesprochen, nicht wahr Liebes?" Eva und ich schauten uns erstaunt an. Das waren ja interessante Neuigkeiten.

    „So, aber nun laßt uns weiterschauen, der Conté deutete auf das nächste Feld. „Alles Malvasiatrauben, unser Vin Santo hat es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht, müssen sie wissen. Heute Abend werden sie ihn kosten, ich bin schon gespannt auf ihr Urteil, verkündete er mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

    Dann liefen wir wieder zurück zum Haus um uns umzuziehen.

    „Sie fahren mit mir. Um 19:00 Uhr brechen wir auf, es ist ja nicht weit. Bis nachher." Er verabschiedete uns an der Haustür.

    Wir duschten auf unserem Zimmer noch einmal, keine Zeit mehr für Liebkosungen. Eva sah in ihrem schwarzen Etuikleid zum anbeißen aus. Dem Conté würden die Augen hervorquellen. Ich umarmte meine Schöne, dann schlüpfte ich auch in meinen Anzug. „Wir sind schon ein schönes Paar, stellte Eva fest, nachdem wir uns vor dem großen Spiegel ausgiebig bewundert hatten. „Der Anzug steht dir aber auch gut, Eva tätschelte mir den Hintern und grinste mich entwaffnend an. „Die Lust heben wir uns aber auf heute Nacht auf", meinte ich bedauernd. Pünktlich um 19:00 Uhr standen wir auf dem Hof. Der Conté fuhr den Jaguar vor und öffete uns die Türen. Die letzten Meter zur Festung mußten wir laufen, hier war absolutes Fahrverbot. Vor der Tür der Enoteca standen schon etliche Gäste. Don Alfiero stellte uns vor und bat uns dann hinein. Alles war festlich geschmückt. Im Hintergrund spielte leise Musik von Angelo Branduardi. Der Conté führte uns zu unseren Plätzen. Neben uns saßen zwei alte Bekannte. Die beiden Einkäufer, die wir auf der Münchener Weinmesse getroffen hatten. Sie erkannten mich gleich wieder. Vielleicht gab sich im Laufe des Abends eine Gelegenheit miteinander ins Geschäft zu kommen.

    Die Tische bogen sich unter den köstlichen Antipasti. Mehrere Kellnerinnen gingen umher und schenkten uns die erste Weinprobe ein. Der Wein funkelte dunkelrot im Glase und hatte ein angenehmes Aroma, meine Nase nahm ein reiches Bukett verwelkender Rosen, mit Anflügen von Erdbeeren und Veilchen auf, eben rassig, feinfruchtig und elegant, dieser Brunello, der König der toskanischen Weine. Eine junge Frau, die Tochter des Grafen schritt von Tisch zu Tisch und nahm die Bestellungen auf. Auch mein Vater und ich orderten je eine Kiste des vorzüglichen Weines.

    Der Conté strahlte, als ich ihm meine Eindrücke schilderte. Auch die nächsten Kostproben waren erlesen und von höchster Qualität. Wir schwelgten in diesen Sinnenfreuden. Später am Abend gingen wir hinaus zum Luftschnappen und blickten über das malerisch im Mondlicht daliegende Montalcino. Don Alfiero dankte uns noch einmal für unseren Besuch und ließ einen Wagen vorfahren, um uns in unser Quartier bringen zu lassen. Er erinnerte uns an die Einladung für die nächste Woche, die wir gerne bestätigten. Der Abend schien für ihn besonders erfreulich verlaufen zu sein. Im Haus des Grafen angekommen, verabschiedeten wir uns von Laura und meinem Vater und eilten in unser Zimmer. Wir hatten beide einen Schwips und alberten herum. Eva bedachte mich mit ihrem verführerischsten Lächeln und schien Appetit auf mich zu haben. Jedenfalls konnte sie mich nicht schnell genug in unser Bett bringen. Ihre sicheren Griffe weckten das kleine Raubtier und wir versanken ineinander. Hinterher verwöhnte sie mich noch mit einer sanften Massage, die mich wohlig aufstöhnen ließ. Nur das Fleisch meiner Pobacken wurden von ihr intensiver geklopft, geknetet und massiert. Eva wußte, dass ich das Schinkenklopfen mochte, es mir Lust bereitete und das kleine Raubtier wieder zu neuem Leben erwecken würde. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und Eva nahm mich auf. Wir verfielen in einen sanften Rhythmus und kamen beide nahezu gleichzeitig. Wir duschten noch einmal gemeinsam und kuschelten uns dann in unser Bett unter die Decke. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder heim. Der Conté hatte sich entschuldigen lassen und uns noch eine Magnumflasche seines Brunellos zum Geschenk gemacht. Mit dem einen der Einkäufer hatten wir einen Termin auf unserem Hof ausgemacht. Wir ließen uns Zeit auf der Rückfahrt und wollten Buenconvento noch besichtigen. Wir parkten unser Auto an der Piazza Garibaldi, stiegen aus und bummelten durch die Gassen. Eine kleine Osteria an der Via Soccini lud uns ein. Ein verführerischer Duft strömte durch die offene Tür. Wir setzten uns draußen in die Sonne und bestellten uns eine Kleinigkeit zum essen.

    „Noch einmal zum Angebot des Conté. Was haltet ihr davon?" Mein Vater schaute uns an.

    „Uns würde es gefallen." Ich schaute Eva an und nickte.

    „Dann wären wir Nachbarn. Ich telefoniere heute abend noch mit Mike. Wenn wir den Preis noch etwas drücken könnten, wird er sicherlich zustimmen."

    „Donnerstag schauen wir uns erst einmal gemeinsam das Weingut an."

    Am späten nachmittag holten wir noch Lena ab. Als sie uns sah, kam sie auf Eva und mich zugerannt und umklammerte uns. Sie hatte uns wohl doch etwas vermißt.

    „Sie fragt schon seit dem Mittagsschlaf nach euch, vorher war sie zu sehr beschäftigt." Benedetta lächelte und bot uns einen Happen an. Sie hatte Pecorino und Finocchiona als Antipasti vorbereitet, dazu tranken wir ein Glas vom Rosso Toscano. Lena futterte natürlich noch munter mit. Mit Mama und Papa schien es doch am Besten zu schmecken. Sie kuschelte sich ganz eng an Eva und ließ sich von mir füttern. Jetzt kamen Tabea und Tommaso auch mit Hallo und wollten etwas abhaben. Tabea kletterte gleich auf meinen Schoß, während Tommaso Eva bettelnd anblickte, Eva nahm den Kleinen hoch. Mario und Benedetta lachten als sie uns so umlagert sahen.

    „Tabea und Tommaso, ihr habt doch schon gegessen", mahnte sie mit erhobenem Finger.

    „Kommt, ihr müßt jetzt ins Bettchen." Beide folgten leise murrend, wir bekamen jeder noch einen feuchten Schmatzer ab, dann folgten sie Benedetta ins Haus.

    „Wenn du Lena nächste Woche, wenn Eva in den Staaten ist, vorbeibringen willst, wir hätten nichts dagegen und die Kinder würden sich bestimmt freuen."

    Wir nahmen Benedettas Angebot an.

    Lena nickte begeistert, ihr gefiel es bei Mario, Benedetta und den Kindern sehr gut. Sie spielten sehr gerne miteinander und hier machte Lena auch brav ihren Mittagsschlaf, wozu sie zuhause manchmal keine rechte Lust hatte. Lena schnatterte auf der ganzen Rückfahrt über ihre Erlebnisse. Sie hatte zwei schöne Tage verlebt.

    Abends besuchten wir Francesca und Gianfranco. Ich wollte Gianfranco bitten, uns zu beraten und sich einmal genau umzusehen.

    Wir setzten uns an den großen Tisch im Garten. Francesca servierte uns Antipasti und einen Wein.

    Gianfranco war gleich einverstanden und bereit uns mit seinem Wissen zur Seite zu stehen.

    Wir unterhielten uns noch bis es dunkel wurde. Dann schlenderte ich mit Eva wieder unseren Hügel empor. Lena schlief schon tief und fest.

    Ich hatte am nachmittag noch die Sauna vorbereitet und jetzt wollten wir uns einfach nur noch ein Stündchen entspannen. Wir banden uns unsere Badetücher um die Hüften und liefen in den Keller. Die Sauna war wohltemperiert. Während Eva sich schon auf der mittleren Bank ausstreckte, legte ich mein Badetuch auf die oberste Reihe und machte einen frischen Aufguß. „Was für ein leckeres Mannsbild. Dann setzte ich mich auf die oberste Stufe und betrachtete meine Schöne, sie hatte die Augen geschlossen und bot ein appetitanregendes Bild. Die zwei bis drei Kilo, die sie nach der Schwangerschaft behalten hatte waren gut verteilt. Ich träumte ebenfalls vor mich hin. Wie gut hatten wir es doch hier getroffen. Seit Lena auf der Welt war, waren wir rundum glücklich und genossen unser Leben zu dritt. Nach einer knappen Stunde richtete sich Eva seufzend auf. „Es ist genug Liebster, laß uns abkühlen. Ich löschte den Saunaofen und stellte die Lüftung voll an, dann banden wir uns unsere Badetücher um, nahmen unsere Sandalen und liefen über den Hof, die Treppe hinunter zum Pool. Wir legten unsere Badetücher ab und sprangen splitternackt ins erfrischende Naß. Wir schnappten unwillkürlich nach Luft, dann zogen wir ein paar Bahnen und kletterten wieder hinaus. „Laß uns hineingehen Peterl, es wird schon etwas frisch. Eva zitterte leicht und wir bekamen eine leichte Gänsehaut. Jetzt hatten wir es eilig wieder ins Haus zu kommen. Schnell die Treppe zum Schlafzimmer hinauf. „Wärme mich mein Bär" das ließ ich mir nicht zweimal sagen, wir legten uns hin und kuschelten uns ganz eng aneinander. Dann nahm Eva mich auf und wir liebten uns in einem sanften, langsamen Rhythmus.

    Am Montag brachte ich Eva und Laura nach Rom zum Flughafen. Mein Vater konnte nicht, er hatte eine Videokonferenz mit der Zentrale. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhr ich nach Trastevere und besuchte Teresa und Orazio. Die beiden freuten sich und hatten natürlich ein Zimmer für mich frei. Abends bummelten wir noch gemeinsam durchs Viertel und aßen gemütlich in einer winzigen Trattoria, die nur von Einheimischen aufgesucht wurde. Wir erzählten bis in die Nacht, dann ging ich die Treppe zum Zimmer empor, warf mich ins Bett und schlief tief und traumlos ein. Am nächsten früh rief Eva von Vaters Haus auf den Palisades an, sie waren gut angekommen. Wir turtelten ein wenig miteinander, dann legte ich auf. Die beiden begleiteten mich noch zu meinem Parkplatz, Teresa gab mir ein Lunchpaket mit und ließ ihrer Schwester Paola und Bruno liebe Grüße bestellen. Ich fuhr recht früh wieder heim und machte einen Abstecher zu Benedetta und Mario. Paola und Bruno waren auch da und hatten den kleinen Guido mitgebracht. Wir hörten die Kinderstimmen eifrig durcheinander plappern. Ich bestellte die Grüße und bekam von Paola einen Kuß dafür. Paola schaute uns an und meinte trocken „Ein Mann wie Peter sollte nicht einen Tag ungeküßt bleiben, wo Eva doch nicht da ist." Dann lachte sie glockenhell und fuhr ihrem Bruno durchs wuschelige Haar. Paola und Bruno blieben den Abend da, um die Kinder zu hüten. Benedetta hatte bei Giancarlo im Tre Archi einen Tisch reserviert. Heute übernahm ich den Abend, die zwei hatten uns oft genug eingeladen. Wir sprachen über den Besuch des Einkäufers der Supermarktkette miteinander. Giancarlo hatte den Nebensaal reserviert für unsere Verkostung. Mario und ich wollten unsere besten Gewächse zum Verkosten anbieten, dazu auch noch mehrere Jahrgänge unseres Vecchio Santucci. Giancarlo lieferte die nötigen Antipasti und hatte Zimmer für den Einkäufer und uns reserviert. Wir versprachen uns viel von der Verkostung, der Deutsche hatte schon in München unsere Weine in höchsten Tönen gelobt. Jetzt ging es darum den Auftrag zu erhalten. Gestern hatte Pino mir ein Telegramm überreicht, der Einkäufer hatte den Termin bestätigt.

    Gianfranco, Luigi und Salvatore kamen den Weg hochgeschlendert, ihr Werkzeug über der Schulter. Sie hatten schon unten bei Francesca Kaffee getrunken, so daß wir gleich an die Arbeit gehen konnten.

    Eva verstaute Lena auf ihrem Kindersitz, dann warf sie mir eine Kußhand zu und fuhr zur Arbeit nach Siena. Mein Vater hatte im Werk einen Kindergartenbereich eingerichtet, den mehrere Mitarbeiterinnen nutzten. Die Kinder wurden während der Arbeit von einer Kindergärtnerin betreut. Lena hatte sich daran gewöhnt und freute sich darauf mit den anderen Kindern spielen zu können. Ich hatte die beiden letzen Tage mit dem Kleintraktor die Reihen zwischen den Reben aufgelockert, jetzt wollten wir kleine Reparatur- und Schneidearbeiten durchführen und morgen würde ich den Dünger ausbringen. Wir hatten von einem Gutachter die Bodenbeschaffenheit testen lassen, daraufhin hatte er uns eine speziell angefertigte Mineralmischung zusammengestellt, die die Pflanzen optimal versorgen würden. Die Säcke lagerten im Schuppen. Zum Wochenende war Regen gemeldet, ich mußte mich daher beeilen, um den Dünger an die Pflanzen zu bringen. Enzo hatte letzte Woche zwei der Terrassenbefestigungen, die der Starkregen vor zwei Wochen beschädigt hatte ausgebessert, als Steinmetz und Maurer war er der geeignete Mann dafür. Wir hatten die Reben, die in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wieder gerichtet und die Drähte neu gespannt. Jetzt warteten wir voller Ungeduld auf die erste Ernte unserer Syrahtrauben. Die Reben standen gut und hatten reichlich Blattwerk entwickelt. Genug grün um die Energie der Sonne in die Trauben zu leiten. Es versprach ein guter Jahrgang zu werden. Wir wollten uns dieses Jahr an einem Cuvée mit Syrah-, Sangiovese- und Merlottrauben versuchen. Wir schwitzten ganz schön bei dieser anstrengenden Arbeit. Die Sonne tat ihr übriges dazu und brannte mit intensiver Kraft vom Himmel. Das ständige Bücken und hocken ging ganz schön ins Kreuz. Na da hatte

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