30 Tage ohne Gott – XXL- Leseprobe
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Über dieses E-Book
Was, wenn du erwachst und plötzlich alles anders ist? Es gibt keinen Gott. Es gibt keine Religionen, keine Kirchen, keine Klöster. Was du über Gott weißt oder geglaubt hast, ist bedeutungslos. Es interessiert niemanden und niemand versteht es.
So ergeht es dem Kriegsberichterstatter Thomas Berend, der sich in einer Welt ohne Gott wiederfindet. Nur er weiß, wie es zuging mit Religionen, was Gutes getan oder Böses angerichtet wurde. Nur er weiß um die Heilige Schrift.
Die Ereignisse überschlagen sich und bald ist klar, dass nichts mehr so sein wird wie zuvor. Oder doch?
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Rezensionen für 30 Tage ohne Gott – XXL- Leseprobe
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Buchvorschau
30 Tage ohne Gott – XXL- Leseprobe - Henry-Sebastian Damaschke
Prolog
»Der Glaube beginnt da,
wo das Denken aufhört.«
Søren Aabye Kierkegaard
Thomas Berend, 32 Jahre alt, Single, Journalist, arbeitete als Kriegsberichterstatter. Er hatte schon viele Orte des Grauens gesehen, wurde immer dort eingesetzt, wo es kriselte und die Welt am Abgrund stand. Zurzeit befand er sich in Syrien.
An diesem Morgen wurden wieder Angriffe geflogen und die Einschläge des Sperrfeuers trommelten rund um die bescheidene Baracke, die einmal ein Hotel gewesen war.
Nach einer ruhelosen Nacht stand Tom auf, schlüpfte in seine Sachen, die durchaus eine Wäsche hätten vertragen können, und ging in die ehemalige Lobby des Hotels.
Frühstück wäre schön, dachte er. Genau in diesem Moment traf ihn ein harter Schlag am Kopf. Dann wurde es dunkel.
Tag 1
»Der Glaube ist zu schön,
um wahr zu sein.«
Unbekannt
Tom erwachte mit dem Gefühl, eine Dampframme habe seinen Schädel getroffen. Was war geschehen? Nebulöse Bilder formten sich in seinem Kopf und ein dumpfer Schmerz hämmerte hinter seinen Schläfen.
Irgendwo klingelte es, eine ihm unbekannte Melodie wurde immer lauter.
Er rappelte sich auf und sah sich um. Er befand sich in seinem Haus in München am Starnberger See. Das konnte gar nicht sein. Er hatte doch gestern – oder war es vorgestern? – von der Zerstörung und den Luftangriffen in Syrien berichtet.
Irritiert fasste er sich an den Hinterkopf, der jedoch unverletzt schien.
Er stand auf und suchte das klingelnde Handy. Es sah nicht aus wie seines, aber er ging dran und meldete sich wie üblich:
»Thomas Berend! Wer wagt es, zu stören?«
»Ich bin es, Björn. Wo bleibst du denn? Wir wollten doch segeln gehen und dabei Bilder machen für das neue ›World Nature Magazin‹.«
Björn? Tom fiel fast das Handy aus der Hand und seine Nackenhaare stellten sich auf. Das konnte gar nicht sein. Björn war tot! Er war in Afghanistan, wegen dieses scheiß heiligen Kriegs, Opfer eines Bombenattentats geworden. Und was war das ›World Nature Magazin‹?
»Björn? Wie? Wo bist du?«
»Ich warte unten am Steg, wo denn sonst? Nun beeile dich, damit wir loskönnen.«
»Ja, ähm... Bis gleich. Ich muss mich noch anziehen.« Tom legte verstört auf.
Er schaute sich um. Trotzdem sein Handy immer noch anders aussah, war sein Haus sein Haus und dennoch war es verändert. Überall an den Wänden hingen respektable Naturaufnahmen, eine Vitrine, die er zuvor nie gesehen hatte, stand in seinem Arbeitszimmer und war gefüllt mit Preisen und Auszeichnungen für Natur-Fotografie.
Er ging ins Bad und blieb vor dem Spiegel stehen. Tom betrachtete sein ebenmäßiges schmales Gesicht, das einen Drei-Tage-Bart zierte, der jetzt eher wie fünf Tage aussah. Seine blaugrauen Augen sahen müde aus, seine kurzen braunen Haare hätten mal wieder einen Frisör vertragen können. Sein Aussehen war ihm immer wichtig gewesen, jetzt schien er einfach nur unendlich müde – und war es auch. Seine gebräunte Haut wirkte fahl und sein durchtrainierter Körper fühlte sich schlapp an. Dennoch fand er, dass ihm der Bart gut stand.
Er duschte eilig, um wach zu werden, zog sich an und überlegte, was passiert sein konnte. Hatte ihn ein Schlag getroffen und war er womöglich tot? Er fühlte fast verzweifelt seinen Puls, der schneller klopfte als sonst, aber es schien alles in Ordnung zu sein.
Mehr als beunruhigt von der Situation verließ er in Windeseile das Haus und lief zum Steg. Er hielt einen Moment inne und betrachtete Björn aus der Distanz. Ohne Zweifel, er war es: groß, muskulös, aber trotzdem schlank. Sein blondes Haar stand in alle Richtungen des Windes und sein glatt rasiertes Gesicht war von der Sonne gebräunt. Er wirkte durchtrainierter, als er ihn in Erinnerung hatte. Fast wie ein Wikinger aus grauer Vorzeit.
Björn winkte, als er auf ihn zukam.
»Mann, du Schlafmütze, da bist du ja.«
Tom umarmte spontan seinen besten Freund.
»Björn, du lebst?«
»Ja, was denn sonst, hast du zu viel getrunken oder was?« Sein Freund lachte und klopfte Tom auf die Schulter.
»Moment, langsam. Ich sehe dich. Du lebst und bist nicht bei einem Bombenattentat in Afghanistan vor zwei Jahren umgekommen? Wie kann das sein?« Tom fühlte sich wie in einem falschen Film. Da stimmte etwas ganz und gar