NIJHA - DER ATTENTÄTER: Ein Science-Fiction-Roman
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Über dieses E-Book
In einer geheimen Station im Weltall erwacht ein Mann ohne Gedächtnis. Das Einzige, woran er sich erinnern kann, ist sein Name: Nijha.
Die ihm unbekannten Herren dieser Station schicken ihn sofort auf eine Mission: Er soll einen wichtigen Politiker ermorden.
Mit einem Raumschiff macht sich Nijha auf den Weg ins Sternenreich der Menschheit. Dort begegnet er einer jungen Frau, die ihn sofort mit seinem Namen anspricht. Und auch verschiedene andere Personen scheinen ihn zu kennen.
Nach Erledigung seines Auftrags kehrt Nijha in die geheime Station zurück. Und wieder wird er auf eine neue Mission geschickt. Diesmal aber ist Nijha fest entschlossen, das Geheimnis um seine Person zu ergründen. Aber die Wahrheit ist schrecklicher, als er sie sich jemals vorgestellt hat...
Nijha - Der Attentäter ist eine spannende und mitreißende Space Opera von Karl-Ulrich Burgdorf, Autor u. a. der Romane Jenseits der Universen und Propaganda-Mutanten.
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Buchvorschau
NIJHA - DER ATTENTÄTER - Karl-Ulrich Burgdorf
Das Buch
In einer geheimen Station im Weltall erwacht ein Mann ohne Gedächtnis. Das Einzige, woran er sich erinnern kann, ist sein Name: Nijha.
Die ihm unbekannten Herren dieser Station schicken ihn sofort auf eine Mission: Er soll einen wichtigen Politiker ermorden.
Mit einem Raumschiff macht sich Nijha auf den Weg ins Sternenreich der Menschheit. Dort begegnet er einer jungen Frau, die ihn sofort mit seinem Namen anspricht. Und auch verschiedene andere Personen scheinen ihn zu kennen.
Nach Erledigung seines Auftrags kehrt Nijha in die geheime Station zurück. Und wieder wird er auf eine neue Mission geschickt. Diesmal aber ist Nijha fest entschlossen, das Geheimnis um seine Person zu ergründen. Aber die Wahrheit ist schrecklicher, als er sie sich jemals vorgestellt hat...
Nijha - Der Attentäter ist eine spannende und mitreißende Space Opera von Karl-Ulrich Burgdorf, Autor u. a. der Romane Jenseits der Universen und Propaganda-Mutanten.
Der Autor
Karl-Ulrich Burgdorf, Jahrgang 1952.
Karl-Ulrich Burgdorf ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer, der auch die Pseudonyme Henry Wolf, C. T. Bauer, Arl Duncan und Harald Münzer verwendet hat.
Er absolvierte 1971 bis 1973 bei zwei Tageszeitungen Redaktionsvolontariate und studierte ab 1973 an der Universität Münster Publizistik, Politik und Soziologie.
Seit 1982 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer. Er veröffentlicht vor allem phantastische Romane und Erzählungen sowie Comics. Unter dem vorwiegend von Wolfgang Hohlbein benutzten Pseudonym Henry Wolf verfasste er einige Romanhefte für die Reihe Gespenster-Krimi (in der Unterserie Raven), die später unter seinem eigenen Namen mehrere Neuausgaben erfuhren. Außerdem schrieb er – teilweise ebenfalls unter Pseudonym – als Gastautor für Serien wie Vampira, Damona King, Die UFO-Akten, Die Terranauten, Erde 2000, Fantasy – Götter, Krieger und Dämonen, und übersetzte Texte von Philip K. Dick, Orson Scott Card und John Schneider (das Stück My Werewolf für das Theater im Pumpenhaus, Münster).
1980 gab er dem damals noch unbekannten Autoren Wolfgang Hohlbein den Rat, sich als Heftroman-Autor beim Bastei-Verlag (für die Heftreihe Professor Zamorra) zu bewerben, was zu Wolfgang Hohlbeins erster professioneller Veröffentlichung führte.
In den Jahren 1978 und 1979 war er Redakteur des Magazins Science-Fiction-Baustelle und von 1986 bis 1991 Mitherausgeber des Informationsdienstes science fiction media. 2001 war Burgdorf Regieassistent bei der Loco-Mosquito-Produktion Fight Club - Das Ende vom Anfang und 2002 Mit-Organisator der Patrick Wildermann-/Loco-Mosquito-Werkschau RadikalRomanzen im Theater im Pumpenhaus, Münster.
Heute lebt er in Münster und ist, nachdem er sich für mehr als 15 Jahre aus dem literarischen Leben zurückgezogen hatte, seit 2013 wieder schriftstellerisch aktiv.
Nijha - Der Attentäter
Erster Teil
1
Als Nijha erwachte, konnte er sich nicht bewegen. Sein frei in einem tankähnlichen Gebilde schwebender Körper wurde von Fesselfeldern gehalten. Nijha hatte auch Mühe, seine Augen zu öffnen – sie waren durch eine eitrige Flüssigkeit verklebt. Aber schließlich gelang es dem unbekleideten Mann, durch die Augenlider zu blinzeln. Angenehme, rötliche Dämmerung umgab ihn.
Dann spürte er die leichten Schmerzen in seinen Unterarmen. Neugierig, wodurch sie hervorgerufen wurden, schlug er die Augen mit einer letzten Anstrengung endgültig auf und versuchte, den rechten Arm in sein Blickfeld zu bringen. Dies gelang nur unter größten Mühen. Nijha registrierte befriedigt, daß ihm das Fesselfeld bei genügender Willensanstrengung einen gewissen Spielraum ließ. Es handelte sich also höchstwahrscheinlich um ein von einem Telepath-Computer gesteuertes Kraftliniengebilde. Der Computer hatte Nijhas Wunsch, den Arm zu bewegen, registriert und das Feld an dieser Stelle abgeschwächt.
Nun wandte sich Nijha dem rechten Unterarm zu. Was er erblickte, überraschte ihn keineswegs. Eine dünne, durchsichtige Leitung führte, aus der rötlichen Dämmerung kommend, bis an eine in seinem Arm steckende und durch ein Pflaster festgehaltene Injektionsnadel. Alle paar Sekunden rann ein Tropfen durch die sehr biegsame Leitung in Nijhas Blutkreislauf. Der soeben erst Erwachte vermutete, daß es sich bei der giftgrün fluoreszierenden Flüssigkeit um ein Weckmittel handelte.
Nijha gab dem Telepath-Computer einen neuen Befehl. Die vollkommene Maschine reagierte mit der ihr eigenen Schnelligkeit. Greifarme reckten sich Nijha entgegen und näherten sich seinen Unterarmen. Gleichzeitig wurden die Injektionsnadeln aus seinen Armen gezogen und verschwanden im Dämmerlicht. Die Greifarme desinfizierten die Einstichstellen und klebten sterile Pflaster darüber. Dann glitten auch sie davon. Nijha war nun bereit. Er wußte, daß er stark und ausgeruht in den Einsatz gehen konnte – in seinen ersten Einsatz, genauer gesagt. Denn Nijhas Leben hatte erst in diesem Augenblick richtig begonnen. Was er vorher gewesen war, hatte Nijha vergessen – ja, er wußte nicht einmal, ob es überhaupt ein >Vorher< gab. Es interessierte Nijha eigentlich auch gar nicht. Nichts interessierte ihn, ausgenommen natürlich der Einsatz, der nun unmittelbar bevorzustehen schien.
Ein dritter Gedankenimpuls veranlaßte den Computer dazu, das Fesselfeld zu kippen und Nijha auf die Beine zu stellen. Anschließend wurde das Feld phasenweise abgestellt, um Nijha langsam wieder an die in der Station herrschende Schwerkraft zu gewöhnen.
Während das Feld heruntergeschaltet wurde, ging langsam das Licht in dem würfelförmigen, völlig kahlen Raum an, der gerade so groß war, daß ein Mensch bequem darin stehen konnte. Nijha betrachtete aufmerksam die mit Öffnungen ausgestatteten Metallwände. Aus diesen Öffnungen konnte der Computer, der unterhalb des Tanks installiert war, die verschiedensten Greifer und Geräte ausfahren, um bestimmte Manipulationen vorzunehmen. Hinter den Wänden befanden sich Tanks mit diversen Medikamenten und die Leitungen der Heizung, die die Temperatur innerhalb des Raumes auf einem angenehmen, dem Organismus zuträglichen Wert hielt.
Nijha konnte nicht feststellen, woher das dezente Licht kam, das ihm die Beobachtungen erst ermöglicht hatte. Doch er dachte nicht lange darüber nach. Es war schließlich völlig bedeutungslos, da es nichts mit seinem Auftrag zu tun hatte.
Ein weiterer Gedanke Nijhas veranlaßte den Computer, den Tank zu öffnen. Direkt vor ihm wurde in der Wand ein vorher nicht zu bemerkender Spalt immer breiter und damit für das menschliche Auge sichtbar. Die Wandhälften fuhren langsam und absolut lautlos auseinander, und Nijha trat mit wiegenden, kraftvollen Schritten in einen zweiten Raum, der dem ersten sehr ähnlich war. Allerdings besaß er eine nicht verborgene Tür mit einem deutlich gekennzeichneten Öffnungsmechanismus, und in der Mitte lagen auf einem Gestell eine Reihe von Kleidungsstücken. Nijha legte zuerst bedächtig die leichte Kombination an, die als Unterwäsche diente, und zog anschließend die anderen Kleider darüber – eine lange, modische Hose und eine Art Jackett, das bei jeder Bewegung irisierend flimmerte. Zuletzt schlüpfte Nijha in die halbhohen Stiefel und schnallte sich den Gürtel aus flexiblem, undefinierbarem Material um, an dem rechts eine noch leere Tasche befestigt war, in der man mancherlei nützliche Sachen unterbringen konnte, vom Ausweis bis zum tödlichen Miniaturstrahler.
Nijha ergriff den zuunterst auf dem Gestell liegenden Kamm und fuhr sich kurz durch die Haare. Dann verschwand der Kamm in der Gürteltasche. Nijha zog mit einer entschlossen wirkenden Bewegung den Reißverschluß der Jacke hoch, während er ohne besondere Eile auf die Tür zuschritt, die er öffnete, indem er die Handfläche auf eine bezeichnete Stelle am Schloß legte. Das Schott rollte mit einem summenden Geräusch zurück, und Nijha betrat den Instruktionsraum, eine kleine Kammer, in der er sich auf einen Stuhl setzte und mit einem Knopfdruck einen Bildschirm aktivierte, der die ganze der Tür gegenüberliegende Wand einnahm. Es handelte sich hierbei um eine Art dreidimensionalen Gedankenprojektor, in dem die für Nijha bestimmten Informationen bildlich dargestellt wurden.
Nijha hatte bisher, ohne daß es ihm bewußt wurde, mit einer erstaunlichen Zielstrebigkeit gehandelt – erstaunlich deshalb, weil er das alles zum ersten Male tat. Obwohl er nie zuvor in den Einsatz gegangen war und auch vor dem Moment seines Erwachens kein Eigenbewußtsein gehabt hatte, benahm er sich, als ob diese Einsatzvorbereitungen bereits Routine für ihn seien. Er dachte nicht einmal darüber nach, warum er in der Lage war, sich so zu verhalten. In seinem Gehirn schien kein Platz für Überlegungen zu sein, die nicht mit dem Einsatz zusammenhingen. Sein Desinteresse kam Nijha nicht zu Bewußsein; wie vorprogrammiert klammerte er sich an die Tatsache, daß nur der Auftrag, den er gleich erhalten würde, zählte. Alles andere war ihm völlig gleichgültig. Vielleicht wußte er nicht einmal, daß es neben seinem Auftrag noch andere Dinge gab.
Er fühlte auch nichts. Er verspürte grundsätzlich keine Emotionen. Empfindungen wie Neugier, Furcht, Liebe oder Haß waren ihm fremd.
Der Gedankenprojektor begann zu arbeiten, aus farbigen Schemen und Schleiern kristallisierte sich ein Bild, das Nijha einen in voller Lebensgröße dargestellten, elegant gekleideten Mann zeigte. Unterdessen knackte irgendwo ein Lautsprecher, aus dem jetzt ein Kommentar zu dem Bild erfolgte. »Dieser Mann«, sagte eine maschinelle, perfekt modulierte Stimme kühl, »ist Robert Anderson. Anderson ist vor 47 Jahren auf der Erde geboren und dort in einem der besten Internate des Planeten erzogen worden. Dank seiner erstaunlichen Intelligenz gelang es ihm binnen kurzer Zeit, beachtliche Erfolge im politischen Leben zu verbuchen. Anderson ist aber nicht nur intelligent, sondern auch ungewöhnlich skrupellos und hat sich dadurch vor wenigen Jahren zum Führer der Galaktischen Demokraten aufgeschwungen. In diesem Jahr kandidiert er nun um den Posten des Administrators im Sektor Galaxis-Mitte. Wird er gewählt, erhält er die absolute Macht über 3758 von terranischen Kolonisten besiedelte Welten. Darunter sind zwanzig der wichtigsten Industrieplaneten der bekannten Galaxis. Es muß mit allen Mitteln verhindert werden, daß die Galaktischen Demokraten die bisherige Regierungspartei, die Planetare Union, ablösen. Letztere hat nur eine Chance, die Wahl zu gewinnen: Die Galaktischen Demokraten dürfen zum Wahlkampf nicht mit ihrem Star Robert Anderson antreten. Gelingt es, Anderson zu beseitigen und die GD damit im Sektor Galaxis-Mitte auch weiter in der Opposition zu halten, hat die PU ab sofort die absolute Mehrheit im gesamtgalaktischen Raum, da sie auch in anderen Regionen große Fortschritte erzielt hat.«
Das Bild in dem Kubus wechselte abrupt. Man erblickte nun eine große rote Sonne, die rasch näher kam. Der Eindruck, in einem Raumschiff zu sitzen, drängte sich Nijha sofort auf. Die Gedankenprojektion war plastisch und von brillanter Farbgebung. Der robotische Kommentator sprach weiter. »Dies ist die Sonne Aranova im Randgebiet des galaktischen Zentrums. Sie besitzt zwölf Planeten, von denen sich nur der vierte in der Lebenszone befindet. Diese Welt – sie kommt gerade ins Bild – heißt Caruthers und wird von 97 Millionen Kolonisten bewohnt. Es handelt sich um eine der Agrarwelten, die die ganze Galaxis mit ihren Produkten versorgen.«
Eine Stadt erschien dreidimensional in dem Projektor. »Die Hauptstadt Mahoney«, kommentierte der Robot unbewegt. »Sie hat 12 Millionen Einwohner und ist damit gleichzeitig die größte Stadt des Planeten. Außerdem hat sie den größten Raumhafen von Caruthers. Dort wird am 17. November – heute in einer Woche – die Privatjacht Andersons landen. Er besucht die Agrarwelt im Rahmen einer Good-Will-Tournee, die ihn auf über ein Dutzend Planeten führt. An jenem Tag wird Anderson in der Stadt eine Rede halten, an einem Festbankett teilnehmen und vor seinem